Black2007 Earthfiler
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Verfasst am: 07.01.2010, 06:35 Titel: PSYCHOSPIELE |
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Willkommen, lieber “Mit-Konsument”, viel Spaß bei deinem nächsten Besuch im Konsum und Rauschtempel deiner Wahl!
Mal gucken: Wir müssen heute also einkaufen gehen. So, was brauchen wir? Machen wir ein feines Zettelchen, schreiben auf was wir so brauchen – und ab dafür. Wenn wir dann satte 2 Stunden später wiederkommen, ooopppsss, ich denke, wir alle kennen das – sind da Sachen gelandet, die wir bei genauerem hinsehen weder brauchten, noch wirklich haben wollten. Wie kam dieses?
Große Supermarktketten beschäftigen mittlerweile Heerscharen von Spezialisten, die Beleuchtung, Einrichtung, Hintergrundmusik, Raumtemperatur soweit zu optimieren, bis der Kunde nur noch eines im Sinn hat: Kaufen, Kaufen, Kaufen.
Es ist unglaublich, was für Register gezogen werden, die Einkaufswagen absichtlich ein paar Nummern zu groß bauen zu lassen, ist da schon altmodisch. Und ich wette, ihr kennt auch dass:
Da rast man noch rasch in den nächsten Supermarkt, eh schon knapp in der Zeit, man wäre ja verabredet und zischt durch die Eingangstüre, wie ein Blitz vorbei, an wie Schnecken vor sich hin kriechende Mit-Konsumenten. Wer sähe es ihnen an, dass sie möglicherweise vor einer Stunde ebenfalls mit einem Affenzahn herein gebrettert kamen? Aber jetzt mimen sie einen auf “versnobt” und machen einen auf “Mr. Supermarkteinkäufer des Jahres” transformierter Schwachkopf.
Und plötzlich – man glaubt es kaum – doch zum Wundern bleibt keine Zeit, angesichts all der herumkriechenden und Preisgaffenden Konsumenten, kommt man sich deplaziert vor. Irgendwie – ein nicht zu benennendes Gefühl sagt uns, dass unsere Geschwindigkeit hier nicht angebracht ist. Ein kurzer Seitenblick zeigt uns, dass wir von jedem und jeder angestarrt werden, als wenn wir sie nicht “alle hätten”. Ja, und eigentlich, sooo eilig haben wirs ja doch nicht, oder?
Dieses “nicht zu benennende Gefühl”, ist wahrscheinlich unsere innere Alarmanlage gewesen, die auch losgeht, wenn unsere Freundin/Frau/sowie jede andere, mit im gleichen Haushalt lebende Person an unserer Geldbörse “herumwurstelt” und uns ausnehmen will. Dieses Gefühl, wenn es denn sprechen könnte, würde uns mitteilen dass es exakt 19° Grad hat, die Hintergrundmusik, welche unser Hörorgan streichelnd vor sich hin perlt, auf einen unmöglichen, widernatürlichen Langsam-Rhythmus eingestellt ist und die “Lichtintensität” geradezu grotesk hell ist. Alles zusammen summiert sich dies zu einer einzigen Absicht:
Lieber Konsument, bleib, bleib lange und genieße deine Umgebung! Wir sind ganz für dich da ..
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Gruß, Steven Black _________________ ICH BIN FREI! |
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