morph-us Freelancer
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Verfasst am: 09.01.2008, 22:14 Titel: Indische Epen - Mahabharata und Ramayana |
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Das Mahabharata
ist sowohl Heldenepos, als auch ein bedeutendes religiöses und philosophisches Werk, dessen Ursprung möglicherweise in vedischer Zeit liegt. Traditionell wird der mythische Weise Vyasa als Autor angenommen, der in der Geschichte selbst eine Rolle spielt. Der Legende nach soll er es komponiert und dem elefantenköpfigen Gott Ganesha diktiert haben. Im Laufe der Jahrhunderte kam es immer wieder zu Veränderungen und Weiterentwicklungen des Werks, denn vieles wurde lange Zeit nur mündlich überliefert. Es besteht aus vielen Schichten, die sich im Laufe der Zeit anlagerten.
Die Rahmenhandlung beschreibt den Kampf der Kauravas mit den Pandavas, zweier verwandter Fürstenfamilien, auf dem Schlachtfeld in Kurukshetra (nördlich von Delhi). Es ist sehr wahrscheinlich, dass es sich im Kern um ein historisches Geschehen handelt, für viele Inder sind die Begebenheiten eine unumstrittene Tatsache. Der Kampf wird als schrecklicher Bruderkrieg dargestellt, bei dem viele Menschen starben. Er bildet auch den dramaturgischen Hintergrund der Bhagavad Gita (Gesang Gottes), in der es um philosophisch-religiöse Inhalte geht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Mahabharata
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Das Ramayana
enthält sieben Bücher mit etwa 24.000 Versen (Shlokas). Manche behaupten, dass das erste und siebte Buch nicht auf Valmiki zurückgehen, sondern später angefügt worden. Nur im ersten und siebten Buch wird Rama als göttliches Wesen, als Inkarnation von Vishnu verstanden, wohingegen die anderen Bücher Rama als menschlichen Helden darstellen. In stilistischer Hinsicht erreichen die neueren Bücher nicht die Meisterschaft der älteren Bücher, dennoch zeichnet sich das Ramayana (im Vergleich zum Mahabharata) durch eine hohe stilistische Geschlossenheit aus. Die drei erhaltenen Rezensionen des Ramayana unterscheiden sich aufgrund der mündlichen Überlieferung beträchtlich, enthalten aber alle sieben Bücher. Manche meinen, dass etwa ein Viertel der erhalten Verse als „Original“ gelten können und dass vieles durch die Rezitatoren angefügt und verändert worden sei. Aufgrund dessen gilt das Ramayana bei manchen als Epos, obwohl es dem Autor Valmiki zugeschrieben wird.
Die Geschichte handelt von dem Prinzen Rama aus Ayodhya, der vom Hof seines Vaters Dasharatha in die Waldeinsamkeit verbannt wird und später Ravana, den Fürsten der Dämonen auf Lanka (Ceylon) besiegt. Zur Frau gewinnt er Sita, die Tochter des Königs Janaka von Videha, indem er bei einem Wettstreit der Prinzen seine Kraft unter Beweis stellt. Der Vater wollte seine Tochter demjenigem zur Frau geben, der in der Lage ist, einen gewaltigen Bogen zu spannen. Nur Rama schafft es.
Rama soll zum Kronprinzen und Mitregenten geweiht werden. Hier greift Kaikeyi, seine Stiefmutter, mit Hilfe einer buckligen Sklavin ein, um ihren Sohn Bharata zum König zu machen. Durch Intrigen erreicht sie, dass Rama für 14 Jahre in die Verbannung geht, begleitet von Sita und seinem Bruder Lakshmana. Rama verrichtet zahlreiche gute Taten durch die Vernichtung von Dämonen (Rakshasas) und Ungeheuern.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ramayana _________________ *HUMAN FAILURE* |
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