morph-us Freelancer
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Verfasst am: 15.12.2007, 15:40 Titel: Das Kino entdeckt die Überwachung |
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Look und Untraceable sind zwei Filme, die sich mit Privatem und Öffentlichem befassen. Dass sie bald ins Kino kommen, ist auch ein politische Aufforderung an jeden einzelnen
Die Internet-Adresse killwithme.com hält Amerika in Atem. Wer die Aufforderung in der Adresszeile des Browsers eingibt, bekommt Einblick in eine Folterkammer. Zu sehen ist ein Mann, der an eine technische Aparatur angeschlossen ist, die ihm eine steigende Dosis Gift injeziert je mehr Besucher auf die Seite kommen. Das FBI steht vor einem Problem: Wie den Serien-Killer finden, der alle, die auf seine Website surfen, zu Mördern macht? Wie die Öffentlichkeit über den Fall informieren, ohne das Opfer zu gefährden und schlussendlich zu töten? Was wie ein Science-Fiction-Thriller klingt, ist in der Tat ein Kinofilm: Untraceable (unauffindbar) startet Ende Januar in den US-Kinos (Kinostart in Deutschland: 28.02.2008), erzählt aber eine Geschichte, die nicht auf die USA und schon gar nicht auf die Zukunft beschränkt ist. Es geht um die Trägheit der Masse, um die Macht des Internets und vor allem um die Auflösung zwischen privatem und öffentlichem Leben.
Dass diese Vermischung von Privatem und Öffentlichem nicht allein eine Frage des Internets ist, zeigt ein zweiter Film, der dieser Tage startet: Look ist komplett aus der Perspektive von Überwachungskameras gefilmt und handelt – laut Website – von den Dingen, die Menschen tun, wenn sie sich unbeobachtet wähnen. Dieses Gefühl beschreibt Privatheit, eine Situation, die man für sich selber hat, in der man Geheimnisse mit sich selber teilen kann. Der Film von Adam Rifkin zerstört diese Privatheit und unternimmt „eine voyeuristische Reise in die persönlichsten Bereiche durchschnittlicher Menschen.“
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/411897 _________________ *HUMAN FAILURE* |
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