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Im Gehirn gibt es keine Gedanken

 
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Black2007
Earthfiler


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BeitragVerfasst am: 28.07.2011, 20:54    Titel: Im Gehirn gibt es keine Gedanken Antworten mit Zitat

Kritik des Reduktionismus und naiven Biologismus
Interview mit Matthias Wenke

psychophysik.com: In einer YAHOO-Forums-Diskussion fand ich kürzlich die Frage »Wo ist im Gehirn das Bewusstsein und das Unterbewusstsein?« Beim Grübeln kam ich zu weiteren Fragen mit ähnlicher Logik: Wo genau fließt das Blut in einem Kriminalroman? Finde ich es, wenn ich die Druckerschwärze unter einem Rasterelektronenmikroskop betrachte? Oder: Wo auf den Platinen meines Fernsehers befindet sich jeden Abend um 20 Uhr der Sprecher oder die Sprecherin der ARD-Tagesschau? Herr Wenke, können Sie mir helfen?

Matthias Wenke: Das sind im Grunde Fragen, wie sie Vorschulkinder stellen, wenn sie z. B. einen Menschen lesen sehen, der dabei lacht. Sie suchen in den schwarzen Flecken auf dem Papier etwas Lustiges, verstehen aber nicht die Bedeutung der Flecken als Zeichen. Man sollte hier der Einfachheit halber die Bedeutung vom Bedeutungsträger unterscheiden oder, wenn Sie so wollen, die Information vom Medium – auch wenn das ein Kunstgriff ist, der nicht ganz stimmt. Aber so sieht man, dass solche Fragen eigentlich sprachliche Missverständnisse sind. Etwa so, als würde einer nach den Abmessungen eines Gedankens fragen.


psychophysik.com: Die von mir hier überspitzt dargestellte Logik findet sich allerdings auch – intellektuell verpackt – im naiven Biologismus, der z. B. Gefühle mit neuronalen bzw. biochemischen Prozessen gleichsetzt.

Matthias Wenke: Ja, genau das ist meine zentrale Kritik an einem derartigen Biologismus. Er unterstellt z. B. dem Denken und Fühlen rein instrumentelle Hilfsfunktionen für das „Überleben“. Letzten Endes werden psychosoziale Sinnprobleme zu Hirnstörungen umdefiniert und die Leute zu bioneuronalen Mechanismen entmündigt. So ein Weltbild vernichtet praktisch das ganze menschliche Seelenleben und versucht, es mit ein paar von seinen physiologischen Korrelaten gleichzusetzen.

Dahinter steht ein verkrüppeltes Verständnis der Menschen. Erleben, Sinn, Wünsche, Ziele, Motive, Bewusstsein, Liebe oder womöglich Würde lassen sich naturwissenschaftlich ja gar nicht finden, wenn man nicht immer schon aus innerer Erfahrung weiß, was sie bedeuten. Das liegt daran, dass Naturwissenschaften die falschen Werkzeuge mitbringen und aus der falschen Perspektive an die Sache herangehen. Ein Kind hört nicht auf, ein Kind zu sein, nur weil einige Menschen es sich aus Molekülen zusammengebaut vorstellen, nicht wahr? Und doch behaupten manche Biologen bzw. Hirnforscher, die sinnhafte Welt menschlicher Erfahrung sei eine „bloß subjektive“ Illusion und „in Wahrheit“ gäbe es nur neuronales Geflackere, konkurrierende Gene oder so was.

Dabei scheinen diese Wissenschaftler merkwürdigerweise niemals ihre eigene Sinnwelt zu meinen, in der sie Wissenschaft betreiben, Interviews geben und Bücher schreiben. Das erinnert an einen Fisch, der nicht versteht, was mit dem „Wasser“ gemeint ist, in dem er angeblich schwimmen soll. Die menschliche Wahrnehmung ist so auf das Erkennen von Objekten und Bildern konditioniert, dass wir – auch Wissenschaftler – gerne übersehen, dass es Bewusstsein als eigene Dimension überhaupt gibt. Es wundert übrigens auch den Dalai Lama in seiner Auseinandersetzung mit westlicher Psychologie, dass diese keine Vorstellung einer Bewusstseinsebene kennt, auf der die mentalen Phänomene wahrgenommen werden (Dalai Lama. Die Welt in einem einzigen Atom. S.194).

psychophysik.com: Aber entsteht menschliches Denken denn nicht im Gehirn?

Matthias Wenke: Wenn man das so formuliert, macht man es sich zu einfach. Erstens sind Gedanken selbst schon Figuren im Bewusstseinshorizont, zweitens gehört zum Denken immer der ganze Mensch mit seinem Körper, seiner ganzen zwischenmenschlichen und kulturellen Lebenserfahrung, in der Sprache der Gesellschaft. D. h. Sprache und Kultur sind sozusagen das Wasser, in dem er schwimmt. Und drittens kann man Gedanken nicht wie Gegenstände behandeln, es sind bewegte, innere Veränderungen oder absichtsvolle Probehandlungen. Nehmen Sie zum Beispiel das Titelbild meines Buches, das vom westfälischen Grafiker Jochen Kublik stammt:



Da sehen Sie eine aufgeknackte Walnussschale und darin ein Gehirn. Kann man dort etwa Gedanken finden, wenn man es aufschneidet? Das ist wirklich absurd und so unsinnig, als wolle man den Tagesschausprecher in den Schaltkreisen des Fernsehers suchen. Gedanken kann man immer nur auf eine einzige Weise als solche erfahren, nämlich indem man sie selbst denkt oder über sie meditiert. Dasselbe gilt für Gefühle und sämtliche anderen Erfahrungen. Es sind immer unzerlegbare Eigenerlebnisse des Individuums, eingebunden in die von ihm erfahrene Welt.

psychophysik.com: Mit anderen Worten: Ein Gefühl ist ein Gefühl. Neuronales Flackern im Gehirn ist neuronales Flackern im Gehirn? Neuronales Flackern im Gehirn ist jedoch selbst kein Gefühl.



bitte hier weiterlesen:

http://stevenblack.wordpress.com/20....n-gibt-es-keine-gedanken/

Liebe Grüße, Steven Black
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