www.earthfiles.de Foren-Übersicht www.earthfiles.de
Forum des Earthfiles Grenzwissenschaftstreff
 
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   BenutzergruppenBenutzergruppen   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Schweizer Privatbank Wegelin hat genug vom US-Geschäft

 
Dieses Forum ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren, schreiben oder beantworten.   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    www.earthfiles.de Foren-Übersicht -> Wirtschaft und Geld Wirtschaft und Geld
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Solve_et_Coagula
Earthfiler


Anmeldedatum: 21.12.2008
Beiträge: 1874
Wohnort: Zürich

BeitragVerfasst am: 25.08.2009, 20:08    Titel: Schweizer Privatbank Wegelin hat genug vom US-Geschäft Antworten mit Zitat

Schweizer Privatbank Wegelin hat genug vom US-Geschäft

25.08.2009

Das St. Galler Finanzinstitut plant den Rückzug aus dem amerikanischen Kapitalmarkt. Teilhaber Konrad Hummler kritisiert US-Präsident Barack Obama scharf.

Die beabsichtigte Verschärfung des QI-Regimes (US-Quellensteuer) durch die US-Regierung und die Ausdehnung der Erbschaftsteuerpflicht bedeuteten eine erhebliche Rechtsunsicherheit, teilte die Bank am Dienstag mit.

Der Zustand sei unhaltbar, wird Konrad Hummler, geschäftsführender Teilhaber der Privatbank, in der Mitteilung zitiert. Die Regierung der einstmals vitalsten Marktwirtschaft kenne offensichtlich die eigene Achillesferse nicht und begehe besorgniserregende Fehler.

Unzumutbare Rechtsrisiken

Das Geschäftsmodell der grenzüberscheitenden Vermögensverwaltung, zumindest was die US-Personen betrifft, müsse revidiert werden. Obamas Regierung plane nicht nur sämtliche Steuerschlupflöcher gegenüber Amerikaner zu stopfen. Vielmehr sei eine deutliche Ausdehnung der Steuerpflicht auch auf Nicht-Amerikaner in Vorbereitung, schreibt die Privatbank weiter.

In erster Linie führe die Revision des «Qualified Intermediary»- Abkommens zu unzumutbaren Rechtsrisiken für die Schweizer Banken. Sie müssten in der Funktion als verlängerter Arm der amerikanischen Steuerbehörde in der Lage sein, zu erkennen, wer in den USA steuerpflichtig sei. Dies sei angesichts der beinahe grenzenlosen, gänzlich unscharfen Definition der effektiven Steuerpflicht ein unmögliches Unterfangen.

Risiko wird zu gross

In Zukunft würden nicht nur amerikanische Bürger, sondern auch Ausländer über die US-Erbschaftssteuer zur Kasse gebeten, schreibt Wegelin & Co. Einzige Bedingung sei eine amerikanische Wertschrift im Depot. Die Gefahr einer schuldlosen Fehldeklaration seitens der Banken gegenüber der Steuerbehörde IRS werde zu gross.

http://www.tagesanzeiger.ch/wirtsch....SGeschaeft/story/17289436
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden Website dieses Benutzers besuchen
Google






Verfasst am:     Titel: Als registrierter User ist diese Werbung ausgeblendet!

Nach oben
Solve_et_Coagula
Earthfiler


Anmeldedatum: 21.12.2008
Beiträge: 1874
Wohnort: Zürich

BeitragVerfasst am: 26.08.2009, 12:38    Titel: Medienmitteilung Wegelin & Co. Antworten mit Zitat

Medienmitteilung

Wegelin & Co. plant Verabschiedung aus dem US-Kapitalmarkt
St.Gallen, 25. August 2009 – Einen weitgehenden Rückzug aus dem amerikanischen Kapitalmarkt
plant Wegelin & Co. Die beabsichtigte Verschärfung des QI-Regimes seitens der US-Regierung und
die Ausdehnung der Erbschaftssteuerpflicht stellen Banken weltweit vor unüberwindbare Probleme
und eine erhebliche Rechtsunsicherheit. „Dieser Zustand ist unhaltbar“, sagt Dr. Konrad Hummler,
geschäftsführender Teilhaber der Privatbank, in seinem jüngsten Wegelin Anlagekommentar. Die
Regierung der einstmals vitalsten Marktwirtschaft kennt offensichtlich die eigene Achillesferse nicht
und begeht besorgniserregende Fehler.

Das Geschäftsmodell der grenzüberschreitenden Vermögensverwaltung, zumindest was die USPersonen
betrifft, muss revidiert werden. Obamas Regierung plant nicht nur sämtliche
Steuerschlupflöcher gegenüber Amerikanern zu stopfen. Vielmehr ist eine deutliche Ausdehnung
der Steuerpflicht auch auf Nicht-Amerikaner in Vorbereitung. In erster Linie führt die Revision
des „Qualified Intermediary“-Abkommens zu unzumutbaren Rechtsrisiken für die Schweizer
Banken. Sie müssten in der Funktion als „verlängerter Arm der amerikanischen Steuerbehörde“
in der Lage sein zu erkennen, wer in den USA steuerpflichtig ist – angesichts der beinahe
grenzenlosen, gänzlich unscharfen Definition der effektiven Steuerpflicht ein unmögliches
Unterfangen. In Zukunft werden nicht nur amerikanische Bürger, sondern auch Ausländer über
die US-Erbschaftssteuer („Estate Tax“) zur Kasse gebeten. Einzige Bedingung ist eine
amerikanische Wertschrift im Depot. Praktisch unmerklich kann ein Kunde von einer Nicht-USPerson
zu einer US-Person werden. Die Gefahr einer schuldlosen Fehldeklaration seitens der
Banken gegenüber dem IRS werde zu gross.

Der Entscheid, Kunden den Ausstieg aus allen US-Titeln zu empfehlen, beruht ausserdem auf
der Beobachtung, dass die USA die Attraktivität ihres eigenen Finanzplatzes masslos
überschätzen. Gemäss Konrad Hummler unterliegt die Regierung Obamas damit einer
fundamentalen Fehlannahme. Sie verkenne, dass ihr Hauptproblem infolge des gigantischen
Kapitalbedarfs in der Finanzierung liegt. Der Anlagekommentar veranschaulicht neben der Höhe
der Totalverschuldung (bis zu 600 Prozent des BIP!) die erschreckende US-amerikanische
„Eigenfinanzierung“: die hochverschuldete öffentliche Hand ist Schuldner und Gläubiger
zugleich. Die üblichen Finanzierungsquellen sind am Versiegen und die Notenbank sieht sich
gezwungen, derzeit die Hälfte aller neu emittierten Schuldpapiere aufzukaufen. Die aktuellen
Rettungsmassnahmen durch die Notenbank bergen Inflationsgefahren; die Zweifel am US-Dollar
wachsen. Gepaart mit der Feststellung eines strukturerhaltenden Staates, der zudem eine
unternehmerfeindliche Politik verfolgt, ergibt sich das Bild einer zunehmend unattraktiven
Grossmacht mit enormen Schulden- und Problembergen.

Der Anlagekommentar von Wegelin & Co. Privatbankiers wird seit 1909 publiziert. Der
Kommentar erscheint sieben Mal jährlich mit einer Auflage von mehr als 70'000 Exemplaren.
Der Anlagekommentar wird von Dr. Konrad Hummler, geschäftsführender und unbeschränkt
haftender Teilhaber von Wegelin & Co., verfasst. Die Wegelin Anlagekommentare sind als
Printversion (pdf) und Podcast auf www.wegelin.ch abrufbar.

Hier den kompletten Anlagekommentar Nr. 265 vom 24. August 2009 lesen:
http://www.wegelin.ch/download/medien/presse/kom_265de.pdf
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden Website dieses Benutzers besuchen
Solve_et_Coagula
Earthfiler


Anmeldedatum: 21.12.2008
Beiträge: 1874
Wohnort: Zürich

BeitragVerfasst am: 26.08.2009, 18:13    Titel: Privatbankier prophezeit Niedergang der USA Antworten mit Zitat

Privatbankier prophezeit Niedergang der USA

Der oberste Privatbankier der Schweiz hat genug von den USA. In einem Text sagt er dem Land den wirtschaftlichen Abstieg voraus und kritisiert die Aggressivität der Weltmacht.

Hände weg von US-Anlagen: Privatbankier Konrad Hummler rät zum Totalrückzug aus den USA.

Konrad Hummler ist ein mächtiger Mann: Er sitzt im Verwaltungsrat der «Neuen Zürcher Zeitung», ist geschäftsführender Partner der St. Galler Bank Wegelin und Präsident der Vereinigung Schweizer Privatbankiers. Kleine Vermögensverwaltungsbanken wie Wegelin und die anderen im Verein der Privatbankiers haben ein weit grösseres Problem mit der aktuellen Aufweichung des Bankgeheimnisses als die grossen Banken. Denn letztere können ihre Dienstleistungen fast überall auf der Welt auch vor Ort anbieten.

Hummler ist wütend. Vom UBS-Vergleich zwischen der Schweizer und der US-Regierung hält er nichts. Im jüngsten seiner regelmässig publizierten «Anlagekommentare» kritisiert er die «Schönfärberei, deren sich die involvierten Parteien nach geschlagener Schlacht befleissigten». Die Schweizer Regierung bezichtigt er, vor dem Druck aus den USA eingeknickt zu sein und damit Wortbruch begangen zu haben: «Man hatte versprochen, geduldet, Standfestigkeit gemimt – und ist nun umgefallen. Unter dem Schein des Erfolgs verbirgt sich der Misserfolg eines Treuebruchs», schreibt der Privatbankier.

USA – Reich des Bösen

Besonders hart ins Gericht geht er mit den Amerikanern. Seine Rhetorik erinnert stark an jene der Linken in den Siebziger- und Achzigerjahren. Die Banker sahen in den USA im kalten Krieg noch die Schutzmacht gegen die Ausbreitung des Kommunismus. Im jüngsten «Anlagekommentar» beschreibt Hummler die USA jetzt als Land, «das über die letzten 60 Jahre unbestreitbar zu den weltweit aggressivsten Nationen gehört hat. Die USA haben mit Abstand am meisten kriegerische Handlungen, einmal mit, meistens ohne Uno-Mandat vom Zaun gerissen».

Hummler zählt auf, dass die Amerikaner Kriegsvölkerrecht verletzt, geheime Gefängnisse unterhalten, einen absurden Krieg gegen Drogen geführt und fragwürdige Regimes unterstützt hätten. Die USA seien ein Land, das seine Infrastruktur verfallen lasse und «in zum Teil fragwürdigen Verfahren Verurteilte in hoffnungslos überfüllte Gefängnisse steckt». Unterschichten würden weder in den Genuss adäquater Bildung, noch eines tauglichen Gesundheitssystem kommen. Schliesslich kenne die USA nach wie vor die Todesstrafe und übe diese «extensiv» aus.

Jeder ist potenziell US-Person

Der moralisch-politischen Verurteilung folgt dann noch ausführlicher die wirtschaftliche. Das Hauptanliegen von Hummler bleibt der Kampf um die Steuern. Er beklagt ähnlich wie schon andere Banker die «geradezu atemberaubende» Doppelmoral der Amerikaner bei ihrer Jagd auf ausländische Steuerschlumpflöcher: Im Inland würden sie dagegen Offshore-Oasen «riesigen Ausmasses», sowohl in Florida, Delaware und anderen Teilstaaten unterhalten. Der Banker befürchtet, dass die Versuche der Amerikaner, im Ausland Steueransprüche zu stellen, weiter zunehmen werden. Die Berater seiner Bank Wegelin würden deshalb der Kundschaft empfehlen, gänzlich auf Investitionen in US-Wertschriften zu verzichten.

Die grösste künftige Gefahr ortet Hummler in einer neuen Anwendung des amerikanisches Erbschaftsrecht. Die US-Erbschaftssteuer knüpfe nicht beim Erbenden an, sondern beim den vererbten Vermögen wie Liegenschaften oder Wertpapieren. Selbst ein Schweizer, der eine US-Wertschrift erbt, werde daher in den USA Steuerpflichtig. Wer nicht voll belastet werden wolle, müsse laut Hummler den US-Steuerbehörden sämtliche Vermögensbestände offenlegen. Der Banker produziert ein Beispiel voll Sarkasmus: «Die Kinder von Hans Rüdisühli sel. aus Melchnau müssen wegen den paar IBM-Aktien, die Hans so innigst geliebt hatte, beim IRS vorstellig werden und dabei eine Bewertung ihres Heimetli vorlegen». Die Amerikaner würden laut Hummler die Definition einer steuerpflichtigen US-Person immer weiter ausdehnen und dennoch schwammig fassen. Selbst wer sich länger in den USA aufhalte, könne unter diese Definition fallen. Für Banken sei es damit schier unmöglich, die von den USA gesetzten Regeln sauber einzuhalten.

Amerikaner liegen falsch

Das aggressive weltweite Eintreiben von Steuern durch die USA ist laut Hummler allerdings ein Schuss ins eigene Bein. Die Amerikaner würden offenbar davon ausgehen, dass ihr Land weiterhin wichtigstes Ziel von internationalen Investoren bleiben werde. Doch das hält Hummler für «kreuzfalsch».

Angesichts der gigantischen US-Staatsverschuldung sei das Land umgekehrt auf weiteres internationales Kapital dringend angewiesen. Der US-Staatshaushalt funktioniert gemäss Hummler wie ein «Ponzi-Schema» (ein Schneeballsystem). Das Wachstum der Verschuldung liesse sich nur fortsetzen, so lange im Publikum keine Zweifel an der fortgesetzten Leistungsfähigkeit der Amerikaner aufkomme.

«It’s time to say Goodbye»

Solche Zweifel aber hält er für akut. Das US-Wachstum sei seit etwa 30-Jahren nur dank einer Zunahme der Verschuldung zustande gekommen. Insbesondere in den letzten 15 Jahren hätten primär nur noch der Konsum und die Staatsausgaben zugelegt, bei den Investitionen seien die Amerikaner dagegen äusserst schwach. Für die Zukunft bleibe daher kaum Potenzial. Das aggressive Auftreten der US-Steuerbehörden drohe daher, die dringend benötigten ausländischen Investoren zu verscheuchen. Das könne sich dereinst in hohen Kosten für die Aussenschuld rächen.

Überhaupt sieht Hummler den Untergang der Amerikaner kommen: «Asien steigt auf, Brasilien vermutlich ebenfalls, Australien wird lachender Dritter sein, Europa kann sich möglicherweise noch einmal im Wiederaufschwung dieser Länder positionieren. Den USA bleiben die unbestreitbar vorhandene Militärmacht und die Schulden- und Problemberge». Seine Kunden, denen er einen Totalausstieg aus US-Anlagen empfiehlt, beruhigt Hummler mit dem Hinweis, der gesamte Markt dort sei ohnehin überbewertet. Trotz aller Abwertungen seit dem Ausbruch der Krise würden allein US-Aktien 12 Prozent über dem langfristigen «fairen Kursniveau» liegen. Die fulminante Schlussfolgerung des wütenden Bankers aus seiner Kampfschrift ist daher konsequent: «Deshalb ist man wohl gut beraten, ganz generell den Abschied von Amerika zu vollziehen». Bis auf weiteres müsse es heissen: «It’s time to say Goodbye.»

http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz....ng-der-USA/story/15439843
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden Website dieses Benutzers besuchen
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Dieses Forum ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren, schreiben oder beantworten.   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    www.earthfiles.de Foren-Übersicht -> Wirtschaft und Geld Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Seite 1 von 1

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.



Jiaogulan