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Zitate von Seneca

 
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MANUEL
Earthfiler


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Beiträge: 1622
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BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 10:16    Titel: Zitate von Seneca Antworten mit Zitat

SENECA
geb. um 4 vor Chr. (Cordoba in Spanien) - 65 nach Chr. (bei Rom)

Der römische Philosoph Seneca war ein bedeutender Vertreter der Stoiker. Die stoische Gelassenheit ist noch heute ein geläufiger Begriff. Anders als Epikur, der sein Glück in der Abgeschiedenheit suchte, war Seneca der Ansicht, dass der Weise trotz aller Selbstgenügsamkeit auch dem Gemeinwesen verpflichtet sei.

Wie der Epikureismus war auch der Stoizismus eine diesseitig orientierte Philosophie ohne transzendente Elemente im Sinne konkreter Jenseitsvorstellungen. Das stärkste Bindeglied zwischen Gott bzw. den Göttern sieht Seneca in der menschlichen Vernunft, die Teil des göttlichen Geistes sei. Gleichzeitig sieht Seneca in der Vernunft aber auch ein Instrument der Emanzipation von den Göttern als Schicksalsmächten, insofern selbst das härteste Schicksal den Weisen nicht aus der Ruhe bringen könne.

Seneca wurde persönlich von schweren Schicksalsschlägen getroffen wie etwa seine Verbannung nach Korsika, die acht Jahre dauerte. Im Exil verfasste er die Trostschrift für Polybios, die nicht gerade von stoischer Gelassenheit zeugt und Kritiker veranlasste, an der Übereinstimmung von Lehre und Leben bei Seneca zu zweifeln.
Am Ende seines Lebens wurde er hinsichtlich seiner stoischen Haltung noch einmal hart auf die Probe gestellt, als nämlich Kaiser Nero, den er jahrelang als Philosoph beraten hatte, ihm den Freitod nahelegte. Wenn wir den Quellen glauben dürfen, ist Seneca - seiner Lehre entsprechend - gelassen aus dem Leben geschieden.

Nicht nur bei Seneca, sondern im Stoizismus allgemein, gilt der Primat der inneren vor der äußeren Freiheit, das heißt, es ist egal, ob ich Sklave oder römischer Kaiser bin, solange meine Gedanken frei sind.
Hegel hat in seiner Phänomenologie des Geistes diese Haltung kritisiert:
"Die allgemeinen Worte von dem Wahren und Guten, der Weisheit und der Tugend, bei welchem er [der Stoizismus] stehen bleiben muß, sind daher wohl im allgemeinen erhebend, aber weil sie in der Tat zu keiner Ausbreitung des Inhalts kommen können, fangen sie bald an, Langeweile zu machen."
(Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Phänomenologie des Geistes, Ullstein Verlag, Frankfurt/M - Berlin - Wien, Stoizismus, S. 123)

Zu Lebzeiten des Seneca brachte Jesus von Nazareth die Verinnerlichung der absoluten Freiheit mit dem Satz auf den Punkt: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt." Hegel sieht daher im Stoizismus eine geistige Vorstufe zum Christentum.

Die wichtigsten Lehren des Seneca in einer kurzen Zusammenfassung:


1. Seelische Harmonie ist das höchste Gut, das nur durch die Vernunft (als Teil des göttlichen Geistes) erlangt werden könne.

2. Der Weg zu einem seelischen Gleichgewicht führt über die Befreiung von den Leidenschaften.

3. Gelassenheit ist die höchste Tugend des Weisen.

4. Für ein glückliches Leben sind Freundschaft, Gastfreundschaft und Freigiebigkeit elementare Voraussetzungen.

5. Im Unterschied zu Epikur hält Seneca die Teilnahme am politischen Leben für eine Bürgerpflicht.

6. Die Götter (gelegentlich verwendet Seneca auch den Begriff Gott) bestimmen das Schicksal des Menschen, doch der Weise kann durch Gelassenheit jedem Schicksal trotzen.

7. Der Weise ist im Tod so gelassen wie im Leben.

8. Die wichtigste Aufgabe der Philosophie ist die Suche nach der Wahrheit.


Weitere Zitate:

Daher muß man sich durchringen zur Freiheit; diese aber erreicht man durch nichts anderes als durch Gleichgültigkeit gegen das Schicksal.

Aus beständiger Anstrengung entsteht eine gewisse Abstumpfung und Schlaffheit des Geistes.

Dem Schmerze unterliegt, wer dem Sinnengenusse unterliegt.

Das beste Vermögensverhältnis ist das, welches weder bis zur Armut herabsinkt, noch weit von Armut entfernt ist.

Das größte aller Übel ist, aus der Zahl der Lebenden zu scheiden, ehe man stirbt.

Das größte Hindernis des Lebens ist die Erwartung, die vom Morgen abhängt.

Das Leben ist lang, wenn man es zu gebrauchen versteht.

Dem Zufall unterworfen zu sein beginnt, wer einen Teil seiner selbst außerhalb sucht.

Den Willigen führt das Schicksal, den Unwilligen zerrt es.

Denn manches muß man heilen, ohne daß die Kranken es wissen; schon für viele ward die Kenntnis ihrer Krankheit eine Ursache des Todes.

Denn wer vieles betreibt, räumt oft dem Schicksal Gewalt über sich ein.

Er [der Weise] liebt die Reichtümer nicht, aber er zieht sie der Armut vor; er nimmt sie nicht in seine Seele, wohl aber in sein Haus auf.

Es ist ein Trost für uns Menschen, dass niemand unglücklich ist außer durch eigene Schuld. Gefällt es dir, so lebe; gefällt es dir nicht, so kannst du wieder hingehen, woher du gekommen bist.

Es kommt mehr darauf an, wie du kommst, als wohin du kommst, und daher sollen wir unser Herz an keinen Ort hängen.

Es steht mit der Sache der Menschheit nicht so gut, daß das Bessere der Mehrzahl gefiele, ein großer Haufe ist Beweis des Schlechtesten.
Wink

Für einen, der nicht weiß, nach welchem Hafen er steuern will, gibt es keinen günstigen Wind.

Ganz besonders sollte man jedoch die Verdrießlichen meiden, die alles bejammern und denen jeder Anlaß hochwillkommen ist zum Lamentieren. Twisted Evil

Gehe so mit den Niederen um, wie du wünschest, daß der Höhere mit dir umgehe.

Ich halte den nicht für arm, dem das wenige, das er noch übrig hat, genügt. Idea

Ich leugne, daß Reichtum ein Gut sei; denn wäre er es, so würde er die Menschen gut machen.

Ich will dir ein Liebesmittel zeigen ohne einen Trank, ohne ein Kraut, ohne Spruch irgendeiner Zauberin: Willst du geliebt sein, so liebe.

Insofern ist der Weise sich selbst genug; nicht, daß er ohne Freund sein will, sondern daß er es kann.


Senecas Leben endete mit der von Nero befohlenen Selbsttötung. Der politische Hintergrund war die Pisonische Verschwörung gegen Neros zunehmend despotisches Regimen.Nero inszenierte die Abrechnung mit seinem Mentor als zweistufigen Prozess. Nachdem Seneca denunziert worden war, schickte der Kaiser einen höheren Offizier zu ihm, damit er sich über seine Beziehung zu Piso äußere. Seneca bestätigte den ausgesprochenen Verdacht nicht, bekam aber dennoch wenig später durch einen anderen Boten die Aufforderung zur Selbsttötung zugestellt. Er wollte sich Tafeln bringen lassen, um sein Testament zu verfassen. Dies wurde ihm jedoch verwehrt. Daraufhin vermachte er seinen Freunden als Einziges, aber zugleich Schönstes - wie er es ausdrückte - das „Bild seines Lebens“ („imago vitae“).Quelle wikipedia

Schönen Tag
Manuel
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peaceman
Earthfiler


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BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 17:20    Titel: Antworten mit Zitat

Grüss Dich Manuel!

Einen hab ich noch:

Wer den grössten Vorteil aus einem Verbrechen zieht,
hat es mit der grössten Wahrscheinlichkeit auch begangen.


Zitat:
Senecas Leben endete mit der von Nero befohlenen Selbsttötung.

Die Spinnen die Römer! Loco (Obelix)

....bis denne.

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MANUEL
Earthfiler


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Beiträge: 1622
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BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 19:27    Titel: Antworten mit Zitat

Tja, das passiert halt wenn Geist nicht zu Liebe wird....
Ich weiss auch nicht, aber irgendwie hat sich der gute Senca beim Inkarnieren bei der Manschaft geiirrt. Das ist so, wie wenn einer aus Bayern München plötzlich sich einbildet bei Arminia Bielefake spielen zu müssen.....Razz

Lieben Gruss
Manuel
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