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Die Symbolik von Weihnachten in der Einweihungslehre

 
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Solve_et_Coagula
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BeitragVerfasst am: 21.12.2008, 21:47    Titel: Die Symbolik von Weihnachten in der Einweihungslehre Antworten mit Zitat

Die Symbolik von Weihnachten in der Einweihungslehre

aus einer Rede von Omraam Mikhael Aivanhov

... was uns interessiert ist, dass an diesem Tag das Christus-Prinzip in der Natur geboren wird, das Licht und die Wärme, die alles verwandeln. Zur gleichen Zeit wird dieses Fest auch im Himmel gefeiert: die Engel singen und alle Heiligen, hohen Meister und Eingeweihten vereinen sich im Gebet, um den Ewigen zu ehren und die Geburt Christi zu feiern, die in Wirklichkeit im Universum stattfindet.
Jesus wurde vor 2000 Jahren in Palästina geboren, dies ist der historische Aspekt von Weihnachten, der aber, wie ihr wohl wisst, für die Eingeweihten zweitrangig ist. Denn Christi Geburt ist eher ein kosmisches als ein historisches Ereignis: Überall in der Natur erwacht das Leben und neue Energien sprudeln hervor. Außerdem hat seine Geburt auch einen mystischen Sinn, denn in jeder Menschenseele soll Christus als Prinzip des Lichtes und der göttlichen Liebe geboren werden.

Eine frühzeitige Vorbereitung auf das Weihnachtsfest ist äußerst wichtig, um seine tiefere Bedeutung voll zu erfassen. .... Die Weihnachtsgeschichte enthält zahlreiche symbolische Details.

Zunächst: Wer waren Maria und Joseph?

Wenn sie als Jesu Eltern ausgewählt wurden, dann besaßen sie auch die Voraussetzungen dazu und waren würdig, den Erlöser der Menschheit in ihrer Familie zu empfangen. In früheren Existenzen hatten sie sicherlich eine bedeutende spirituelle Arbeit geleistet. Sie waren außergewöhnliche Menschen und für dieses Ereignis vorherbestimmt. Maria hatte sich schon sehr jung dem Herrn geweiht. Sie war in den Tempel gegangen, um Seine Dienerin zu werden. Sie hatte sich also geläutert und die größten Opfer gebracht, um würdig zu sein, einen so erhabenen und mächtigen Geist wie Christus in ihrem Schoße zu empfangen ... Genauso mußte auch Jesus bestimmte Etappen durchschreiten, bevor er Christus wurde .....

... Aber warum mußte er bis zu seinem 30. Lebensjahr warten, um den Heiligen Geist zu empfangen und Wunder zu vollbringen? Selbst wenn Gott persönlich auf sich auf Erden verkörpern würde, würde Er Seine eigenen Gesetze akzeptieren und sie befolgen. Er, der Herr, respektiert Sich selbst, versteht ihr?

Maria und Joseph waren rein. Sie hatten sich schon lange in früheren Inkarnationen auf das Kommen Jesu vorbereitet, um seiner würdig zu sein. Ist Jesus vom Heiligen Geist geboren? Ja, es war der Heilige Geist auf der himmlischen Ebene, aber im körperlichen Bereich mußte auch etwas geschehen, er mußte auch auf dieser Ebene durch etwas oder jemanden widergespiegelt werden. Der Heilige Geist brauchte auch auf diesem Niveau einen Mittler, damit auf physischer, spiritueller und geistiger Ebene alles heilig, lichtvoll und rein war und eine völlige Übereinstimmung der drei Welten erreicht wurde. ... Deshalb brauchte der Heilige Geist eine reine Frau, um sich in ihrem Schoß einen Körper zu bilden.

Ist Jesus durch das Eingreifen des Heiligen Geistes geboren worden? Ja, gewiß: insofern, als seine Zeugung von keinerlei Begierde, Leidenschaft oder Sinnlichkeit befleckt wurde, kann man sagen, daß er durch das Wirken des Heiligen Geistes geboren wurde. Auf dieser Ebene ist die Jungfräulichkeit Mariens zu verstehen. Die Keuschheit ist eher eine spirituelle denn eine physische Eigenschaft. ...

Das Jesuskind brauch einen Vater und eine Mutter, um geboren zu werden. Joseph, der Vater, stellt den Intellekt, den Geist des Mannes, und Maria, die Mutter, das Herz, die Seele dar. Wenn Herz und Seele geläutert sind, dann wird das Kind geboren. Aber es wird nicht von Intellekt und Geist, sondern von der Universalseele geboren, die nichts anderes ist als der Heilige Geist in Form von Feuer, von göttlicher Liebe ...
Eine reine Flamme, die das Herz und die Seele des menschlichen Wesens befruchtet. Herz und Seele verkörpern das weibliche, empfängliche Prinzip. Intellekt und Geist dagegen stellen das männliche Prinzip dar, das dem Heiligen Geist - d. h. der Universalseele, die Feuer ist, die Möglichkeit bietet, von der Seele Marias Besitz zu ergreifen. Dann wird das Christuskind geboren. Aber da die Geburt auf allen drei Ebenen stattfinden soll, muß das Kind auch auf physischer Ebene auf die Welt kommen. ...

Als Maria und Joseph in einer Herberge Unterkunft suchten, fanden sie keinen Platz. Mit anderen Worten: Menschen, die nur für Essen, Trinken und Vergnügungen leben, haben für den Eingeweihten, der das Kind empfing, keinen Platz. Das göttliche Kind, das er bereits als Licht in sich trägt, kann ein Ideal oder eine Idee sein, die er nährt und innig liebt. Aber nun, wohin mit diesem Kind? Niemand öffnet ihm die Türe, d. h. niemand versteht ihn.

Zum Glück gab es eine Stall. Der Stall mit der Krippe ist ein Symbol, das zunächst auf die Armut und die äußeren Schwierigkeiten hinweist. Ja, so wird es für den Menschen, in dem der Geist wohnt, immer sein: von der Menschheit wird er weder geschätzt noch aufgenommen werden. Aber andere werden das Licht, das er über die Krippe hinaus ausstrahlt, von weither sehen und ihn aufsuchen.

Das durch den fünfzackigen Stern dargestellte Licht ist eine absolute Realität. Es leuchtet über dem Haupt aller Eingeweihten, deren weibliches Prinzip - Seele und Herz - das vom Heiligen Geist gezeugte Christkind zur Welt gebracht hat. ...

... Ihr müßt verstehen, dass Maria und Joseph Symbole des Innenlebens sind. Wer Maria verbannt, dörrt aus und ist ein bloßer Intellekt, der alles zersetzt, bemängelt, immer unzufrieden ist.

... Was bedeutet nun der Stern?

Er zeugt von einem Phänomen, das sich unvermeidlich im Leben eines wahren Mystikers, eines wahren Eingeweihten ereignet. Über seinem Haupt erscheint ein Stern, ein leuchtendes Pentagramm. Das, was oben ist, ist wie das, was unten ist und das, was unten ist, ist wie das, was oben ist, und deshalb muß auch das Pentagramm oben und unten existieren. Zum einen ist der Mensch selbst ein lebendes Pentagramm, und wenn er die fünf Tugenden: Güte, Gerechtigkeit, Liebe, Weisheit und Wahrheit vollkommen entwickelt hat, bildet er oben, im subtilen Bereich, ebenfalls ein Pentagramm, der als Licht erscheint.

Dieses Licht - der Stern, der über dem Stall leuchtete - bedeutet, daß jeder Eingeweihte, der den lebendigen Christus in sich trägt, ein Licht ausstrahlt, ein beruhigendes, nährendes, tröstendes, heilendes, läuterndes und belebendes Licht ...

Eines Tages erblicken andere diese leuchtende Kraft von weitem und spüren, daß etwas Besonderes von diesem Wesen ausgeht. Und gerade diese Ausstrahlung ist Christus. Jetzt kommen alle zu ihm; Regenten und Obrigkeiten, alle Mächtigen und Reichen. Selbst die hohen geistlichen Oberhäupter, die sich am Gipfel angekommen glaubten, spüren, daß ihnen etwas fehlt, daß sie diesen Grad der Spiritualität noch nicht erreicht haben und kommen, um zu lernen, fallen auf die Knie und bringen Geschenke.
Damit ist auch die Anwesenheit der drei Weisen Kaspar, Melchior und Balthasar an der Krippe des Jesuskindes erklärt. Alle drei waren in ihrem Land geistliche Oberhäupter bedeutender Religionen. Warum sind sie gekommen? Weil sie das Licht wahrgenommen hatten, denn sie waren auch Astrologen und hatten bestimmte außergewöhnliche planetarische Konjunktionen beobachtete, aus denen sie folgerten, daß etwas Besonderes auf der Erde geschehen würde. Jesu Geburt entspricht also auch einem astronomischen Phänomen, das sich vor 2000 Jahren am Himmel ereignete.

Die heiligen drei Könige brachten Gold, Weihrauch und Myrrhe. Jede Gabe war ein Symbol. Das Gold besagte, daß Jesus ein König war. Gold ist die Farbe der Weisheit, seine Leuchtkraft glänzt wie eine Lichtkrone über dem Haupt es Eingeweihten. Der Weihrauch bedeutete, daß Jesus Priester war: er stellt den religiösen Bereich dar, also auch Herz und Liebe. Myrrhe ist ein Symbol der Unsterblichkeit: man benutzte sie zum Einbalsamieren, um den Körper vor dem Zerfall zu schützen. Die Geschenke der drei Weisen bezogen sich also auf die drei Bereiche: Gedanken, Gefühle und physischer Körper.

Außerdem ist jede Gabe mir einer Sphira verbunden: Myrrhe mit Binah, dem Reich der Beständigkeit; Gold mit Tipheret, dem Licht und Weihrauch mit Hesed, der Religion.

Beschäftigen wir uns jetzt mit dem Stall. In ihm gab es nur einen Ochsen und einen Esel. Warum? Seit Jahrhunderten zitiert man diese Geschichte ohne sie zu verstehen, denn die Menschen haben den Sinn der universalen Sprache verloren. Der Stall stellt den physischen Körper dar. Und der Ochse? Bekanntlich galt der Ochse, der Stier, in der Antike immer als Prinzip der Fortpflanzung. In Ägypten z. B. war der Apis-Stier das Symbol für Fruchtbarkeit und Ertragsfähigkeit. Der Stier steht unter dem Einfluß der Venus und stellt Sexualkraft dar. Der Esel wird von Saturn beeinflußt und symbolisiert die Persönlichkeit. Mit anderen Worten die niedere Natur des Menschen, die auch der "alte Adam" genannt wird: dickköpfig, stur, aber dienstbereit. Diese beiden Tiere sollten also Jesus dienen. Aber wie?

Ich will euch jetzt ein großes Mysterium enthüllen:

Wenn der Mensch beginnt, an seiner Vervollkommnung zu arbeiten, gerät er mit den Kräften seiner Persönlichkeit und seiner Sinnlichkeit in Konflikt. ein Eingeweihter zeichnet sich gerade dadurch aus, daß er diese beiden Kraftströme unter Kontrolle gebracht hat und sich ihrer bedient. Ihr seht also, daß er diese Energien nicht ausschaltete, denn es ist keine Rede davon, daß die beiden Tiere verjagt oder getötet wurden. Sie waren anwesend. Aber was taten sie? Sie wärmten das Jesuskind mit ihrem Atem ... Wenn es also einem Eingeweihten gelingt, Stier und Esel in seinem Innern z wandeln, und sie in seine Dienste z stellen, dann wärmen und nähren sie das neugeborene Kind mit ihrem Atem. Diese Kräfte belästigen, verwirren und quälen ihn dann nicht länger, sondern werden zu belebenden Energien. Der Atem ist bereits das Leben. ...

... Esel und Ochse dienten dem Jesuskind, was bedeutet, daß Persönlichkeit und Sinnlichkeit dem dienen, in dem Christus wohnt, denn sie sind außergewöhnlich nützliche Kräfte, wenn sie zu einer Arbeit eingespannt werden können.

... Die Hirten waren mit ihren Herden auf dem Felde, und als der Engel ihnen die Nachricht von der Geburt Jesu brachte, waren sie sehr verwundert; sie nahmen Lämmer und brachten sie ihm als Gabe dar. Das bedeutet, daß alle am physischen Körper Beteiligten benachrichtig werden, also alle verkörperten oder nicht verkörperten Geister der Familie, die Schätze besitzen (der Reichtum wird hier durch Schafe, Lämmer und Hunde symbolisiert). Sie werden benachrichtig, weil sie am Aufbau des Stalls - des physischen Körpers - mitgewirkt haben. Nun kommen sie alle herbei und rufen: "Oh, wir hätten nie gedacht, daß unserem Stall eine solche Ehre zukäme!"

Folglich wird allen Familiengeistern, sowohl im Jenseits als auch auf Erden, die Nachricht zuteil, daß sich ein wunderbares Geschehen in eurem Herzen und eurer Seele ereignet hat; dann kommen auch sie herbei, fallen auf die Knie und bringen Geschenke. Ja, alle wollen dem Kinde dienen.

... Laßt uns jetzt auf das Symbol der Krippe eingehen. ... In den Evangelien wurde alles verschlüsselt und es gibt nur wenige, die in der Geschichte von der Geburt Jesu in der Krippe einen tieferen Sinn vermuten.

Wenn ihr euch an meine Vorträge über das Harazentrum erinnert, wißt ihr, wo diese Krippe sich in unserem Körper befindet. Ich erklärte euch, welche Rolle dieses Zentrum im Leben eines Eingeweihten spielen kann, wenn er damit zu arbeiten weiß. Obgleich der Name Hara, Bauch, darauf hinweist, daß dieses Zentrum besonders den Japanern ein Begriff ist, war es in Wirklichkeit allen Eingeweihten der Vergangenheit bekannt. Gerade dieses Zentrum meinte Jesus, als er sagte: "Aus seinem Schoß entspringen Ströme lebenden Wassers ...". Dieser "Schoß" ist das Zentrum "Hara", dort befindet sich die Krippe, in der Christus zwischen Ochse und Esel geboren werden soll, das heißt, zwischen Leber und Milz.

Ich sehe euer Erstaunen. Ihr dachtet, daß Jesus in eurem Kopf geboren wird. Habt ihr schon einmal eine Mutter gesehen, die ihr Kind durch den Kopf zur Welt bringt? ... Bauch und Eingeweide findet man eher abstoßend, aber gerade diese Körpergegend hat der Herr für das Fortbestehen der Menschheit gewählt. Gerade dort, in diesem Zentrum soll auch im Schüler das neue Bewußtsein, das Christkind, geboren werden.

Nichts ist wichtiger, als für die Geburt des göttlichen Kindes in uns zu arbeiten. Dann werden Erde und Himmel singen, in aller Herren Länder werden Wesen verstehen, daß ein neues Licht geboren ist und werden kommen und euch beschenken. ...

Omraam Mikhael Aivanhov: Weihnachten und Ostern in der Einweihungslehre
Prosveta Verlag 1993, 1. Kapitel

http://www.nirakara.de/Einweihungslehre.htm
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Solve_et_Coagula
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BeitragVerfasst am: 21.12.2008, 21:47    Titel: Weihnachten und das Mysterium der Geburt Christi Antworten mit Zitat

Weihnachten und das Mysterium der Geburt Christi

Die vier wichtigsten Feste - Weihnachten, Ostern, das Johannisfest- und das Michaelsfest - existieren nicht zufällig oder weil es einigen Kirchenvätern in den Sinn kam, sie einzuführen. Jedes entspricht einem sehr bedeutsamen Zeitpunkt im Jahreszyklus. Die Sonne durchläuft während eines Jahres view sogenannte Kardinalpunkte: 21. März: Frühlings-Tagundnachtgleiche, 21. juni: Sommerwende, 21. September: Herbst-Tagundnachtgleiche, 21. Dezember: Winterwende. Während dieser vier Perioden vollzieht sich in der Natur ein verstärkter Anstieg und Strom von Energien, die die Erde sowie alle ihre Bewohner beeinflussen: Pflanzen, Tiere, Menschen.

Der Übergang von einer Jarheszeit zur anderen erfolgt durch diese vier Punkte, die Kraftknoten vergleichbar sind, mit den entsprechenden Kräften für jede Jahreszeit. Erhabene Geister ordnen die Auslösung dieser Kräfte an und regulieren sie. Unter ihrem Befehl arbeiten viele andere Geister von geringerer Bedeutung, die den Auftrag haben, die Energien auf der Erdoberfläche zu verteilen. Denn eine Vielzahl von Geistern wird für diese Arbeit eingespannt. Man darf sich nicht vorstellen, dass die Natur automatisch funktioniert, nein! Alle Veränderungen werden bewirkt durch die Arbeit von Wesen, die beauftragt sind, sich um die Steine, Pflanzen, Tiere oder um die Menschen zu kümmern.

Die vier Hauptfeste Weihnachten, Ostern, das Johannis- und das Michaelsfest hängen also mit den vier Kardinalpunkten zusammen. Der Erzengel Gabriel leitet die Winterwende ein, Raphael die Frühlings-Tagundnachtgleiche, Uriel die Sommerwende und Michael die Herbst-Tagundnachtgleiche. Diese vier Feste wurden von den Eingeweihten eingeführt, um die Menschen daran zu erinnern, dass die Sonne zu diesen Zeitpunkten besonders mächtige Kräfte im Universum in Bewegung setzt, aus denen sie schöpfen und die sie für ihre Entwicklung nutzen können. Wenn sie bewusst und aufmerksam sind, wenn sie sich vorbereiten und sich in Einklang mit dem Kosmos befinden, um diese Strömungen zu empfangen, kann sich eine tiefgreifende Wandlung in ihnen vollziehen. Am 21. Dezember also findet die Winterwende unter der Leitung des Erzengels Gabriel statt. Einige Tage darauf - am 25. Dezember - feiert man anlässlich des Weihnachtsfestes die Geburt Jesu. Und eine Geburt stellt nichts anderes dar als ein Hineintauchen in die Materie, eine Verdichtung, eine Kristallisierung, dem Winter vergleichbar, wenn alles unbeweglich wird und erstarrt.

Der Erzengel Gabriel lenkt die Kräfte, die die Eigenschaft haben, die Materie zu verdichten, deshalb wacht er über die Geburt der Kinder. Ihr seht, dass dieser Engel nicht zufällig in den Evangelien erwähnt wird. Er erschien Maria, um ihr die Geburt Jesu anzukündigen, und Zacharias, dem Mann von Elisabeth, der Kusine von Maria, um ihm die Geburt seines Sohnes Johannes zu verkünden, der später Johannes der Täufer wurde. Wenn die Eingeweihten einer Idee, einen Plan verwirklichen wollen, ohne dass diese Materialisierung einer besonderen Geburt entsprechen müsste, benützen sie dazu die Periode Winterwende, denn dann haben sie überall günstige Bedingungen für die Durchführung: es ist die Zeit des geboren Werdens auf Erden. Die anderen Feste haven eine andere Bedeutung: das Michaelsfest ist verbunden mit der Loslösung, Ostern mit der Auferstehung, das Johannisfest mit der Feuersglut; nur das Weihnachtsfest ist verknüpft mit einer Verwirklichung auf der Erde.

Der christlichen Tradition gemäss ist Jesus am 25. Dezember um Mitternacht geboren. An diesem Tag ist die Sonne in den Steinbock eingetreten, und dieser steht, symbolisch betrachtet, in engem Zusammenhang mit Bergen und Höhlen. Gerade im Dunkel einer Höhle kann das Jesuskind zur Welt kommen. Das ganze Jahr hindurch haben die Natur und die in ihr lebenden Wesen eine grosse Geschäftigkeit an den Tag gelegt, aber wenn der Winter naht, werden viele Arbeiten eingestellt, die Tage werden kürzer, die Nächte länger. Jetzt ist die Zeit der Besinnlichkeit und der Andacht, und damit hat der Mensch die Möglichkeit, in die Tiefen seines Wesens hinabzusteigen und die Voraussetzung für die Geburt des göttlichen Kindes vorzufinden.

Nach dem Steinbock durchläuft die Sonne den Wassermann, der die Taufe versinnbildlicht, den hervorsprudelnden Quell des Lebens, der ohne Unterlass neue Strömungen in die Welt bringt. Wenn sie den Wassermann verlassen hat, tritt die Sonne in die Fische ein, und dort findet der Fischfang statt, von dem Jesus sprach, als er seinen Jüngern erklärte, sie würden zu 'Menschenfischern' werden.

Aber kehren wir nun zur Geburt Jesu zurück. Jedes Jahr am 25. Dezember um Mitternacht geht am Horizont das Sternenbild der Jungfrau auf, daher heisst es, dass Jesus von einer Jungfrau geboren wurde. Auf der gegenüberliegenden Seite erscheint die Konstellation der Fische, und in der Mitte des Firmaments kann man das herrliche Sternbild des Orion mit den drei Sternen im Zentrum erkennen, die volkstümlich die Heiligen Drei Könige darstellen.

Ob Jesus tatsächlich am 25. Dezember um Mitternacht zur Welt kam, steht hier nicht zur Frage. Für uns ist von Interesse, dass zu diesem Zeitpunkt die Geburt des christlichen Prinzipes, dieses Lichtes und dieser Wärme stattfindet, die alles verwandeln werden. Auch im Himmel wird dieses Ereignis zur gleichen Zeit feierlich begangen. Die Engel singen, und alle Heiligen, hohen Meister und Eingeweihten versammeln sich zum Gebet, um den Ewigen zu preisen und die Geburt Christi zu feiern, weil Christus tatsächlich im Kosmos geboren wird.

Und womit vertreiben sich währenddessen die Menschen auf der Erde die Zeit? Viele halten sich in Kneipen, Diskotheken und Nachtlokalen auf, wo sie essen, trinken und alle möglichen Dummheiten begehen, um die Geburt Jesu zu feiern. Was für eine Einstellung! Aber das Erstaunlichste daran ist, dass selbst die intelligentesten unter ihnen es für normal befinden, Weihnachten auf diese Weise zu begehen. Statt sich der Bedeutung eines Ereignisses bewusst zu sein, das nur einmal im Jahr stattfindet - während die gesamte Natur darauf bedacht ist, das neue Leben vorzubereiten -, hat der Mensch anderes im Sinn. Deshalb empfängt er auch keine Wohltat, im Gegenteil, er verliert sogar die Gnade und die Liebe des Himmel. Denn was kann der Himmel schon einem Wesen geben, das den himmlischen Strömungen gegenüber verschlossen bleibt? Der Schüler dagegen bereitet sich vor: er ist sich bewusst, dass in der Weihnachtsnacht Christus in Form von Licht, Wärme und Leben geboren wird, und er schafft günstige Bedingungen, damit auch in ihm dieses göttliche Kind geboren werde.

Vor 2000 Jahren kam Jesus in Palästina zur Welt, aber das ist nur der historische Aspekt von Weihnachten, und der ist, glaubt mir, für die Eingeweihten nebensächlich. Denn die Geburt Christi ist - über die historische Begebenheit hinaus - ein kosmisches Ereignis: zum ersten Mal nimmt das Leben in der Natur Gestalt an, alles beginnt zu spriessen. Des weiteren ist diese Geburt ein mystisches Geschehen, d.h. in jeder menschlichen Seele soll Christus als Licht und göttliche Liebe geboren werden. Darin besteht eigentlich die wirkliche Geburt Christi. Aber solange der Mensch weder von Licht noch von Liebe erfüllt ist, wird das Christuskind nicht in ihm erwachen. Er kann es feiern und erwarten, nichts wird geschehen.

Jesus wurde vor 2000 Jahren geboren, also geht man - in Erinnerung and dieses Ereignis - in die Kirche, man singt, dass Jesus gekommen ist, um uns zu erlösen, und da wir damit gerettet sind, können wir getrost fortfahren zu trinken, zu essen und uns zu vergnügen, nicht wahr? - wir haben bis in alle Ewigkeit ausgesorgt. Das ist es, was die Menschen sich unter der Geburt Jesu vorstellen. Wieviele Menschen glauben denn, dass es notwendig ist, an sich selbst zu arbeiten, zu lernen, Anstrengungen zu machen, damit Jesus sich in jeder Seele, in jedem Geist offenbaren kann? Wenn Jesu Geburt vor 2000 Jahren ausgereicht hätte, warum ist das Reich Gottes dann noch nicht gekommen? Kriege, Elend, Krankheit, all das müsste längst verschwunden sein...

Ich leugne nicht die grosse Bedeutung des historischen Ereignisses der Geburt Jesu, aber ich wiederhole, dass der geschichtliche Gesichtspunkt nicht das Wesentliche darstellt. Den Wesenskern bilden die kosmischen und mystischen Aspekte, weil die Geburt Christi ein Ereignis ist, das sich alljährlich im Universum wiederholt, und weil in jedem Augenblick Christus auch in uns erwachen kann. Ihr könnt die Weihnachtsgeschichte noch so oft lesen wie ihr wollt, ihr könnt singen: 'Es ist geboren, das himmlische Kind...' Solange Christus nicht in euch geboren ist, wird es euch nichts nützen. Jeder einzelne sollte jetzt bestrebt sein, Christus in sich ins Leben zu rufen, um wie Er zu werden, damit die Erde von Menschen bevölkert wird, die den Geist Christi in sich tragen. Das war es, was Jesus selbst verlangte, als er sagte: 'Wahrlich, wharlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird grössere als diese tun.' Ja, aber wo sind sie, diese grösseren Werke als die von Jesus?...

Für einige ist Christus bereits geboren, andere erwarten ihn bald, und für wieder andere wird er leider erst in einigen Jahrtausenden zur Welt kommen. Alles hängt von der Vorbereitung der Bedingungen ab. Deshalb ist es von grosser Wichtigkeit, sich schon lange vorher auf das Weihnachtsfest vorzubereiten, um seine ganze Bedeutung erfassen zu können. Was bringt beispielsweise die Geburt jesu in einer Krippe zwischen Ochse und Esel zum Ausdruck? Und die Hirten? Und die Heiligen Drei Könige? Ihr sagt: 'Das weiss doch wirklich jeder!' Es wird sich schon zeigen, ob ihr es wisst oder nicht, und was ihr glaubt zu wissen! Von allen Evangelisten geht Lukas am ausführlichsten auf dieses Ereignis ein, die anderen erwähnen es kaum oder beginnen ihren Bericht sogar erst, als Jesus an den Jordan kam, um aus den Händen von Johannes dem Täufer die Taufe zu empfangen. Deshalb lese ich euch jetzt den Bericht von Jesu Geburt aus dem Lukasevangelium vor.

'Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zu der Zeit, da Cyrennius Landpfleger in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen liesse, ein jeglicher in seine Stadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heisst Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich schätzen liesse mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des nachts ihre Herde. Und siehe, des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkünde euch grosse Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt ihr zum Zeichen: ihr wedet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.

Und da die Engel von ihnen gen Himmel führen, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich der Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in Ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott um alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

Und da acht Tage um waren und man das Kind beschneiden musste, da ward sein Name genant Jesus, wie er genannt war von dem Engel, ehe denn er im Mutterleibe empfangen ward.

Und da die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz des Mose vollendet waren, brachten sie ihn nach Jerusalem, auf dass sie ihn darstellten dem Herrn, wie denn geschrieben steht in dem Gesetz des Herrn: 'Alle männliche Erstgeburt soll dem Herrn geheiligt heissen', und dass sie gäben das Opfer, wie es gesagt ist im Gesetz des Herrn: 'Ein paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.'

Und siehe, ein Mensch war zu Jerusalem, mit Namen Simeon; und derselbe Mensch war fromm und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war mit ihm. Und ihm war eine Antwort geworden von dem heiligen Geist, wer solle den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christ des Herrn gesehen. Und er kam aus Anregen des Geistes in den Tempel. Und da die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, dass sie für ihn täten, wie man pflegt nach dem Gesetz, da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach: 'Herr, nun lässest du deinen Diener im Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, welchen du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht, zu erleuchten die Heiden, und zum Preis deines Volks Isreal.' (Lukas 2: 1 - 32)

Sicher habt ihr diesen Bericht schon mehrfach gehört oder gelesen. Viele seiner Einzelheiten haben eine symbolische Bedeutung. Er enthält ausserdem zwei sehr rätselhafte Stellen. Warum heisst es: 'Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen?' Das bedeutet doch, dass es etwas gab, das sie nicht mitteilen konnte. Wenn es den Bericht der Hirten betroffen hätte, hätte sie frei darübesprechen können, denn die Hirten verbreiteten ihn in ihrer Umgebung. Es muss sich also um etwas anderes gehandelt haben, das sie sorgfältig in ihrer Seele hütete, etwas Heiliges. Und wer war Simeon? Es wird gesagt, dass der Heilige Geist mit ihm war, er war also ohne Makel. Aber auf diese Frage kann ich nicht eingehen, ohne die christlichen Gemüter stark zu erregen. Ja, wer war Simeon? Und was verband ihn mit dem Jesuskind?...

Nun wollen wir sehen, ob ihr dieses Kapitel wirklich verstanden habt. Zunächst: wer waren Maria und Josef? Wenn sie auserwählt wurden, die Eltern Jesu zu werden, so weist das darauf hin, dass sie dafür auch vorbereitet waren. Sie hatten sicherlich in früheren Erdenleben eine beträchtliche spirituelle Arbeit geleistet, um sich der Aufnahme Jesu in ihrer Familie würdig zu erweisen. Um ein Kind wie Jesu - den Heiland - bei sich empfangen zu können, müssen Maria und Josef aussergewöhnliche, prädestinierte Menschen gewesen sein. In jungen Jahren schon hatte sich Maria dem Leben im Tempel geweiht, um eine Dienerin Gottes zu werden. Sie hatte sich also geläutert und die grössten Opfer gebracht, um würdig zu sein, in ihrem Schoss einen so mächtigen und erhabenen Geist wie Christus zu empfangen. Aber an diese Dinge denkt man nicht! Man glaubt, dass für Gott nichts unmöglich sei. Er tue, was ihm gefalle; sogar die unglaublichsten Dinge, und so könne Er auch für die wichtigste Mission irgendjemanden bestimmen! Nein, auch in diesem Bereich herrschen Gerechtigkeit, Regeln und Gesetze. Der Herr Selbst hat die Gesetze gemacht, infolgedessen wird Er sie am wenigsten übertreten.

Gott erwählt Geschöpfe, weil sie gewisse Voraussetzungen erfüllen. Sicher kann Gott 'aus Steinen Kinder Abrahams' machen, aber nicht ohne sie zuvor die Entwicklungsstufen von Pflanze, Tier und schliesslich Mensch durchlaufen zu machen. Es ist wie bei einer Schwangerschaft: Auch der Keim ist gezwungen, allerlei Formen und Zustände zu durchleben, bevor er die Gestalt eines menschlichen Wesens annimmt. In der gleichen Weise war Jesus verpflichtet, gewisse Entwicklungsstadien hinter sich zu bringen, bevor Er zum Christus wurde. Und das ist noch etwas, was die Christen nicht einsehen wollen. Sie glauben, dass Jesus Gott selbst war, und dass Er bei der Geburt vollkommen war. Wie kommt es dann, dass Er bis zu seinem dreissigsten Lebensjahr warten musste, um den Heiligen Geist zu empfangen und Wunder zu vollbringen?... Sogar wenn Gott sich persönlich auf der Erde verkörpern will, beugt Er sich den von Ihm selbst eingeführten Gesetzen. Der Herr hat Achtung vor sich selbst - könnt ihr das begreifen? Das ist die Auffassung der Eingeweihten; in ihrem Kopf ist alles geordnet, logisch, alles hat seinen Sinn.

Um also für die Aufnahme Jesu würdig zu sein, hatten sich Maria und Josef sehr lange - schon während vergangener Inkarnationen - vorbereitet, und sie waren geläutert. War es der Heilige Geist, der jesus ins Leben rief? Ja. Auf der göttlichen Ebene war es der Heilige Geist, aber auch im physischen Bereich war etwas...jemand...erforderlich, jemand, in dem sich der Heilige Geist widerspiegelte. Damit in den drei Welten vollkommene Übereinstimmung herrschte, damit auf der physischen, geistigen und göttlichen Ebene in jedem Moment alles heilig, lichtvoll und rein war, war auch im physischen Bereich ein Vertreter des Heiligen Geistes notwendig.

Ihr werdet einwenden: 'Aber der Heilige Geist kann alles!' Ich weiss. Er hätte beispielsweise auf die ätherische Materie zurückgreifen können, um sich daraus einen Körper zu formen, der nicht durch den körper einer Frau hindurchgegangen ist. Aber ein aus ätherischem Stoff geformter Körper hat keine lange Lebensdauer: kaum einige Stunden, einen Tag, und danach müssen Teilchen wieder zurückgegeben werden, man kann sie nicht festhalten. In spiritistischen Sitzungen wird auf diese Weise verfahren. für einen dauerhaften Körper jedoch müssen die materiellen Partikeln von der Mutter geliefert werden. Deshalb benötigte der Heilige Geist eine reine Frau, um in ihrem Schoss einen Körper zu erschaffen. Mehr sage ich dazu nicht, den Rest müsst Ihr selbst erraten und verstehen.

Ja gewiss, Jesus wurde insofern 'durch den Eingriff des Heiligen Geistes' geboren, als diese Empfängnis durch keinerlei Begierde, Leidenschaft und Sinnlichkeit befleckt war. In diesem Sinne muss die die Jungfräulichkeit von Maria verstanden werden. Die Jungfräulichkeit ist eine Eigenschaft, die eher spirituell als körperlich zu verstehen ist. Wieviele Frauen gibt es, die körperlich unberührt sind, aber innerlich... schlimmer als Prostituierte! So, jetzt füge ich nichts mehr hinzu, ich habe euch schon vieles mitgeteilt.

Die Geburt Jesu muss in den drei Welten verstanden werden: als historisches, psychisches bzw. mystisches und schliesslich als kosmisches Ereignis. Und heute interessiert mich vor allem der mystische Aspekt.

Unter den Evangelisten war Lukas der gelehrteste, und er beginnt seinen Bericht wie folgt: 'Nachdem schon viele es unternommen haben, Bericht zu geben von den Geschichten, die unter uns geschehen sind, die uns das überliefert haben, die es von Anfang selbst gesehen und Diener des Worts gewesen sind: habe ich's auch für gut angesehen, nachdem ich alles von Anbeginn mit Fleiss erkundet habe, dass ich's dir, mein edler Theophilus, in guter Ordnung schriebe, auf dass du erfahrest den sicheren Grund der Lehre, in welcher du unterrichtet bist' (Luka 1:1 - 4). Er war demnach nicht Zeuge der Ereignisse gewesen wie die anderen, sondern hatte Nachforschunge angestellt, und er hat in seinem Bericht über die Geburt Jesu nur die Bilder derjenigen Begebenheiten festgehalten, die sich in der Seele eines jeden Menschen wiederholen. Und genau mit diesen Sinnbildern wollen wir uns jetzt beschäftigen.

Ein Kind setzt die Existenz eines Vaters und einer Mutter voraus. Der Vater - Josef - ist der Intellekt, der Geist des Menschen. Die Mutter - Maria - ist das Herz, die Seele. Wenn Herz und Seele (die Mutter) geläutert sind, kommt das göttliche Kind zur Welt. Aber es wird nicht aus Intellekt und Geist geboren, sein wirklicher Vater ist die universelle Seele, die nichts anderes ist als der Heilige Geist in Form von Feuer, göttlicher Liebe... eine reine Flamme, die Seele und Herz des Menschen befruchtet. Seele und Herz vertreten also das weibliche rezeptive Prinzip, Intellekt und Geist das männliche, das die Voraussetzung schafft, die es dem Heiligen Geist, d.h. der universellen Seele, ermöglichen, von der Seele - von Maria - Besitz zu ergreifen, damit das Christuskind geboren werden kann. Aber da die Geburt ein Vorgang ist, der in den drei Welten stattfindet, muss das Kind auch körperlich auf die Welt kommen. Ihr seht, dass alles wesentlich vielfältiger ist, als ihr es euch vorstellt.

Als Maria und Josef in der Herberge Zuflucht suchten, war kein Platz mehr für sie da. Damit wird gesagt, dass die Menschen, die nur aufs Essen, Trinken und Geniessen bedacht sind, keinen Platz mehr haben für den Eingeweihten, der das Kind empfangne hat. Dieses Kind, das in seinem inneren schon als Licht keimt, kann ein Ideal sein, eine Idee, die er nährt und hegt... Aber wohin jetzt mit dem Kind? Niemand öffnet ihm die Tür, mit anderen Worten, niemand zeigt Verständnis für ihn. Aber da ist ein Stall, und dieser Stall mit der Krippe ist vor allem ein Symbol der Armut und der schwierigen äusseren Bedingungen. Ja, denn für den Menschen, in dem der Geist wohnt, wird es immer so sein: die Menschen schätzen ihn gering, sie nehmen ihn nicht bei sich auf. Aber dank des Lichtes, das durch ihn über die Krippe erstrahlt, werden ihn andere von weither sehen und ihm einen Besuch abstatten.

Dieses durch einen fünfzackigen Stern dargestellte Licht ist unbedingte Realität. Es erstrahlt über dem Kopf aller Eingweihten, deren weibliches Prinzip - Seele und Herz - das vom Heiligen Geist befruchtete Kind zur Welt bringt. Und in diesem Augenblick sollte Josef - der Intellekt - statt wie ein Rohling Maria eifersüchtig zu verstossen und zu schimpfen: 'Das Kind, das du geboren hast, ist nicht von mir, ich will dich nicht mehr sehen!' sich beugen und sagen: 'Gott Selbst war es, der Herz und Seele von Maria berührt hat. Ich vermochte es nicht. 'Der Intellekt sollte sich nicht entrüsten, sondern die Lage richtig einschätzen und einsehen: 'Hier handelt es sich um etwas, das über meine Begriffe geht', und Maria bei sich behalten. Maria zu verstossen heisst, die Hälfte seines Wesens zu verleugnen und denjenigen zu gleichen, die als reine Verstandesmenschen das Gefühlsleben, die Empfänglichkeit, alle Eigenschaften wie Sanftmut, Demut und Güte verbannt haben. Viele haben Maria verstossen, weil sie gerne den Besuch des Heiligen Geistes empfing...

Ihr solltet begreifen, dass Maria und Josef Symbole unseres Innenlebens sind: denjenigen, die Maria ausgestossen haben, bleibt nichts als der Intellekt, der alles zersetzt, kritisiert, immer unzufrieden ist: sie vertrocknen. Dagegen seht ihr, dass Josef Maria Achtung entgegenbrachte, er behielt sie bei sich und sagte sich: 'Ach sie erwartet ein Kind, ich werde sie schützen, weil sie meine Hilfe braucht.'

Und was will nun der Stern besagen? Er drückt ein Phänomen aus, das unvermeidbar im Leben eines wahren Mystikers oder Eingeweihten auftritt. Über seinem Kopf erscheint ein Stern, ein leuchtendes Pentagramm. Das, was oben ist, ist wie das, was unten ist, und das, was unten ist, ist wie das, was oben ist, deshalb muss das Pentagramm in zweifacher Weise existieren: zunächst im physischen Bereich, in dem der Mensch selbst ein lebendiges Pentagramm darstellt, und dann, wenn er die fünf Tugenden - Güte, Gerechtigkeit, Liebe, Weisheit und Wahrheit - völlig entwickelt hat, wird er im feinstofflichen Bereich durch ein anderes Pentagramm als Lichtgestalt dargestellt.

Dieses Licht, dieser Stern, der über dem Stall glänzte, drückt aus, dass von jedem Eingeweihten, der in sich den lebendigen Christus birgt, ein Licht ausstrahlt, ein Licht, das versöhnt, reinigt, belebt... ein Licht, das nährt, neue Kraft gibt und heilt. Eines Tages werden andere dieses Licht von weither erblicken und fühlen, dass sich durch dieses Wesen etwas Besonderes offenbart. Es ist Christus, der sich zu erkennen gibt. In diesem Moment fühlen sich alle Einflussreichen und Regierenden, alle Mächtigen und Reichen zu ihm hingezogen. Selbst die religiösen Oberhäupter, die glaubten, auf dem Gipfel angekommen zu sein, spüren, dass selbst sie diesen Grad an Spiritualität nicht erreicht haben, dass ihnen etwas fehlt, und sie kommen, um zu lernen, sie verneigen sich und bringen Geschenke mit.

Das also ist der Grund für die Gegenwart der Heiligen Drei Könige Melchior, Balthasar und Kaspar beim Jesuskind. Diese Weisen waren - jeder in seinem Land - hohe Geistliche der grossen Religionen, und sie kamen zu Jesus. Warum? Weil sie dieses Licht gefühlt hatten. Ausserdem waren sie grosse Astrologen, und die Beobachtung gewisser aussergewöhnlicher planetarischer Konstellationen am Himmel hatte sie zur der Schlussfolgerung veranlasst, dass auf der Erde etwas Ungewöhnliches vor sich gehe. Die Geburt Jesu steht infolgedessen auch im Zusammenhang mit einem kosmischen Geschehen, das vor 2000 Jahren am Himmel stattfand.

Die Heiligen Drei Könige - so sagt man - brachten Gold, Weihrauch und Myrrhe, und jedes dieser Geschenke hat einen symbolischen Charakter. Das Gold weist darauf hin, dass Jesus ein König war: die Farbe des Goldes ist die der Weisheit, deren Glanz über dem Kopf der Eingweihten wie eine Lichtkrone erstrahlt. Der Weihrauch bedeutet, dass er Priester war, denn der Weihrauch vertritt den Bereich der Religion, anders ausgedrückt: den Bereich des Herzens und der Liebe. Und die Myrrhe ist ein Symbol der Unsterblichkeit. Man verwendete sie, um die Körper einzubalsamieren und sie auf diese Weise vor der Verwesung zu bewahren. Die von den Heiligen Drei Königen mitgebrachten Geschenke stehen mit den drei Ebenen in Verbindung: Gedanke, Gefühl, physischer Körper. Jedes ist zugleich mit einer Sephira des Lebensbaumes verknüpft: die Myrrhe mit Binah - der Ewigkeit, das Gold mit Tipheret - dem Licht, und der Weihrauch mit Chesed - der religiösen Hingabe.

Beschäftigen wir uns nun mit dem Stall. In diesem Stall gab es weder Hirten noch Schafe, sondern nur einen Ochsen und einen Esel. Warum? Seit Jahrhunderten wird diese Geschichte immer wieder erzählt, ohne dass sie verstanden würde, denn der Sinn der universellen Symbosprache ist den Menschen verlorengegangen. Der Stall repräsentiert den physischen körper. Und der Ochse? Ihr wisst, das im Altertum der Ochse bzw. der Stier immer als Symbol der Fortpflanzung betrachtet wurde. In Ägypten beispielsweise war der Stier Apis das Sinnbild der Fruchtbarkeit und der Fülle. Der Ochse steht unter dem Einfluss von Venus und repräsentiert die Sexualkraft. Der Esel wird beeinflusst von Saturn, er repräsentiert die Personalität, d.h. die niedere Natur des Menschen, auch 'der alte Adam' genannt: starrsinnig und dickköpfig, aber dienstbereit. Diese beiden Tiere waren da, um Jesus zu dienen. Aber wie? Jetzt will ich euch ein grosses Geheimnis enthüllen.

Wenn der Mensch damit beginnt, an seiner Vervollkommnung zu arbeiten, gerät er in Konflikt mit den Kräften seiner Personalität und seiner Sinnlichkeit. Der Eingeweihte hat eben diese beiden Kräfte unter Kontrolle gebracht und kann über sie verfügen. Ihr seht: er zerstört die Kräfte nicht: Ochse und Esel wurden nicht aus dem Stall gejagt. Sie waren gegenwärtig, aber was taten sie? Sie hauchten das Jesuskind an und wärmten es mit ihrem Atem! Wenn der Eingeweihte dahin gelangt, Ochse und Esel in sich zu verwandeln und in seinen Dienst zu nehmen, dann kommen sie, um das neugeborene Kind zu nähren und mit ihrem Atem zu wärmen. Jetzt quälen diese Kräfte ihn nicht mehr, bringen ihn nicht mehr aus dem Gleichgewicht, und er leidet nicht mehr unter ihnen, nein jetzt werden sie zu belebenden Kräften. Der Atem ist bereits das Leben. Wie ihr feststellen könnt, ist der Atem von Ochse und Esel ein Anklang an den Odem Gottes, mit dem Er dem ersten Menschen die Seele einhauchte. Ochse und Esel dienten Jesu, und das besagt, dass Personalität und Sinnlichkeit denjenigen dienen, die Christus in sich haben, denn sie stellen aussergewöhnlich nützliche Kräfte dar, wenn man sie zu beherrschen und in eine Arbeit einzuspannen versteht.

Daraufhin erschien den Hirten, denen der Stall gehörte, ein Engel. Sie hüteten ihre Herden auf dem Feld, und als der Engel ihnen die Botschaft von der Geburt Jesu überbrachte, waren sie verwundert. Sie wählten Lämmer aus und brachten sie ihm als Opfergabe dar. Damit wird ausgedrückt, dass alle, die einen Einfluss auf den physischen Körper haben, d.h. verkörperte oder nicht-inkarnierte Familiengeister - und reich sind, benachrichtigt werden (symbolisch werden diese Reichtümer in Form von Lämmern, Schafen und Hunden dargestellt). Sie werden unterrichtet, weil sie in der Gestaltung des Stalles (des physischen Körpers) mitgewirkt haben. Jetzt kommen sie alle herbei und rufen aus: 'Ach, wir hätten nie gedacht, dass unserem Stall ein solche Ehre zutiel werden könnte!'

Alle Familiengeister - verkörpert oder im Jenseits - erhalten die Nachricht, dass sich in eurem Herzen und in eurer Seele etwas Herrliches ereignet hat, und sie kommen dann, um sich vor euch zu neigen und euch zu beschenken. Ja, die ganze Welt steht dem Kind zu Diensten. Aber solange ihr es noch nicht zur Welt gebracht habt, braucht ihr nicht damit zu rechnen, dass man euch dient. Die Engel kommen nur zu demjenigen als Diener, der das Jesuskind schon geboren hat; denn sie sind keineswegs von euch angezogen, sonern vom göttlichen Prinzip - von Christus - dem Sohn Gottes.

Verweilen wir jetzt beim Symbol der Krippe. Ja, warum musste Jesus in einer Krippe auf Stroh zur Welt kommen? Warum nicht in einem Palast, in einem Tempel, in einem Tempel, in einem grossen prächtigen Gebäude? Alles in den Evangelien muss symbolisch verstanden werden, aber äusserst wenige haben den tieferen Sinn dieses Berichtes über die Geburt Jesu in der Krippe erahnt.

Ihr werdet begreifen, an welcher Körperstelle diese Krippe zu finden ist, wenn ihr euch meinen Vortrag über das Hara, die Erdmitte des Menschen, in Erinnerung ruft. Ich habe euch erklärt, welche Rolle dieses Zentrum im spirituellen Leben des Eingeweihten spielen kann, der damit umzugehen versteht. Wenn auch sein Name (Hara = Bauch) darauf hinweist, dass dieses Zentrum, einige Zentimeter unterhalb des Bauchnabels gelegen, vor allem von den Japanern bekannt ist, so wussten in Wirklichkeit alle Eingeweihten der Vergangenheit darum. Und von diesem Zentrum sprach Jesus, als er sagte: 'Aus seinem Schoss werden Ströme lebendigen Wassers entspringen.' Dieser 'Schoss' ist das Hara-Zentrum: dort ist die Krippe zu finden, in der Christus zwischen Ochse und Esel - anders gesagt: Leber und Milz - geboren werden muss.

Ich sehe, dass ihr erstaunt seid. Ihr dachtet, dass Jesus in eurem Kopf geboren wird... Aber habt ihr je ein Kind aus dem Kopf seiner Mutter zur Welt kommen sehen? Hier ist ein Punkt, der nicht genug beachtet wurde. amn findet Bauch und Eingeweide abstossend, aber gerade diese Stelle hat der Herr für den Fortbestand des Menschengeschlechtes ausgewählt. Und eben in diesem Hara-Zentrum muss der Schüler das neue Bewusstsein erwecken: das Christuskind.

Fortsetzung Teil II...

Omraam Mikhael Aivanhov
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BeitragVerfasst am: 21.12.2008, 21:48    Titel: Weihnachten und das Mysterium der Geburt Christi Teil II Antworten mit Zitat

Weihnachten und das Mysterium der Geburt Christi Teil II

Nichts ist wichtiger als an der Geburt des göttlichen Kindes in euch zu arbeiten. Am Tag seiner Geburt werden Himmel und Erde singen; in der ganzen Welt werden die Menschen verstehen, dass ein neues Licht geboren ist, und sie kommen mit Geschenken zu euch. Natürlich wird es auch einen Herodes geben - es hat ihn immer gegeben -, der zornig sein wird und in der Absicht Jesus zu töten, die Heiligen Drei Könige bittet: 'Geht und erkundigt euch nach diesem Kind, und wenn ihr es gefunden habt, lasst es mich wissen, damit auch ich hingehen kann, um es anzubeten.' Aber glücklicherweise werden auch Engel da sein, um Warnungen zu erteilen, wie der Engel, der Josef den Rat gab: 'Nimm dein Kind und seine Mutter und flüchte nach Ägypten, denn Herodes lässt es suchen, um es zu töten.'

Auch die Heiligen Drei Könige erhielten vom Himmel die Anweisung, nicht wieder zu Herodes zu gehen, und sie nahmen einen anderen Weg, um in ihre Heimat zurückzukehren. Damit wird ausgesagt, dass alle, die zu Jesus kommen, zum christlichen Prinzip, nicht ihren alten Weg fortsetzen können, sie müssen eine andere Richtung einschlagen. Daran habt ihr nicht geacht, nicht wahr?... All das ist so tiefgründig, so geheimnisvoll. Für mich gibt es nichts, was dem gleicht. Und ihr könnt mir glauben, das ist keine Erfindung von mir! Ich übermittle euch die Wissenschaft, die ich empfangen habe, und diese ist wahrhaftig. Die Berichte der heiligen Texte müssen immer als Geschehnisse des inneren Lebens übertragen und gedeutet werden.

Wisst ihr, warum es Sitte ist, die Weihnachtsnacht mit einem Festessen zu begehen? Auch das ist symbolisch. Wenn das Kind geboren ist, muss - um dieses Ereignis zu feiern - gegessen, getrunken und gesungen werden, aber selbstverständlich alle in Massen! Im übrigen muss das Kind selbst auch gefüttert werden, und die erste Nahrung eines Neugeborenen ist die Muttermilch. Während der Schwangerschaft ernährte die Mutter es mit ihrem Blut, jetzt mit ihrer Milch. Hier wirken zwei Farben, die symbolischen Gehalt haben. Bereits während der Zeugung sind diese beiden Farben gegenwärtig: die Frau stellt die Farbe rot zur Verfügung, der Mann die Farbe weiss. Später wiederholt sich dieser Vorgang noch einmal, wenn die Frau das Kind während neun Monaten mit ihrem Blut ernährt, dann mit ihrer Milch. Man findet übrigens diese beiden Farben im Blut selbst wieder: in den roten und weissen Blutkörperchen.

Rot und weiss stehen stellvertretend für die beiden Prinzipien, die die Existenz begründen. Rot, das Blut, ist die Lebenskraft, die Liebe, und dank des Blutes, unserer Liebe, soll das Christuskind Fleisch und Blut in uns werden. Nach seiner Geburt wird das Kind mit Milch ernährt, das bedeutet mit Reinheit, mit Licht. Und so wie die Mutter sich auch noch nach der Geburt weiterhin um ihr Kind kümmert, ebenso müssen wir, wenn das Christuskind erst einmal in uns geboren ist, die Arbeit fortsetzen, aber in anderer Form. In unserer Lehre nimmt diese Arbeit ihren Ausgangspunkt in der Sonne und ihrem Licht - den kosmischen Symbolen Christy.

Die Geburt Christi ist eine sehr bedeutende Frage, mit der sich alle Eingeweihten auseinandersetzen müssen. Erinnert euch daran, was der heilige Paulus in diesem Zusammenhang sagte.'Oh meine Kinder, welche Mühe gab ich mir, damit Christus in euch geboren werde.' Denn auch er hatte begriffen, das Christus in jeder menschlichen Seele zur Welt kommen muss. Deshalb forderte er auch seine Schüler auf, sich zu reinigen, sich in den erforderlichen Zustand der Aufnahmebereitschaft, Unterwerfung und Anbetung zu versetzen, um so den göttlichen Keim empfangen zu können. Die menschliche Seele ähnelt einer Frau. Wenn eine Frau angriffslustig ist, wenn sie sich ihrem Mann immer widersetzt, wird sie niemals Kinder haben können. Mit der menschlichen Seele ist es ebenso: sie muss wie eine wunderbare empfängliche Frau werden, um den Heiligen Geist empfangen zu können, sonst bekommt sie keine Kinder, und das geschieht ihr recht.

Der Schüler hat die Verpflichtung, sich all diesen grossen Mysterien zuzuwenden und darüber nachzudenken. Wenn er sie verstanden hat, muss er sie im Gefühlsbereich erleben, sie in seinem Herzen spüren und sie endlich im physischen Bereich verwirklichen, was selbstverständlich am schwierigsten ist. Jeder begreift mit dem Intellekt, sehr gut sogar, aber dieses Verständnis ist noch nicht bis zum Gefühl durchgedrungen, und das Herz fühlt nichts. Das Verständnis muss aber bis zum Herzen gelangen und von dort bis zum Willen, damit die Verwirklichung im physischen Bereich erfolgen kann. Denn die Geburt Christi muss auf den drei Ebenen stattfinden: mental, astral, und physisch. Ihr fragt:' Wie ist das im körperlichen Bereich möglich?' Ich kann es euch erklären, aber werdet ihr mich verstehen?

Der Mensch kann Jesus nicht in sich erwecken, wenn er seine Mutter - die Erde - nicht verstanden hat. Wenn er keine gefühlsmässige, respektvolle und bewusste Beziehung zu ihr hat, hat er keinerlei Möglichkeit, auf seinen physischen Körper verändernd einzuwirken. Unser Körper ist mit der Erde verbunden, und er wird in die Erde zurückkehren, denn aus ihr ist er geschaffen, er ist ihre Frucht, ihr Kind. Wenn der Mensch keine korrekte Beziehung der Erde gegenüber entwickelt hat, kann sich Christus weder in seinen Handlungen noch in seinem physischen Körper offenbaren. Niemand glaubt, dass die Erde ein intelligentes Wesen ist. Sie wird ausschliesslich im Hinblick auf geographische Gegebenheiten erforscht: Zahl der Einwohner, Meere, Ozeane, Seen, Berge, Flüsse... Die Erde ist das Wesen, das mit der grössten Geringschätzung und Verachtung behandelt wird, und grosses Unheil rührt daher, dass wir unserer Mutter, die uns unseren Körper gegeben hat, keine Achtung entgegenbringen.

Es gibt eine wunderbare Wissenschaft über die Beziehung zwischen Mensch und Erde, das Verhalten, das der Mensch ihr gegenüber an den Tag legen sollte: wie er mit ihr sprechen soll, seinen Dank äussern und Kräfte aus ihr schöpfen kann, wie er ihr all seine Unreinheiten anvertraut, damit sie sie umwandelt. Denn die Erde besitzt in ihrem Inneren Einrichtungen, in denen sie alles verwandelt - was sie auch unaufhörlich tut. Alle Unreinheiten, alle Abfälle, die man ihr gibt, formt sie um, um daraus Blumen, Früchte und alles, was nützlich und schön ist, herzustellen. Die Erde ist wirklich sehr klug!

Verweilen wir jetzt bei den Worten, die der Engel an die Hirten richtete: 'Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.' Habt ihr den Sinn der Worte erfasst? Warum 'Friede auf Erden' und 'Ehre in der Höhe'? Weil das göttliche Kind durch seine Geburt den Herrn preist, und der Friede in die Seele des Menschen einzieht, bei dem es geboren ist. Das Kind bringt den Frieden, weil es die Fülle mitbringt. Wenn Mann und Frau kinderlos bleiben, fehlt ihnen etwas. Aber mit dem Kind kommt die Fülle, dies ist das Dreieck, auf dem das Gebäude errichtet wird. Deshalb ist die Formel von Meister Peter Deunov: 'Bojiata lubov nossi peulina jivot' - die Liebe Gottes bringt die Fülle des Lebens - von so grosser Bedeutung.

Die Seele muss der göttlichen Liebe gegenüber aufgeschlossen sein wie ein Frau für die Liebe ihres Mannes. Diese göttliche Liebe, die die Lebensfülle mit sich bringt, ist die Liebe, die das Christuskind mit sich bringt. Die Liebe ist nichts anderes als die Weissagung, die Verkündigung des Kindes, das kommen wird. Die Formel des Meisters ist wirklich sehr tiefgründig; er hat sie uns nicht nur deshalb gegeben, damit wir sie automatisch wiederholen,sondern damit wir an uns selbst arbeiten, damit unsere Seele von der die Liebe Gottes berührt wird und sie das Kind - Christus - empfangen kann. Und so wird sich unser Leben völlig verändern. Alles wird besser, alles klärt sich auf. Es lohnt die Mühe, ein ganzes Jahr, mehrere Jahre, ein ganzes Leben daran zu arbeiten, Christus in uns zu erwecken.

Ich habe nicht das ganze Kapitel aus dem Lukasevangelium gedeutet. Meine Absicht war es lediglich, einen Winkel eures inneren Lebens zu erhellen, damit ihr wisst, dass die Geburt Jesu ein mystisches Ereignis ist, das sich in jedem Menschen vollziehen kann. Wenn man davon ausgeht, dass die Geburt Jesu ein einmaliges Ereignis ist, das zudem noch vor 2000 Jahren stattfand, bleibt alles unklar. Es widerspricht vor allem der unendlichen Liebe Gottes. Es heisst: Gott ist Liebe. Gut, aber dann muss man auch nachdenken! Seit Millionen von Jahren leben die Menschen auf der Erde, und Gott sollte seinen Sohn vor 2000 Jahren - und das auch nur für die Dauer von drei Jahren - in ein winziges Land geschickt haben? Wo war denn dann diese Liebe vor der Geburt Jesu, und was tat sie? Und anschliessend sollte Er die Erde wieder für Jahrtausende im Stich gelassen haben?... Nein, das ist völlig unsinnig!

Die Wahrheit ist, dass Christus schon oft auf Erden und sogar auf anderen Planeten erschienen ist, im ganzen Universum, und er wird sich auch noch in Zukunft zeigen. Wenn ihr das nicht annehmen könnt, seid ihr in Wirklichkeit weder religiös noch christlich noch sonst irgend etwas! Ihr schenkt den unwahrscheinlichsten Dingen Glauben, aber alles, was Sinn hat, zweifelt ihr an. Man wiederholt immer nur: 'Gott ist Liebe, Gott ist Liebe'. Aber was nützt das, wenn man gleichzeitig alles tut, um das Gegenteil zu beweisen! Man macht euch weis, dass diese Liebe sich ein einziges Mal auf der Erde offenbart hat, und ihr wart noch nicht einmal dabei!

Etwas möchte ich noch hinzufügen: möglicherweise zweifelt ihr an der Erscheinung Christi in der Geschichte; einige haben Zweifel geäussert und dies mit genauso wissenschaftlichen Beweisen dargelegt wie diejenigen, die versichern, dass er gelebt hat. Also, was soll man dazu sagen? Ganz einfach, dass die historische Seite der Geburt Jesu von geringer Bedeutung ist. Angenommen, es gelänge auf unwiderlegbare Art und Weise darzulegen, dass Jesus nicht existiert hat, dass es sich um eine frei erfundene Gestalt handelt, dann bleibt dennoch etwas, das man zwingend anerkennen muss: die aussergewöhnliche Grösse desjenigen, der die Evangelien geschrieben hat. Wenn jemand die Fähigkeit besass, solche Dinge zu schreiben, so tiefgründig, so grossartig und voller Licht, dann ist man geblendet, und es erübrigt sich die Frage, ob Jesus tatsächlich gelebt habe.

Behaltet das Bild der Krippe mit Josef, Maria, dem Kind zwischen Ochse und Esel in Erinnerung und dem Stern, der über dem Stall glänzt... Jetzt könnt ihr seinen Sinn besser erfassen.

So wie die Geburt eines Kindes die gesamte Hoffnung auf das Leben enthält, so gibt uns auch die jährlich wiederkehrende Geburt Christi Hoffnung, dass Gott sich nicht von den Menschen abgewendet hat. Obwohl sie ständig seine Gesetze übertreten, vertraut Er ihnen und schickt ihnen immer wieder einen Erlöser, weil Er keine einzige Seele verloren sehen will. Selbst diejenigen, die die grössten Dummheiten begangen haben, müssen sich wiederaufrichten. Sie werden leiden - einverstanden, sie werden dafür bezahlen und ihre Fehler wiedergutmachen - auch einverstanden, aber dafür stellt Gott ihnen in Aussicht, in ihrer Entwicklung voranzukommen. Es ist gefährlich, den Mut zu verlieren und keine Anstrengungen mehr zu unternehmen, um sich weiterzuentwickeln.

...Und vergesst nicht, dass Weihnachten auch nach dem 25. Dezember einige Tage weitergeht. Im Himmel wird ein Fest begangen, und ihr solltet wenigstens in Gedanken daran teilnehmen. Leider sind nur wenige in der Lage, sich von ihrem phyisischen Körper zu trennen, um tatsächlich daran mitzuwirken. Was die Masse betrifft - schweigen wir lieber! Sie haben gegessen, getrunken, sich vollgestopft, und jetzt sind sie krank. Ein Fest wie Weihnachten, das ihnen die Wiedergeburt, das Licht bringen sollte, verdunkelt nur ihr Bewusstsein. Aber in Zukunft ist Schluss damit - Weihnachten darf nicht mehr so verbracht werden, lasst euch das gesagt sein! Ihr seid Schüler, und ihr müsst daran arbeiten, dass das Jesuskind in euch geboren wird. Gegenwärtig bereitet ihr die Bedingungen dafür vor.

Omraam Mikhael Aivanhov
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