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DRAMA UM SCHILLER

 
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Black2007
Earthfiler


Anmeldedatum: 19.10.2007
Beiträge: 2309
Wohnort: Innsbruck-Österreich

BeitragVerfasst am: 27.01.2010, 19:49    Titel: DRAMA UM SCHILLER Antworten mit Zitat

"Die Zeit war reif für den 'Friedrich-Schiller-Code'. Manchmal fragte ich mich: Wie hätte wohl Schiller selbst die Option, eine solche Untersuchung unternehmen zu können, beurteilt. Ich war mir sehr sicher, er hätte die Chance, die Wahrheit herauszufinden, ergriffen."

Hellmut Seemann
Präsident der Klassik Stiftung Weimar

Im Frühjahr 2008 spielte sich in Deutschland – wovon wir, also die Öffentlichkeit recht spät davon erfuhren – ein Thriller besonderer Art ab, als “Kulisse” dienten alte Friedhöfe, geöffnete Gräber und exhumierte Gebeine. Inmitten dieser Szenerie: Zwei als echt behauptete Schädel, von denen gesagt wird, sie seien Friedrich Schiller (1759 – 1805) zuzurechnen. Logisch denkende Leute tun sich da leichter, schließlich kann da ja nur ein Schädel „Echt“ sein. Um das nun abzuklären, ist man daran gegangen den DNA-Code Schillers zu ermitteln und die beiden Objekte sodann, einer DNA-Analyse zu unterziehen …

ODE AN DIE FREUDE
Freude schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heiligtum,
Deine Zauber binden wieder, was der Mode Schwert geteilt.
Bettler werden Fürsten Brüder. wo dein sanfter Flügel weilt.
Chor:
Seid umschlungen Millionen! Diesen Kuss der ganzen Welt!
Brüder - überm Sternenzelt muß ein lieber Vater wohnen.
Wem der große Wurf gelungen, eines Freundes Freund zu sein,
Wer ein holdes Weib errungen, mische seinen Jubel ein!
Ja - wer auch nur eine Seele sein nennt auf dem Erdenrund!
Und wer´s nie gekonnt, der stehle weinend sich aus diesem Bund!
Chor:
Was den großen Ring bewohnet, huldige der Sympathie!
Zu den Sternen leitet sie, wo der Unbekannte thronet [...]
Festen Mut in schweren Leiden, Hilfe, wo die Unschuld weint,
Ewigkeit geschwornen Eiden, Wahrheit gegen Freund und Feind,
Männerstolz vor Königsthronen, Brüder, gält es Gut und Blut!
Dem Verdienste seine Kronen, Untergang der Lügenbrut!
Chor:
Schließt den heil´gen Zirkel dichter, schwört bei diesem goldnen Wein,
Dem Gelübde treu zu sein, schwört es bei dem Sternenrichter!

(Originalfassung, erst in späteren Fassungen kommt “Alle Menschen werden Brüder” dazu, die “Entschärfung” des Textes wurde von Schiller wegen der Französischen Revolution vorgenommen.) Aus Was der Mode Schwerdt geteilt, wurde Was die Mode streng geteilt; statt Bettler werden Fürsten Brüder (eine typisch maurerische Redewendung), hieß es dann: Alle Menschen werden Brüder. Es waren offensichtlich Kompromisse an die Obrigkeit des ausgehenden 18. Jahrhunderts, Schiller neutralisierte und passte sich nach dem Ausbruch der Französischen Revolution dem Zeitgeist an. Weswegen man ihm auch keinen “Strick” drehen sollte.

Ja, genau, dieser Schiller ist gemeint. Beschäftigt man sich mit seiner Biographie und dem Werk Friedrich Schillers, taucht sogleich der Gedanke auf: War dieser zweifellos idealistisch gesinnte Mann, der von der Idee der Menschenverbrüderung und der Wahrheit so fasziniert war, auch ein Freimaurer? Jedenfalls war er ein “Kind seiner Zeit”, damals kursierten “Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit”, die von den ILLUMINATEN in Lesezirkeln im Umlauf gebracht wurden. Ob er, wenn auch nur kurze Zeit, dem Freimaurerbund als Mitglied angehörte, ist noch immer ziemlich umstritten. Jedenfalls: Die meisten seiner Biographen sind sogar gegenteiliger Auffassung, da trotz vielfacher Bemühungen keine entsprechenden Logendokumente gefunden werden konnten.Schiller selbst hinterließ keine Zeugnisse über eine Logenzugehörigkeit. Fest steht, daß er im Jahre 1787 dem Freimaurerbund noch nicht angehörte, denn er schrieb im zehnten Brief über “Don Carlos:”
“Bin weder Illuminat noch Maurer, aber wenn die Verbrüderungen einen moralischen Zweck miteinander gemein haben, und wenn dieser Zweck für die menschliche Gesellschaft der wichtigste ist, so muß er mit demjenigen, den Marquis Posa sich vorsetzte, mindestens sehr nahe verwandt sein. Was jene durch eine geheime Verbindung mehrerer durch die Welt zerstreuter tätiger Mitglieder zu erreichen suchen, will der letztere durch ein einziges Subjekt ausführen.”

In der literarischen Figur des Marquis Posa aus dem weltanschaulichen Drama “Don Carlos” stellt Schiller hier die Idealfigur eines Freimaurers vor. Er will uns also mitteilen, dass dies für ihn zeitlose Tugenden sind, wo er ganz sicher auch richtig lag. Unsere Generationen könnten froh sein, wenn wir doch bloß nur eine Tugend unser nennen könnten, außer verschachern und konsumieren!

Schiller und Goethe – obwohl das immer anders dargestellt wird – konnten sich nicht ausstehen! Schiller erkannte in ihm einen großen Egoisten, der zwar die Menschen durch sein Talent zu fesseln verstand, der aber nicht wirklich der Welt sein wahres Gesicht zeigte. Das Goethe Freimaurer war, das ist kein großartiges Geheimnis, die Stimmen mehren sich, dass Goethe zumindest Mitwisser der Mordes an Schiller gewesen ist. Schiller soll vergiftet worden sein, weil er immer wieder Freimaurerische Geheimnisse in seinen Stücken und Schriften offen legte. Wer wusste, wie zu deuten war, dem musste recht schnell klar sein, von wo das Wissen stammte. So ähnlich jedenfalls wird der Tod Schillers in dem Buch geschildert: Friedrich von Schiller, Ein Mord und 1000 Lügen



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Gott zum Gruße,

Steven Black
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