Sonderausstellung
„Licht ins Dunkel. Die Freimaurer und Bremen“
2. Juli bis 29. Oktober 2006
Focke-Museum – Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte
Die Freimaurerei umgibt auch noch 250 Jahre nach ihrer Entstehung eine Aura des Geheimnisvollen und Unbekannten.
Was geht eigentlich in den Logen vor? Was vereint diese Männerbünde und was ist ihre Zielsetzung? Welche Rituale werden dort gepflegt – und welche Bedeutung haben sie bis heute?
Zur Zeit ihrer Gründungen als aufklärerische Vereinigungen von Kirche und Obrigkeit verfolgt – hielten die Freimaurer selbst ihre Riten und Tätigkeiten geheim. Diese Geheimhaltung und der Umstand, dass viele einflussreiche Bürger den Logen angehörten, bot reichlich Stoff für Spekulationen und hat zu mancherlei Vorurteilen gegen die Freimaurer geführt.
Sie sind besonders von nationalistischen und rechtsradikalen Kreisen als allmächtige Drahtzieher diffamiert worden. Die Hetze der Nazis gegen die „jüdisch-bolschewistisch-freimaurerische Weltverschwörung“ hat lange nachgewirkt und auch heute findet sich auf dem Buchmarkt wieder allerlei verschwörungstheoretisches Geraune über die angeblich geheimnisvollen Freimaurer.
Licht in dieses Dunkel wird eine große kulturhistorische Sonderausstellung zur Geschichte der Freimaurer und ihrer Bedeutung für Bremen bringen, die das Focke-Museum vom 2. Juli bis zum 29. Oktober 2006 zeigt.
Ausgehend von den immer noch populären Vorurteilen gegen die „Geheimgesellschaften“ wird die Ausstellung die Entstehung in der europäischen Aufklärung, die Zielsetzung, Geschichte und gesellschaftliche Bedeutung der Freimaurerei behandeln. Mit zahlreichen spannenden Exponaten aus den Bremer Logenhäusern und mit Leihgaben aus der ganzen Bundesrepublik werden besonders die immer noch in der Öffentlichkeit wenig bekannten Riten und Tätigkeiten der Freimaurer gezeigt. Dazu wird auch der Nachbau eines Tempels aus einem Bremer Logenhaus in der Ausstellung dienen.
Erstmalig wird die Rolle der Freimaurer in Bremen umfassend dargestellt. Dazu hat ein wissenschaftlicher Mitarbeiter der Ausstellung, Marcus Meyer, bislang unbekannte Dokumente aus den erst seit den 1990er Jahren zugänglichen Archiven in großer Zahl ausgewertet.
Die Hansestadt gehörte zu den ersten Orten, in denen die Freimaurerei in Deutschland Fuß fasste. Ab dem 18. Jahrhundert bis zum Verbot durch die Nazis im Jahre 1935 hatten die Logen eine große Bedeutung für die Stadtgeschichte, da in ihnen ein erheblicher Teil des bremischen Großbürgertums aktiv war – zahlreiche bekannte Politiker, Kaufleute und Intellektuelle waren Freimaurer. Insofern ist – wie der Projektleiter Dr. Heinz-Gerd Hofschen betont – die Ausstellung auch ein wichtiger Beitrag zur Geschichte Bremens und zur Geschichte des Bürgertums.
Neben der Geschichte der Freimaurer in Bremen thematisiert die Ausstellung auch die heutige Situation der Freimaurerei. Neben den Aktivitäten und Riten werden in Filminterviews unter anderem die Motive für ein Engagement in den Logen, die Meinungen der Gegner der Freimaurerei und die Haltung des Männerbundes zu den Frauen thematisiert.
Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen, Filmen und Musikveranstaltungen begleitet die Ausstellung.
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Der Kluge gibt nach.....und weil die Klugen immer nachgeben...regieren die Dummen die Welt....

