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Zeitempfinden

 
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Sojemand
Earthfiler


Anmeldedatum: 09.11.2007
Beiträge: 602

BeitragVerfasst am: 09.03.2008, 01:55    Titel: Zeitempfinden Antworten mit Zitat

Hoi Smile

Ich hab kürzlich den Satz gehört: „Früher war ne Woche sooo lang und Heute, was is Heute schon noch ne Woche?“

Ich kam daraufhin echt ins Grübeln. Tatsächlich hatte ich dieses latente Gefühl schon lange und hab mir das mit dem Statement erklärt, dass das Zeitgefühl, je älter man wird, sich verändert, sodass man glaubt, die Zeit vergehe schneller. Naja, jetzt bin erst 27 und bin eigentlich der Meinung, solche Dinge sollten erst mit 50 oder so spürbar werden, tun sie aber nicht.

Jetzt frag ich mal in die Runde, wer hat dieses „zeitrasende“ Gefühl auch? Früher (also vor 10 Jahren) konnte ich in einer Woche ne Menge Sachen machen und hatte dabei kaum das Gefühl, den Dingen hinterher rennen zu müssen, aber Heute, ich weiß nicht wieso, läuft mir irgendwie alles davon. Das ist jetzt rein subjektiv und ich kann das quantitativ nicht beziffern aber wenn ich überlege, was letzte Woche los war und was so passierte, dieses Zeitgefühl dann mit dem vor 10 Jahren (so gut es eben geht) vergleiche, dann stelle ich Gefühlsmäßig einen gewaltigen Unterschied fest. Woher kommt das?
Gut, ich lebe in gänzlich anderen Umständen und zur Zeit sitze ich seit längerer Zeit selbstgewählt nur auf`m Arsch und sehe gerade einer neuen Beschäftigung entgegen (bitte mal kollektiv Daumen drücken, is echt mein Traumjob). Wenn man aber nichts tut, so sollte doch eigentlich die Zeit subjektiv langsamer vergehen oder? Als ich noch vor gut einem Jahr, mich rund um die Uhr totgeackert hab, kann ich rückblickend nicht sagen, dass da sich das Empfinden groß verändert hätte (Ok, ne 12 Stunden Schicht kann sich schon derb hin ziehen). Worauf lässt sich das sonst noch zurück führen?

Die Begründung, die die Person, die diesen Satz mit der Woche sagte, lieferte gleich ne Erklärung, die hier ins Forum passt und die auch schon mal früher mal gehört habe, jedoch wieder vergessen hatte. Das soll etwas mit der „Wendezeit“, in der wir uns gerade befinden, zu tun haben. Ein Phänomen, dass sich beschleunigt und zu einem Punkt führt, an dem sich alles zu einem Wechsel aufschaukelt. In dem Zusammenhang wird auch immer wieder auf 2012 , Schumanfrequenzen und gewissen Wesen hingewiesen.

Naja, ich schweife ab, ich wollte halt mal nachfragen, ob euer Zeitgefühl sich irgendwie auch verändert hat.
_________________
Das Niemandsland
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grimoire
Gast





BeitragVerfasst am: 09.03.2008, 10:22    Titel: Antworten mit Zitat

Spannendes Thema!

"Je älter du wirst, desto schneller vergeht die Zeit." sagen die Alten.

Ich bin jetzt fast 50. Tja, und da spürt man das halt, dachte ich.
Das Du mit siebenundzwanzig ganz ähnliche Erfahrungen beschreibst, nämlich sich in einer scheinbar immer enger werdenden "Zeitspirale" zu befinden erstaunt mich.

Allerdings beschäftigst Du dich anscheinend mit Themen deren Durchdenken Zeit in Anspruch nimmt, und manchmal merken wir eben, wie schnell hierbei die Zeit vergeht. Very Happy

Ich selbst stelle mir in letzter Zeit auch öfter die Frage, ob ich uneffizienter mit ihr umgehe als früher, oder ob sie einfach schneller dahinjagt - die Zeit.

Wo ist eigentlich mein Ziwi? Very Happy
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morph-us
Freelancer


Anmeldedatum: 15.03.2006
Beiträge: 1487

BeitragVerfasst am: 09.03.2008, 13:12    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Früher war ne Woche sooo lang und Heute, was is Heute schon noch ne Woche?


hm, ich frage mich manchmal was ist heute noch ein jahr,
ich bin gerade erst 30 geworden und das ist auch schon wieder 1,5 jahre her...
unglaublich. Wink

Zitat:
ich wollte halt mal nachfragen, ob euer Zeitgefühl sich irgendwie auch verändert hat.


absolut.

Zitat:
"Je Älter du wirst, desto schneller vergeht die Zeit."


Zitat:
In dem Zusammenhang wird auch immer wieder auf 2012 , Schumanfrequenzen und gewissen Wesen hingewiesen.


ich glaube zwar nicht an die 2012-geschichten, aber der gedanke ist
interessant, in vier jahren wissen wir dann ja bescheid. Wink
_________________
*HUMAN FAILURE*
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Sojemand
Earthfiler


Anmeldedatum: 09.11.2007
Beiträge: 602

BeitragVerfasst am: 10.03.2008, 01:58    Titel: Antworten mit Zitat

@grimoire
Ja, das mit dem effizienten Zeitmanagement hab ich mir auch schon überlegt. Wenn man bedenkt, dass gesellschaftliche und technologische Entwicklungen sich sichtbar selbst beschleunigen (Rechnerspeed, Geldmengen, Bevölkerungszahl, Wissen, I-Net, Reisegeschwindigkeit, Menge der verfügbaren Nachrichten und Unterhaltungsmöglichkeiten....), so wird es zwangsläufig zu dem Gefühl führen, ständig etwas zu verpassen. Man könnte schon sagen, die Zeit rafft sich, was die Ereignisse angeht, in der Tat zusammen. Aber selbst wenn ich diesen psychologischen Effekt „herausrechne“ und ihn versuche auszublenden, bleibt da etwas komisches zurück, denn ich werde das Gefühl nicht los, das sich Alles beschleunigt. Egal wo ich hinsehe, überall erkenne ich eine Exponentialkurve und alles scheint unheimlich Fahrt aufzunehmen, bis hin zur Zeit selbst.

@morph-Us
Ich muss sagen, 2002 war für mich das absolute Horrorjahr und das ist jetzt 6 Jahre her. Ich hab das Gefühl, ich hätte nur mal kurz die Augen zu gemacht und plop, war die Zeit rum. Wenn ich überlege, dass meine Ausbildung, beginnend mit 16 gerade einmal 3,5 Jahre in Anspruch nahm und diese Zeit mir im Rückblick wie ne Ewigkeit erscheint, wie auch alles davor, so zweifle ich da schon an meinem Gefühl.
Was ich von 2012 halten soll weiß ich nicht, aber es scheint schon so etwas wie ein Zeitfenster zu sein und es deutet sich ja unübersehbar auch etwas an. Ob es jetzt genau 2012 oder ein paar Jahre plus oder minus ist, spielt dabei kaum eine Rolle, wenn man die langen Zeiträume betrachtet, in der sich Entwicklungen vollziehen. Man wird sehen, so lange ists ja nicht mehr hin. Spannende Zeit in der wir gerade leben.
_________________
Das Niemandsland
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sviatoslav
Earthfiler


Anmeldedatum: 06.07.2007
Beiträge: 23

BeitragVerfasst am: 11.03.2008, 15:57    Titel: Antworten mit Zitat

Der Mensch Überfordert sich Selbst mit dem permanentem Fortschritt.
Der Modere Ausdruck des Willens zu Überleben ist die Flucht in den Fortschritt. Beschleunigung Tempo Mobilität. Das ist es was wir brauchen um uns richtig lebendig zu Fühlen. Die Eile nimmt ständig zu aber die Ziele die wir erreichen wollen werden immer Fragwürdigen, Ungewisser. Das ist das Widersinnige, wir wollen Zeit Sparen und wissen doch immer weniger wofür.

der Fortschritt als Flucht vor der Menschlichen Hinfälligkeit, als Sturz, Absturz in die Zukunft.

Durch Selbstüberforderung und Flucht ist das Bewusstsein vieler Menschen Versteinert.
Taumelnde Wesen in einer Fluchtmasse.

Zitat:
Elias Canetti: man Flieht zusammen weil es sich so besser Flieht, die Erregung ist dieselbe, die Energie der Einen steigert die der Anderen, die Menschen stoßen Einander in dieselbe Richtung Fort. So lange man beisammen ist empfindet man die Gefahr als Verteilt. ... Von allen Formen der Messe ist die zähste die der „Flucht“. Bis zum allerletzten Augenblick bleiben die Letzten beisammen. ...


Canetti meinte damit die sichtbare anfassbare Fluchtmasse. Doch empfinde ich die Beschreibung kann sehr gut auf eine Geistigen Bewegung unserer Zeit angewandt werden.

Die Menschen welche sich flüchten vor der Hinfälligkeit des Lebens. Sie erbauen Konstrukte welche so hart und dauerhaft sein sollten wie der Stein und bezahlten dies mit einer Art Selbstversteinerung.

Mir kommt es vor als sein ein Großer Teil der Menschheit nicht anwesend, wie durch einen tosenden Klang Betäubt. Das Tosende eine Stimme welche spricht: „ stelle dem Kränklichem Fleisch das Heitere Skelett entgegen, der Brennenden Wunde den Kühle Stein“.

So ziehe ich mit der Masse, werde gestoßen und stoße andere an. Aus dem Megaphon klingt die tosende Stimme welche uns Treibt.
Und dann ein Augenblick, Ich schließe die Augen, höre ins Innere, es wird Still und Zeitlos, innere Steine weichen auf, der Himmel leuchtet wieder blau. Ich Frage mich, wie lassen wir uns alle Treiben? Warum bleibe ich nicht einfach Sitzen?
Die Augen gehen wieder auf, das Geschrei geht wieder los. Die Zeit rennt und die Masse in Ihr.
Ich stürze mich wieder ins Getümmel, sehe in verschieden Augen und dann immer öfters sehe in des Einen oder Anderen Blick die Stille Zeitlosigkeit, erweichte Steine und des Himmel blau.

Ich bin 30 und an mir ist das letzte Jahr auch vorbei gezogen wie im Nun. Doch habe ich dieses Jahr das Gefühl das ich öfters sitzen bleiben werde, denn sitze mit Anderen. Eine Gemeinschaft, Miteinander sind wir Stak.
So wird die Zeitkurve sich auch wieder in eine Wohlklingende Schwingung wandeln.
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Gentile
Earthfiler


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Beiträge: 50

BeitragVerfasst am: 03.04.2009, 23:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin auch noch in der Nähe der 50 und kann das Rasen der Zeit nur bestätigen. Ich vermute dahinter das Ausblenden unseres gelebten Lebens. Wahrscheinlich wollen wir einfach nicht mehr wissen, was wir alles so machen müssen und wie die Welt beschaffen ist, in der wir leben. In jungen Jahren ist alles noch so herrlich unbekannt, dass Interesse ständig aufs Neue geweckt und die Erfahrungen bewusst gehalten. Wir alten verdrängen unser erbärmliches Sklavendasein und erinnern uns höchstens noch an die wenigen Momente echten Hochgefühls, die wir noch haben. Wie groß ist heute noch der Anteil am Tag, den wir im Hochgefühl verbringen, im Vergleich mit unserer Jugendzeit? Ich könnte jetzt glatt für mich behaupten, dass ich in den Jahren vom 14ten bis zur Volljährigkeit mehr erlebt habe als in all den Jahrzehnten danach, obwohl das natürlich nicht stimmt. Die Zeit vergeht also so schnell, weil wir nicht mehr wissen wollen, das wir sie verbracht haben und sie damit wie nicht existent ist.

"Eros, wie seh ich dich hier! In jeglichem Händchen die Sanduhr!
Wie? Leichtsinniger Gott, missest du doppelt die Zeit?
'Langsam rinnen aus einer die Stunden entfernter Geliebten,
Gegenwärtigen fließt eilig die zweite herab.' "

(Goethe)
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Wer als Deutscher familiär denkt, wird immer als Nazi und/oder Antisemit gebrandmarkt -- wenn er sein Volk als intakte Familie betrachtet und dafür eintritt, dass es sich auch wie eine verhält.
Gentile

"Nichts ist widerwärtiger als die Majorität; denn sie besteht aus wenigen kräftigen Vorgängern, aus Schelmen, die sich akkommodieren, aus Schwachen, die sich assimilieren, und der Masse, die nachtrollt, ohne nur im mindesten zu wissen, was sie will."
Goethe
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GhostRifle
Earthfiler


Anmeldedatum: 25.11.2007
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 04.04.2009, 11:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ich möchte zu Gentiles Beitrag ein weiteres Zitat Goethes zum Besten geben:

„Dieser Tage habe ich wieder mehr gearbeitet als genossen"
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Gentile
Earthfiler


Anmeldedatum: 27.03.2009
Beiträge: 50

BeitragVerfasst am: 05.04.2009, 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

GhostRifle hat Folgendes geschrieben:
Ich möchte zu Gentiles Beitrag ein weiteres Zitat Goethes zum Besten geben:

Sehr schön. Wenn Du jetzt noch zum Besten gibst, welchen Zusammenhang Du hier zum Thema Zeitvergehen siehst, könnte man sogar darüber diskutieren. Wink
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