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«Schwarze Schafe» im «weissen Kittel»?

 
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Solve_et_Coagula
Earthfiler


Anmeldedatum: 21.12.2008
Beiträge: 1874
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BeitragVerfasst am: 19.03.2009, 12:27    Titel: «Schwarze Schafe» im «weissen Kittel»? Antworten mit Zitat

«Schwarze Schafe» im «weissen Kittel»?

Die Krankenversicherungen sind gesetzlich dazu verpflichtet, die Wirtschaftlichkeit von medizinischen Behandlungen zu kontrollieren. Dabei üben sie einen massiven Kostendruck auf die Ärzteschaft aus. Auch die Paracelsusklinik Lustmühle, die Biologische Medizin anbietet, ist davon betroffen. Verwaltungsleiter Ulrich Schelling fordert eine differenziertere Betrachtung.

«Die Santésuisse, in Vertretung für alle Krankenkassen in der Schweiz, lanciert eine Kampagne zum Verständnis ihrer rigorosen Vorgehensweise gegen einzelne Ärzte und medizinische Institutionen in der Schweiz. Sie hat eine vielseitige vielfarbige Broschüre drucken lassen und führt eine schweizweite Pressekampagne nur zu diesem Thema durch. Warum muss sie das machen?

Wegen ein paar schwarzen Schafen? Ja, die wird es geben – nur wenige, wie die Santésuisse selbst berichtet. Die Santésuisse hat ein statistisches Verfahren entwickelt, in welchem sie auf Knopfdruck diese schwarzen Schafe ermitteln kann. Als Vertreter einer solchen Institution, die als schwarzes Schaf bezeichnet wird, ist es mir ein Anliegen, aufzuzeigen, dass es andere Aspekte der Betrachtung gibt und dass die Statistik so kurz greift, dass es zu massiven Verzerrungen im Markt kommt.

Behandlungsentscheidungen werden durch diese zentrale, mechanistische Steuerung beeinflusst, behindert oder verteuert, je nach Situation. Es liegt nicht mehr in der Entscheidungsfreiheit des Arztes oder des Patienten, ob eine notwendige und sinnvolle Behandlung gemacht werden kann, sondern an der Kostenfrage. Kann es sich der Arzt leisten, einen «teuren» Patienten weiterzubehandeln und der sinnvollsten Behandlung zuzuführen?

«Teure» Patienten
Die Situation ist nicht harmlos – die Santésuisse reduziert die Frage auf die paar schwarzen Schafe – sie ist für viele Patienten dramatisch, für gewisse Institutionen existenzgefährdend und für die Volkswirtschaft kostensteigernd. Vor allem geht es um chronisch kranke Menschen. Ein chronisch Erkrankter verursacht durchschnittlich sechzehnfach höhere Kosten als ein akut Erkrankter. In einer «normalen» Allgemeinpraxis mischen sich Akutpatienten und Chronischkranke. Diese Normalpraxis wird als Massstab genommen. Wenn ein Arzt mehr Chronischkranke hat, bekommt er ein Problem. Er ist dann ein teurer Arzt. Wenn er sehr viele Chronischkranke hat, ist er ein schwarzes Schaf.

Er muss die schwerkranken, chronischen Patienten dann abschieben an einen Kollegen oder an einen Spezialisten. Dieser wird ihn dann, wenn er kostenmässig selbst ansteht, wahrscheinlich in ein Spital weitergeben. Die Paracelsusklinik Lustmühle hat ausschliesslich chronisch kranke Patienten. Zu ihr kommen viele Menschen, die an andern Institutionen nicht mehr behandelt werden. Das sind ausschliesslich «teure» Patienten (sechzehnfach!). Die Prüfung der Santésuisse vergleicht nun die Kosten dieser Klinik mit denjenigen einer Allgemeinpraxis.

Die Paracelsus Klinik darf dann höchstens 30 Prozent mehr Kosten verursachen pro Patient, sonst wird sie massiv unter Druck gesetzt. Da ist es dann nicht mit ein paar klärenden Gesprächen getan. Es geht um Rückforderungen in Höhen, welche die Existenz der Klinik gefährden. Es gibt keine Suche nach einvernehmlichen Lösungen, sondern ein stures Festhalten an statistischen Werten. Man ist nicht bereit, Angebote zur gemeinsamen Überprüfung der Sachlage anzunehmen. Die Schlüsse zu ziehen über die Frage des Ziels der Krankenkassen sind dem Leser überlassen.

Patiententourismus
Tatsache ist, dass es niemandem hilft, solche Anbieter auszuschalten, und dass es auch die Kosten nicht reduziert. So beginnt ein Patiententourismus. Bei jedem neuen Arzt beginnt es wieder von vorne. Untersuchungen müssen wieder gemacht werden. Patienten enden im Spital, wo es zu Eingriffen kommt. Die hohen Kosten entstehen genau dort, wo teure Behandlungen gemacht werden, die durch geeignete Massnahmen hätten vermieden werden können. Die Statistiker konzentrieren sich auf die verwaltungstechnischen Massnahmen, die sie beherrschen.

Ein grosser Kostentreiber ist die Tendenz zur Spezialisierung. Unter dem Kostendruck haben Krankenkassen und Ärztegesellschaften begonnen, die Handlungsfreiheit der Ärzte einzuschränken. Ein Allgemeinmediziner darf plötzlich Behandlungen nicht mehr durchführen, welche er während vieler Jahrzehnte erfolgreich und kostengünstig selbst machen konnte. Ärzte, die ein sehr breites Spektrum abdecken, müssen sich nachträglich für Methoden nachqualifizieren, die
sie aus vieljähriger Praxis beherrschen. Hier wird das Argument der Qualitätssicherung vorgebracht. Dieses Scheinargument ist aber nur ein Kostentreiber und Instrument dafür, sich sein Gärtchen abzustecken. Es verhindert eine ganzheitliche Betrachtung des Menschen und der Krankheit. Diese wäre nötig, um chronische Krankheiten zu heilen oder gar zu
verhindern.

Wir sind auf dem besten Weg, ein zentralistisches Gesundheitssystem einzuführen. Wir wissen, dass die Santésuisse alles unternimmt, ihre Aufgaben richtig und verantwortungsvoll zu machen. Aber ihr Tun und Handeln deckt nur einen Aspekt des Gesundheitswesens ab, sicherlich nicht den wichtigsten.»

Ulrich Schelling

http://www.tagblatt.ch/magazin/tb-m....en-Kittel-;art330,1282885
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Black2007
Earthfiler


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Beiträge: 2309
Wohnort: Innsbruck-Österreich

BeitragVerfasst am: 20.03.2009, 17:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ach herrje, da wird einem ja richtig schlecht dabei .. Vomiting
Ich lese ab und an Zeitschriften wie"Naturarzt", "Natur & Heilen" und sogar "Bio", anhand dortiger Informationen muss ich sagen: Leider trifft der Artikel ganz genau den Punkt ..

Vomiting

mit freundlichem Gruß

Steven Black
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