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Verfasst am: 06.04.2009, 23:46 Titel: Ein Zehntel der Amerikaner bezieht bereits Lebensmittelmarke |
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Ein Zehntel der Amerikaner bezieht bereits Lebensmittelmarken
Monatlich gehen in den USA 680.000 Jobs verloren.
Trotz der Rettungspakete und Konjunkturptogramme, die US-Präsident Obama in Billionenhöhe auflegte, schwill vorerst die Arbeitslosigkeit in den USA weiter an. Im März kletterte die Arbeitslosenrate auf 8,5 Prozent an und verloren weitere 660.000 Menschen ihren Job. In der Finanzbranche allerdings nur 43.000. Das Weiße Haus ging bislang optimistisch davon aus, dass die Arbeitslosigkeit bis Ende des Jahres nur auf 8,9 Prozent ansteigen werde.
Seit November 2008 sind durchschnittlich monatlich 680.000 Jobs verloren gegangen – vor allem im Bau und in der Produktion. Das dürfte auch der Grund sein, warum die Arbeitslosigkeit bei Männern (8,8%) höher als bei den Frauen (7%) ist. Am schlimmsten erwischt die Arbeitslosigkeit die sowieso Benachteiligsten. Bei den Afroamerikanern liegt sie bei 13,3 Prozent, ebenso hoch ist sie bei den Menschen ohne High-School-Abschluss. Zwar ist die Arbeitslosigkeit von Menschen mit einem College-Abschluss auch angestiegen, aber ihre Arbeitslosenrate ist mit 4,3 Prozent unterdurchschnittlich.
Ähnlich wie in Deutschland dämpft das Ausweichen auf Kurzarbeit noch den Anstieg der Arbeitslosigkeit. Seit November wuchs die Zahl der Kurzarbeiter um mehr als 5 Millionen. Nach Dean Baker vom Center for Economic and Policy Research (CEPR) sind auf dem Arbeitsmarkt noch keine Zeichen einer Wende auszumachen: Es ist so schlecht, wie man es sich vorstellen kann", sagt er wenig beruhigend. Man könne glücklich sein, wenn ab Ende des Jahres keine Arbeitsstellen mehr verloren gingen. In allen Branchen nehme der Stellenabbau weiter zu. Krisensicher scheint bislang nur der Ausbildungs- und Gesundheitssektor zu sein.
Die US-Regierung setzt darauf, dass es doch nicht so schlimm kommen wird. Das Konjunkturprogramm könnte den weiteren Absturz bremsen und möglicherweise fängt sich die Wirtschaft auch schneller wieder. So steigen die Konsumentenausgaben wieder leicht, ebenso die Auto- und Immobilienverkäufe.
Schaut man allerdings darauf, wie viele Menschen bereits Lebensmittelhilfen in den USA erhalten, wird das Bild noch düsterer. Ein Zehntel der Amerikaner bezieht bereits Lebensmittelmarken des Supplemental Nutrition Assistance Program (SNAP). Das sind über 32 Millionen Menschen. Maximum an staatlicher finanzieller Hilfe zum Kauf von Lebensmitteln beträgt für einen Vierpersonen-Haushalt im Monat 588 US-Dollar. Die US-Regierung hat seit 1. April die Bezüge erhöht.
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