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Das reine Beobachten

 
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MANUEL
Earthfiler


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Beiträge: 1622
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BeitragVerfasst am: 31.05.2010, 12:27    Titel: Das reine Beobachten Antworten mit Zitat

Zusammen mit einem Kollegen brüteten wir letzte Woche über die Philosophie des reinen Beobachtens, dem Vorgang eines urteilsfreien Betrachtens der Dinge und Geschehnisse. Die Kunst also, das Wesen der Dinge zu erfassen und keine zufälligen Wahrnehmungen hinein zu interpretieren um so die Dinge klar und unmissverständlich aus sich selbst heraus sprechen zu lassen.

Hier wäre nun das Ergebnis unserer "Brüterei":

Das reine Beobachten
Das reine Beobachten schärft das klare Bewußtsein, in dem es unterstützend auf bestimmte Denkprozesse einwirkt. In diesen Denkprozessen liegt eine zeitgeistige Notwendigkeit, weil dadurch Gehirnregionen aktiviert werden, welche sich vergangenheitlich in einem Schlafzustand befanden. Durch kontinuierliche, anregende Übungen wird eine erweiternde Denkstruktur erzeugt, wobei sich erste Erfolge schon nach kurzer Zeit einstellen können.

Diese Schulung möchte gezielt auf ein brachliegendes Potential des Denkens und Beobachtens hinweisen und es alltagsgerecht zur Anwendung bringen. Mit dieser Fähigkeit des erweiterten Denkens, welches das von uns beschriebene reine Beobachten voraussetzt, generiert der Mensch ein erhöhtes Konzentrations- und Kontemplationsvermögen.

Die Gabe des reinen Beobachtens fördert die Unvoreingenommenheit in allen möglichen Lebenssituationen, wobei es nicht das Ziel impliziert, "empfindungslos" auf die Ereignisse zu blicken, sondern die innere Freiheit der Wahl ermöglicht. Reines Beobachten hilft im weiteren Sinne, einen individuellen inneren Raum des Rückzugs zu gestalten, der mit einer gewissen Gelassenheit und gegebenenfalls mit Abstand dem Umfeld begegnen kann.


Was versteht man nun unter reinem Beobachten ?

Reines Beobachten ist die Fähigkeit mit einer erweiterten Perspektive auf Dinge, Ereignisse etc. zu blicken, ohne von diesen Äußerlichkeiten seelisch-geistig absorbiert zu werden. Durch das reine Beobachten überwindet man den herkömmlichen, bewertenden und verurteilenden Charakter.



Was passiert beim reinen Beobachten ?

Wir versuchen mittels Übungen dem reinen Beobachten auf die Spur zu kommen, um dem individuellen Erfahrungsbewußtsein Raum zu schenken


Übung 1: Wir beobachten und beschreiben ein Objekt (z.B. eine Kastanienfrucht) rein aufgrund der physisch-materiellen Erscheinung.

Übung 2: Wir versuchen eine gedanklich-neutrale Anschauung auf das Objekt zu tätigen. Was passiert ?

Übung 3: Wir gewähren dem Objekt, sich im Raum auszudehnen, um dem geistigen Bauplan des Objektes (Offenbarungsmodus) auf die Spur zu kommen. Was passiert ?


Diese Übungen wollen die mental-geistige Ebene fördern und dadurch die empfindungsgeprägte Wahrnehmung zurücknehmen. Hier gilt natürlich geistig-anregend anstatt geistig anstrengend. Banging Head

Durch reines Beobachten öffnet man sich für die Sprache des Feldes, welches sich uns durch das Objekt offenbart. Reines Beobachten führt in dieser Art und Weise in den Moment erhöhter Konzentration auf das zu Beobachtende, welches frei von Projektionen den Versuch unternimmt die Frucht der reinen Essenz hervorzubringen. Das Ziel ist es, diese allumfassende Offenbarung in uns aufzunehmen.


Anregungen, Kritik und Diskussionen sehr gerne erwünscht....

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Manuel
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MANUEL
Earthfiler


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BeitragVerfasst am: 03.06.2010, 13:10    Titel: Reines Beobachten und Vipassana Antworten mit Zitat

Tja, auch die traditionelle Schule von Vipassana hat auch schon mal ein paar Gedanken über das Beobachten gebrütet...

Reines Beobachten und Vipassana
Während sich die Eigenschaft des Reinen Beobachtens entfaltet, stellen sich bereits grundlegende Veränderungen an unserer Lebensführung ein. Die Losung unserer Zeit ist: "Sei jetzt hier" - im gegenwärtigen Moment leben. Das Problem ist die Durchführung. Unsere Gedanken verweilen meistens in der Vergangenheit, überdenken verflossene Dinge oder planen für die Zukunft oder ersinnen, was noch geschehen wird, oft in Angst und Sorge. Es ist oft sehr schwer, im gegenwärtigen Augenblick verankert zu bleiben, weil wir uns ständig an die Vergangenheit erinnern oder über die Zukunft spekulieren. Reines Beobachten ist die Fähigkeit der Achtsamkeit, die uns lebendig und wach im Hier und Jetzt hält. Wir verweilen in der Gegenwart und erfahren bewußt das, was geschieht.

Die Versform des japanischen Haiku versinnbildlicht dies in seinem Ausdruck-

Alter Teich in Ruh
Fröschlein hüpft vom Ufersaum
Und das Wasser tönt

Der Geist wird durch die Übung des Reinen Beobachtens in einen Zustand der Ruhe gebracht. Ein ungeübter Geist reagiert oft nur, klammert sich an angenehme Dinge und verurteilt die unangenehmen, hängt an dem, was er mag, und schiebt Verabscheutes von sich.

Eine ermüdende Unausgewogenheit des Geistes. Je weiter das Reine Beobachten entwickelt wird, um so mehr lernen wir, Gedanken und Gefühle, Situationen und andere Menschen ohne die Verkrampfung durch Anhaften oder Abneigung zu erfahren. Wir beginnen das, was geschieht, voll und ganz zu erfahren, mit einem ruhigen und ausgeglichenen Geist.

Eine andere Eigenschaft des Reinen Beobachtens ist es, daß es nach einer gewissen Zeit der Übung mühelos wird, es ganz von selbst auftritt. Es ist dem Vorgang ähnlich, wenn wir lernen, ein Instrument zu spielen. Wir beginnen zu üben, und die Finger wollen zuerst nicht recht, wir verspielen uns oft, und es hört sich schauerlich an. Aber wenn wir jeden Tag üben, werden die Finger beweglicher, und die Musik hört sich besser an. Nach einer bestimmten Zeit entstehen gewisse Fertigkeiten, so daß unser Spiel mühelos wird. Dann besteht kein Unterschied mehr zwischen Spielen und Üben, das Spielen selber ist die Übung. Es ist hier genau dieselbe Entwicklung, wir üben Achtsamkeit, wir fangen ganz langsam an, beachten die Bewegungen unserer Schritte, "Heben, Vorwärtstragen, Aufsetzen", achten auf den Atem, "Heben, Senken" oder "ein, aus".

Zuerst ist eine starke Bemühung notwendig. Die Achtsamkeit erfährt viele Unterbrechungen. Es gibt viele Kämpfe und Hindernisse. Aber nachdem der Geist in der Achtsamkeit geübt ist, wird er zunehmend natürlicher. Wir werden an einen Punkt der Übung kommen, wo die Kraft der Achtsamkeit so stark ist, daß sie selbständig einsetzt, und durch diese mühelose Achtsamkeit beginnen wir, die Dinge leicht, natürlich und einfach auszuführen.

Reines Beobachten bedeutet vor allem, daß wir lernen, in uns hineinzuhorchen, auf unseren Geist, unseren Körper und auf unsere Umgebung zu achten. Vielleicht haben Sie einmal still an einem Meer oder Fluß gesessen. Zuerst hören wir nur ein lautes Geräusch. Aber wenn wir still sitzen und nichts weiter tun als horchen, beginnen wir eine Unzahl feiner und feinster Geräusche zu hören, die Wellen, die gegen den Strand schlagen, oder die rauschende Strömung des Flusses. In diesem Frieden und dieser Geistesstille erfahren wir sehr tief, was geschieht. So ist es auch, wenn wir in uns hinein horchen. Zuerst hören wir nur das "Selbst oder "Ich". Aber langsam wird das Selbst als eine Anzahl stets wechselnder Elemente enthüllt; Gedanken, Gefühle, Empfindungen und Vorstellungen, alle werden durch Horchen, durch Achtsamkeit erkannt.
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