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Das Trivium und Quadrivium

 
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MANUEL
Earthfiler


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BeitragVerfasst am: 14.03.2010, 11:29    Titel: Das Trivium und Quadrivium Antworten mit Zitat

Das Trivium und Quadrivium- Schule der freien Künste

Das Trivium („drei Wege“) umfasste die drei sprachlichen Fächer der sieben freien Künste, die zusammen mit den mathematischen Fächern des Quadriviums nach Vorläufern in Antike und Frühmittelalter das Grundstudium an den hochmittelalterlichen Universitäten bildeten. Es bestand aus den Fächern:

• Grammatik (mit Literatur)
• Dialektik und Logik
• Rhetorik (mit Recht und Ethik)

Von Trivium ist das Wort „trivial“ abgeleitet, das ursprünglich nicht die heutige Bedeutung von „belanglos“ oder „alltäglich“, sondern „(für entsprechend Gebildete) grundlegend“, somit „selbstverständlich“, hatte. Im klassischen Latein bedeutet trivialis auch schon „gewöhnlich“, „im gemeinen Leben“, abgeleitet von Trivium, das nicht nur eine Weggabelung, sondern auch metaphorisch die öffentliche Straße bezeichnet.

Das Quadrivium (vier Wege) umfasste die weiterführenden vier der septem artes liberales – der sieben freien Künste (in Antike und Mittelalter) – als Fortsetzung der sprachlichen Fächer des Triviums und bestand aus den mathematischen Fächern

• Arithmetik
• Geometrie (inkl. Geographie und Naturgeschichte)
• Astronomie/Astrologie
• Musiktheorie

Zusammen mit den Fächern des Triviums bildeten sie den Lehrstoff der "Artisten-Fakultäten" (in heutiger Terminologie: Philosophischen Fakultäten) der mittelalterlichen Universität.

Die Sieben freien Künste sind ein in der Antike entstandener Kanon von sieben Studienfächern, die nach römischer Vorstellung die 'einem freien Mann' ziemende Bildung darstellten. Im mittelalterlichen Lehrwesen galten sie als Vorbereitung auf die eigentlichen wissenschaftlichen Studienfächer Theologie, Jurisprudenz und Medizin.

Die griechische Tradition bildete noch keinen Kanon der Freien Künste heraus. Die vier mathematischen Fächer wurden jedoch bereits von Platon in der Politeia im Zusammenhang mit der Ausbildung des idealen Staatsmannes nächst der Philosophie als diejenigen Lehrgegenstände angeführt, die zur Vernunfterkenntnis führen, wobei sich Platon seinerseits bereits auf die Pythagoräer bezieht.

Die Sieben Freien Künste erfuhren eine enzyklopädische Behandlung erstmals in den Disciplinae des römischen Gelehrten Marcus Terentius Varro im 1. Jahrhundert v. Chr., der im 8. und 9. Buch außerdem noch Medizin und Architektur behandelt. Die auch bei Marcus Tullius Cicero und Vitruv noch uneinheitliche Zählung hat sich dann ab der Zeit Senecas des Jüngeren in der seither üblichen Form gefestigt.

Dem Mittelalter wurden die Sieben Freien Künste in enzyklopädischer Form vor allem durch Martianus Capella vermittelt, in dessen Lehrgedicht Von der Hochzeit Merkurs und der Philologie diese Künste als Brautjungfern auftreten und ihr Lehrwissen als Hochzeitsgaben ausbreiten, sowie durch Flavius Magnus Aurelius Cassiodurus und durch Isidor von Sevilla Einarbeitung des Lehrstoffs in seine Etymologiae.

Der Unterricht in den Artes liberales stand als ein Propädeutikum zwischen dem Elementarunterricht (Lesen und Schreiben mit elementaren Lateinkenntnissen, Rechnen, Singen) und den eigentlichen wissenschaftlichen Studien, bei denen im Frühmittelalter die Theologie im Vordergrund stand.
Den Stoff der Artes oder Teile davon vermittelten zunächst die Kloster-, Dom- und Kathedralschulen sowie städtische Bildungseinrichtungen und freie Magister. Mit der Entstehung der Universitäten wurde die Artistenfakultät (Facultas Artium) als eine der vier Fakultäten (zusammen mit Theologie, Recht, Medizin) in das Studium Generale integriert und wurde damit zur Vorläuferin der Philosophischen Fakultät, unter deren Namen sie zum Teil schon seit dem 15. Jahrhundert weitergeführt wurde.

Bereits im Lehrbetrieb der scholastischen Artistenfakultäten veränderte sich der Lehrstoff der Artes liberales erheblich und nahm vor dem Hintergrund neuer Übersetzungen der Schriften von Aristoteles und seiner arabischen Kommentatoren vor allem philosophische Inhalte auf.

Rhetorik und Musik traten in den Hintergrund, desgleichen Grammatik, sofern sie nicht im Rahmen der Beschäftigung mit den modi significandi als eine Art Sprachlogik weitergeführt wurde, während die Dialektik an Bedeutung gewann und die im weitesten Sinn naturwissenschaftlichen Artes zu einem Studium in theoretischer (Physik, Metaphysik) und praktischer (Ethik, Ökonomie, Politik) Philosophie ausgebaut wurden.

Unter dem Leitbegriff der Studia humanitatis, der nicht an einen bestimmten antiken Fächerkanon, sondern an die Formulierung allgemeiner klassischer Bildungsziele bei Cicero anknüpfte, erfuhren die Artes im Renaissance-Humanismus des 15. und 16. Jahrhunderts nochmals eine Neubewertung, die nicht nur das Artes-Studium an der Universität, sondern auch die vor- und außeruniversitären Bildungsbestrebungen in Schule und Privatunterricht betraf.

Hierbei wurden einerseits die Fächer des Triviums durch das Studium eines teilweise neuen Kanons klassischer, nun nach Möglichkeit auch griechischer Musterautoren mit Schwerpunkt auf dem Bereich der Dichtung, andererseits in der Philosophie die praktische gegenüber der theoretischen Philosophie, und außerdem das Studium der Geschichte in den Vordergrund gestellt.

Dabei ging es nicht um ein Wissen, das man sich aneignet, sondern um die Erübung von Fähigkeiten – darum sind es auch nicht 7 Wissenschaften, sondern eben 7 Künste (Kunst = Können!) Quelle: wikipedia

Schönen Sonntag
Manuel
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