Hermann Rauschning, der in seinem Buch "Gespräche mit Hitler" (1940) diesen behaupten ließ, er habe die NSDAP nach jesuitischen und freimaurerischen Mustern geformt, war selbst Freimaurer. Darauf hat jetzt der polnische Germanist Roman Dziergwa aufmerksam gemacht ("Posen als Logenort. Deutsch-polnische Begegnungen und Konflikte im Umfeld der Loge Zum Tempel der Eintracht'", in: Quatuor-Coronati-Jahrbuch, Jg. 43, 2006).
Die Geschichte der Posener Freimaurerei reicht bis ins Jahr 1780 zurück, als die Loge "La Constance couronnee" gegründet wurde. Nachdem die Stadt an Preußen gefallen war, vereinigten sich 1820 die beiden ortsansässigen Logen zu einer neuen, die den Namen "Zum Tempel der Eintracht" erhielt und bis 1939 fortbestehen sollte. Aus einer französisch-polnischen und einer deutschen Loge hervorgegangen, bediente sich die Einheitsloge, deren Ämter paritätisch besetzt wurden, in den ersten Jahren sowohl der polnischen wie der deutschen Sprache. Die binationale "Brüderlichkeit" war jedoch nicht von langer Dauer. Nach 1829 fand das Polnische in der Loge keine Verwendung mehr. Die Zahl der polnischen Brüder sank rasch ab, und im Zuge von Bismarcks Germanisierungspolitik verschwand 1871 schließlich auch aus dem Logensiegel die polnische Inschrift....
hier bitte weiterlesen
__________________
Der Kluge gibt nach.....und weil die Klugen immer nachgeben...regieren die Dummen die Welt....