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Die Party ist vorbei!

 
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Solve_et_Coagula
Earthfiler


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BeitragVerfasst am: 09.09.2010, 21:02    Titel: Die Party ist vorbei! Antworten mit Zitat

Die Party ist vorbei!

Mittwoch, 8. September 2010

Wir müssen uns von jener Vorstellung abwenden, zu glauben, die Dinge kommen wieder ins Lot und unsere Welt funktioniert nach dem Überstehen der Krise wieder so wie vorher. Nein, die kreditfinanzierte Party kann nicht mehr weitergehen! Uns wurde drastisch vor Augen geführt, dass unser Geldsystem langfristig nicht funktionieren kann, weil es ein trügerisches Schneeballsystem ist, eine fatale Illusion.

Staaten, Unternehmen und Private bauten ihren Wohlstand auf Kredit. Und wie in einem Schneeballsystem üblich, stösst dieses Kredit-Geldsystem an ihre Grenzen. Solange man, vor allem bei Krediten, enorme Zuwachsraten hatte, diese auch benötigte um das Schneeballsystem am Laufen zu halten, solange ging alles gut und offensichtlich waren alle zufrieden. Es konnte ein noch nie dagewesener Wohlstand erreicht werden.

Doch nun ist ein wenig Sand in das Räderwerk geraten und blockiert dieses System. Uns wird bewusst, dass die exzessive Kreditblase sowohl bei Staaten, vielen Unternehmen, darunter auch Banken, und Privaten platzen wird. Uns hat das System gebracht, dass alle sogenannten Wohlhabenden Staaten plötzlich vor Riesenproblemen stehen. Sie können durch die exorbitante Verschuldung oder besser Überschuldung kaum mehr das geliehene Kapital noch die aufgelaufenen Zinsen zurückzahlen - oder nur nur unter erschwerten Umständen. Das perverse daran ist, dass sie sich weiterhin Geld leihen! Kredite, nur um Schulden abdecken zu können.

Selbst wenn eine weitere Verschuldung nicht mehr stattfindet, sind viele Staaten nicht in der Lage, den existierenden Schuldenberg abzutragen. Nicht einmal dann, wenn Generationen daran zahlen würden. Eine weitere Illusion, der wir gerne erliegen. Dazu zählen auch Staaten, die immer noch ein Top-Rating, also sehr gute oder gute Bonität, auszeichnet (USA, Grossbritannien, Deutschland, etc.). Kein Privater würde, mit solch Einnahmen/Ausgaben-verhältnissen noch irgendwo einen auch nur kleinen Kredit bekommen. Er wäre auf der offiziell nicht existierenden schwarzen Liste der Banken. Game over, würde der Kreditberater sagen und alles an Sicherheiten versteigern.

Es muss zu einer grundlegenden Systemveränderung kommen. Das bisherige Geld- und Finanzsystem wurde ausgenützt bis über die Grenzen hinaus. Eine Reperatur ist unmöglich geworden. Denn, wir dürfen nicht vergessen, dass das Ganze noch nicht ausgestanden ist. Wir haben den Höhepunkt bei weitem noch nicht erreicht! Noch schlummern einige sprichwörtliche finanzielle Massenvernichtungswaffen, die hochgehen können und das komplette System zum Einsturz bringen werden. Wann? Jederzeit!

Viele dieser "Massenvernichtungswaffen" schlummern als grossteils grosszügig, optimistisch oder auch bewusst falsch bewertet in den Bilanzen grosser Banken und Versicherungen. Noch funktionieren die Finanz- und Investmentmärkte, allerdings nur mit manipulativen Eingriffen - ua. durch das PPT (Plunge Protection Team in den USA). Das heisst, die Märkte sind völlig verzerrt und das Prinzip des freien Marktes gilt nicht mehr. Deshalb kann auch nicht vorausgesagt werden, wie lange durch die tiefgreifenden Manipulationen und Verzerrungen diese Märkte überhaupt noch funktionieren.

Heute geht es nicht mehr um klassisches Investment, das soll heissen, dass man Aktien kauft und verkauft, sondern vorwiegend um hochspekulative Wetten, Put und Call Optionen, Leerverkäufe und Casinozockerei, die kurzfristig enorme Gewinne, aber noch höhere Verluste bringen können. Nicht nur irgendwelche reichen Investoren sind daran beteiligt, sondern Banken und über die Banken auch Staaten, Staatsbetriebe, Versicherungen, Länder und Kommunen.

Kannst du dich noch an die Pleite der Lehman & Brothers erinnern? Das gesamte Finanzsystem geriet ins Wanken und drohte zu Kollabieren. In der sprichwörtlichen letzten Minute hatte man damals noch die Kurve gekriegt. Nicht erfüllbare Garantiezusagen wurden abgegeben. Doch bisher blieb ein vergleichbarer Zusammenbruch eines weiteren ebenso einflussreichen und mächtigen Bankhauses aus. Das heisst aber nicht, dass die Gefahr längerfristig abgewendet ist. Würde man die Bilanzen marktgerecht und nach realen, nicht angenommenen Werten berechnen, so würden einige der Global-Player-Finanzriesen in sich zusammenfallen, wie ein Kartenhaus. Es wird versteckt, gelogen, betrogen und verheimlicht, dass sich die Balken biegen. Doch irgendwann, möglicherweise bald, ist Zahltag.

Nur die exorbitante Geldmengenvermehrung, Staatshilfen, Bad Banks und eigene Bilanzierungsregeln, die dem tatsächlichen Wert vieler Posten in den Bilanzen höchstgradig verfälschen und nicht dem tatsächlichen Wert entsprechen, halten das System gerade noch am Laufen.

Doch es spielen auch andere Faktoren mit, die aus Gier gar nicht beachtet werden. So die Zusammenbrüche des Mittelstandes in den USA und vielen Ländern Europas. Noch nie dagewesene Pleitewellen werden erwartet! Auch die dadurch resultierende sprunghaft steigende Arbeitslosigkeit und dadurch das steigende Revolutionspotential in der Bevölkerung wird "oben" kaum als Gefahr betrachtet.

Es gibt auch kaum mehr die Möglichkeit, so wie bisher, eine weitere plötzlich auftretende Krisensituation abzuwenden. Es sind, schlicht gesagt, dafür einfach keine Ressourcen, keine Mittel mehr vorhanden. Alle vermeintlichen Trümpfe hat man bereits ausgespielt ... geholfen haben sie kaum. All diese milliardenschweren nationalen und internationalen Konjuktur-, Spar- und Manipulationsprogramme sind wirkungslos verpufft, wie der Tropfen auf dem heissen Stein. Alles was erreicht wurde, war ein Hinauszögern des Zusammenbruchs. Mehr nicht! Man hat dem komatösen Patienten die lebenserhaltenden Maschinen nicht abgestellt und hofft auf ein Wunder! Wunder sind selten, wie man weiss, und man darf sich nicht darauf verlassen!

Obwohl, diese endgültige Krise, die unweigerlich in einem globalen Systemzusammenbruch endet, hätte schon viel früher stattfinden müssen. nur zwei technische Revolutionen haben urplötzlich in den späten 80ern und mitte 90ern für einen bis dahin nicht für möglich gehaltenen Wirtschaftsaufschwung gesorgt, der allerdings durch gesättigte Märkte irrelevant geworden ist: Heimcomputer für alle, Internet und Mobiltelefonwahnsinn.

Das wäre nach menschlichen Ermessen wohl der einzige Ausweg aus dem jetzigen Dilemma, wenn etwas ähnlich revolutionäres die Märkte bzw. die Welt erobern würde. Doch da ist nichts in Sicht ... gar nix!

Also müssen wir uns darauf einstellen, dass unser System, so schön, so irreal und so illusorisch es auch war, rasch dem endgültigem Ende zustrebt. Aber, man darf diesem System nicht nachweinen, nicht versuchen, es zu reaktivieren, sondern nach vollkommen neuen Möglichkeiten suchen, ein gerechteres, menschenwürdigeres und nicht elitäres System zu entwerfen, zu entwickeln und zu realisieren. Wenn das alte, jetzt kollabierende System langfristig nicht funktioniert hat, warum sollte es ein zweites Mal funktionieren. Es ist, wie in einer gescheiterten Beziehung, warum sollte sie danach funktionieren? Ja, die Möglichkeit besteht, wenn beide es wollen und beide daran arbeiten. Doch unser System besteht aus Millionen von Faktoren und Beteiligten ... und jeder will nur eines: möglichst viel Geld in möglichst kurzer Zeit. Dafür gehen sie über Leichen!

Verabschieden wir uns davon und wenden uns neuen Dingen zu. Wirklich neuen Dingen und lassen das "Alte" in Frieden ruhen ... die Party ist vorbei!

http://schnittpunkt2012.blogspot.com/
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