wow, heftiges video, gerade jetzt während heiligendamm sollte man sich das mal ansehen....
Vor knapp einem Jahr versammelten sich die Regierungschefs der größten Industrienation in Genua zum jährlich stattfindenden Wirtschaftsgipfel G-8. Während die Staatschefs und ihre Berater im frisch herausgeputzten Palazzo Ducale über den freien Warenverkehr in der Welt berieten, forderten 300.000 Globalisierungsgegner auf den Straßen des Konferenzorts eine gerechtere Welt. Noch nie hatten sich so viele Menschen zu einem Protest gegen die herrschende Weltordnung versammelt, und noch nie war die Reaktion der Polizei so scharf wie in Genua. Die Regierung Berlusconi, seit wenigen Wochen im Amt, hatte 20.000 Polizisten zusammengezogen. Und diese prügelten und verhafteten in einer Willkür, die die parlamentarische Opposition in Rom an chilenische Zustände erinnerte. Hunderte zum Teil Schwerverletzte wurden mit gebrochenen Rippen, Beinen und Armen in Krankenhäuser eingeliefert. Gleichzeitig - so erzählen Zeugen - hätten Polizisten mit faschistischen Liedern und mit Hymnen auf Mussolini ihre “Siege” gefeiert.Doch der öffentlichen Ordnung hat das rabiate Vorgehen der Polizei wenig genützt. Im Gegenteil: Rund 800 Schwarzvermummte konnten in Banken ungestört Feuer legen, Supermärkte plündern oder Autos anzünden. Die Gewalttäter, eine Mischung aus Skins, Hooligans, Neonazis und professionellen Randalierern, zogen drei Tage lang brandstiftend durch Genua und nahmen quasi unter den Augen der Polizei - manche sagen, mit ihrer stillen Duldung - die Stadt auseinander.
Rostock – geheime Staatsbedienste im "Schwarzen Block"?
In Rostock wurden bei schweren Auseinandersetzungen am Rand der Demonstration mit rund 80.000 G8-Kritikern und auch G8-Gegnern ca. 150 Polizisten verletzt. Auch friedlich Demonstrierende sollen verletzt wurden sein, teilweise von Demonstrationsstörern, die als "Schwarzer Block" auftraten.
TV-Aufzeichnungen zeigen, dass Polizei-Besatzungen von Wasserwerfern auf ihre eigenen Kollegen zielten und diese zu Fall brachten. Dabei wie auch durch Attacken mehrerer so genannter „Autonome“ wurden sie teils schwer verletzt. Wütende Zivilisten sollen ein Auto angezündet und Mülltonnen umgeworfen haben. Einige der friedlich Demonstrierenden haben versucht, diese Gewalttätigen zu bremsen und wurden darauf von jenen attackiert.
Eskalation: Polizei inszeniert Bürgerkrieg
Die Lage in Rostock hat sich bedrohlich zugespitzt
Die Lage hat sich sehr zugespitzt. Um 15:45 Uhr bekam ich eine SMS von koppino. Er berichtete, wie friedlich und vergnügt alle seinen, der Demonstrationszug (gemeint ist der aus Süden kommende, in dem er selbst ist) nähere sich nun auch dem Hafen zur Abschlusskundgebung. Kurz darauf eine zweite SMS, Polizei und Hubschrauber störten die Veranstaltung, aber die Veranstalter seien dabei, mit der Polizei zu verhandeln - wohl damit die Kundgebung friedlich und in ebenso fröhlicher Atmosphäre stattfinden könne....
"Auf der Kundgebungsbühne stachelt ein Redner die militante Szene auf: "Wir müssen den Krieg in diese Demonstration reintragen. Mit friedlichen Mitteln erreichen wir nichts.""
So sehr die Staatsmacht sich auch gerade darin übt, sich routiniert entsetzt zu zeigen über die gestrigen Ausschreitungen in Rostock, so kann dieses ausgedrückte Entsetzen nicht verdecken, dass die Ereignisse machtpolitisch äußerst nützlich sind....
Mit Handzeichen wird abgestimmt und regiert, delegiert, befohlen, gefordert, abgewiesen, aber auch gegrüßt. Der Gruß der Nazis, bekannt als der „Hitler-Gruß“ ist vielen Menschen bekannt, selbst jenen, die in jener dunklen Epoche Deutschlands noch gar nicht lebten. Gemeinhin wird darunter die flach, weit ausgestreckte rechte Hand verstanden. Aber: Hitler selbst grüßte nie auf diese Weise. Er riss nur kurz seine Rechte hoch, so als wollte er sie über seine Schulter nach hinten schleudern....
Daß Staat und Polizei die Randale um den G 8-Gipfel hauptsächlich selber inszenieren, dafür gibt es zahlreiche Anhaltspunkte. Zunächst mal gäbe es dafür jede Menge Motive. Erstens müssen die Behörden dringend ihren lächerlichen Sicherheitszaun rechtfertigen, der höchstens dazu taugt, jedem Angreifer aus der Luft einen unübersehbaren Hinweis zu geben, wo sich der Tagungsort befindet. Zweitens können Verfassungsfeinde wie Wolfgang Schäuble die kritischen Bevölkerungskreise mit Hilfe der Gewalttätigkeiten weiter in die Enge treiben und weitere Verschärfungen der Anti-Demokratiegesetze begründen...
Angeblicher Autonomer fordert friedliche Demonstranten wiederholt zur Gewalt auf
Am frühen Abend kam es heute im Bereich des Haupttores Ost zu einer heftigen Rangelei. Nahe der Zufahrt zum Tagungsort der fragwürdigen selbsternannten Elite, an der auch der Politblog-Reporter OhDaeSu sein Bestes zur erfolgreichen, friedlichen Blockade beiträgt, hatten Demonstranten plötzlich in ihrer Mitte einen mit schwarzer Kapuze Gekleideten ausgemacht. Er versuchte wiederholt, friedliche Blockierer zur Gewalt anzustacheln. Dabei gab er sich als Autonomer aus, einige wurden mißtrauisch.
In dem Spätnachrichtenmagazin “Die Nacht bei n-tv” berichtete eine Reporterin aus Heiligendamm..
Bereits bei den simultan erfolgten Ausschreitungen in Rostock hat Journalismus - Nachrichten von Heute, link„geheime Staatsbedienstete" im schwarzen Block ausgemacht. Wir haben Hunderte von Fotos und Filmbeiträge anaylisiert und unsere dieselben Personen, die sich deutlich von den Demonstranten unterschieden, obwohl sich zivil gekleidet waren, immer wieder an verschiedenen Orten entdeckt. Am Mittwoch gegen 19:00 Uhr wurde vor der Kontrollestelle Galoppenrennbahn in der Nähe von Heiligendamm ein Agent Provocateur linkenttarnt. In seinem Team war jener, den wir seit den „Bränden" von Rostock beobachteten.
Das zeigen Videos und Fotos: Sie operieren im Team von fünf „Undercover Agenten" - ähnlich wie die GSG9, mischen sich unter den leicht zu infiltrierenden schwarzen Block, heizen tüchtig ein und sorgen mutmaßlich dafür, dass die Gewalt ausbricht. Aufmerksam wurden wir auf das Team über die Bildserie eines Fotografen der dpa - vermummte, mit Steinen bewaffnete Chaoten, vor den Flammen purer Gewalt.
Auffällig war, dass sie nicht einfach mit Steinen warfen, sondern eine klare Hierarchie inklusive Befehlsausgabe erkenntlich ist. Die Befehlsausgabe ist militärisch, wie sie auch in Militärschulen gelehrt wird: Disziplin; ein Phänomen, das man freilich von der Autonomen-Szene nicht gewohnt ist, vor allem wenn es um den Befehlsempfang geht.
Polizei unter Anklage?
Gespräch mit dem Rostocker Oberstaatsanwalt Lückemann
In einem ausführlichen Gespräch erläuterte Oberstaatsanwalt Peter Lückemann von der Staatsanwaltschaft Rostock Politblog den Stand der Ermittlungen und das mögliche weitere Vorgehen im Falle des enttarnten Zivilpolizisten.
Der Stand der Dinge: Momentan prüft die Staatsanwaltschaft den Fall und wartet dringend auf die Aussagen des/der Zeugen, der sich an die Hamburger Morgenpost gewandt hatte und eines weiteren, der in WELTonline zitiert wurde..
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