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Verfasst am: 05.03.2009, 20:09 Titel: DOW und DAX verlieren weiter - Ausverkauf an den Bören |
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Ausverkaufsstimmung
von Detlev Landmesser
Als hätte man den Kursverlauf vom Mittwoch gespiegelt: Wo gestern Euphorie war, herrschte heute die Angst.
Die Aktienmärkte gerieten im Verlauf immer stärker unter Druck.
Der Dax beendete den Computerhandel mit einem Tagestief von 3.695 Punkten, was einem Minus von fünf Prozent entsprach.
An der Wall Street brennt es gerade an mehreren Stellen. Die größte Belastung stellt General Motors dar. Der nur noch durch Staatshilfen am Leben gehaltene US-Autobauer hat vor der eigenen Insolvenz gewarnt. Es bestünden grundsätzliche Zweifel, ob das Unternehmen fortgeführt werden könnte, sollte es nicht in der Lage sein, die Verluste zu beschränken und neue Barmittel zu generieren, hieß es im bei der Börsenaufsicht SEC eingereichten Jahresbericht. Die GM-Aktie stürzte in New York um mehr als 16 Prozent ab. Auch die Aktie der teilverstaatlichten Citigroup brach angesichts neuer Finanzierungssorgen zweistellig ein.
Wie am Mittwoch wurden wichtige Konjunkturdaten erfolgreich ignoriert - diesmal aber eher hoffnungsspendende. Im Januar gingen die amerikanischen Industrieaufträge mit minus 1,9 Prozent weniger stark als befürchtet zurück. Volkswirte hatten mit einem Minus von 3,5 Prozent gerechnet. Im Dezember waren die Auftragseingänge noch um revidiert 4,9 Prozent gesunken. Auch die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe lag in der abgelaufenen Woche mit 639.000 niedriger als befürchtet. Der Rückgang der Produktivität um 0,4 Prozent im vierten Quartal überraschte dagegen negativ. In der Erstschätzung war noch ein Anstieg um 3,2 Prozent ermittelt worden.
Trüber Konjunkturausblick der EZB
Wie erwartet, senkten die europäischen Währungshüter ihren Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf nunmehr 1,50 Prozent. Das ist das niedrigste Niveau seit dem Start der Währungsunion vor zehn Jahren. Auf der nachfolgenden Pressekonferenz sprach EZB-Präsident Jean-Claude Trichet von "neuen unkonventionellen Maßnahmen", wollte diese aber nicht näher ausführen. Erst für 2010 stellte Trichet eine "schrittweise Erholung der wirtschaftlichen Aktivität" in Aussicht. Der EZB-Stab senkte seine Wachstumsprognosen für die Eurozone für 2009 und 2010 auf minus 2,7 beziehungweise 0,0 Prozent. Die alten Prognosen lauteten auf minus 0,5 und plus 1,0 Prozent. Der Euro rutschte daraufhin vorübergehend unter die Marke von 1,25 Dollar.
Quelle: ARD |
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