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Albertus Magnus und Thomas von Aquin

 
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MANUEL
Earthfiler


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BeitragVerfasst am: 22.08.2010, 14:43    Titel: Albertus Magnus und Thomas von Aquin Antworten mit Zitat

Albertus Magnus
Albertus Magnus (auch Albertus Teutonicus; Albertus Coloniensis; Albert der Große, Albert der Deutsche, Albert von Lauingen, oft auch fälschlich Albert Graf von Bollstädt genannt) (* um 1200 in Lauingen an der Donau; † 15. November 1280 in Köln) war ein deutscher Gelehrter und Bischof, der wegbereitend für den christlichen Aristotelismus des hohen Mittelalters war.

Erste gesicherte Informationen über Albertus' Aufenthalt stammen aus dem Jahr 1222. Damals lebte er bei einem Onkel in Venedig und Padua. Ab dem folgenden Jahr studierte er die Freien Künste und vielleicht auch Medizin in Padua. Bereits in dieser Zeit kam er in Kontakt mit den Schriften des Aristoteles und mit Jordan von Sachsen, dem Nachfolger von Dominikus als Ordensgeneral des Dominikanerordens.
Noch 1223 trat Albertus in diesen Orden ein. Sein Noviziat absolvierte er in Köln im Kloster in der Stolkgasse, wo er auch das Studium der Theologie aufnahm und zum Priester geweiht wurde. Anschließend studierte Albertus an verschiedenen dominikanischen Klosterschulen, darunter Hildesheim, Freiburg im Breisgau, Regensburg und Straßburg. In dieser Zeit verfasste er seine ersten Schriften, unter anderen das Marienlob.

1243 ging Albertus für fünf Jahre an die Universität Sorbonne nach Paris, erwarb dort 1245 den Magister der Theologie, lehrte drei Jahre lang und befasste sich dabei intensiv mit Aristoteles und der jüdisch-arabischen Philosophie. Thomas von Aquin schloss sich ihm in dieser Zeit als Schüler an. Während seiner Pariser Zeit lebte Albertus im Konvent Saint-Jacques. 1248 kam er erneut nach Köln, um dort das gerade ins Leben gerufene Studium Generale seines Ordens zu leiten. Unter ihm entwickelte die Kölner Klosterschule einen hervorragenden Ruf und zog Studierende aus ganz Europa an.

Wahrscheinlich war er am 15. August 1248 Zeuge der Grundsteinlegung des Kölner Doms.[2] Albert spielte in seiner Kölner Zeit auch eine herausragende Rolle in den Auseinandersetzungen zwischen Stadt und Erzbischof. Im Kleinen Schied am 17. April 1252 und im Großen Schied am 28. Juni 1258 gutachtete er zu Gunsten der Bürgerschaft, deren Rechte Erzbischof Konrad von Hochstaden auf sein Anraten hin anerkannte.

Albertus Magnus war Polyhistor, zugleich Philosoph, Jurist, Naturwissenschaftler, Theologe; Dominikaner und Bischof von Regensburg.
Sein großes, vielseitiges Wissen verschaffte ihm den Namen Magnus (der Große), den Titel Kirchenlehrer und den Ehrentitel doctor universalis. Er kannte die antike und zeitgenössische Fachliteratur und wollte das Wissen seiner Zeit vollständig erfassen und in Lehrbüchern verständlich darlegen. Die mehr als 70 Abhandlungen und Bücher ergäben heute etwa 22.000 Druckseiten.

Die wichtigste Folge seiner Arbeit ist die Begründung der christlichen Aristotelik, damit der Hochscholastik und letztendlich der modernen Naturwissenschaft. Bis zu Albertus' Wirken waren die Werke von Aristoteles in der christlichen Welt wegen ihres heidnischen Ursprungs umstritten. Albertus setzte sich auch auf kirchenpolitischer Ebene massiv für die Aufnahme der aristotelischen Werke in den Kanon christlicher Schulen ein.

Darüber hinaus gelten einige seiner naturwissenschaftlichen Arbeiten im jeweiligen Wissenschaftssektor als bahnbrechend: so die erste ausführliche Darstellung der mitteleuropäischen Flora und Fauna und seine geografischen Beschreibungen. Seine Arbeiten zur Gesteinskunde stellen den ersten Versuch dar, eine vollständige Systematik für Mineralien zu entwickeln.
Nach seinem Tod wurde Albert zu einer Gestalt der Legende. Anknüpfend an seine Gelehrsamkeit und seine Beschäftigung mit Magie und Alchemie wurden allerlei umlaufende Märchen- und Sagenmotive aufgegriffen und mit seiner Vita verbunden. Beispielsweise wird ihm die Konstruktion eines selbständig denkenden und handelnden Roboters zugeschrieben.

Im Versuch, das naturphilosophische Denken des Aristoteles mit dem christlichen Glauben zu vereinbaren, arbeitete er das gesamte Wissen seiner Zeit aus Theologie, Philosophie, Medizin und Naturwissenschaften durch, ohne es jedoch in einer Systematik geschlossen darzustellen; das schaffte erst sein Schüler Thomas von Aquin.


Thomas von Aquin
Thomas von Aquin (* um 1225 auf Schloss Roccasecca bei Aquino in Italien; † 7. März 1274 in Fossanova; auch Thomas Aquinas oder der Aquinate; it. Tommaso d'Aquino) war Dominikaner und einer der einflussreichsten Philosophen und Theologen der Geschichte.

Die Argumentationen des Aquinaten stützen sich zu einem großen Teil auf Lehren von Aristoteles, die er – als Schüler des Begründers der christlichen Aristotelik, Albertus Magnus, – nicht zuletzt in Hinsicht auf die der Antike unbekannten theologischen Lehren seiner Zeit ausgebaut hat. In der Philosophie werden seine Kommentare zu Aristoteles noch heute als bedeutsam angesehen:

Thomas von Aquin und Albertus Magnus waren nicht die ersten katholischen Aristoteliker. Schon der Kirchenvater Johann Damaszenus begründete seine Dogmatik ausdrücklich mit Aristoteles und seiner Methode (er übersetzte große Teile seines Werks); dies geschah 100 Jahre vor der ersten arabischen Aristotelesübersetzung.

Zu den besonders bedeutenden Aussagen der thomistischen Erkenntnistheorie gehört ihre Wahrheitsdefinition der adaequatio rei et intellectus, d. h. der Übereinstimmung von Gegenstand und Verstand.

Thomas unterscheidet zwischen dem „tätigen Verstand“ (intellectus agens) und dem „rezeptiven oder möglichen Verstand“ (intellectus possibilis). Der tätige Verstand zeichnet sich vor allem durch die Fähigkeit aus, aus Sinneserfahrungen (sowie bereits geistig Erkanntem) universale Ideen bzw. allgemeingültige (Wesens-)Erkenntnisse zu abstrahieren. Dagegen ist es der rezeptive Verstand, der diese Erkenntnisse aufnimmt und speichert.

Hintergrund ist die auf Platon zurückgehende Lehre, dass die konkreten Dinge ihr Sein und vor allem ihr Wesen den Ideen (ideae) verdanken, durch die sie bestimmt werden (vgl. Ideenlehre). Dieser Hintergrund ist aber kaum mehr sichtbar. Während Thomas Aristoteles nie ernsthaft bemängelt, zitiert er Plato ausschließlich, um ihn zu kritisieren. Selbst für den sonst hochgeschätzten Augustinus von Hippo kann sich Thomas nicht vollständig einsetzen, weil er eben „platonismo imbutus“ ist. Die Erkenntnislehre des Thomas von Aquin unterscheidet sich wesentlich von der Platos. Für Plato ist unsere Existenz nur ein Abklatsch einer Superexistenz hinter den Dingen (Höhlengleichnis). Unsere Existenz ist nur eine Beschränkung hinsichtlich dieser Superexistenz. Für Aristoteles und Thomas ist aber die Existenz die höchste Vollkommenheit und nicht wieder die Beschränkung von etwas noch Höherem. Daraus ergibt sich, dass sich die platonische Ideenlehre, wenn überhaupt, nur sehr beschränkt auf die thomistische Erkenntnislehre anwenden lässt.

Der tätige Verstand kann durch Abstraktion (wörtl. das Abziehen) der Formen (formae) aus den einzelbestimmten Dingen, deren Wesenheit bzw. Washeit ("quidditas") sowie in weiteren Schritten die Akzidenzien erkennen. Als letzte bzw. erste Ursache des Seins und Soseins der Dinge erkennt der menschliche Geist Gott, in dessen Geist die ewigen Ideen die Vorbilder für die Formen (formae) der Dinge sind.

Thomas starb am 7. März 1274 auf der Reise zum Zweiten Konzil von Lyon im Kloster Fossanova. Dante deutet an, dass Karl I. von Anjou für seinen Tod verantwortlich gewesen sei. Villani teilt ein Gerücht mit („si dice“: „man sagt“), demzufolge Thomas von einem Arzt des Königs mit vergiftetem Konfekt ermordet wurde. Nach dieser Darstellung handelte der Arzt zwar nicht im Auftrag des Königs, aber in der Absicht, ihm einen Gefallen zu erweisen, weil er befürchtete, dass ein Mitglied aus dem Geschlecht der gegen Karl rebellierenden Grafen von Aquino in den Kardinalsrang erhoben werden sollte. In unterschiedlichen Versionen, die meist Karl die Verantwortung zuschreiben, wurde das Gerücht vom Giftmord auch in den frühen lateinischen und volkssprachlichen Dantekommentaren kolportiert, die in der Zeit nach Dantes Tod entstanden.
Quelle: Wikipedia

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Wer mal nach Köln kommt, den empfehle ich die Krypta des Doms aufzusuchen. Und zwar gibt es dort einen Raum, wo zwei gegenüberliegende Eisentore sich befinden. Innerhalb des einen Eisentores befindet sich die Grabgemächer der Bischöfe und anderer kirchlicher Fürsten. Dort scheint auch schwaches Licht und eine Kamera ist auf diese Stelle gerichtet. Das andere, gegenüberliegende Eisentor beherbergt einen Gang der in der Dunkelheit endet. Wer ein wenig „fühlig“ ist, kann ja mal probieren, sich mit dem Rücken an das Eingangstor zu lehnen…

Wünsche noch einen schönen Sonntag
Manuel
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