Castrol Earthfiles Team

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Verfasst am: 07.08.2007, 13:13 Titel: russische und spezifisch politische Freimaurerei... |
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Wenn es eine Debatte unter den Russland- und Revolutionsexperten gibt, die hierzulande fast unbemerkt geblieben ist, dann ist jene über die Rolle der spezifisch russischen und spezifisch politischen Freimaurerei bei der Vorbereitung des Zarensturzes, der Revolution und bei der Bildung der Provisorischen Regierung. Nathan Smith hat vor nunmehr vierzig Jahren wohl als Erster die These vertreten, dass die politische Freimaurerei ein Gegenstand sei, den man bei künftigen Rekonstruktionen dieser kritischen Phase der russischen Geschichte kaum werde ignorieren können („The Role of Russian Freemasonry in the February Revolution: Another Scrap of Evidence“, in: Slavic Review 27, Heft 4. Cambridge, Massachusetts 1968). Damit begann vor allem im angelsächsischen Raum eine Diskussion, die erstmals eine historisch-kritische Bewertung des Sachverhaltes ermöglichte – jenseits der antimaurerischen Pamphletistik der russischen Reaktionäre in der Emigration, jenseits aber auch der konventionellen Abwehr der vermeintlichen „Verschwörungstheorien“.
Französisch inspiriert, nämlich von der Pariser Großloge des „Grand Orient“, war auch dieser „Grand Orient des Russischen Volkes“. Aber seine Eigenart war eine andere, sie lief auf den Versuch einer überparteilichen Kommunikationsplattform innerhalb der Opposition hinaus, die von den liberalen Kadetten (Konstitutionellen Demokraten) bis zu den gemäßigten Sozialisten reichen sollte, daneben auch Unternehmer und Bankiers einschloss. Man würde heute wohl von einer – allerdings geheimen – „progressiven“ und „interfraktionellen“ Vereinigung mit starken Verbindungen zur „Zivilgesellschaft“ sprechen...
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http://www.faz.net/s/Rub5C2BFD49230....Tpl~Ecommon~Scontent.html |
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