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Der Goldkurs: Das Paradox wird erklärbar

 
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Solve_et_Coagula
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BeitragVerfasst am: 01.09.2009, 00:11    Titel: Der Goldkurs: Das Paradox wird erklärbar Antworten mit Zitat

Der Goldkurs: Das Paradox wird erklärbar

- Auszug GEAB N°34 (18. April 2009) -

Auf der ganzen Welt ist ein Paradox feststellbar, das sogar der allgemeinen Presse aufgefallen ist: Wegen der Krise haben die Investoren überwiegend ihr Geld aus den meisten Anlagenarten (Immobilien, Aktien, Devisen, Rohstoffe…) abgezogen. Viele haben ein Teil ihrer flüssigen Geldmittel in Gold angelegt. Dieser Trend ist so ausgeprägt, dass vieler Orts Goldmünzen und –Barren vergriffen waren. Dennoch, und hierin liegt das Paradox, oszilliert der Goldpreis seit Monaten um die 900-Dollarmarke, ohne je zum ultimativen Steilflug anzusetzen.

Im ersten Halbjahr 2008 wurde als Erklärung dafür allgemein akzeptiert, dass viele Investoren Verluste in anderen Anlagearten abdecken und dafür ihre Goldbestände hätten verkaufen müssen, so dass die gesteigerte Nachfrage einem ausreichenden Angebot gegenüber stand. Damals war das wohl auch noch zutreffend. Aber auch 2009 steigt der Preis nicht, obwohl diese Erklärung heute nicht mehr korrekt sein kann.

Wir haben es unternommen, die richtige Erklärung hierfür aufzuspüren und nützliche Ratschläge für unsere Leser daraus abzuleiten. Allerdings ist eine Analyse des Goldmarkts besonders komplex, weil mehrere Parameter ihn bestimmen und zu seiner Intransparenz beitragen:

1. Der Goldmarkt ist ein Markt, der zum einen hoch spekulativ ist und auf dem die wildesten Informationen mit dem Ziel zirkulieren, den Markt zu manipulieren, zum anderen ist er ein echter Rohstoffmarkt mit einer Nachfrage der Realwirtschaft, insbs. für die Schmuckherstellung.

2. Der Goldmarkt ist bevölkert von Teilnehmer, die ihn für einen ganz besonders wichtigen halten, die häufig sogar ideologisch motiviert sind und Gold für einzigartig und die einzig legitime Basis von Wirtschaft und Geld halten.

3. Die Bewegungen am Goldmarkt werden von den Zentralbanken und den Regierungen mit Argusaugen verfolgt, da sie ihn in Krisenzeiten als Gefahr für die Papierwährungen fürchten, während sie gleichzeitig Gold als Wert zu schätzen wissen, den sie beschlagnahmen können, wenn ihnen in einer aus der Kontrolle laufenden Krise keine andere Wahl mehr bleibt (1).

4. Zuletzt ist der Goldmarkt der Markt, auf dem das Metall gehandelt wird, das seit Jahrtausenden Symbol für Reichtum ist und das Menschen schon in den Wahnsinn getrieben hat !

Enstscheidend für eine Analyse des Goldmarkts ist, scharf zwischen zwei Untermärkten zu trennen:

1. Zum einen den reellen Markt, auf dem real existierende Goldstücke und –Barren ausgetauscht werden, die man anschließend irgendwo unterbringen muss, ob in einem Banksafe, im Garten oder unter der Matraze.

2. Der Goldmarkt als Wertpapiermarkt : Darauf werden Wertpapiere gehandelt, die einen Anspruch auf eine bestimmte Menge Gold einräumen, die der Verkäufer dem Käufer zu verschaffen verspricht, wenn dieser es verlangt.

Der praktische Aspekt des Gold-Wertpapiermarkts ist einleuchtend : Gold muss nicht transportiert und gelagert werden, was für Käufer großer Mengen ein echtes Problem wäre. Damit wird ein quantitativer Handel möglich, der auf dem physischen Goldmarkt nicht möglich wäre. Allerdings erfordert er ein absolutes Maß an Vertrauen zwischen allen Markteilnehmern und den Aufsichtsbehörden.

Insbesondere die Verkäufer müssen über jeden Zweifel erhaben sein und die Marktregeln präzise einhalten, die ihnen in der Regel vorschreiben, 90% des verkauften Goldes physisch vorrätig zu halten. Die Aufsichtsbehörden auf dem Goldmarkt müssen auch die faktische Möglichkeit haben durchzusetzen, dass die Verkäufer der Goldzertifikate die Regeln einhalten.

Hierzu ist aber angesichts der Umtriebe der großen internationalen Banken und der unzureichenden Rigorosität der Aufsichtsbehörden der Finanzmärkte während der letzten zwei Jahre wenig Optimismus berechtigt. Die Banken haben sich wie Betrüger benommen und scheinen auch jetzt ihr Geschäftsgebaren nicht sonderlich geändert zu haben; und die Aufsichtsbehörden, insbs. an der Wall street und in der City of London, die die wichtigsten Goldmärkte weltweit sind, waren ihre Komplizen (2).

Wir gehen davon aus, dass in der gegenwärtigen Situation, in der viele großen Banken und Finanzinstitute um ihre Überleben kämpfen müssen, es sehr naiv wäre zu glauben, dass die Aufsichtsbehörden an den Goldmärkten sich lediglich der Durchsetzung der bestehenden Regelungen im Interesse eines fairen und effizienten Marktes widmen würden. Denn das wäre nachteilig für den Dollar, das britische Pfund und überhaupt alle Papierwährungen – und für die Bilanzen und Ertragslage der großen Banken und Finanzinstitute, die schon heute um ihr Überleben kämpfen müssen. Wir gehen daher davon aus, dass der Gold-Wertpapiermarkt heute nicht mehr regelkonform funktioniert; dass viele der Verkäufer nicht mehr die Auflage erfüllen, 90% der gehandelten Goldmenge auch physisch zur Verfügung zu haben. Natürlich kann man nicht wissen, wie hoch der Deckungsgrad noch ist, aber es ist absolut möglich, dass er schon auf ein recht tiefes Niveau gefallen ist, und zwar so tief, dass der Markt zusammen brechen würde, wenn von heute auf morgen mehr als die Hälfte der Käufer die Einlösung ihrer Zertifikate und damit die Lieferung der ihnen als reales Gold zustehenden Goldmenge forderten (3).

Es wäre ja nicht das erste Mal, dass Zertifikate auf Gold auf einen Schlag ihren Umtauscheinspruch verlören. Denn genau das war es, was die Regierung Nixon 1971 gemacht hat, als sie die Golddeckung des Dollars aufhob. Vor 1971 war der Dollar ein Stück Papier, das einen Anspruch auf Umtausch in eine bestimmte Menge Gold einräumte. Mit ihrer Verschuldenspolitik während des Vietnam-Kriegs benahmen die USA sich wie ein Verkäufer von Goldzertifikaten, der seine Versprechen nicht honorieren kann. Die Aufhebung der Golddeckung war nichts weiter als das öffentliche Eingeständnis der USA, ihre Verträge mit den Dollarbesitzern nicht mehr erfüllen zu können (4).

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