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Die Vergangenheit der katholischen Kirche

 
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Solve_et_Coagula
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BeitragVerfasst am: 08.03.2009, 18:46    Titel: Die Vergangenheit der katholischen Kirche Antworten mit Zitat

Die Vergangenheit der katholischen Kirche

Inhalt:
Die Christliche Kirche und das Hexentum
Die Inquisition Kreuzzüge
Ermordung von Juden
Ermordung von "Heiden"
Eroberung Amerikas
Sklavenhandel
Hexenverfolgung
Massenmord in Kroatien
Völkermord in Ruanda

Das blutige Erbe der Bibel
Es ist kein Wunder, dass eine Kirche, die in der Bibel ihr Grundgesetz sieht, in der Vergangenheit zur größten Verbrecherorganisation der Geschichte wurde und Millionen Tote auf dem Gewissen hat. Alles war in ihrer Bibel, zu der sie sich bis heute einschränkungslos bekennt als gottgewollt vorgezeichnet: blutige Kreuzzüge, Massenmord an Andersgläubigen, Hexenverbrennungen, grausamste Foltermethoden und die Versklavung bzw. Ausrottung ganzer Volksstämme. Vielfach berief man sich dabei ausdrücklich auf die Bibel - so schon der "heilige" Ambrosius, der die Vernichtung der Goten forderte, weil sie dem arianischen Glauben anhingen, und sie mit dem biblischen Volk Gog verglich, das Jahwe den Raubvögeln zum Fraß gibt; oder der "heilige" Augustinus, der unter Berufung auf die Bibel zur Gewalt gegen die Manichäer aufrief und die Zerstörung fremder Kultstätten forderte; oder Martin Luther, der unterständiger Berufung auf die Bibel, vor allem auf Mose, dazu aufrief, jüdische Synagogen in Brand zu setzen und Bauern zu ermorden. Die biblische Kriegsmystik erfaßte auch Bischöfe des 20. Jahrhunderts: so feierte der katholische Alttestamentler Kardinal Faulhaber im 1.Weltkrieg den deutschen Frankreichfeldzug als "Triumph der sittlichen Weltordnung gegenüber einer gottesfeindlichen Staatsidee", während der evangelische Landesbischof Hans Meiser im 2. Weltkrieg Gott pries, weil "unsere Heere auf den Schlachtfeldern Flanderns einen Sieg errungen haben, wie er ähnlich in der Geschichte der Völker nicht gefunden wird." Das ganze Ausmaß der auf die Bibel gestützten Verbrechensgeschichte der Kirche wurde jüngst in einer Dokumentation der Initiative Ein Mahnmal für die Millionen Opfer der Kircheusammengestellt, die wir nachfolgend auszugsweise wiedergeben:

Die Inquisition
Als trotz beständiger Verfolgungen Andersgläubiger die Bewegungen der Katharer und Waldenser vor allem in Südfrankreich, aber auch in Italien und Deutschland immer mehr Zulauf erhielten, organisierte die Kirche im ausgehenden 12. Jahrhundert die bürokratisierte und totalitäre Gehirnwäsche in Form der Inquisition. Die Inquisition (lat."Befragung") war nach Aussage des Spiegel (1.6.9Cool "Vorläufer von Gestapo, KGB und Stasi." Sie forderte in Europa zwischen dem 13. und dem 18. Jahrhundert mindestens eine Million, nach anderen Schätzungen zehn Millionen Menschenleben (Der Spiegel, 1.6.9Cool. Auf einen verbrannten "Ketzer" (von griech. katharoi, die Reinen) kam etwa die zehnfache Zahl an Menschen, die zu langjährigen Kerkerstrafen oder zu wiederholten schweren Demütigungen verurteilt wurden: Tragen von Brandmalen oder Abzeichen, regelmäßige Geißelungen oder beschwerliche Wallfahrten. Wer einmal in die Mühlen der Inquisition geriet, hatte keine Chance. Er wurde durch eine oft langjährige Haft in finsteren Verließen gefügig gemacht, durch Folter gequält und zu einem "Geständnis" gezwungen. Sein Vermögen wurde beschlagnahmt und fiel zum großen Teil an die Kirche; seine Angehörigen standen meistmittellos auf der Straße, niemand traute sich, ihnen zu helfen. Die Inquisition begann mit dem "Ketzerkreuzzug" (1209-1229) gegen die Katharer in Südfrankreich. Diese wurden in den folgenden Jahrzehnten vollständig ausgerottet.

Kreuzzüge
Zwischen 1096 und 1291 fanden auf Betreiben der Päpste sieben Kreuzzüge ins "Heilige Land" Palästina statt, die nach Schätzung des Schriftstellers Hans Wollschläger ("Die bewaffneten Wallfahrten nach Jerusalem") insgesamt 22 Millionen Menschen das Leben kosteten. Bei der Eroberung Jerusalems (1099) wurden etwa 70 000 Juden und Muslime im Blutrausch umgebracht - die gesamte Einwohnerschaft der Stadt. Die noch vor Blut triefenden Ritter gingen anschließend "vor
Freude weinend ... hin, um das Grab unseres Erlösers zu verehren, und entledigten sich ihm gegenüber ihrer Dankesschuld" - so ein Augenzeuge ("Die Kreuzzüge in Augenzeugenberichten", dtv-Taschenbuch, 1971, S.101).

Ermordung von Juden
Die ersten Opfer des ersten Kreuzzuges waren 1096 die Juden im Rheinland, die zu Tausenden von fanatisierten "Pilgern" erschlagen wurden. Ein Mönch hatte sie dazu aufgeheizt. 1298 wurden beim so genannten "Rindfleisch-Pogrom" in Franken 4000 bis 5000 Juden umgebracht - 700 in Nürnberg, 841 in Würzburg usw. 1348-1350 wurden im gesamten deutschsprachigen Raum etwa 300 jüdische Gemeinden vollständig ausgelöscht. Die Juden wurden für die Pest oder andere Ereignisse verantwortlich gemacht. Den Boden bereitet hatte die jahrhundertelange Verleumdung und rechtliche Diskriminierung der Juden (z.B. Tragen des "Judenflecks" auf der Kleidung) auf Betreiben der Kirche.

Ermordung von "Heiden"
Wie die "Heiden" des Mittelmeerraumes wurden auch im Mittelalter die noch nicht christianisierten germanischen und slawischen Stämme erbarmungslos bekriegt und zur Taufe gezwungen. Von den Schlächtereien an den Sachsen durch Karl "den Großen" im 9. Jahrhundert zieht sich eine wenig bekannte Blutspur durch die deutsche Geschichte bis hin zum Wenden-Kreuzzug (!) 1147. Alle diese Kriege, Metzeleien und gezielten Verwüstungen ganzer Landstriche erfolgten immer unter dem Vorwand, die "Heiden" zu bekehren. Zahlreiche Bischöfe riefen dazu auf oder beteiligten sich selbst mit ihren Truppen. Die Gefangenen wurden meist vor die Wahl gestellt, sich taufen zu lassen oder zu sterben. Ebenso verfuhr der Deutsche Ritterorden in Ostpreußen. Erhellendes zu diesem verdrängten Thema findet sich in der Kriminalgeschichte des Christentums von Karlheinz Deschner in den Bänden 4 (S.457 ff), 5 (S.46 ff, 146 ff, 305 ff, 350 ff, 450 ff, 563 ff) und 6 (u.a. S.457 ff).

Eroberung Amerikas
In den ersten 50 Jahren nach der Entdeckung Amerikas durch die katholischen Spanier waren bereits eine Million Indianer im karibischen Raum zugrunde gegangen - ermordet, durch Zwangsarbeit zu Tode geschunden oder an Infektionen gestorben. Nach 150 Jahren waren in ganz Amerika 100 Millionen Menschen gestorben - über 90 Prozent der Bevölkerung (Südwestpresse, 2.5.92). Der katholische Theologe Leonardo Boff nennt die Eroberung Amerikas den "größten Völkermord aller Zeiten" (Publik-Forum, 31.5.91). Die Spanier behandelten die Indianer schlimmer als Tiere und massakrierten sie auf grausamste Weise. Sie erhängten "zur Ehre der Apostel und Jesu Christi", wie sie sagten, jeweils 13 Indianer über einem Feuer, so dass sie gleichzeitig erstickten und verbrannten. Sie trieben die Indianer in Fallgruben mit spitzen Pfählen, verstümmelten sie oder warfen ihre Kinder lebendig den Hunden vor. Der Kazike Hatuay wurde vor seiner Verbrennung gefragt, ob er sich taufen lassen wolle, um wenigstens in den Himmel zu kommen. Er fragte zurück, ob denn auch Christen in den Himmel kämen. Dies wurde bejaht. "Sogleich und ohne weiteres Bedenken erwiderte der Kazike, dort wolle er nicht hin, sondern lieber in die Hölle, damit er nur dergleichen grausame Leute nicht mehr sehen, noch da sich aufhalten dürfe, wo sie zugegen wären. "(taz, 21.2.87)

Sklavenhandel
Die Kirche kämpfte schon in der Antike energisch für die Beibehaltung der Sklaverei. Kein Wunder: Sie hielt selbst Sklaven, deren Freilassung verboten wurde. Uneheliche Kinder (z.B. die von Priestern und Findelkinder) wurden zu Kirchensklaven gemacht. Der französische Nationalheilige Martin von Tours hielt z.B. 20 000 Sklaven. (Deschner, Kriminalgeschichte des Christentums, Bd.3, S.524)

Auch als nach der Entdeckung Amerikas bis zum 19. Jahrhundert 13 Millionen Afrikaner versklavt und in den neuen Kontinent gebracht wurden, erhob die Kirche nicht ihre Stimme dagegen. Im Gegenteil: Papst Nikolaus V. legitimierte in seiner Bulle "Divino amore communiti" vom 18. Juni 1452 die Sklaverei, indem er den portugiesischen König ermächtigte, die Länder der Ungläubigen "zu erobern, ihre Bewohner zu vertreiben, zu unterjochen und in ewige Knechtschaft zu zwingen." Auch Kolumbus hatte keine Skrupel, da "Heiden ohnehin zu ewiger Verdammnis verurteilt seien". In Sevilla stand anfangs sogar der Bischof Rodriguez de Fonsca selbst als Auftraggeber hinter dem Sklavenverkauf der Indianer. (Friedhelm v. Othegraven in "Litanei des Weißen Mannes",S.102) Der Kirchenstaat schaffte als einer der letzten europäischen Staaten erst 1838 die Sklaverei offiziell ab.

Hexenverfolgung
Der Leitfaden für die systematische Verfolgung und Ermordung von "Hexen" war das Buch "Der Hexenhammer", herausgegeben 1488 von zwei deutschen Dominikanermönchen - mit päpstlicher Druckerlaubnis. Der Vatikan sicherte den Wahnsinn noch zusätzlich durch eine päpstliche Bulle ab. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts starben durch den Hexenwahn in Europa überwiegend Frauen (Main-Echo, 12.3.99), Deschner veranschlagt die "Opfer des kirchlichen Hexenwahns" auf neun Millionen (Deschner, Abermals krähte der Hahn, S.347). Viele, darunter auch Kinder, starben auf dem Boden des heutigen Deutschland. Auch hier verfolgten beide Konfessionen gleichermaßen die angeblichen Hexen, für die es nach "peinlicher Befragung" unter schrecklichen Folterqualen kein Entrinnen gab. Erst die Aufklärung machte den Verbrechen ein Ende.

Massenmord in Kroatien
Noch im 20. Jahrhundert erreicht die Blutspur der Kirche einen schaurigen Höhepunkt: Im "katholischen Kroatien" werden zwischen 1941 und 1943 etwa eine Dreiviertelmillion orthodoxe Serben umgebracht, zum Teil zuvor noch zum katholischen Glauben zwangsbekehrt. An den Massakern beteiligten sich an maßgeblicher Stelle katholische Geistliche, vor allem Franziskaner. Der Vatikan ist über alles unterrichtet, behandelt das blutige Regime aber mit spürbarem Wohlwollen. Die katholische Hierarchie, allen voran Militärvikar und Erzbischof Stepinac (1998 vom Papst seliggesprochen), stützt das faschistische Regime bis zuletzt moralisch ab.(Vgl. hierzu Deschner, "Ein Jahrhundert Heilsgeschichte", Band 2,S.210 ff sowie Vladimir Dedijer, "Jasenovac - das jugoslawische Auschwitz und der Vatikan", 1988)

Völkermord in Ruanda
In Ruanda wurden binnen 100 Tagen 800 000 Menschen umgebracht. Die Katholische Kirche, der 70 % der Ruander angehören, hätte als einzige die Autorität gehabt, das Blutbad zu stoppen. Doch "die meisten ihrer Priester und Nonnen hatten 1994 bei dem Blutbad teilnahmslos zugesehen oder gar den Mördern geholfen." (Spiegel 1/2000) Am 14. April begann das Massaker von Kibeho, zunächst an den 15 000 Flüchtlingen, die im Kirchen-Areal Schutz suchten. Es dauerte zwei Tage, bis alle zu Tode gehackt, verstümmelt, erschlagen, erschossen oder zum Teil lebendig verbrannt waren. Zeugen beschuldigten Priester und Nonnen der Katholischen Kirche, den Völkermord an den Tutsi unterstützt zu haben. "Zwischen dem 7. April und dem 4. Juli wurden in 160 Kirchen Tutsi niedergemetzelt, die in die vermeintlich sicheren Sanktuarien geflohen waren." Heute leben die Beschuldigten "hinter Klostermauern in Belgien, leiten Ordenshäuser in Frankreich, studieren Theologie an päpstlichen Universitäten oder predigen Nächstenliebe und Vergebung in italienischen Kirchen." Mit Bischof Misago, so der Spiegel ((1/2000) "steht gleichsam Ruandas Katholische Kirche unter Anklage." Die ruandischen Bischöfe sagten, noch nachdem das Schlachten längst begonnen hatte, der Hutu-Regierung ihre Zusammenarbeit zu und forderten die Bevölkerung auf, deren Anordnungen zu befolgen ..." Zwei Jahre nach dem Genozid plage eine Gruppe ruandischer Priester das Gewissen. "Doch die Teilnehmer des Diskussionskreises wurden strafversetzt; den Initiatoren drohte der Vatikan gar mit dem Kirchenausschluss." Erst zwei Kirchenfunktionäre sind inzwischen von Gerichten in Ruanda verurteilt worden. "Über diejenigen, die fliehen konnten, halten Vatikan und Kirchenfürsten ihre schützenden Hände." Pfarrer Uwayezu wird von einem überlebenden Schüler beschuldigt, seine Klasse an die Milizen verraten zu haben, die sie allesamt zu Tode hackte. Der einzige überlebende Schüler, der verletzt aus einer Grube entkam, beschuldigt Bischof Misago und Uwayezu der Mitschuld. Bischof Misago selber besorgte Uwayezu ein Fluchtauto, mit dem er entkam. Nun arbeitet Uwayezu unter dem Schutz der Kirche in Italien. (alle Zitate aus Spiegel 1/2000 "Mit Weihrauch und Machete") Hintergrund: Unter der belgischen Kolonialherrschaft hatte die Kirche zunächst die herrschenden Tutsis unterstützt und dadurch den Gegensatz zwischen Tutsis und Hutus mit verstärkt. Als sich zu Beginn der Unabhängigkeit ein Sieg der Hutu-Mehrheit abzeichnete, begannen viele katholische Geistliche, diese zu unterstützen und deren Gewalt zu billigen.

Angesichts eines solchen Sündenregisters wirkt das mea culpa des Papstes, mit dem er im Frühjahr dieses Jahres so großes Aufsehen erregte, eher peinlich. Unter der viel versprechenden, aber zugleich doppeldeutigen Überschrift "Bekenntnis der Schuld im Dienste der Wahrheit" lautet das Schuldeingeständnis: "In manchen Zeiten der Geschichte haben die Christen bisweilen Methoden der Intoleranz zugelassen." Diese ungeheuerliche Verharmlosung verschlägt einem den Atem. Was der Papst "bisweilen" nennt, dauerte bekanntlich vom 11. bis zum 18. Jahrhundert und führte zur systematischen Ausrottung von Millionen von Menschen. Dies alles wurde nicht von ungenannten Christen "zugelassen", sondern von den Vorgängern des Papstes Johannes Paul und des jetzigen Großinquisitors Kardinal Ratzinger angeordnet und durchgeführt - mit Hilfe v on Zehntausenden irregeleiteter Gläubigen der Kirche, die mit Verdammnisdrohungen und Ablaßversprechungen gefügig gemacht wurden. Eine Gruppe, die sich Freie Christen für den Christus der Bergpredigt nennt, schrieb dem Papst zu diesem Thema einen offenen Brief, in dem es u.a. heißt:
Wie will die Kirche bei Gott Vergebung für ihre Blutspur erlangen und glaubwürdig dartun, dass sich derartiges nicht wiederholt, wenn Ihr Schuldbekenntnis die Taten gar nicht eingesteht und die Verantwortung dafür anderen zuschiebt? Von jedem Ihrer Gläubigen verlangen Sie im Beichtstuhl ein ehrliches Bekenntnis unter Angabe seiner konkreten Sünden. Eine Beichte, die so ausfiele wie Ihr Schuldbekenntnis, wäre nach kirchlicher Lehre schlicht ungültig. Das Wort "töten", das in der Kirchengeschichte lange Zeit das Wort "lieben" ersetzte, kommt in Ihrer Beichte überhaupt nicht vor, sondern wird nur im Zusammenhang mit der Tötung ungeborenen Lebens erwähnt, einem Bereich, der für Sie ungefährlich ist. Die Toten der Kreuzzüge, die Opfer der Inquisition, die verbrannten "Hexen" und die ermordeten Katharer, Waldenser, Hussiten und Täufer erwähnen Sie mit keinem Wort. Da war Ihre Kirche früher schon weiter, als beispielsweise Ihr Vorgänger Hadrian VI. 1523 eingestand, dass "auch bei diesem Heiligen Stuhl schon seit manchen Jahren viel Verabscheuungswürdiges vorgekommen" sei: Er jedenfalls hat die Verfehlungen der Kirche nicht auf deren "Söhne und Töchter" abgeschoben. Haben Ihnen womöglich Ihre Kurienkardinäle ein ehrliches Bekenntnis, zu dem Sie in früheren Ansprachen ansetzten, nicht mehr erlaubt? Wo bleibt Ihr Bekenntnis zur Versklavung der schwarzen Brüder und Schwestern, von der Sie 1985 bereits sprachen, und das Bekenntnis zu den Verbrechen gegenüber den indianischen Ureinwohnern, die Sie 1992 erwähnten? Anstatt einzugestehen, dass im Auftrag der Kirche von kirchlichen Missionaren unter den Eingeborenen Blutbäder "zur höheren Ehre Gottes" angerichtet wurden, sprechen Sie kühl von der "Logik der Gewalt", der "die Christen nachgegeben hätten - selbstverständlich "im Dienste der Wahrheit". Bei einer ordentlichen Beichte würde man bekennen: "Wir haben Indianer getötet, wir haben Schwarze versklavt, wir haben die Kolonien geplündert, wir haben Ketzer und Hexen verbrannt und insgesamt Millionen von Menschen auf grausame Weise ermordet." Geradezu gefährlich ist Ihr Ausweichen in der Judenfrage: Sie sind "zutiefst betrübt über das Verhalten aller, die im Lauf der Geschichte" die Juden "leiden ließen". In diesem Punkt scheinen Sie die Schuld der Kirche vollends zu verdrängen, obwohl sie es doch war, die von den "Gottesmördern" sprach und auf diese Weise die Juden jahrhundertelang stigmatisierte, so dass Adolf Hitler nach eigenem Bekunden nur mehr vollzog, was die Kirche geistig vorbereitet hatte. Wer garantiert den Juden und anderen der Kirche mißliebigen Religionen, dass sie vor weiteren Verfolgungen durch die Kirche wirklich sicher sind, wenn die Kirche so wenig Einsicht in ihre moralische Mitverantwortung am Holocaust zeigt und statt dessen geradezu dreist von einer "heidnischen Ideologie" spricht? Zu einer gültigen Beichte gehört nach katholischer Lehre nicht nur die ehrliche Reue und der gute Vorsatz, die alten Sünden nicht erneut zu tun, sondern auch die Wiedergutmachung. In dem von Ihnen herausgegebenen Katechismus der Katholischen Kirche heißt es in Ziff 1459: "Viele Sünden fügen dem Nächsten Schaden zu. Man muß diesen, soweit möglich, wiedergutmachen (z.B. Gestohlenes zurückgeben, den Ruf dessen, den man verleumdet hat, wiederherstellen, für Beleidigungen Genugtuung leisten). Allein schon die Gerechtigkeit verlangt dies." Wann gibt die Kirche ihr Diebesgut zurück, das ihren unglaublichen Reichtum begründete: Die Vermögen der Ketzer, das Geld der "Hexen", die Schätze der beraubten Indianerstämme, die Ländereien, die sie sich durch nachgewiesene Urkundenfälschungen erschlichen hat? Wann räumt die Kirche ihre Schatzkammern, um einen weltweiten Entschädigungsfonds zu bilden - für die Nachkommen der von ihr "missionierten" Schwarzen und Indianer, für die Opfer der Judenverfolgung und auch für die Folteropfer moderner Diktatoren, die nicht zuletzt deshalb möglich wurden, weil die Kirche als moralische Autorität des Abendlandes der Welt jahrhundertelang auf grausamste Weise vorexerziert hat, wie man mit religiösen, rassischen und politischen Minderheiten verfährt. Wann befreit sich die Kirche von ihren eigenen Lehren der Gewalttätigkeit, z.B. von einem "heiligen" Augustinus, der die Folter als "Kur für die Seele" pries, von einem "heiligen Bernhard von Clairvaux, der die Katharer ins Feuer trieb oder von einem "heiligen" Thomas von Aquin, der die Häretiker dem staatlichen Henker empfahl? Will sie im Ernst einen Mann wie Pius XII. heilig sprechen, der Hitlers Rußlandkrieg befürwortete und zum Holocaust schwieg? Und wie seht es mit den in den Tod und die "ewige Verdammnis" geschickten Millionen Ketzern im Jenseits aus? Nachdem sie in Ihrem "mea culpa" mit keinem Wort erwähnt werden, bleibt ihr geistiges Schicksal ungewiß: Wird die Kirche diese "armen Seelen" vom Bannfluch befreien und dafür nun ihre kirchlichen Peiniger verfluchen? Wenn der Papst am Ende seines Pontifikats so halbherzig auf die Verbrechen seiner Institution reagiert, drängt sich eine Rückblende auf den Beginn seiner Amtsperiode auf. Als er auf seiner ersten Auslandsreise, die ihn nach Lateinamerika führte, auf der Insel Haiti gelandet war und den Boden geküßt hatte, richtete er sich auf und schwärmte von den ersten Glaubensboten, die nach der Entdeckung des Kontinents hierher gekommen seien. Er sprach von der "Zeit des Heils für diesen Kontinent zu Gottes Ruhm und Ehre" und pries die Kirche als die "erste Instanz, die sich für die Gerechtigkeit einsetzte". Die Glaubensboten, die Johannes Paul als seine Vorboten lobten, waren am Ende des 15. Jahrhunderts erschienen. Ihr Wirken war von dem spanischen Dominikaner und späteren Bischof Bartholomae de las Casas beschrieben worden: "Die Christen drangen unter das Volk, schonten weder Kind noch Greis, weder Schwangere noch Entbundene, rissen ihnen die Leiber auf und hieben alles in Stücke, nicht anders, als überfielen sie eine Herde Schafe." Johannes Paul würdigte das Werk der Missionare "mit Bewunderung und Dankbarkeit" und pries ihr Verdienst, dass sie Christus den Erlöser verkündeten und die Würde der Eingeborenen verteidigten, für ihr unantastbares Recht eintraten, um "das Reich Gottes... bei euren Vorfahren präsent zu machen" - wie er dem am Flughafen erschienenen Empfangskomitee versicherte. Der Augenzeuge des seinerzeitigen Geschehens, Las Casas, berichtet darüber: "Als die Indianer einige Christen in gerechtem und heiligem Eifer erschlugen, machten die Christen das Gesetz, dass allemal 100 Indianer umgebracht werden sollten, sooft ein Christ von ihnen getötet wurde." Und, so berichtet Las Casas weiter: "Sie machten auch breite Galgen, so dass die Füße fast die Erde berührten, hingen zur Verherrlichung und Ehre des Erlösers und der 12 Apostel je 13 und 13 Indianer an jeden derselben, legten dann Holz und Feuer darunter und verbrannten sie alle lebendig." Und was sagt Papst Johannes Paul II. auf Haiti, wo sich all dies ereignete: "So war die Kirche auf dieser Insel die erste Instanz, die sich für Gerechtigkeit einsetzte und die Rechte der Menschen..."

Als die katholischen Missionare Ende des 15. Jahrhunderts auf Haiti ankamen, war die Insel von einem hoch stehenden Indianervolk besiedelt und hatte etwa 1,1 Millionen Einwohner. Nach wenigen Jahren waren es nur noch 46.000, wenig später nur noch 1000. Was sagte der Papst bei seiner Ankunftsrede in Haiti: "Hier wurde unter Schwierigkeiten und Opfern Schönes erreicht..."

Wenige Flugstunden später küßte der Papst den Boden Mexikos. In einer seiner Reden sagt er: "Seit dem Jahre 1492 die Verkündigung der Frohen Botschaft in der neuen Welt begonnen hat, gelangte der Glaube schon gut 20 Jahre später nach Mexiko." Wie dies geschah, beschreibt Karlheinz Deschner: "Die romhörigen Katholiken erschlugen, erstachen, erwürgten, ersäuften, verbrannten - alles im Namen Gottes und der Jungfrau Maria. Sie verbrannten Könige, Häuptlinge und "Hexen", die gesamte altmexikanische Führungsschicht. Sie verbrannten ungezählte Dörfer, Städte, unschätzbare Tempel, Götterbilder, Kunstwerke, fast die ganze aztekische Kultur. Der vom Papst in Mexiko an der Spitze der "großen Gestalten von Verkündern der Frohen Botschaft" gewürdigte Franziskaner Juan de Zumarraga, Leiter des ersten mexikanischen Erzbistums, tat sich im Schleifen der Kultstätten besonders hervor. Bereits 1531meldete er die Vernichtung von mehr als 500 Tempeln und 20.000 Götzenbildern..."

Und was berichtet der Augenzeuge Las Casas über die römisch - katholischen Gottesboten in Mexiko? "Sie achteten und schonten die Eingeborenen weit weniger wie ihr Vieh, sondern sie achteten sie nicht höher, ja noch weit geringer als den Kot auf den Straßen." Es muß zu wahren Orgien der Grausamkeit gekommen sein, bei denen Männer und Frauen durch Hunde zerrissen wurden, Babys zerstückelt, Schwangere aufgespießt, Hände, Nasen, Lippen und Brüste abgeschnitten wurden "mit Hilfe Gottes, der heiligen Jungfrau und des Apostels Santiago", des spanischen Nationalheiligen, dessen angebliches Grab in Santiago de Compostella, seit dem Hochmittelalter eine abendländische Großwallfahrtsstätte war. (Karlheinz Deschner) Auf einer seiner Reisen besuchte der Papst auch Brasilien und pries ganz besonders den "Apostel und Lehrmeister Brasiliens" de Anchieta, als den "Missionar, der kam, Jesus zu verkünden..."

Die blutbefleckte Vergangenheit der brasilianischen Mission war kein Thema für Carol Wojtila. Der von ihm gepriesene Missionar hatte die Losung ausgegeben: "Schwert und Eisenrute sind die besten Prediger." Der heutige Papst sprach ihn selig. Der Kreis schließt sich. Das angebliche mea culpa des Papstes ist kein ehrliches Schuldbekenntnis:

-Er entschuldigt sich nicht im Namen der Kirche, sondern schiebt die Schuld auf die Christen, die "Söhne und Töchter".

-Er verharmlost die begangenen Verbrechen; nach seinem eigenen Katechismus ist eine Beichte voller Ausreden und Ausflüchte eine ungültige Beichte.

-Er denkt gar nicht an Wiedergutmachung - gegenüber den Nachkommen der Indianerstämme in Lateinamerika, gegenüber den Opfern des Holocaust und ihren Nachkommen.

-Er wendet sich nicht von den so genannten Heiligen ab, die zu Vorbildern der kirchlichen Verbrechen wurden - nicht von einem Augustinus, der die Folter als Kur für die Seele pries, nicht von einem Thomas von Aquin, der die Häretiker dem staatlichen Henker empfahl und nicht von einem Pius XII., der Hitlers Rußlandkrieg befürwortete und zum Holocaust schwieg. Im Gegenteil: Er will ihn heilig sprechen.

-Er kümmert sich auch nicht um die Millionen Ketzer, die seine Kirche in die ewige Verdammnis schickte; wird seine Kirche diese armen Seelen nun vom Bannfluch befreien und dafür deren kirchliche Peiniger verfluchen?

-Werden den heilig gesprochenen Päpsten, die schwere Blutschuld auf sich luden, ihre Heiligentitel wieder aberkannt?

Nichts von all dem: Die Kirche hat sich von ihrer Ideologie und ihrer Tradition mit dieser Erklärung beileibe nicht getrennt. Sie ist eine Organisation, deren weltliche und geistliche Macht historisch auf Mord und Totschlag, auf Indoktrination und Drohung mit ewiger Verdammnis fußt; und sie hat von all dem nicht freiwillig abgelassen. Die Anerkennung der Menschenrechte erfolgte nicht durch die Kirche, sondern gegen die Kirche. Sie hat ihre Scheiterhaufen nicht freiwillig gelöscht. Wenn die politischen Verhältnisse es ihr wieder erlauben, wird sie ihre Intoleranz erneut gewalttätig durchsetzen, solange sie sich von ihrer alten Ideologie nicht trennt. Sie hat deshalb, aufgrund ihrer Vergangenheit und ihres heutigen Zustands, mit Jesus von Nazareth, dem Christus Gottes, auf den sie sich berufen will, längst nichts mehr zu tun - seit 1 1/2 Jahrtausenden nicht mehr, als diese Kirche zur Staatsreligion wurde und alles mit Feuer und Schwert verfolgte, was sich ihr nicht unterwarf. Sie mag sich katholisch nennen, aber bitte nicht christlich. Wer sich in die Geschichte dieser Kirche vertieft und mit den Ausreden des angeblichen Schuldbekenntnisses des Papstes konfrontiert wird, versteht einmal mehr, warum in der Johannes-Offenbarung in Bezug auf die verweltlichte Kirche von der Hure Babylon die Rede ist, die in Reichtum schwelgt und sich mit den finsteren Figuren der Weltgeschichte verbündet, und weshalb es in der Offenbarung heißt: "Ziehet aus von ihr, mein Volk, auf dass ihr nicht teilhaftig werdet ihrer Sünden."

http://www.esotheka.de/Katholiken.htm
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