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Anmeldedatum: 29.04.2008 Beiträge: 31
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Verfasst am: 15.07.2010, 00:59 Titel: Gefühle - unterschiedlich farbige Fenster der Seele... |
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Fühlen, erschaffen und denken dient gleichermaßen der Erkenntnis. Alles im Leben ist darauf ausgerichtet.
Ein Gefühl ist m.E. umso wertvoller, je reiner und klarer es ist. Je mehr pseudo-persönliche Elemente das Gefühl trüben, desto eher neigt man dazu, alles vom Standpunkt eines kurzen, zufälligen Gefühls auszuwerten. Man stellt es allem übrigen entgegen und verschließt sich so anderen Erkenntnisblickwinkeln. Die Gefühle sind wie unterschiedlich farbige Fenster der Seele. Die ähnlichen Farben erkennt man leicht, für die entgegengesetzten ist man blind.
Ein Zeichen von Wachstum der Gefühle ist die Befreiung von selbstischen Elementen. Nur indem wir uns von uns selbst zurückziehen, wird es möglich die Welt/ Gegebenheiten und Menschen so zu verstehen wie sie SIND. Je größer das Bewusstsein, dass das Ego-Gefühl nicht das ICH ist und je losgelöster man davon sein kann, umso größer die Erkenntniskraft.
Negative Gefühle sind von Natur aus spaltend und engen den Erkenntniskreis massiv ein. Man ist nicht mehr in der Lage einen anderen Standpunkt, als den persönlichen wahrzunehmen. Aber auch Gefühle wie Liebe, Symphatie und Mitleid können sich leicht in Sentimentaliät oder Schwäche verwandeln und tragen so auch zu einer engen pseudo-persönlichen Sichtweise bei.
Nicht zu vergessen, die ganzen Färbungen mit anderen Gefühlen, die die Erkenntniskraft behindern: Es gibt reine Symphatie und berechnende Symphatie, reine Liebe und selbstsüchtige Liebe etc...
Je mehr pseudo-persönliche Elemente in einem gegebenen Gefühl existieren, je enger wird der Sichtkreis, je größer die Täuschung... _________________ "Wie steht es also mit Terroranschlägen, Genoziden wie in Ruanda, in Jugoslawien und an so vielen anderen Orten jetzt in der Welt? Können wir uns vorstellen, dass Menschen sich in die Luft sprengen wollen, die in der Kindheit geliebt, beschützt und respektiert wurden? Ich kann mich nicht damit abfinden, dass man diese Menschen, die tatsächlich zu grausamen Taten fähig sind, als Ausgeburten eines abstrakten Bösen darstellt und sich weigert, die Wurzeln ihres Zerstörungszwangs in ihrer Geschichte zu suchen. Diese lassen sich nämlich ohne weiteres entdecken, wenn wir uns nicht nur über die Verbrechen des Erwachsenen, sondern auch über die in seiner Kindheit erlittene Folter entsetzen. Da gehen alle Rätsel auf. Dann stellen wir fest, dass es keinen einzigen Serien- oder Massenmörder gibt, der nicht als Kind Opfer von zahlreichen Demütigungen und seelischen Morden war." (Alice Miller) http://www.alice-miller.com/artikel....=de&nid=23&grp=11 |
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