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Verfasst am: 23.06.2011, 07:04 Titel: Das Bewusstsein des Atoms |
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Das Bewusstsein des Atoms
Schüler der esoterischen Weisheit ist, wird der Argumentationslinie ohne Schwierigkeit folgen können. Denjenigen, die sich zum erstenmal mit der Betrachtung der hier besprochenen Materie befassen, möge die gelegentliche Wiederholung der grundsätzlichen Aussagen zu rascherem Verständnis verhelfen, und es ist dieser Leserkreis, den das Buch vor allem ansprechen will.
September 1922 #Alice A. Bailey
ERSTER VORTRAG
DAS FELD DER EVOLUTION
Wahrscheinlich [11] hat es in der Geschichte des Denkens noch nie eine Periode gegeben, die der gegenwärtigen völlig ähnlich gewesen wäre. Die Denker überall sind sich zweier Dinge bewusst: erstens, dass die Region des Geheimnisvollen noch nie vorher so klar definiert worden ist und zweitens, dass diese Region leichter betreten werden kann, als es bisher der Fall war; sie wird sich deshalb vielleicht auch bereitfinden, einige ihrer Geheimnisse preiszugeben, wenn die Forscher aller Richtungen entschlossen und unbeirrbar weiterarbeiten. Die Probleme, die sich uns beim Studium der bekannten Fakten des Lebens und der Existenz bieten, sind einer klaren Definition viel zugänglicher geworden, und obwohl wir die Antworten auf unsere Fragen bis jetzt noch nicht kennen, obwohl wir auch die Lösungen für unsere Probleme noch nicht gefunden haben und kein Allheilmittel greifbar ist, das die Krankheiten der Welt heilen könnte, so sind allein schon die Tatsachen, dass wir diese Probleme definieren können, dass wir die Richtung angeben können, in der das Geheimnis liegt und das Licht, das Wissenschaft, Religion und Philosophie über ausgedehnte Gebiete verbreitet haben, die früher als undurchdringlich galten, eine Garantie für zukünftigen Erfolg. Wir wissen so viel mehr als dies vor 500 Jahren, ausser in den wenigen Zirkeln weiser Männer und Mystiker, der Fall war, wir haben so viele Naturgesetze entdeckt, selbst wenn wir sie bis jetzt noch nicht anwenden können, und das Wissen «Von den Dingen, wie sie sind» (ich wähle dieses Wort bewusst) hat immense Fortschritte gemacht.
Dennoch, [12] das geheimnisvolle Land muss erst erschlossen werden und unsere Probleme sind zahlreich. Das fängt mit dem Problem unseres eigenen Lebens, was immer das sein mag, an; da ist das Problem dessen, was im weitesten Sinne als das «Nicht-Selbst» bezeichnet wird und unseren physischen Körper ebenso betrifft wie unsere Umgebung, unsere Lebensumstände und Lebensbedingungen. Falls wir mehr introspektiv geartet sind, bilden unsere individuellen Emotionen, Gedanken, Wünsche und Instinkte, durch die wir gewöhnt sind unser Handeln zu regeln, das Problem. Vielfältig sind auch die Probleme der Gruppen; warum sollte es Leiden, Hunger und Schmerz geben müssen? Warum sollte die Menschheit als Ganzes gesehen in so furchtbarer Armut, Krankheit und Beschwernis leben müssen? Welcher Zweck liegt all dem zugrunde, was wir rings um uns sehen und was wird einmal das Resultat der Weltereignisse als Ganzes sein? Was ist die Bestimmung der Menschenrasse, was ist ihr Ursprung und was erklärt ihre gegenwärtige Lage? Gibt es mehr als nur dies eine Leben und kann das einzig Interessante darin zu finden sein, was sichtbar und materiell ist? Immer wieder gehen uns solche Fragen durch den Kopf, genauso, wie sie die Denker bis zurück in die fernsten Zeiten bewegt haben. [13] Versuche, diese Fragen zu beantworten hat es genug gegeben, und wenn wir sie studieren, entdecken wir, dass die Antworten in drei Hauptgruppen zerfallen und drei prinzipielle Lösungen sich zur Betrachtung anbieten, nämlich:
Erstens der Realismus. Eine andere Bezeichnung für diese Denkweise ist Materialismus. Er lehrt, dass «das, was unserem Bewusstsein von der Aussenwelt durch die Sinne dargeboten wird, wahr ist», dass die Dinge sind, wie sie zu sein scheinen; dass Materie und Kraft, wie wir sie kennen, die einzige Wirklichkeit sind und dass es dem Menschen nicht möglich ist, hinter das Berührbare zu schauen. Er sollte sich mit den Tatsachen begnügen, wie sie sind oder wie die Wissenschaft sie ihm erklärt. Das ist zweifellos eine durchaus legitime Methode zur Lösung der Fragen, nur finden einige von uns, dass sie nicht weit genug geht. Sie lehnt es ab, sich mit irgend etwas zu befassen, was jenseits dessen liegt, was bewiesen und anschaulich gemacht werden kann und hört genau an dem Punkt auf, wo der Frager sagt: «Also, das ist so aber warum?» Sie lässt vieles ausserhalb ihrer Berechnung, was beim Durchschnitt der Menschen schon als bekannt und wahr gilt, auch wenn man sich nicht erklären kann, warum man weiss, dass es wahr ist. Überall anerkennen die Menschen die Tatsachengenauigkeit der realistischen Denkrichtungen und der materialistischen Wissenschaft, spüren aber gleichzeitig aus sich heraus, dass irgend eine lebendige Kraft vorhanden sein muss, die dieser bewiesenen Manifestation zugrundeliegt, irgend ein planvoller Zusammenhang, der mit Materiebegriffen allein nicht erklärbar ist.
Hier gehts weiter:
http://netnews.helloyou.ch/bkgr/cab2500/file2539.html |
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