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Finanzkrise: Das Ende der faschistischen Ära

 
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Solve_et_Coagula
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BeitragVerfasst am: 12.02.2009, 20:52    Titel: Finanzkrise: Das Ende der faschistischen Ära Antworten mit Zitat

Finanzkrise: Das Ende der faschistischen Ära

Mittwoch, 11. Februar 2009

Der Markt vernichtet die Welt von John M. Keynes, Irving Fisher und Milton Friedman. Streitschrift zu den Auswirkungen und Ursachen der Finanzkrise.
Von Gary North

Zu meinen Lebzeiten hat es drei monumentale historische Ereignisse gegeben. An zwei von ihnen kann ich mich erinnern. Ich erinnere mich nicht an den Abwurf der zwei Atombomben im August 1945. Als Symbole für eine Veränderung der Welt mit Hilfe der Naturwissenschaft war dies das Ereignis im 20. Jahrhundert mit der größten Tragweite. Dieser Durchbruch hat – bislang – nicht zu einem Atomkrieg geführt, obwohl es mehrmals Anlässe gab, wo es schien, als ob ein Atomkrieg im Bereich des Möglichen lag. Gleichwohl leitete der Beginn des Nuklearzeitalters eine Wandlung der modernen Welt ein. Wir haben das Ende dieses Wandlungsprozesses noch nicht erreicht.

Martin van Creveld, der große israelische Militärhistoriker, vertritt den Standpunkt, dass das Nuklearzeitalter die imperialistischen Pläne großer Nationen durchkreuzt hat. Sie konnten es nicht länger riskieren, gegeneinander Krieg zu führen. Dennoch stiegen Ausgaben für das Imperium an. Heute treffen große Staaten auf den Widerstand nichtstaatlicher Gruppen. Die Sowjetunion brach zusammen, nachdem die Afghanen sie mit Stinger-Raketen besiegt hatte. Die UdSSR war ein Imperium, und ein Imperium, das gegen Aufständische verliert, verliert seine Existenzgrundlage. Die USA sind im Begriff, im gleichen Land eine ähnliche Niederlage einzustecken.

Es hat seit 1945 zwei andere bedeutsame Ereignisse gegeben. Ich nehme an, die meisten Menschen würden mir bei zumindest einem der beiden zustimmen: Der Zusammenbruch der Sowjetunion vom 19. bis 21. August 1991. Während der Fall der Berliner Mauer 1989 ein symbolischer Beweis für den Zusammenbruch des sowjetischen Imperiums war, war das bis August 1991 immer noch nicht klar. Historisch gibt es nichts diesem Zerfall entsprechendes. Kein Imperium, das so groß war, ist jemals so schnell ohne Blutvergießen zusammengebrochen. Es gibt konservative Antikommunisten, die noch immer darauf bestehen, dass dies alles ein Schwindel war, dass dies alles eine Täuschung war, dass die Kommunisten in Russland immer noch den Laden schmeißen. Sie verstehen nicht den Unterschied zwischen Faschismus und Kommunismus. Das russische System ist durch und durch faschistisch: staatlich gelenkter Kapitalismus.

Wir beobachten jetzt einen Vorgang, den überzeugte Sozialdemokraten schon immer vorhergesagt haben: Die ökonomische Konvergenz der zwei Systeme USA und UdSSR. Das System der ökonomischen Konvergenz ist Faschismus. Das ist es, was Sozialdemokraten immer wollten, aber sie hatten andere Namen dafür: „Ökonomische Demokratie“ oder „die Allianz von Staat und Wirtschaft“.

September/Oktober 2008

Das zweite Ereignis, dem ich fast ebenso viel Bedeutung zumesse wie dem Zusammenbruch der Sowjetunion, war der Zusammenbruch des amerikanischen Bankensystems im September und Oktober 2008. Noch im August wurde der Zusammenbruch von niemandem vorausgesehen. Die ranghöchsten Herrscher der Vereinigten Staaten – ich meine nicht Politiker – schauten entsetzt zu, als Institutionen, die es seit Mitte des 19. Jahrhunderts gegeben hatte, in sich zusammenklappten: Investmentbanken. Es waren Banken, die von der allgemeinen Bevölkerung keine Einzahlungen annahmen. Sie sammelten große Kapitalmengen von privaten, wohlhabenden Investoren. Dieses Geschäftsmodell brach innerhalb weniger Wochen zusammen. Die Investmentbanken beeilten sich, ihre Betriebe rechtlich zu restrukturieren, damit sie als kommerzielle Banken gelten konnten und somit für den Erhalt von Stützungsgeldern des Bundes qualifiziert waren.

Währenddessen gingen riesige Geschäftsbanken fast pleite. Nur aufgrund von Interventionen der Regierung und weil sie von größeren Banken absorbiert wurden, gingen sie nicht bankrott. Wachovia brach zusammen. Washington Mutual ging unter. Die Aktienkurse der zwei größten Banken der Vereinigten Staaten, der Bank of America und der Citigroup, befinden sich noch immer in der Nähe von Pfennigbeträgen.

Wer die Größenordnung dessen, was geschieht, nicht versteht, ist ein ökonomischer Ignorant. Viele dieser Ignoranten setzen sich mit mir in Verbindung und sagen mir, dass alles von Insidern geplant gewesen sei. Die Verschwörung hat wieder gewonnen! In ihrer Weltsicht gewinnen die Verschwörer immer. Das ist so, weil sie glauben, dass die Verschwörer Eigenschaften Gottes besitzen. Sie sind allwissend, allmächtig und allgegenwärtig.

Genau hier ist ihr Denkfehler: Sie glauben nicht an die freie Marktwirtschaft. Sie können sich keine gesellschaftliche Institution vorstellen, die auf Freiwilligkeit basiert und die das Rückgrat von Planern in Regierung und Zentralbanken brechen kann. Sie werden alles glauben, nur nicht das. Sie bilden sich ein, Verteidiger des freien Marktes zu sein. Aber sie begreifen nicht die Macht des freien Marktes, die Entscheidungen der Konsumenten durchzusetzen.

Die Verschwörung gutsituierter Insider wankt jetzt. Die gesamte Struktur des nationalen amerikanischen politischen Systems fußte auf der Zahlungsfähigkeit der größten amerikanischen Banken. Diese Banken sind alle in Frage gestellt worden. Sie sind jetzt ausgeweidet.

Der Gedanke, dass Insider in den Geschäftsbanken in einem verschwörerischen Plan Billionen von Dollar ihrer eigenen Vermögenswerte bewusst vernichteten, ist so idiotisch, so grotesk, dass ich überzeugt bin, dass diese Verschwörungs-Anbeter den letzten Rest ihres Verstandes verloren haben. Sie sind intellektuell ausgeweidet worden, so wie die Banken finanziell ausgeweidet worden sind.

Einige von ihnen glauben wahrscheinlich, dass die Kommunisten in Russland an der Macht sind. Ex-Kommunisten sind es tatsächlich: Bürokraten, Mafiosi und KGB-Agenten. Aber der Kommunismus ist tot. Woher ich das weiß? Schauen Sie auf eine Karte Russlands! Suchen Sie nach den alten Namen Stalingrad und Leningrad. Sie sind weg. Landkarten können eine ganze Menge über eine Zivilisation erzählen. Russische Landkarten sagen uns, dass der Kommunismus tot ist.

Die amerikanischen Verschwörer haben das eine verloren, das sie zu haben glaubten: mit Hilfe des Teilreservebanksystems Kontrolle über die Nation und über die Finanzen der Nation. Dieses System ist im Zerfall begriffen, genau wie es Ludwig von Mises vorhersagte, genau wie es Murray Rothbard vorhersagte, und genau wie es jene anderen Ökonomen der österreichischen Schule, die die gewaltige Schwäche des Teilreservebankwesens verstehen, vorhersagten, dass es früher oder später geschehen würde.

Ich frage mich manchmal, ob innerhalb dessen, was allgemein die konservative Bewegung genannt wird, noch irgendeine Kohärenz vorhanden ist. Hat irgendeiner dieser Leute auch nur eine Ahnung davon, was geschehen ist? Wir sind Zeugen des Zusammenbruchs des Teilreservebankwesens in der ganzen Welt. Es wird von Rettungsaktionen zusammengehalten, die nichts anderes sind als planlose Flickschusterei der Regierungen.

Das einzige, was die ganze Struktur zusammenhält, ist ein enormer Restglaube an den Staat und ein naiver Glaube, dass Defizite keine Rolle spielen. Jener Spruch – „deficits don’t matter“ – stammt von konservativen Angebotsökonomen und der riesigen Mehrheit jener Leute, die sich der Chicagoer Schule der Ökonomie angehörig fühlen. Angebotsökonomen sagten es, und die Ökonomen der Chicagoer Schule stimmten zu: „Eines Tages werden Defizite vielleicht eine Rolle spielen, aber nicht bald. Im Grenzbereich – dieses Jahr, nächstes Jahr, und bis ich tot bin – spielen Defizite keine Rolle.“ Es sind die Ökonomen der österreichischen Schule gewesen, die seit Jahrzehnten gewarnt haben, dass die Zunahme der Bundesschuld eines Tages die Zahlungsfähigkeit der Regierung und die Stabilität des Dollar gefährden wird.

Jetzt, da dies offensichtlich eintrifft, hören wir von Berufsökonomen immer noch keine Warnungen im Hinblick auf jährliche US-Haushaltsdefizite in Höhe von Billionen von Dollar. Sie sagen nichts, außer dass es eine gute Idee ist, weil es notwendig ist, weil wir die Banken retten müssen, weil wir die Wirtschaft regulieren müssen, und vor allem weil die ungehinderte freie Marktwirtschaft wirklich nicht funktioniert. Dies ist es, was wir von Leuten hören, die allgemein als marktwirtschaftliche Ökonomen bekannt waren. Sie stellen sich als Cheerleader auf, während die Banken zum Staatstrog gehen.

Das US-Haushaltsdefizit schießt in astronomische Höhen, und die monetäre Basis steigt ebenso schnell an, doch die akademisch tätigen Ökonomen schweigen. Dies ist nicht das Schweigen der Lämmer; dies ist das Schweigen nicht angeklagter Mitverschwörer, von denen die meisten in mit Steuergeldern unterstützten Universitäten lehren und ihr Leben damit verbringen, unleserliche Artikel in ungelesenen akademischen Zeitschriften zu schreiben, um eine Festanstellung zu bekommen, so dass die Steuerzahler sie nie feuern können. Diese Leute sind die Apologeten des Staates. Die meisten von ihnen haben ihr ganzes Leben lang auf der staatlichen Gehaltsliste gestanden. Es sind die Leute, die sich, im Namen konservativer marktwirtschaftlicher Prinzipien, schützend vor uns stellen und uns warnen sollen, dass sich das Staatsschiff einem Wasserfall nähert. Warten Sie nicht darauf.

Was tun?

Was kann man tun? Politisch, nichts. Das amerikanische politische System ist seit fast einem Jahrhundert ein Softcore-Faschismus gewesen.

Sozialdemokraten lieben es, Konservative als Faschisten zu bezeichnen. Das Problem ist: Die Sozialdemokraten haben recht. Natürlich lieben es gut informierte Konservative, Sozialdemokraten auch Faschisten zu nennen, und sie haben ebenfalls recht. Jeder, der an die Effizienz der sogenannten Allianz von Staat und Wirtschaft glaubt, ist ein Faschist.

Der faschistische Staat war immer ein Versuch, die Privatwirtschaft durch Inflation, Besteuerung und Regulierung zu kontrollieren. Faschismus war immer ein System, auf Kosten der Steuerzahler die großen Jungs zufriedenzustellen. Natürlich wechselten die Gesichter. Das System war immer ein gigantischer Zusammenhang von Kartellen, Regulierungen und deckungslosem Papiergeld. Kurz: Es war alles das, was Kritiker des Kapitalismus am Kapitalismus kritisieren. Dies ist der Grund, weshalb John Maynard Keynes folgendes in seinem Vorwort zur deutschen Ausgabe seiner „Allgemeinen Theorie“ (1936) schrieb: „Trotzdem kann die Theorie der Produktion als Ganzes, die den Zweck des folgenden Buches bildet, viel leichter den Verhältnissen eines totalen Staates angepasst werden als die Theorie der Erzeugung und Verteilung einer gegebenen, unter Bedingungen des freien Wettbewerbes und eines großen Maßes von laissez-faire erstellten Produktion. Das ist einer der Gründe, die es rechtfertigen, dass ich meine Theorie eine allgemeine Theorie nenne.“

Das moderne ökonomische System ist ein einziges, gigantisches, ineinander verflochtenes System versprochener Rettungsaktionen, angefangen mit der Sozialversicherung. Im Handel ist es ein System, das dazu bestimmt ist, große Produzenten vor den Verbrauchern zu schützen. Es ist seit dem landesweiten politischen Triumph der Progressiven Bewegung und dem Schicksalsjahr 1912 nichts als das gewesen. In jenem Jahr waren die drei Kandidaten für das Präsidentenamt durch und durch etatistisch, sie alle waren Anhänger der progressivistischen Lehren, sie alle waren Befürworter einer Zentralbank, und sie alle freuten sich über die Ausweitung der Regierungskontrolle über die Wirtschaft in diesem Land und auf der ganzen Welt. Dies ist nicht die Geschichte, die wir in den Geschichtslehrbüchern lesen, weil die Lehrbuchautoren von dem, was 1912 und seit dem geschehen ist, begeistert sind. Das öffentliche Schulsystem hat gelehrt, dass dieser Vorgang seither die Rettung des Kapitalismus gewesen sei.

Nun beobachten wir den Zerfall des gesamten Systems, auf der ganzen Welt. Was immer von jetzt an passiert, wirtschaftliche Produktion wird durch ständig zunehmende Regulierung behindert werden. Die Regierung interveniert jetzt, um die Banken zu retten, was bedeutet, dass die Banken der Regierung gegenüber in der Pflicht sind.

Präsident Obama hat gesagt, dass leitende Bankangestellte nicht mehr als 500.000 Dollar im Jahr erhalten werden. Sie werden kein Geld aus Aktienanteilen bekommen, bis die Regierung ihr Geld zurück hat. Das ist meiner Meinung nach großartig. Ich bedaure nur, dass er nicht 250.000 Dollar sagte. Oder vielleicht 100.000 Dollar. Oder vielleicht etwa 50.000 Dollar. Sollen sie doch in New York City mit einem solchen Gehalt leben! Die ganze Mannschaft sollte zurücktreten und sich ehrliche Arbeit suchen.

Das Teilreservebankwesen ist von Anfang an ein Betrug gewesen. Rothbard und Mises haben das aufgezeigt, und sie wurden dafür gehasst. Die Ökonomen vertrauen der Bürokratie. Sie vertrauen Leuten mit Doktortitel, wie sie es selbst sind. Aber mit Ausnahme der Federal Reserve werden die Behörden von Anwälten und Angestellten geleitet, die auf ein fettes Lobbyistengehalt hoffen, wenn sie die Regierung verlassen. Warum sollten wir glauben, dass ein Haufen von in Harvard und Yale ausgebildeten Anwälten, die von New Yorker Banken rekrutiert wurden, die schon immer vom Federal Reserve System geschützt wurden, irgendeine Vorstellung davon haben, wie eine Volkswirtschaft zu führen ist? Wir wissen nun, wie gut sie eine Volkswirtschaft führen konnten. Sie haben dafür, dass sie das System in den Abgrund gekippt haben, Millionenzulagen abgesahnt.

Es wird nicht viel besser werden. Die Banken sind ausgeweidet. Die besten und klügsten Absolventen werden nicht ins Bankwesen gehen, so lange es dort einen Deckel von 500.000 Dollar auf Gehälter gibt, wenn Obama sich durchsetzt. Ich persönlich meine, der Gehaltsdeckel sollte für immer gelten. Und wenn die von den Banken erzeugte Inflation kommt, sollte die Regierung die Deckelung nicht durch Einfügung eines Lebenshaltungskostenindexes verändern. Ihre Vorgänger wussten, wie man unter einer manipulierten Währung reich wird. Meiner Meinung nach sollten die Nachfolger auf die selbe Weise arm werden.

Seit über einem Jahrhundert sind die besten und klügsten Absolventen der führenden Universitäten des Landes vom interventionistischen Staat und vom Teilreservebankwesen angeworben worden. Mit anderen Worten: Sie verließen sich darauf, sich mit Hilfe von Zwang persönlich zu bereichern und das Wachstum des amerikanischen Kapitalismus zu lenken. Sie wurden reich, und der Kapitalismus wuchs, aber er wuchs in Form von Fehlinvestitionen. Er wuchs, weil das ungedeckte Papiergeld benutzt wurde, um Zinsen zu senken, und diese niedrigen Zinsen führten zu fehlinvestiertem Kapital. Mises zeigte schon im Jahr 1912, wie dieses System funktionierte.

Seit September 2008 haben wir die Früchte der Papiergeld-Wurzeln gesehen, vor denen Mises vor fast einem Jahrhundert gewarnt hat. Aber moderne marktwirtschaftliche Ökonomen lehnen Mises' Theorie des Konjunkturzyklus ebenso sehr ab, wie sie Mises' Theorie des ökonomischen Irrationalismus des Sozialismus abgelehnt haben – bis die Sowjetunion zusammenbrach. Dann wurden sie fromm, aber sie erwähnen Mises weiterhin nie. Es war, als habe er niemals gelebt: „Mises? Wer ist Mises? Ja, die Sowjetunion ist bankrott gegangen. 1986 glaubten wir nicht daran. Außer Judy Shelton, die richtig geraten hat, hat das niemand vorausgesagt. Wir haben den Leuten erzählt, dass die Sowjetunion ein beachtliches Wirtschaftswachstum aufweist. Ja, es stellte sich heraus, dass die Sowjetunion nichts als ein Bangladesch mit Raketen war, wie es der Journalist Richard Grenier in den 80er Jahren sagte. Wir haben es damals nicht gesehen. Dennoch rechnen wir uns den Zusammenbruch als unseren Verdienst an: Der neue Kapitalismus hat die Sowjetunion vernichtet. Wir werden weiterhin die regulierte faschistische Volkswirtschaft loben, welche die Vereinigten Staaten seit über hundert Jahren gewesen ist, und mehr davon fordern. Wir lieben ökonomische Effizienz, weil Effizienz eine Ausdehnung des Staates ermöglicht. Wenn Menschen reicher werden, können sie mehr Steuern bezahlen."

Dies ist der Grund, weshalb akademische Ökonomen noch mehr Ausgaben des Bundes fordern, um die Banken und andere, mit der Hochfinanz verbundene, Institutionen zu retten. Fast bis zum letzten Mann sagen sie, dass Rettungsmaßnahmen notwendig sind. Weil sie, seitdem John Maynard Keynes die „Allgemeine Theorie“ im Jahr 1936 schrieb, lautstarke Fürsprecher einer gemischten Wirtschaftsform gewesen sind. Mehr noch: Seit 1911 und dem wahren Mentor des amerikanischen faschistischen Bankensystems, Irving Fisher.

Fisher ging während der Weltwirtschaftskrise bankrott, wird aber immer noch als der größte Ökonom in der Geschichte Amerikas verehrt. Er war von Anfang an ein Mann des ungedeckten Papiergeldes. Er glaubte, dass die Regierung und die Zentralbank die Wirtschaft mit Geldpolitik unter Kontrolle halten konnte. Er war der größte Apologet des korrupten Geldsystems, unter dem wir jetzt leiden. Als Akademiker war er der Hohepriester. Milton Friedman war in monetären Fragen wenig mehr als ein Gefolgsmann Irving Fishers.

Nominale Erholung

Es gibt reale Erholungen und es gibt nominale Erholungen – Erholungen gemessen an steigenden Preisen. Steigende Löhne und Preise vermitteln die Illusion eines Wohlstands. In der Vergangenheit gab es nach einer Rezession eine Erholung. In der Vergangenheit wurde das fehlinvestierte Kapital mit Hilfe von Rettungsmaßnahmen abgedeckt. In der Vergangenheit hat die Federal Reserve immer inflationiert – und die Wirtschaft erholte sich.

Diese Wirtschaft wird wieder aufleben, aber sie wird auf einer neuen Grundlage aufleben. Für jemanden, der die österreichische Schule der Ökonomie versteht, ist es nicht mehr möglich, diese Wirtschaft als irgendetwas wahrzunehmen, das im entferntesten einer freien Marktwirtschaft ähnelt. Der eigentliche Kern einer freien Marktwirtschaft, so Mises im Jahr 1912, ist das Geldsystem. Dieses System wird nun vollständig und offen von einem Kartell geführt, das jetzt in der Falle der US-Regierung steckt. Das Federal Reserve Sytem wird bald die US-Regierung retten müssen. Die US-Regierung rettet die Geschäftsbanken, und wenn die US-Regierung die Banken nicht retten kann, wird die Federal Reserve dies direkt machen müssen. In beiden Fällen sind die Banken ruiniert.

Das Kapital ist weg - verbraucht. Das Geld ist noch auf den Bankkonten der Leute, aber die mit ungedecktem Geld finanzierten Projekte sind gescheitert. Die Wolkenkratzer sind leer. Die Erholung wird eine nominale Erholung sein, auf der Grundlage binärer Ziffern, die Dollar genannt werden. Diese binären Ziffern werden in solch gewaltigen Mengen produziert werden, dass Preise wie nie zuvor in Friedenszeiten in Amerika nach oben schießen werden. Der Dollar wird zerstört werden.

Ökonomen der österreichischen Schule haben dies seit Jahren prognostiziert, aber nun haben wir die Federal Reserve auf unserer Seite. Wir können die bereinigte monetäre Basis betrachten und sehen, was passieren wird. Ausgenommen die Federal Reserve erhöht die Mindestreserve, und untergräbt somit die Profitabilität des gesamten Banksystems, und ruiniert somit hunderte von Banken, einschließlich einiger großer, wird die bereinigte monetäre Basis in reales Geld umgewandelt werden. Dieses reale Geld wird ausgegeben werden. Wenn es ausgegeben wird, wird es die Preise erhöhen.

Wir beobachten die Krönung eines Jahrhunderts schlechter Wirtschaftspolitik. Seit 1936 haben akademisch tätige Ökonomen keinen Alarm geschlagen. Sie haben keinen Alarm geschlagen, weil sie bezahlte Angestellte des Staates sind, lizensiert von vorangegangenen Generationen bezahlter Staatsangestellter. Der Staat hat für die Dienste dieser Männer und Frauen gezahlt, und sie agieren entsprechend. Sie verstehen die Grundregel: „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.“ Das nächste Hochschullehrbuch der Ökonomie, welches das Federal Reserve System als Vollstreckungsbehörde des Geschäftsbankenkartells entlarvt, wird das erste sein.

Es gibt kein akademisches Gezeter gegen die gewaltigen Haushaltsdefizite und die gewaltigen Rettungsaktionen der US-Regierung. Ökonomen schweigen, weil sie vom ersten Tag an Cheerleader des Federal Reserve Systems gewesen sind. Für diese Leute kann die Federal Reserve heute keine Fehler machen, weil sie von 1929 bis 1933 Fehler machte, und Milton Friedman diese für alle sichtbar entlarvte. Was war, Friedman zufolge, ein großes Übel der Federal Reserve in jener Zeit? Sie inflationierte nicht, um die aufgrund zusammenbrechender Banken schrumpfende Geldmenge auszugleichen.

Friedman hasste den freien Markt im Bankwesen. Er verachtete den Goldstandard. Er glaubte an staatlich reguliertes Geld. Der Kern einer freien Marktwirtschaft ist das Geld. Der Kern der Ökonomie Friedmans war der Staat. Er wollte den Staat lediglich effizienter machen.

Nie erwähnen die akademisch tätigen Ökonomen die Tatsache, dass es die expansionistische Politik der Federal Reserve in den 1920er Jahren war, die zum Zusammenbruch des Bankensystems in den frühen 1930er Jahren führte. Die FED war gegründet worden, um solch einen Zusammenbruch zu verhindern, und dennoch war jener Zusammenbruch der schlimmste in der Geschichte Amerikas. Was dann ist der richtige Ansatz? Was sagen Ökonomen, was zu tun ist? Mehr Macht für das Federal Reserve System. Das ist genau das, was in den letzten fünf Monaten getan wurde, und die akademisch tätigen Ökonomen jubeln.

Die akademisch tätigen Ökonomen sagen, dass sich die Lage erholen wird. Sie sagen uns, das alles wie früher sein wird. Sie sagen uns, dass, wenn wir einmal diese Krise überwunden haben, die amerikanische Wirtschaft wieder wachsen wird. Sie glauben an die faschistische Ökonomie. Sie glauben, dass staatliche Regulierung besser ist als der freie Markt. Sie glauben, dass staatlich geführte, vor dem Bankrott geschützte Banken, die wir nun offensichtlich haben, besser als private, nach Gewinn strebende Institutionen sind, die nicht von einem staatlich geschaffenen Kartell namens Federal Reserve System geschützt sind. Sie glauben an den Faschismus, und sie werden Ihnen sagen, dass alles in Ordnung ist, während der faschistische Staat seine Macht über jeden Aspekt unseres Lebens ausbreitet.

Gebrochene Versprechen, schwindender Glaube

Sehe ich hierin das Ende der Freiheit? Nein, ich betrachte es als das Ende des faschistischen Staates. Das Monstrum wäre im vergangenen Oktober beinahe gestorben. Es geht auf dem Zahnfleisch. Es hat die Achtung der Öffentlichkeit verloren.

Die Politiker sind sogar überzeugt, dass die Banken von einer Bande korrupter, eigennütziger Menschen geführt wurden, was tatsächlich der Fall war. In welcher staatlich geschützten Branche ist das nicht so? Aber das war nicht der Grund, weshalb die Bänker Geld verloren. Sie wurden von Alan Greenspans Politik des billigen Geldes und der niedrigen Zinssätze dazu verführt, an einen realen Wirtschaftsaufschwung zu glauben, und daran, dass sie sich im Verhältnis von 30 zu eins oder 40 zu eins fremdfinanzieren könnten und für ihre Weisheit bezahlt würden. Sie waren hochbezahlte Trottel. Die Ökonomen der österreichischen Schule warnten die ganze Zeit hindurch, dass dies passieren wird. Wir wurden alle als Sonderlinge abgetan.

In dem Maße, wie das Internet an Einfluss gewinnt, können alternative Ansichten von einer Minderheit gebildeter Menschen empfangen werden. Der Erfolg des Ludwig von Mises Institutes, hunderttausenden jungen Menschen auf der ganzen Welt, die ohne das World Wide Web nie von Mises oder Rothbard gehört hätten, die österreichische Schule der Ökonomie zu präsentieren, zeigt, dass die Fundamente des modernen faschistischen Staates dort untergraben werden, wo es drauf ankommt, nämlich in den Köpfen kluger Menschen, die nicht mehr an das System glauben.

Langfristig gesehen hatte Keynes recht mit seinem Spruch, dass die Grundlage heutiger Wirtschaftspolitik die Schriften einiger obskurer Ökonomen der Vergangenheit sind. Diese zwei Ökonomen waren Irving Fisher und John Maynard Keynes. Ihre Welt gerät jetzt ins Wanken. Durch ihre Jünger verhalten sie sich wie ein Paar taumelnder Trunkenbolde, die sich gegenseitig stützen. Keynes wollte defizitäre öffentliche Ausgaben zur Belebung der Wirtschaft. Fisher wollte ein Bankensystem, dass diese Defizite finanzieren würde. Das Geld vom Zentralbanksystem finanziert die Staatskasse, und die Staatskasse wiederum rettet die großen Geschäftsbanken – die nicht mehr ganz so groß sind. Alles basiert auf einer Verkettung von binären Ziffern.

Währenddessen steigt die Arbeitslosigkeit, sinkt die Produktion, breitet sich Angst aus, breitet sich Vertrauensverlust aus, und zehntausende bisher hochbezahlte Finanzspezialisten suchen nach neuen Arbeitsstellen. Dies ist keine Verschwörung. Dies ist der freie Markt, der endlich gegen die Verschwörer abstimmt.

Es gibt Konservative, die glauben, dass wegen der Verschwörung alles verloren ist. Dies sind Leute, die ohnehin niemals irgendetwas zustande brachten. Sie sehen nicht, dass wir am Ende einer Ära sind. Wir sind Zeuge der Kulmination einer 500 Jahre alten Ära. Jaques Barzun überschrieb seine großartige Historie dieser Ära mit „From Dawn to Decadence“. Wir sind Zeuge dessen, was Martin Van Creveld den Zusammenbruch des Staates nannte, womit er den Nationalstaat meinte.

Diese Gelehrten sind sich einig: Wir beobachten den Bankrott jeder westlichen Regierung, die zu vielen Wählern hinsichtlich kostenloser Gesundheitsversorgung und garantierter Rente zu große Versprechen gab. Das alles wird zusammenbrechen. Die Fetzen der Versprechen werden auf die Fetzen derjenigen zeigen, die die Versprechen gegeben haben – Politiker – und auf die Fetzen des Systems, das angeblich die Einhaltung dieser Versprechen garantieren würde.

Die Akademiker glauben immer noch an die heilende Kraft des Staates. Auch die Wähler glauben immer noch daran. Aber die Wähler begreifen schneller als die Akademiker, dass dem Staat der Manövrierraum abhanden kommt. Millionen Wähler haben verstanden, dass man sie betrügen wird. Doch sie wissen nicht, was sie dagegen tun sollen, aber zumindest verstehen sie, dass man sie wirklich betrügen wird.

Die Akademiker sagen „nein“. Sie sagen uns allen weiterhin, dass alles in Ordnung ist, dass ein paar mehr Billionen-Dollar-Defizite das Problem lösen werden. Die Verdopplung der monetären Basis im Jahr 2009 wird nicht zerstörerischer wirken als die Verdopplung der monetären Basis in der zweiten Hälfte des Jahres 2008. Sie sagen uns das alles, aber die Öffentlichkeit nimmt das entweder nicht wahr, oder schöpft zunehmend Verdacht.

Wir werden noch ein oder zwei Runden zentralisierter Regierung haben und wahrscheinlich mehr als ein oder zwei Runden einer Geldmengenausweitung. Aber was wir nicht haben werden ist die auch nur ungefähre Wiederherstellung der Finanzwelt von vor dem September 2008. Diese Welt ist verschwunden. Die Insider werden sie nicht zurück bekommen. Sie werden vielleicht eine Imitation von ihr bekommen, auf der Grundlage von ungedecktem Papiergeld ohne viel Kaufkraft, aber sie werden nicht die Wiederherstellung der Welt von 2007 sehen. Die Machtbasis des modernen faschistischen Staates befindet sich im schnellen Zerfall.

Darum ist es wichtig für Sie, Ihre Vermögenswerte zu erhalten, indem Sie den offiziellen Beteuerungen keinen Glauben schenken. Sie sollten Ihr Geld aus jenen Segmenten der Wirtschaft herausnehmen, wo Sie nach Meinung der Experten Ihr Geld deswegen investieren sollten, weil dort Wachstum zu erwarten sei. Sie haben die Tatsache ignoriert, dass der Aktienmarkt seit März 2000 ein Verlierer ist. Sie haben es damals nicht zugegeben; sie werden es jetzt nicht zugeben. Jeder, der im März 2000 einen Wertpapierbestand indexgebundener amerikanischer Aktien gekauft und gehalten hat, hat gut die Hälfte seines Geldes verloren. Investoren werden dazulernen, auch wenn akademisch tätige Ökonomen es nicht tun werden.

Fazit

Was ich sage ist dies: Diesmal ist es anders. Diesmal hat das Teilreservebankwesen sein Pulver verschossen. Es bettelt um immer größere Almosen aus der Staatskasse, die ungedecktes Papiergeld der Zentralbank benötigt, um die Wirtschaft zu retten. Die Öffentlichkeit akzeptiert dies widerwillig, und akademisch tätige Ökonomen jubeln, aber die Realität ist diese: Diesmal ist es anders. Sie sollten Ihren Wertpapierbestand, Ihre Karrierepläne und Ihre Pläne für die Zeit der Rente entsprechend anpassen.

Internet:
Keynes Vorwort zur deutschen Ausgabe seiner„Allgemeinen Theorie
http://tmh.floonet.net/articles/foregtgm.html

Jaques Barzun: From Dawn to Decadence
http://www.amazon.com/Dawn-Decadenc....qid=1234107909&sr=8-1

Hinweise:
Dieser Artikel wurde erstmals am 07.02.2009 auf der Website LewRockwell.com http://www.lewrockwell.com/north/north683.html in englischer Sprache veröffentlicht und von Robert Grözinger für ef-online ins Deutsche übersetzt.

http://www.mmnews.de/index.php/2009....-faschistischen-aera.html
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