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Warum so wenige Ostdeutsche an einen Gott glauben

 
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MANUEL
Earthfiler


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BeitragVerfasst am: 19.04.2012, 23:20    Titel: Warum so wenige Ostdeutsche an einen Gott glauben Antworten mit Zitat

http://www.welt.de/politik/deutschl....n-einen-Gott-glauben.html

Vielleicht weil sie Nietzsche gelesen und verstanden haben? Wink

LG. Manuel
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Heiko
Earthfiler


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BeitragVerfasst am: 21.04.2012, 22:38    Titel: Antworten mit Zitat

Nábend Freunde,

ich will mich mal zum Thema äußern, und ich glaub als ehemaliger Ossi kann ich etwas zur Aufklärung beitragen.

Also, Manuel, mit Nitsche hat das bestimmt rein gar nichts zu tun.

Zu einem liegen die meisten Bildungs- und Betreuungsstätten wie Schulen und Kindergärten noch in kommunaler Hand und nur wenige sind im Bereich der Kirchen angesiedelt, somit läuft das kindliche Erziehungsprogramm etwas anders ab.
Zudem zeigt sich, das Verhaltensmuster von einer Generation zu nächsten übergeben werden, ob die Regierung das will oder nicht.
Zu DDR-zeiten brauchten wir nicht in die Kirche gehen um unser Seelenheil am Sonntag morgen zu empfangen, wir waren stolze und selbstbewusste Menschen, wir hatten einen großen Freundeskreis, JEDER seine Arbeit und sein Auskommen und man konnte auch mit kleiner Börse unzählige Freizeitaktivitäten durchführen. Die Leute kamen alle sehr gut miteinander zurecht, und wenn mal was zu klären war, dann wurde es eben geklärt, ganz einfach so- ohne zu hoffen das der da oben das regelt oder den anderen ins Fegefeuer verbannt. Die Nachbarschaft war für einander da, und zwar um zu helfen und nicht um den anderen das Leben schwer zu machen, wir brauchten dafür keinen Gott, wir hatten ihn in uns, auch wenn die meisten darüber gar nicht nachgedacht haben oder dies so sehen- es war so und bei den meisten ist es noch heute so. Ich freue mich jedes mal darüber wenn ich in die alte Heimat fahre, die Menschen sind dort anders drauf. Sie glauben nicht an irgend einen Gott, sondern besser an sich selbst, sie sind Gott näher als alle Katholiken zusammen die ich hier kenne. Wer´s nicht glaubt kann gerne mal mitfahren.
Und um eines schonmal vorweg zu nehmen, es war keinen von uns verboten gewesen sich für eine Religion zu entscheiden, das konnte jeder für sich entscheiden. Natürlich war es ratsam gewesen um einen bestimmten Posten zu bekommen, das richtige Parteibuch zu haben, nur ist das hier nicht viel anders, eine Bekannte von mir(auch eine ehemalige) musste sich mit 45 Jahren kath. Taufen lassen nur um endlich die Stelle im örtlichen Kindergarten zu bekommen, die war die Voraussetzung dafür gewesen.
Dann doch lieber OHNE Gott als so.

Zudem gibt’s noch folgendes zu bedenken, als zur wende das alte System abgelöst wurde und die Gottesgläubigen Parteien an die Macht kamen, ging es den meisten Menschen im Osten über kurz oder lang erheblich schlechter als unter der SED. Na was glaubt Ihr wohl was sich daraus für Schlüsse ergeben.

Ich hoffe inständig, das sich bei uns Ossis diesbezüglich nichts ändern wird.

Zum Scluss gibt’s noch einen Satz vom alten Erich: „ Vorwärts immer, rückwärts nimmer!“.

In diesem Sinne,

Heiko
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Im Reiche der Blinden sind die Einäugigen Könige.
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MANUEL
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Beiträge: 1622
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BeitragVerfasst am: 22.04.2012, 09:41    Titel: Antworten mit Zitat

Schon klar, Nietzsche stand eher als Synonym für die etwas andere geistige Bildung -nebst der einseitigen Propagnda des Macht/Angstsytems- die ihr da drüben erfahren habt. Und einige meiner Freunde kommen aus dem Osten......und viele trauern auch heute noch diesen Zeiten ein wenig nach, das ist sehr interessant.

Die Westler sehen und projizieren natürlich ganz klar ein anderes Bild von der damligen Zeit und wiederum scheint es so, dass die Wahrheit damit zu tun hat, was die Seelen der Menschen damals empfunden hatten, resp., ob Einklang als Allgemeingut herrschte, oder nicht. Wer ein guter Systemspieler war, der akzeptierte auch die andere Seite der Bespitzelungsorgien und die Aengste des Staates vor dem "bösen", in der Materie und Dekadenz versinkenden Westen. Aber das war natürlich auch Teil der Propaganda und Vater Ueberstaat hatte sich in die Pflicht erhoben, die Menschengruppe auf ihre eigene Ideologie und gegen den Westen einzuschwören.

Vom selbstdenkenden Menschen, der sein Selbsterkanntes zu äussern versuchte und dieses war nicht systemkonform, für dem war bald mal Schicht im Schacht. Wer die Rolle eines Rebellen und Freigeistes verkörperte, der war natürlich auffällig und somit ein Systemfeind und diesbezüglich hätte ich, was diesen Punkt betrifft, bevorzugt eher im Westen aufzuwachsen, denn mich durch irgend eine steinzeitliche Ideologie, meine Denk- und Redefreiheit mir nehmen zu lassen. Das scheint mir dann doch ein wenig zu einfach gedacht, bzw. zu viel für den Menschen gedacht.

LG. Manuel
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Black2007
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Beiträge: 2309
Wohnort: Innsbruck-Österreich

BeitragVerfasst am: 29.04.2012, 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, lieber Heiko!

Heiko hat Folgendes geschrieben:
Zu DDR-zeiten brauchten wir nicht in die Kirche gehen um unser Seelenheil am Sonntag morgen zu empfangen, wir waren stolze und selbstbewusste Menschen, wir hatten einen großen Freundeskreis, JEDER seine Arbeit und sein Auskommen und man konnte auch mit kleiner Börse unzählige Freizeitaktivitäten durchführen. Die Leute kamen alle sehr gut miteinander zurecht, und wenn mal was zu klären war, dann wurde es eben geklärt, ganz einfach so- ohne zu hoffen das der da oben das regelt oder den anderen ins Fegefeuer verbannt. Die Nachbarschaft war für einander da, und zwar um zu helfen und nicht um den anderen das Leben schwer zu machen, wir brauchten dafür keinen Gott, wir hatten ihn in uns, auch wenn die meisten darüber gar nicht nachgedacht haben oder dies so sehen- es war so und bei den meisten ist es noch heute so. Ich freue mich jedes mal darüber wenn ich in die alte Heimat fahre, die Menschen sind dort anders drauf. Sie glauben nicht an irgend einen Gott, sondern besser an sich selbst, sie sind Gott näher als alle Katholiken zusammen die ich hier kenne. Wer´s nicht glaubt kann gerne mal mitfahren.
Und um eines schonmal vorweg zu nehmen, es war keinen von uns verboten gewesen sich für eine Religion zu entscheiden, das konnte jeder für sich entscheiden. Natürlich war es ratsam gewesen um einen bestimmten Posten zu bekommen, das richtige Parteibuch zu haben, nur ist das hier nicht viel anders, eine Bekannte von mir(auch eine ehemalige) musste sich mit 45 Jahren kath. Taufen lassen nur um endlich die Stelle im örtlichen Kindergarten zu bekommen, die war die Voraussetzung dafür gewesen.
Dann doch lieber OHNE Gott als so.

Zudem gibt’s noch folgendes zu bedenken, als zur wende das alte System abgelöst wurde und die Gottesgläubigen Parteien an die Macht kamen, ging es den meisten Menschen im Osten über kurz oder lang erheblich schlechter als unter der SED. Na was glaubt Ihr wohl was sich daraus für Schlüsse ergeben. Heiko


Vielen Dank für deine aufschlussreiche Schilderung! Einiges davon kann ich persönlich nachvollziehen, auch, weil ich doch fast 7 Jahre in Dortmund lebte und als nach "der Wende"(fragt sich bloß, wohin ..) einige "Ossis" auch in dem Holzarbeiterbetrieb anfingen, wo ich beschäftigt war, die fast durch "die Bank" weg, dasselbe sagten wie du.
Diese Leute waren meistens auch "besser drauf", lachten mehr und ich kam bestens mit ihnen aus .. und schon damals dachte ich, daß dies doch tief blicken ließ ..

Wollte ich jedoch, in Diskussionen diese "spezielle ostdeutsche Sichtweisen" einfließen lassen, egal, ob noch in Germany, oder hier in "ÖSIHausen" Twisted Evil konnte ich gar nie so schnell gucken, wie der
"das_darf_nicht_so_sein_Reflex" zuschlug!

Nein, lieber wird das "Nationale Staatsmodell" verteidigt, selbst von Leuten, dies doch wirklich besser wissen .. Rolling Eyes

Zitat:
Vom selbstdenkenden Menschen, der sein Selbsterkanntes zu äussern versuchte und dieses war nicht systemkonform, für dem war bald mal Schicht im Schacht. Wer die Rolle eines Rebellen und Freigeistes verkörperte, der war natürlich auffällig und somit ein Systemfeind und diesbezüglich hätte ich, was diesen Punkt betrifft, bevorzugt eher im Westen aufzuwachsen, denn mich durch irgend eine steinzeitliche Ideologie, meine Denk- und Redefreiheit mir nehmen zu lassen. Das scheint mir dann doch ein wenig zu einfach gedacht, bzw. zu viel für den Menschen gedacht.


Hm, da möchte ich doch zu bedenken geben, daß gerade manche Rebellen, in der DDR geschafft haben, "davongejodelt" zu werden, als
irgendwelche Reppressionen erdulden zu müssen -> siehe: Autor und Musiker Wolf Biermann, der 1976 aus der DDR ausgebürgert wurde, oder Nina Hagen, sie war bekanntlich die Ziehtochter des Biermann und verließ in Folge dessen Ausbürgerung, mit ihrer Mutter Eva-Maria Hagen offiziell die DDR.
Lesenswert zu diesem Sachverhalt ist: 'Eva und der Wolf' ISBN 3-430-13757-8

Nicht jeder muss Rebell werden und kann trotzdem sein "inneres Licht" leuchten lassen. Es soll Leute geben, die auch hier, zur Zeit der größten menschlichen Unterdrückung, wo Ausspionierung und Ungerechtigkeitsstaat übergroß sind, durchaus glücklich sind. Warum?
Weil sie sich sagen - ist alles NICHT MEINE BAUSTELLE!

Man kann dazu stehen, wie man will, aber mittlerweile entdecke ich bei solchen Ansichten wirkliche GENIALITÄT.

Wir mögen wohl alle "EINS" sein, respektive, alle mit derselben Quelle verbunden, aber es gibt dennoch den Unterschied, ob ich mir das Leben durch Ungerechtigkeiten - obwohl ich selbst nicht wirklich davon betroffen bin, die Seele schwer macht, ODER, ob ich durchaus die Realität als solches anerkenne, ja, es ist schlimm, das es solches gibt, sie mir aber nicht zu sehr zu Herzen nehme, weil es mich doch persönlich nicht betrifft.

gehabt euch wohl ..

Grüße, Steven Black
_________________
ICH BIN FREI!
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Brudercr
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BeitragVerfasst am: 29.04.2012, 22:01    Titel: Tja,... Antworten mit Zitat

und das mit der freien Meinungsäußerung ist in der BRD nicht besser. Man kann zwar am Stammtisch noch einiges sagen, aber in der Zeitung sieht es schon anders aus. Ich habe 2005 per Leserbrief zu den Verträgen von Maastricht Stellung genommen - die Zeitung gönnte mir eine halbe Seite. Dann erläuterte ich die Manipulation der Ölpreise mittels der Marke Brent am Rotterdamer Spotmarkt - kam auch noch gut. Als die Bauern über schlechtes Wetter schimpften, reichte ich einen Leserbrief über Wetterveränderung und Chemtrails ein. Der kam dann nicht mehr. Daraufhin wurde ich mit Fachberichten aus dem Internet und der zeitschrift raum&zeit bei der zeitung vorstellig. Die beiden Redakteure saßen schweißgebadet mir gegenüber. Hatten sie erst argumentiert "zu weit hergeholt", gingen sie dann zu "eher für eine Fachzeitschrift geeignet, zu speziell für das OT" über.
Daraufhin sagte ich ihnen, unter diesen Umständen sähe ich mich gezwungen, die Zeitung zu kündigen. Den Inhalt des Leserbriefs wollte ich dann in verschiedenen Gaststätten im Landkreis auslegen, nicht ohne den Vermerk, dass die Zeitung sich weigerte, den Brief zu veröffentlichen. Dies tat ich dann auch. Von der Zeitung erhielt ich einen handschriftlichen Entschuldigungsbrief, es sei halt so, man dürfe in der Zeitung in Leserbriefen nur zu regionalen Themen schreiben. Nun stellte ich aber fest, dass die Adligen im Landkreis ihren mir entgegengesetzten Schmäh zu jedem Thema loswerden durften, meine Antwort jeweils aber kam nicht.
Daraus kann ich nur schließen, die Redakteure wussten anfangs gar nicht, dass sie einer Zensuraufsicht unterliegen. Daher bekam ich mit meinen Berichten viel Platz. Aber dann erhielten sie einen deutlichen Rüffel vielleicht sogar mit Morddrohung oder dem Ende ihrer zeitung, weil sie schwitzten wirklich am ganzen Körper in der Diskussion mit mir. Jedenfalls kommt kein Beitrag mehr von mir, nicht einmal zu einem örtlichen Ereignis, ich stehe auf der schwarzen Liste.
Also wo bitte ist die Freiheit in der BRD besser entwickelt als in der DDR. Die Unterdrückung ist hinterhältiger, das ist der Unterschied.
Schaut man sich die Parteienlandschaft an, stellt man fest, egal wer an der Regierung ist, geht es immer in die gleiche Richtung weiter. Das ist kein Wunder, die CDU, CSU, FDP, SPD und sogar die Grünen wurden mit Hilfe des großen Bruders (big Brother) in der BRD wieder gegründet und unterliegen einem strengen zionistischen Regiment.
ich sprach 2000 mal mit unserem damaligen Landtagsabgeordneten, mit dem ich auch befreundet war. Ich sprach ihn auf die Missstände und die Zionisten hinter der Regierung an. Er legte mir die Hand auf die Schulter und sagte:"Du hast das richtig erkannt, aber halt Dein Maul. Du glaubst nicht, wie schnell man tot ist, wenn man so etwas laut sagt."
Wir leben in einer Bananenrepublik, in der die Zustände immer schlimmer werden. Übrigens sind die Piraten auch mit Hilfe gewisser überseeischer Kräfte gegründet worden im Sinne einer orangenen Revolution. So bleiben uns in Deutschland nur die "Freien Wähler" als wählbare Partei. Damit haben die genau ihre Probleme. Sie sind nämlich frei und haben keine Partei. Deshalb wurde ja verfügt, dass zum Bundestag nur Parteien zugelassen sind. Und die Parteien sind der Anfang vom Ende, wenn es um die freie Meinungsäußerung geht. Man spricht da von Fraktionszwang und Parteiraison.

Liebe Grüße

Brudercr
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Heiko
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BeitragVerfasst am: 29.04.2012, 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ja genau lieber Brudercr,

da liegt der Hase im Pfeffer, wenn man weiß wer der Feind ist, hat die Schlacht schon halb gewonnen.
Wir Ossis wussten ziemlich genau wer gegen uns war und so konnten wir recht gut damit leben bzw konnte man dadurch auch manches undenkbare hervorbringen. Ich geb mal ein Beispiel: So gegen ende der siebziger Jahre hatten einige Leute den einfall eine Gemeinschaftsantennenanlage in Annaber-Buchholz zu bauen um eine saubere Bildquallität von ARD/ZDF/BR3 und natürlich auch DDR1+2 zu bekommen und auch um nicht auf jedes Haus eine Ochsenkopfantenne zu setzen. Größenordnung für Annaberg und Umgebung ca 12000+ Anschlüsse, eine ziemlich große Idee für diese Zeiten. Also es wurde eine Zweckgemeinschaft gegründet und die Anträge gestellt. Die lagen lange Zeit beim Zentralkomitee in Karl Marx Stadt zur bearbeitung, eigentlich standen die Chanzen dafür mehr wie schlecht, jedoch hatten SED-Funktionäre auch Familie, Samstagabende, und waren ja man glaubt es kaum in erster Linie auch Menschen, und wollten hin und wieder auch mal Rudi Karell sehen. Also stellte sich die Frage wie man das den Vorgesetzten in Karl Marx Stadt wohl am besten bei bringe. Onkel Werner(ich nenne ihn so)war zu DDR-Zeiten 1.Sekretär der SED in Annaberg, ich hab ihn erst 2005 kennen gelernt und bei einigen Bierchen hat er mir die Storry erzählt wie es zur Genehmigung kam. Irgendwann hatten sie zurm letzten Termin angesetzt und der Druck der Parteigenossen an Onkel Werner war ziemlich groß geworden, er solle sich doch positiv einsetzen. Nun die Oberen in Karl Marx Stadt warfen der Ideologie etwas mehr verfallen als die Genossen an der Basis, es war mit guten Worten nichts zu ereichen gewesen, eigentlich war es schon abgelehnt gewesen als Onkel Werner den Einwand brachte: wenn es zu Ernstfall kommt, können wir den Empfang aussetzen und unsere Informationen einspeisen. Dies hat gezogen, und es wurde nicht nur genehmigt, sondern auch gefördert. Die Anlage wurde dann in Eigenleistung hergestellt und ist heute noch in Betrieb.
Ein anderes Beispiel aus meinem Familienkreis hat ein nicht ganz so gutes ende gefunden. Mein leiblicher Onkel, hier Jürgen genannt, war Industriemeister in einen Werzeugbaubetrieb, ziemlich groß und sehr modern ausgerüstet. Irgendwann wurde eine Planstelle als Abteilungsleiter frei, da Jürgen Fachlich genau der richtige dafür gewesen ist wurde er von der Werksleitung darauf angesprochen. Da in diesen Betrieb nicht nur werkzeuge sondern auch ersatzteile für die Kalaschnikow hergestellt wurden, waren neben der beruflichen Weiterbildung waren auch noch zwei auch noch zwei andere Vorraussetzungen an die Stelle geknüpft, nähmlich Mitglid der SED und IM bei der Stasi (heute ist es die konfession um im örtlichen Kindergarten zu arbeiten, wie ich weiter oben schon erwähnte). Und da Ihm viel an der Stelle lag, willigte er schliesslich ein. Ich kann bei allen was mir heilig ist schwören, das er keinen anderen je angepfiffen hat oder ähnliches. Jedesmal wenn bei Falienfeiern oder anderen Zusammentreffen politische Themen aufkamen ging er vor die Tür zum rauchen oder spazieren, er wollte gar nicht wissen was wer gesagt hatte um nicht in Konflikt zu kommen. Es hat wie sich jeder vorstellen kann sein Privatleben zu diesen Zeiten erheblich darunter gelitten, und seit der Wende hat er schwere psychische Probleme, weil er denkt, daß irgendwer in irgendeiner Akte seinen Namen liest und ihn damit schwer belasten würde. Die ist die andere Seite der medallie.
Wie Ihr seht gibt es für die Menschen immer einen Weg sich mit den Situationen so aus einander zu setzten, das man das beste Ergebnis daraus ziehen kann, vorausgestzt man kennt das Systhem. zu DDR-zeiten kannten und nutzten wir es, was aber in der BRD abläuft kann fast niemand abschätzen und damit steht jeder für sich alleine da und versucht irgendwie zurecht zu kommen.


Ich hoffe, das geschriebene hilft euch Wessis bissl zu verstehn wie was gelaufen ist,

lG Heiko
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Beiträge: 927

BeitragVerfasst am: 05.05.2012, 20:02    Titel: Noch ein kleiner Nachtrag zur Pressefreiheit Antworten mit Zitat

gefunden hier: http://info.kopp-verlag.de/hintergr....dien-in-deutschland-.html


Wisnewski zum Tag der Pressefreiheit: »Gleichschaltung der Medien in Deutschland«
Gerhard Wisnewski

Besser könnte das Timing gar nicht sein: Pünktlich zum Tag der Pressefreiheit am 3. Mai zeigen die deutschen Medien, was diese hierzulande wert ist und prügeln auf die Teilnehmer der hier bereits vorgestellten Iranreise von deutschen Journalisten und Intellektuellen ein. Presse- und Meinungsfreiheit gelten hierzulande nur für die Leitmedien, für andere existieren sie nicht. Wer gegen den Mainstream schwimmt, wird abgekanzelt. Gedenktage hin oder her. Aus Anlass des Tags der Pressefreiheit gab KOPP-Autor Gerhard Wisnewski dem MDR-Radio ein Interview. Lesen (und hören) Sie es hier.



Erst kommt die Bild-Zeitung, dann kommt die NATO: Seit Jahren planieren Bild, Spiegel, Die Zeit und andere Medien psychologisch den Weg für jeden Angriffskrieg, der auf der Agenda der NATO steht. Ob Afghanistan, der Irak, Libyen oder der Iran: Der Hauptjob dieser Blätter besteht darin, den nächsten Krieg herbei zu schreiben. Bis jetzt haben die Medien noch für jeden militärischen Überfall die passenden Legenden gestrickt. Wer sich dem verweigert, steht umgehend auf der Abschussliste. Leute, die das betreffende Land einmal selbst besuchen und hinterher auch noch

darüber reden, sind nicht gefragt. So tobt ausgerechnet seit dem Tag der Pressefreiheit am 3. Mai eine Hetzkampagne gegen Teilnehmer einer Iranreise von 16 deutschen Journalisten und Intellektuellen, die unter anderem Staatspräsident Ahmadinedschad besuchten. Für derartiges Vorgehen hatte ich bereits früher den Begriff der »inoffiziellen politischen Verfolgung« geprägt.



Zum Tag der Pressefreiheit gab ich Stefan Maelck vom »Mittagsjournal« auf MDR Figaro ein Interview zum Thema Pressefreiheit, in dem ich auf einige der Mechanismen der inoffiziellen politischen Verfolgung in Deutschland hinwies und darauf, wie Journalisten dabei unter Kontrolle gebracht werden:



Maelck: Sie hören Figaro mit dem »Journal am Mittag«. »Man kann die Realität ignorieren, aber man kann nicht die Konsequenzen der ignorierten Realität ignorieren.« Dieses Zitat steht ganz am Anfang des Buches Verheimlicht – vertuscht – vergessen. Was 2011 nicht in der Zeitung stand. Mit dem Autor des Buches möchte ich jetzt sprechen, heute am Tag der Pressefreiheit. Gerhard Wisnewski weist in seinem Buch hin auf Ungereimtheiten und auf offene journalistische Fragen des Jahres 2011. Er deckt auf, welche Nachrichten uns vorenthalten wurden und welche Schlagzeilen ein verfälschtes Bild der Wirklichkeit gegeben haben. Guten Tag, Herr Wisnewski!


Wisnewski: Grüße Sie, Herr Maelck.


Maelck: Der Untertitel Ihres Buches lautet: »Was 2011 nicht in der Zeitung stand«. Können Sie uns dafür ein paar Beispiele geben?


Wisnewski: Also was wurde da verheimlicht, vertuscht, vergessen: eine ganze Menge. Zum Beispiel bin ich einmal den Aktivitäten von den so genannten Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch nachgegangen und ihrer Rolle im Libyenkrieg. Und da stellt man fest, dass diese Organisationen keineswegs so humanitär sind, wie man immer glaubt. Sondern selber Beweise oder scheinbare Beweise bereit stellten für Kriegsverbrechen des Gaddafi-Regimes, die aber so nicht unbedingt stattgefunden haben – aber so ebneten sie den Weg für die Bombardierung Libyens durch NATO-Kräfte.


Maelck: Und wenn Sie sich mit solchen Dingen beschäftigen, gehe ich davon aus, dass Sie dann diese Thesen auch jeweils belegen können?


Wisnewski: Ja, klar, man kann ja kaum etwas Unbelegtes schreiben, selbst wenn die Quelle nicht dabei steht, würde sich der Betroffene ja wehren, wenn das falsch wäre. Also, natürlich habe ich im Hintergrund ein großes Archiv bei meinen Recherchen, und natürlich werden auch im Text häufig die Quellen genannt.


Maelck: Nun gibt es ja eine von Ihnen kritisierte Art der Nachrichtenproduktion beziehungsweise Nichtnachrichtenproduktion, darüber schreiben Sie in Ihrem Buch. Welche Mechanismen und ungeschriebenen Gesetze vermuten Sie hinter dieser von Ihnen kritisierten Art der Auswahl bei der Kundgebung von Nachrichten?


Wisnewski: Ein ganz wichtiger Punkt ist: Wer gibt denn hierzulande in der Presselandschaft den Ton an? Wir kennen ja dieses Sprichwort: »den Ton angeben«. Wenn also ein solcher Ton angeschlagen wird, dann singen alle im Chor mit. Und da gibt es ein paar, ich nenne die Zentralorgane, wie den Spiegel oder die Bild-Zeitung oder auch die Zeit in Hamburg, die also vorgeben, wie ein Thema zu behandeln ist - wie das »eingeschraubt« werden muss, wie man im Jargon sagt, und alle anderen machen dann republikweit mit, und es gibt kaum noch andere Standpunkte zu lesen oder zu hören.


Maelck: Ist das dann so etwas... würden Sie das journalistischen Herdentrieb nennen, dass die anderen dann sagen: Oh, das müssen wir auch unbedingt machen? Oder ist das einfach Faulheit?





Wisnewski: Es ist eine Mischung aus beidem oder aus drei Sachen: Faulheit, Zeitmangel und journalistischer Herdentrieb wirken da zusammen und gehen eine ungute Allianz ein. Meistens braucht es also nicht etwa den Druck von der Chefredaktion, dass ein Journalist so oder so schreibt. Sondern es reicht eigentlich, wenn bestimmte Leitmedien oder Zentralorgane ein gewisses journalistisches Klima erzeugen, so dass jeder weiß, wie ein Thema zu behandeln ist. Und erst dann, wenn ein Journalist versucht, dagegen zu schreiben, dann spürt er häufig plötzlich, wie seine Geschichte liegen bleibt – auf »Halde«, wie man so schön sagt – und einfach nicht ins Blatt kommt.


Maelck: Günter Grass hat ja unlängst im Angesicht der massiven medialen Kritik auf sein israelkritisches Gedicht von »Gleichschaltung« der Presse in Deutschland gesprochen. Was halten Sie von diesem Grassschen Urteil?


Wisnewski: Ja, ich kann das nur unterschreiben. Wir reden ja auch immer von dem so genannten »Mainstream«. Das ist so ein bisschen verharmlosend, als wäre das nur so ein Strom, von dem man aber durchaus auch abweichen könnte oder gegen den man schwimmen könnte. Aber in der journalistischen Praxis ist das kaum möglich, denn hier geht es ja auch um Honorare, um Jobs und um Gehälter, und wenn man sich hier nicht ganz schnell anpasst, dann wird man ganz schnell merken, wie weit man damit eigentlich noch kommen kann.


Maelck: Wenn wir über Honorare, Jobs und Gehälter sprechen: Es gibt ja einen Trend, dass immer weniger Journalisten immer mehr Arbeit erledigen müssen, weil gespart wird, besonders bei den Tageszeitungen sieht man das, weil denen ja auch die Werbekunden wegbrechen. Welchen Einfluss hat dieses Eingespare, welchen Einfluss haben diese Sparmaßnahmen auf unsere täglichen Nachrichten?


Wisnewski: Einen riesengroßen Einfluss, weil kein Journalist mehr Zeit hat, selber nachzudenken und selbst zu recherchieren. Er ist dazu verurteilt, aus der Futterkrippe der Nachrichtenagenturen zu fressen, wie DPA und Reuters zum Beispiel. Eine andere Möglichkeit hat er gar nicht, als dieses Fastfood in sich reinzuschlingen und sofort an die Leser und Hörer und Zuschauer weiterzugeben. Und daher ist das eine Möglichkeit, diese Journalistenherde zu kontrollieren, indem man sie möglichst knapp mit Geld und Zeit hält.


Maelck: Nochmal zum heutigen Tag der Pressefreiheit: Wir deutschen Journalisten schimpfen ja gerne über die Staatsmedien etwa in China, Aserbeidschan, in der Ukraine. Und dennoch: Wie steht es denn um die Pressefreiheit bei uns hierzulande in Deutschland? Wie lautet Ihre Diagnose?


Wisnewski: Ich bin der Meinung, dass es um die Pressefreiheit hierzulande ganz schlecht steht, was keiner eigentlich vermuten würde, weil wir haben ja die hehren Paragraphen im Grundgesetz, von freier Meinungsäußerung. Der Unterschied ist aber, dass bei uns keine offizielle Einschränkung der Pressefreiheit in der Form stattfindet wie in anderen Staatsmedien weltweit, sondern eine inoffizielle Einschränkung der Pressefreiheit, und zwar durch inoffizielle politische Verfolgung. Das heißt, wenn Sie unangenehme Standpunkte vertreten, bekommen Sie keine Aufträge mehr, verlieren möglicherweise Ihren Job, werden von anderen Medien verleumdet und sozusagen abgeschlachtet, in die Ecke gedrängt – und das nenne ich inoffizielle politische Verfolgung. Und das ist die Möglichkeit, hierzulande die Pressefreiheit einzuschränken.


Maelck: Ist diese inoffizielle politische Verfolgung ebenso schwer zu bekämpfen wie, sagen wir mal, die Zensur in diktatorischen Staaten?


Wisnewski: Nein, die ist sogar noch viel schwerer zu bekämpfen, weil die Zensur, die wirklich meinetwegen »verankert« ist in bestimmten Gesetzen in anderen Staaten – die kann ich sehen, die kann ich offen angreifen, da gibt es einen Paragraphen oder da gibt es Verordnungen oder da gibt es Befehle. Hier gibt es so etwas nicht, sondern das erfolgt ganz leise und inoffiziell, subkutan sozusagen, und das ist sehr viel schwerer, sich gegen so etwas zu wehren als in solchen Staaten, wo das offiziell festgelegt ist.


Maelck: Wie ist es bestellt um die Pressefreiheit in Deutschland: Ich war im Gespräch mit Gerhard Wisnewski, Autor des Buches Verheimlicht – vertuscht – vergessen. Was 2011 nicht in der Zeitung stand - anlässlich des heutigen Tages der Pressefreiheit haben wir miteinander gesprochen. Das Buch ist bei Knaur erschienen. Herr Wisnewski, herzlichen Dank für das Gespräch!


Wisnewski: Ich danke Ihnen.



Liebe Grüße

Brudercr
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