Solve_et_Coagula Earthfiler
Anmeldedatum: 21.12.2008 Beiträge: 1874 Wohnort: Zürich
|
Verfasst am: 04.04.2009, 00:04 Titel: Banken außer Kontrolle |
|
|
Banken außer Kontrolle
F. William Engdahl
Der Kern der gegenwärtigen Krise ist die Weigerung der Regierungen, sich der Realität zu stellen, dass große Banken in ihren Ländern offiziell für bankrott erklärt und verstaatlicht werden müssen.
Der vielleicht schlimmste Aspekt der weltweiten systemischen Wirtschaft- und Finanzkrise, die nach dem 15. September 2008 mit voller Wucht zum Ausbruch kam, ist die sture Weigerung der betroffenen Regierungen, allen voran der Vereinigten Staaten, sich mit dem wirklichen Problem zu befassen.
Das Ergebnis ist eine permanente Finanzspritze (»Bailout«) für korrupte und technisch bankrotte Finanzinstitute mit Steuergeldern – und mit völlig offenem Ausgang. Es geht um die Weigerung der gewählten Politiker in den USA und den G7-Staaten, konsequente Schritte zu ergreifen, um die völlig außer Kontrolle geratenen Banken wieder unter Kontrolle zu bringen und die (noch) gesunde produktive Wirtschaft zu retten. Doch die Politiker beugen sich beharrlich den Wünschen der Geldwechsler und das genau in dem Moment, wo eben diese Geldwechsler bankrott sind.
Ist das eine jahrelang antrainierte Pawlow’sche Reaktion?
Die Bilanzen dieser Banken müssen endlich in Ordnung gebracht werden, damit wieder Kredite an die Realwirtschaft fließen können. Es muss damit Schluss sein, dass Banken wie völlig unregulierte Spielcasinos funktionieren, zu denen sie in den vergangenen Jahren geworden sind.
Nirgendwo ist die verlogene Debatte über Verstaatlichungen absurder als in den Vereinigten Staaten, wo die Macht der Banken seit 1945 immer stärker die Wirtschaft und ganz gewiss auch den US-Kongress und das Weiße Haus beherrscht. Der republikanische Senator Richard Shelby aus Alabama, ehemals Vorsitzender des Bankenausschusses im US-Senat, lehnt jegliche Form der Bankenverstaatlichung als »Sozialismus« ab. Der größte Geldgeber für Shelbys Wahlkampagne war die Citigroup, d.h. die US-Bank, deren Macht am stärksten unter einer Verstaatlichung leiden würde und die paradoxerweise eine solche Maßnahme aber am lautesten fordert.
Die Fed vertritt nur die Eigeninteressen der Banken
Wie ich in meinem gerade erschienenen Buch Der Untergang des Dollar-Imperiums betone, ist die US-Zentralbank (Federal Reserve) seit dem Putsch privater Bankiers unter Führung von Rockefellers Citibank und J.P. Morgan im Jahre 1913 im Besitz von privaten Finanzinteressen, die man früher den »Money Trust« nannte; und diese Interessen bestimmen auch die Politik der Federal Reserve. Entgegen dem öffentlichen Mythos besteht die Rolle der Federal Reserve darin, unbesehen aller gesellschaftlichen Folgen, die eng definierten Eigeninteressen der größten US-Banken zu vertreten. Das zeigt sich nirgendwo klarer als an der Karriere von Alan Greenspan.
Hier bitte weiterlesen:
http://info.kopp-verlag.de/news/banken-ausser-kontrolle.html |
|