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Timespirit

 
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MANUEL
Earthfiler


Anmeldedatum: 20.08.2008
Beiträge: 1622
Wohnort: Appenzell/Confederation Helvetia

BeitragVerfasst am: 28.10.2010, 14:06    Titel: Timespirit Antworten mit Zitat

Hallo Leute!
Habe da etwas gefunden was den Freigeistern vielleicht gefallen könnte...

http://naryore.eu/druidenschule/tim....espiritausgabenummer1.pdf

Liebe Grüsse
Manuel
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MANUEL
Earthfiler


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Beiträge: 1622
Wohnort: Appenzell/Confederation Helvetia

BeitragVerfasst am: 08.02.2011, 03:58    Titel: Timespirit Vol. II Antworten mit Zitat

Moin!
Die Leute von der Druidenschule Pendragon haben sich die Mühe gemacht und ein paar wissenschaftliche Studien über die derzeitigen Anomalien auf unserem Planeten eingefangen. Hier die Timespirit- Ausgabe Vol.2 (leider ohne Direktlink dafür zu 100% in Solve-Manier Wink )

Autor: NST
Vol. II:
The Voice of Nature

Aktuelle Natur-Anomalien auf unserer Erde
Herausgeber/Verlag:
A Libertad * Brave New World *



Unseren Forschungen zufolge gibt es zwei grundlegende Faktoren warum sich die Situation so dramatisch zuspitzt. Zum einen ist es sicherlich der negative menschliche Eingriff in die natürlichen Naturzyklen durch, Respektlosigkeit gegenüber dem Planeten und der daraus resultierenden maßlosen Urbanisierung, Ausbeutung und Industrie.
Zum anderen kann man aber auch sehr deutlich erkennen, dass wir es auch mit sehr großen Zyklen der Erde und des Universums zu tun haben, auf welche wir absolut keinen Einfluss haben. Die Erde wandelt sich.
Im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts hat es eine Reihe von Naturphänomenen und Anomalien gegeben die nachhaltig bis heute wirken und werken. Betrachtet man diese Ereignisse einzeln, so wird man nicht großartig verwundert sein, doch betrachtet man diese Reihe von Ereignissen im Kontext zueinander ergibt sich ein faszinierendes aber auch erschreckendes Bild.

Die zweite Ausgabe von "Time Spirit" trägt den Namen "The Voice of Nature" – sie beschäftigt sich mit den aktuellen Ereignissen und Anomalien auf unserem Planeten Erde, der wie Sie selbst erkennen werden, alles andere als Tote-Materie ist, sondern ein lebendiger Organismus. Fernab von Weltuntergangsphilosophien oder Aufstiegslehren, esoterischen Bewusstseinssprüngen und dem Mayakalender mit seinem Jahr 2012 berichtet diese Reportage über die wissenschaftlich beweis- & messbaren Veränderungen auf unserer Erde.
Wir berichten hier aber nicht von den aktuellen Naturkatastrophen, die freilich auch in diesem Gesamtkontext gesehen werden müssen, sondern von den grundlegenden Veränderungen und Anomalien in der Biosphäre unserer Umwelt (Erd-Lebensraum).

Es ist nicht Ziel dieser Reportage bzw. dieser redaktionell zusammengestellten Artikelsammlung irgend jemanden Angst zu machen oder eine solche zu schüren, dennoch sind wir der Meinung, dass die Menschheit ein Recht darauf hat, diese Informationen zu bekommen. Auch können wir weder sagen oder behaupten was als nächstes kommen wird, oder wie sich die Dinge weiter entwickeln, nur soviel möchten wir an dieser Stelle sagen: Menschen, lernt die Zeichen der Zeit richtig zu deuten und handelt weise und überlegt.


Inhaltsverzeichnis

Kapitel I: Naturkatastrophen 2010
Aufzählung 2010 war das zweitschlimmste Jahr der Geschichte
Kapitel II: Vulkanausbrüche und neue Ozeane
Vulkanisches Inferno schafft neuen Ozean in Afrika
Kapitel III: Nordpolwanderung
Der Nordpol wandert pro Jahr 50 Kilometer nach Sibirien Magnetischer Nordpol verlagert sich nach Sibirien Den Nordpol zieht es nach Sibirien Magnetischer Nordpol wandert nach Sibirien
Kapitel IV: Erdkern und Erdachsenverschiebung
Der Druck im Erdinneren steigt Erdkern überholt Erdkruste Die Erdachse kippt Erdachsenverschiebung macht sich auch in der südlichen Hemisphäre bemerkbar Chile-Beben hat Erdachse verschoben
Chile-Beben macht Erde schneller Beben in Chile verschiebt die Erdachse Beben in Chile verrückt Kontinent Das Seebeben und seine Folgen Grönland: Sonne ging zu früh auf
Kapitel V: Erdmagnetfeld
Erd-Magnetfeld verschwindet Erdmagnetfeld schwindet erst seit kurzem deutlich Nasa-Satelliten entdecken riesiges Loch im Erdmagnetfeld Riesenloch im Erdmagnetfeld entdeckt Ist am Massentiersterben der letzten Zeit das Wandern des Erdmagnetfelds Schuld? Kompasse richten sich neu aus: Erdmagnetfeld wandert Das Magnetfeld der Erde wird schwächer Rasend schnelle Umpolung des Erdmagnetfelds Die Flussumkehr Der Schutzschild schwächelt Steht die Erde bald Kopf?
Kapitel VI: Magnetischer Polsprung
Forscher finden weiteren Hinweis für spontanen Polsprung der Erde Hinweise auf einen baldigen magnetischen Polsprung Polsprung - Steht eine Umpolung des Erdmagnetfelds bevor? Steht ein Polsprung bevor? -

Eine Indiziensuche

Stehen wir vor einem Polsprung? Mögliche Polverschiebung?

Kapitel VII: Sonnenstürme
NASA erwarte Sonnensturm in nächster Zeit Wissenschaftler erwarten verstärkte Aktivität der Sonne Globale Eruption erschüttert Sonnenforschung Sonnensturm: Störung von Satelliten und Handys Sonnenstürme oder nicht alles Gute kommt von oben

Kapitel VIII: Naturkatastrophen, Wetter & Klimawandel

Global Dimming Globale Erwärmung erreicht kritischen Punkt Das Wetter wird wechselhafter Extremwetter durch globale Erwärmung Polkappen schmelzen schneller als erwartet Dramatische Eisschmelze in der Arktis Steigen des Meeresspiegels Gletscherschwund durch El Nino befürchtet China fürchtet: Mount Everest schrumpft Naturkatastrophen Stürme Über das Zunehmen von Naturkatastrophen Äquator dramatisch verschoben Süßwasser-Anteil im Nordpolar-Meer erhöht sich laufend Abkühlung durch Erwärmung Temperatur in Vorarlberg steigt um vier Grad Schneegrenze verschiebt sich Alpine Flora gefährdet Klimawandel macht sich im Burgenland bemerkbar Lacken, Salzsümpfe und Salzsteppen betroffen

Kapitel I: Naturkatastrophen 2010

Aufzählung 2010 war das zweitschlimmste Jahr der Geschichte
Schäden durch Katastrophen stark gestiegen Aufzählung 2010 war das zweitschlimmste Jahr der Geschichte.
München. Die zahlreichen Naturkatastrophen im Jahr 2010 kommen die Rückversicherungsbranche teuer zu stehen. Der versicherte Schaden sei verglichen mit dem Vorjahr weltweit um gut zwei Drittel auf 37 Milliarden Dollar gestiegen, berichtete der weltgrößte Rückversicherer Münchener Rück am Montag. "Geprägt wird die Naturkatastrophen-Bilanz von einer Häufung von schweren Erdbeben, wie sie in den letzten Jahrzehnten nur selten zu beobachten war", erklärte ein Konzern-Sprecher.
2010 schlugen sich bei den Versicherungsfirmen vor allem die Beben in Chile und Neuseeland zu Buche. Das Beben in Haiti forderte mit 223.000 Toten zwar die meisten Menschenleben, spielte für die Assekuranzen allerdings finanziell ebenso eine untergeordnete Rolle wie die Überschwemmungen in Pakistan. Weltweit kamen laut der Münchener Rück 2010 fast 300.000 Menschen durch Naturkatastrophen ums Leben. Der volkswirtschaftliche Gesamtschaden hat sich auf 130 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt.
Insgesamt erfasste der Rückversicherer 950 Katastrophen. Damit war 2010 das Jahr mit der zweithöchsten Zahl an Naturkatastrophen seit 1980. Obwohl die größten Schäden auf Erdbeben zurückgingen, blieben 90 Prozent der Ereignisse wetterbedingt. Die Hurrikan-Saison war zwar glimpflich verlaufen, die Wirbelstürme stellen laut den Rückversicheren aber eine wachsende Bedrohung für die Zukunft dar.
Die jüngsten Überschwemmungen in Australien sind in den Zahlen noch nicht enthalten. Für eine Abschätzung ist es derzeit noch zu früh.

Kapitel II: Vulkanausbrüche und neue Ozeane

Vulkanisches Inferno schafft neuen Ozean in Afrika
Seit einigen Monaten registrieren Forscher im Nordosten Afrikas eine enorme vulkanische Aktivität (Foto: University of Bristol/Lorraine Field)
Nordostafrika ist im Umbruch, im geologischen Eiltempo entsteht dort ein neuer Ozean. Der ganze Kontinent beginnt zu zerbrechen. Wissenschaftler wurden nun Zeugen verstärkter Aktivität: Es bebt, Vulkane brodeln, die Erde bricht auf, das Meer dringt vor. Schon bildet sich Tiefseeboden - mitten in der Wüste.
Die Geologin Cynthia Ebinger von der University of Rochester in den USA konnte kaum glauben, was ihr der Anrufer aus der Wüste Äthiopiens berichtete. Unerhörtes spiele sich ab, berichtete der Angestellte einer Mineralogenfirma: Der berühmte Vulkan Erta Ale breche aus. Ebinger staunte, sie erforscht den Vulkan seit langem. Stets hatte im Krater des Erta Ale eine silbrig-schwarze Lavasuppe geblubbert - doch ausgebrochen war der Vulkan seit Jahrzehnten nicht.
Das war Mitte November. Umgehend flog Ebinger damals zusammen mit Kollegen in die Wüste Äthiopiens. Und tatsächlich: "Der Vulkan brodelte, er lief über; flammenrote Lavafontänen schossen in den Himmel", erzählt die Wissenschaftlerin. Gegenüber Spiegel Online berichten die Geologen jetzt erstmals über die dramatischen Ereignisse der vergangenen Monate in der abgelegenen Region.
In Nordostafrika ist nichts mehr, wie es war. Die Erde ist im Umbruch. Der Wüstenboden bebt und bricht, Vulkane brodeln; das Meer dringt vor - es bildet sich ein neuer Ozean. Afrika beginnt, entzwei zu brechen. Ein erster Riss ist in den vergangenen Jahrmillionen entstanden, ihn füllen das Rote Meer und der Golf von Aden. Nun öffnet sich auch die Erde von Äthiopien bis in den Süden nach Mosambik. Zahlreiche Vulkane säumen den Ostafrikanischen Grabenbruch. In einigen Millionen Jahren wird ein Ozean die Kluft füllen.
Im Norden in der Danakilsenke kann der Vorstoß des Meeres schon bald passieren: Dort blockieren lediglich 25 Meter flache Hügel die Fluten des Roten Meeres. Das Land dahinter hat sich bereits Dutzende Meter abgesenkt. Weiße Salzkrusten auf dem Sandboden zeugen von einstigen Vorstößen des Ozeans. Doch Lava hatte dem Meer bald wieder den Zugang abgeschnitten.

Wann flutet das Meer die Wüste?

Wann flutet das Meer endgültig die Wüste? Das weiß niemand - doch klar ist, dass es schnell gehen könnte: "Binnen Tagen könnten die Hügel einsinken", erläutert Tim Wright von der Universität Leeds in Großbritannien. Dann würde das Meer die Danakilsenke fluten.
Seit fünf Jahren habe sich die Ozeanentstehung in Nordostafrika "unglaublich beschleunigt", sagt Wright. Alles gehe viel schneller, als man es sich vorgestellt habe. Bislang maßen Forscher in Nordostafrika ein paar Millimeter Dehnung des Bodens pro Jahr. "Doch nun öffnet sich die Erde meterweise", berichtet Cynthia Ebinger.
Bebend öffneten sich tiefe Schluchten im Wüstenboden. Die Erde Ostafrikas ist zersprungen wie eine kaputte Glasscheibe. Zuletzt registrierten die Forscher im Golf von Tadjourah vor der Küste Dschibutis ein Trommelfeuer von Erdstößen. "Die Beben ereigneten sich am Mittelozeanischen Rücken", berichtet Ebinger.
Magma presst den Boden auseinander
An solchen untermeerischen Gebirgen entsteht stetig neue Erdkruste: Lava quillt aus Spalten und härtet zu frischem Meeresgrund. Das aufströmende Magma drückt beidseitig den Meeresboden auseinander, wobei sich die Erdplatten in Bewegung setzen; dabei ruckelt der Boden.
Die Beben im Golf von Tadjourah sind in den vergangenen Monaten der Küste immer näher gekommen. Die Meeresbodenspaltung springe allmählich aufs Land über, erläutert Ebinger. Entlang mancher Erdrisse in der äthiopischen Wüste ist es schon passiert. Dort ereignete sich das sonst in der Tiefsee ablaufende Spektakel an der Erdoberfläche - eine geologische Sensation.

Auch das Muster der Erdbeben beweise die Verwandlung der Wüstenlandschaft zu Tiefseeboden, berichten die Geologen Zhaohui Yang und Wang-Ping von der Universität Illinois in Urbana, USA im Fachblatt "Journal of Geophysical Research": Wie sonst nur in der Tiefsee an Mittelozeanischen Rücken registrierten die Forscher in Nordostafrika viele starke Erdbeben in geringer Tiefe - eine Folge der Bodenspaltung.

Der Boden wellt sich wie heißer Asphalt

In den vergangenen Monaten registrierten die Forscher eine Zunahme vulkanischer Aktivität: An 22 Stellen im Afar-Dreieck im Nordosten Afrikas entdeckten die Geologen unterirdische Vulkanausbrüche nahe der Erdoberfläche. Magma habe bis zu acht Meter breite Klüfte in den Boden gebrochen, berichtet Derek Keir von der Universität Leeds. Das meiste Magma blieb im Untergrund stecken, im Erta Ale aber beispielsweise gelangte es an die Oberfläche.
Auch die Art des Magmas lässt die Wissenschaftler staunen: Es ist von jener Sorte, die sonst nur in der Tiefsee an Mittelozeanischen Rücken vorkommt. Charakteristisch ist sein geringer Anteil an Kieselsäure. Das Magma des Erta Ale ist von seiner Chemie her das eines Tiefseevulkans. Die Region ähnelt immer mehr einem Meeresboden auf dem nur das Wasser fehlt.
Der neue Aktivitätsschub begann 2005, als in der Afar-Senke plötzlich auf 60 Kilometer Länge der Wüstenboden aufriss. Seither seien 3,5 Kubikkilometer Magma aufgequollen, sagt Tim Wright. Damit ließe sich ganz London menschenhoch mit Magma bedecken.
In geologischem Eiltempo dringt das Magma vor: Mit bis zu 30 Meter pro Minute habe es sich seinen Weg durch das Gestein gebahnt, berichtet Eric Jacques vom Institut de Physique du Globe in Paris. Radarmessungen von Satelliten bezeugten die Folgen: Auf einer Strecke von 200 Kilometern wellte sich über dem Magma der Boden wie heißer Asphalt im Sommer. Auch unter dem Dabbahu-Vulkan im Norden Äthiopiens sammelte sich Magma, berichtete Lorraine Field von der Uni Bristol im Dezember auf einer Tagung der Amerikanischen Geophysikalischen Gesellschaft (AGU) in San Francisco.

Die Magmakammer lädt nach

Die Satellitendaten zeigten, dass die Region derzeit auf viel größerem Gebiet aufreiße als bislang angenommen, sagt David Keir. Selbst im Osten Ägyptens habe sich der Boden durch unterirdische Magmaströme stark aufgeheizt, schreiben Geoforscher um Hesham Hussein vom Nationalen Forschungsinstitut für Astronomie und Geophysik in Helwan, Ägypten, jetzt im Fachblatt "Seismological Research Letters". Den Wüstenboden der Karonga-Region in Malawi habe ein Magmaausbruch gar auf 17 Kilometer Länge aufgeschlitzt, berichtete James Gaherty von der Columbia Universität auf der AGU-Tagung. Der Druck des Magmas habe den Boden zudem einen halben Meter angehoben.
Die heftigste Magma-Aufwallung der letzten Jahre ereignete sich an unerwarteter Stelle: Im Mai 2009 brach in Saudi-Arabien ein unterirdischer Vulkan aus. Nach einem heftigen Beben der Stärke 5,7 und Zehntausenden leichten Erschütterungen mussten 30.000 Anwohner in Sicherheit gebracht werden. In einem Gebiet, das so groß ist wie Berlin und Hamburg zusammen, quoll Magma aus der Tiefe, berichtet Sigurjon Jonsson von der King Abdullah University of Science and Technology in Saudi Arabien auf der AGU-Tagung. Die Eruption ereignete sich 200 Kilometer entfernt von der Nordafrikanischen Bruchzone - "das hat uns sehr erstaunt", sagt Cynthia Ebinger. Die größte Baustelle des Planeten wird immer größer. Magma dringe verstärkt aus dem Untergrund, bestätigt Manahloh Belachew von der Uni Rochester: "Die Magmakammer lädt nach".
David Ferguson von der Universität Oxford sagt für die nächsten zehn Jahre noch deutlich mehr Vulkanausbrüche und Erdbeben in der Region voraus. "Die Aktivität", meint der Forscher, "wird noch deutlich zunehmen".

Kapitel III: Nordpolwanderung
Der Nordpol wandert pro Jahr 50 Kilometer nach Sibirien
Laut dem Deutschen Geoforschungszentrum in Potsdam (GFZ) wandert der Nordpol 50 Kilometer im Jahr Richtung Sibirien. Der Grund für diese Polverschiebung sind die Eisenteilchen im Erdinneren, die ihre Ausrichtung verändern.

Magnetischer Nordpol verlagert sich nach Sibirien

Der magnetische Nordpol der Erde wandert derzeit mit einer Geschwindigkeit von 40 Kilometern pro Jahr von Nordamerika in Richtung Sibirien, wo er in 50 Jahren liegen könnte. Im Zuge dieser "Wanderungsbewegung" würde auch das Nordlicht in Alaska verschwinden, dafür aber vermehrt in Sibirien und Teilen Europas auftreten.
Die Verlagerung geht auch im historischen Vergleich momentan sehr schnell vor sich. Dennoch müsse man sich vor der an sich natürlichen Entwicklung nicht fürchten.
Eine generelle Umkehrung des gesamten magnetischen Feldes der Erde, also ein Lagewechsel zwischen Nord- und Südpol, stehe nicht bevor, erklärten Forscher der Oregon State University beim kürzlich abgehaltenen Herbsttreffen der "American Geophysical Union" in San Francisco.

Magnetischer und geografischer Nordpol

Der geografische und magnetische Nordpol liegen nicht am gleichen Fleck: Ersterer liegt an jener Stelle, wo die gedachte Erdachse die Erdoberfläche durchstößt. Sein Platz ist mit 90°Nord fixiert.
Beim magnetischen Nordpol handelt es sich um jenen Punkt, an dem die Magnetfeldlinien, ausgehend vom magnetischen Pol im Süden zusammenlaufen. Er verändert ständig seine Lage, Forscher sprechen von "geomagnetischen Erdstößen" im Erdkern als Grund.
Nordpol wandert schneller als in Vergangenheit
Im vergangenen Jahrhundert ist der magnetische Nordpol rund 1.100 Kilometer durch die Arktis in Richtung Sibirien gewandert. Das hat eine Analyse von Joseph Stoner und Kollegen der Oregon State University ergeben.
Die Geschwindigkeit der Wanderungsbewegung habe sich im Vergleich mit den vier davor liegenden Jahrhunderten erhöht, so Stoner in seinem Referat in San Francisco.

Den Nordpol zieht es nach Sibirien

Leonberg. Der Nordpol wandert, zumindest der magnetische Nordpol. Dieser bewegt sich laut dem Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam 50 Kilometer im Jahr Richtung Sibirien. Der Grund für die magnetische Polverschiebung sind die Eisenteilchen im flüssigen Erdkern, die ihre Ausrichtung und Zirkulation verändern.
Wesentlich problematischer scheint allerdings die Tatsache, dass die Stärke des Magnetfelds abnimmt. Von 1980 bis zum Jahr 2000 wurde das Erdmagnetfeld lückenlos vermessen, mit dem Ergebnis, dass unser globales Schutzschild innerhalb der letzten 30 Jahre stark abgenommen hat. Besonders in Südafrika und im Südatlantik verliert das Magnetfeld an Kraft. Im Europäischen Raum nahm das Erdmagnetfeld allerdings zu.

Aus Nord- wird Südpol

Die Forscher Rätseln, ob das rapide schwächer werdende Erdmagnetfeld ein Vorzeichen einer bevorstehenden Umpolung des Magnetfelds sein könnte. Fakt ist, eine solche Umpolung ist längst überfällig. Alle 250.000 Jahre stellt sich das Magnetfeld um, somit wird aus Nord- dann Süd. Die letzte Umkehr ist nun schon 780.000 Jahre her, eine weitere Umpolung ist daher längst überfällig.


Schutzlos den Sonnenwinden ausgeliefert?
W ird das Magnetfeld zu schwach, um die Sonnenwinde von der Erde abzuhalten, steht die Menschheit wohl vor großen Problemen. Die Sonnenstürme wirken wie EMP-Bomben und könnten unsere Satelliten unbrauchbar machen. Auch auf der Erde könnten die Sonnenstürme Stromnetze ausschalten. Ein globaler Black-Out könnte die Folge sein.

Die Sonne als Beschützer?

Wissenschaftler sind allerdings der Meinung, dass es ausgerechnet die Sonnenwinde sind, die unsere Erde in ein neues Magnetfeld hüllen werden. Die negativ geladenen Teilchen in den Sonnenwinden würden laut Expertenmeinung dafür sorgen, dass in der oberen Atmosphäre Stromflüsse entstehen, die ein neues Magnetfeld aufbauen.


Magnetischer Nordpol wandert nach Sibirien

Bewegung wird immer schneller - Magnetfeld der Erde schwächt sich ab - Umkehrung der Polrichtungen

Der magnetische Nordpol entfernt sich immer rascher von Kanada. Bis 2050 könnte er Nordsibirien erreicht haben. Zudem wird das Magnetfeld der Erde schwächer, das den Planeten vor dem Einfluss kosmischer Energiestürme schützt. Mit den Auswirkungen dieser Veränderungen auf die Technik und auf den Menschen befasst sich eine von deutschen Wissenschaftlern gegründete Forschungseinrichtung. Das interdisziplinäre Zentrum für Katastrophenmanagement und -vorsorge (Cedim).
Die Einrichtung der Universität Karlsruhe und des Geoforschungszentrums Potsdam (GFZ) widmet sich der Erforschung von Überschwemmungen, Stürmen, Vulkanismus und Erdbeben, hat aber auch einen Projektbereich „Elektromagnetische Tiefensondierung und geomagnetische Felder“. Dabei geht es vor allem um das Phänomen der Polwanderung und dessen künftige Auswirkungen etwa auf Stromnetze, elektronische Anlagen oder Pipelines.
Es ist seit Jahrhunderten bekannt, dass der magnetische nicht mit dem geographischen Nordpol identisch ist und sich zudem bewegt. „Die Geschwindigkeit des magnetischen Nordpols hat sich deutlich beschleunigt“, berichtet Professor Hermann Lühr vom GFZ. Vor einem Jahrhundert waren es wenige Kilometer pro Jahr, mittlerweile sind es etwa 40 Kilometer. Derzeit zwischen Nordostkanada und Grönland gelegen, könnte der magnetische Nordpol nach Einschätzung Lührs in gut 20 Jahren in der Nähe des geographischen Nordpols angelangt sein und bis 2050 Sibirien erreichen.
Parallel dazu beobachten die Forscher ein zweites Phänomen. Das Magnetfeld der Erde, das den Planeten vor einem zu starken Einfluss kosmischer Stürme, der „Sonnenwinde“, schützt, hat sich laut Professor Karsten Bahr von der Universität Göttingen in den vergangenen 150 Jahren um etwa acht Prozent abgeschwächt. Die Auswirkungen des Sonnenwinds bekamen 1989 die Bewohner Ostkanadas zu spüren. Damals führten von der Sonne ausgestoßene, stark aufgeladene Teilchenströme in der Provinz Quebec zu schweren Störungen im Stromnetz. Mehrere Transformatoren brannten nach Überhitzung ab, die Elektrizitätsversorgung der Provinz war neun Stunden lang lahm gelegt.
Betroffen von solchen Energieströmen, die durch ein schwächeres Magnetfeld kaum mehr abgefangen würden, wären unter anderem auch Kommunikationssysteme und elektronische Anlagen in Flugzeugen und Satelliten. Die Polwanderung und die Abnahme des Magnetfeldes sind wahrscheinlich keine getrennten Prozesse. Gesteinsmagnetische Untersuchungen zeigen, dass Nord- und Südpol im Laufe der Erdgeschichte durchschnittlich alle 500 000 Jahre ihre Position getauscht haben. Vor einer Polumkehr schwächte sich das Magnetfeld jeweils zunehmend ab und verschwand schließlich nahezu ganz, bevor es sich danach in entgegengesetzter Orientierung wieder neu aufbaute.


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Die letzte Umkehrung der Pole ereignete sich vor etwa 750 000 Jahren. Damit könnte nun ein neuer Polsprung bevorstehen. Ein solcher Vorgang dauert laut Lühr etwa 1000 bis 2000 Jahre. Da es sich aber um einen chaotischen Prozess handele, seien zuverlässige Prognosen jedoch nicht möglich.

Kapitel IV: Erdkern und Erdachsenverschiebung

Der Druck im Erdinneren steigt
Durch das Seebeben in Süd-Ost Asien, dass eine schnellere rotation der Erde ausgelöst hat, hat sich dadurch jetzt auch der Druck im Erdinneren erhöht. Die Folgen sind weitere Erdbeben und Naturkatastrophen.
Erdkern überholt Erdkruste
Forscher finden unterschiedlich schnelle Bewegungen in den verschiedenen Schichten der Erde Der Erdkern dreht sich um rund 0,009 Sekunden pro Jahr schneller als der Rest des Planeten. Das haben US-amerikanische Geologen anhand von Aufzeichnungen früherer Erdbeben festgestellt.
Die Wissenschaftler verglichen dabei die seismischen Wellen so genannter Doublets miteinander, zweier Erdbeben, die am selben Ort, aber zu verschiedenen Zeiten ausgelöst wurden.

Die Erdachse kippt

Simulationen von Jacques Laskar vom Institut de Mécanique Céleste et de Calcul des Ephémérides in Paris und seinen Kollegen zeigen unter anderem, dass sich der Mond durch die so genannte Gezeitenreibung um jährlich rund 4 cm von der Erde entfernt. Dadurch nimmt die Rotation er Der - also die Länge des Tages - ab, es verändert sich aber auch die Neigung der Erdachse: Sie nimmt im Mittel um zwei Grad in einer Milliarde Jahren zu. Die Änderung der Achsenneigung könnte, so die Forscher, auch zu einer Änderung des globalen Klimas führen.
Laskar nutze die Theorie des serbischen Mathematikers Milankowitsch, der einen 400.000-Jahre- Zyklus des Klimas fand, mit kleineren Zyklen von 20.000 und 40.000 Jahren. Diese Zyklen - unter anderem sichtbar in Eisbohrkernen - kommen durch Störeinflüsse der Planeten und des Monds zustande; hauptsächlich Jupiter und Saturn sind daran beteiligt.
Über einen Zeitraum von -250 bis +250 Millionen Jahre (Vergangenheit und Zukunft) berechnete Laskar auf Grund der Milankowitsch-Theorie die Änderung der Erdachsenstellung. Die Rotationsachse der Erde steht bekanntlich nicht senkrecht auf der Erdbahn, sondern sie ist um etwa 23,5 Grad geneigt. Diese Neigung verursacht die Jahreszeiten: Steht der Nordpol Richtung Sonne, so ist auf der Nordhalbkugel Sommer, auf der Südhalbkugel Winter, weist der Südpol dagegen zur Sonne, so ist es umgekehrt. Durch den Einfluss der Anziehungskräfte der Planeten und des Mondes sind die Bahn der Erde und auch die Neigung der Erdachse ständigen Schwankungen unterworfen. Dadurch ändert sich auch die Einstrahlung der Sonne auf die Erde und somit das irdische Klima.
Erstaunlicherweise zeigte sich in der Simulation, dass in unserer unmittelbaren Zukunft eine rasantere Änderung der Achsenneigung bevorsteht. Die Präzessionsrate der Erde - die Geschwindigkeit, mit der die Erdachse einem Brummkreisel gleich torkelt - überquert nämlich einen kritischen Wert, es kommt zu einer Resonanz. Dadurch kippt die Erdachse innerhalb von rund zehn Millionen Jahren um 0,4 Grad. Dies ist die einzige größere Änderung der Achsenneigung innerhalb von 500 Millionen Jahren, auf die Laskar und seine Kollegen gestoßen sind. Dass sie gerade in unserer unmittelbaren Zukunft bevorsteht ist, so Laskar, zwar überraschend, aber reiner Zufall.
Erdachsenverschiebung macht sich auch in der südlichen Hemisphäre bemerkbar
Bereits am 8.8.2003 hatten wir über die Verschiebung der Erdachse um 23 Grad berichtet. Nun erfuhren wir, dass sich diese Verschiebung, besser gesagt, die Aufrichtung der Erde auch in der südlichen Hemisphäre eindeutig bemerkbar macht, nämlich in Südwestafrika, dem heutigen Namibia.
Dort war am 8. Januar 2003 in der Hauptstadt Windhoek ein leichtes Erdbeben zu verzeichnen. Dabei handelt es sich hier um keine Erdbebenregion, was diesen Vorfall noch interessanter macht.
Leichtes Erdbeben in Windhoek Aus ganz Windhoek meldeten such Bürger, um von einer heftigen Erschütterung zu berichten, die sie um kurz nach 22 Uhr am Donnerstagabend (8.1.04) aus dem wohlverdienten Schlaf gerissen hatte. Gegen 22.30 Uhr folgte nach mehreren Berichten ein weiteres, leichtes Vibrieren des Erdreiches. Nach Angaben bei der Polizei konnte eine Explosion schnell als Ursache ausgeschlossen werden. Polizeisprecher Hofni Hamufungu meldete "keine besonderen Vorkommnisse" an dem besagten Abend.

Rainer Wackerle vom geografischen Landesamt in Windhoek wollte eine Ursache nicht hundertprozentig benennen, da es "zurzeit keine einzige seismische Station in Namibia" gebe, die einen Hinweis auf die Ursache der Erschütterung geben könne. "Die einzige arbeitsfähige Station in Tsumeb konnte wegen starker Regenfälle ebenfalls nicht weiterhelfen", bedauerte Wackerle.
Nachdem im Austausch mit einem unabhängigen Geologen die Wahrscheinlichkeit eines Meteoriteneinschlags nahezu ausgeschlossen werden konnte, blieb nur noch eine Möglichkeit: Ein leichtes Erdbeben direkt unterhalb von Windhoeks geologischem Bruch. Die Gesteinsbewegung wird dabei auf nur ein bis zwei Millimeter geschätzt.
Dies klingt alles recht seltsam. Namibia ist kein bekanntes Erdbebengebiet, wie z.B. die schwäbische Alb in Deutschland, wo ab und zu immer wieder alle paar Jahre ein Erdbeben stattfindet.


Chile-Beben hat Erdachse verschoben

Das Erdbeben in Chile hat heftige Auswirkungen auf den gesamten Globus. Laut Nasa-Forschern haben die Erschütterungen die Erdachse verschoben, die Erdumdrehung beschleunigt - und so die Tage verkürzt. Geologen warnen vor drastischen Folgen: Scheinbar erloschene Vulkane könnten ausbrechen.
Das Erdbeben vor der Küste Chiles hat weite Teile des Landes ins Chaos gestürzt, die Zahl der Todesopfer stieg laut Regierung auf fast 800, es kam zu Plünderungen und Gewaltausbrüchen.
Aber auch die Erdkugel hat die Erschütterungen nicht so einfach weggesteckt. Das Beben - es war das fünftstärkste, das je gemessen wurde - hat die Erdachse verschoben: um acht Zentimeter, berichten Geophysiker der Nasa. Der Heimatplanet habe nun eine etwas schiefere Position, melden die Forscher. Das Beben hat der Erde demnach zudem einen Drall verpasst - sie dreht sich jetzt etwas schneller. Die Dauer eines Tages habe sich dadurch um 1,26 Millionstel Sekunden verkürzt, berichten die Forscher. Die Einbuße sei zwar zu gering, um sie messen, geschweige denn erleben zu können - aber berechnen ließ sie sich.
Wie heftig der Impuls war, verdeutlicht jedoch ein Vergleich: Würde man das Wasser im Drei- Schluchten-Staudamm in China entsprechend verschieben, würde sich der Planet nur um ein Zwanzigstel so stark beschleunigen wie beim Erdbeben vom Samstag.
Mit dem zusätzlichen Drall macht die Erde ein wenig Geschwindigkeit gut. Der Mond bremst ihre Umdrehung stetig ab, die Anziehungskraft des Trabanten wirkt wie ein Bremsklotz. Die astronomische Zeit fällt gegenüber der Zeit der Atomuhren daher stetig zurück. Früher kreiselte die Erde deutlich schneller, Urzeit-Wesen lebten in 23-Stunden-Tagen.
Damit wir nicht irgendwann im Dunkeln Mittag essen müssen, wird in der Silvesternacht alle paar Jahre eine Sekunde eingefügt, die sogenannte Schaltsekunde. Das Chile-Beben hat die nächste Schaltsekunde nun ein wenig hinausgezögert.

Schon der Tsunami 2004 hatte der Erde einen Drall verpasst

Ursache für die Beschleunigung der Erddrehung ist der Eistänzerin-Effekt: Wenn eine Eistänzerin bei einer Pirouette ihre ausgestreckten Arme anzieht, dreht sie sich schneller - die höhere Drehgeschwindigkeit ihrer Arme überträgt sich auf ihren Körper. Gleiches passierte am Samstag mit der Erde: Das Chile-Beben hat massenhaft Gestein ins Erdinnere verschoben, sogleich beschleunigte sich die Rotation des Planeten.
Auch das schwere Tsunami-Erdbeben Ende 2004 in Südasien hatte der Erde einen zusätzlichen Drall verpasst, es verkürzte die Tageslänge um acht Millionstel Sekunden. Obwohl jenes Beben aber noch deutlich heftiger ausfiel als das von Chile, hatte es weniger Auswirkungen auf die Erdachse - es verschob sie um sieben Zentimeter, also um einen Zentimeter weniger als das Chile-Beben.
Das Chile-Beben habe den größeren Effekt gehabt, weil das Gestein steiler ins Erdinnere geschoben wurde, schreibt Nasa-Forscher Richard Gross, der Autor der Berechnungen. Zudem ereignete sich das Beben am Samstag wesentlich weiter entfernt vom Äquator als das Tsunami-Beben 2004.

Nahe des Äquators wirken sich Erdstöße weniger auf die Achse aus, denn dort liegt die Achsenmitte. Die sogenannte Figurenachse der Erde teilt zwei Erd-Halbkugeln gleicher Masse. Ein Stoß in ihre Mitte am Äquator verschiebt sie nicht. Die Nord-Süd-Achse der Erde liegt etwa zehn Meter neben der Figurenachse, ihre Veränderung haben die Nasa-Forscher nicht berechnet.

Die schweren Erdstöße könnten Vulkane wachrütteln

Womöglich zeigt das Beben vom Samstag aber auch spürbare Spätfolgen - in Chile könnten Vulkane erwachen. Denn was den meisten Experten lange abwegig erschien, haben deutsche Forscher unlängst bewiesen: Erdbeben können Vulkane explodieren lassen. Nach besonders starken Beben in Kamtschatka im Jahr 1952, in Chile 1960, in Alaska 1964 und in Indonesien 2004 hatte es in der Umgebung deutlich mehr Eruptionen als sonst gegeben. Die Aktivität der Vulkane hielt jahrelang an.
Das war kein Zufall, haben Thomas Walter vom Geoforschungszentrum Potsdam und Falk Amelung von der Universität Miami belegt. Nach einem Beben weite sich das Gestein unter den Vulkanen, es werde durchlässiger für Magma und Gase.
Solch ein explosives Szenario drohe nun in Chile, mutmaßen Geoforscher der Universität Oxford im Wissenschaftsmagazin New Scientist. Die schweren Stöße vom Samstag könnten Vulkane wachrütteln. Der Blick in die Vergangenheit verheißt jedenfalls nichts Gutes: Nach einem äußerst starken Beben am 22. Mai 1960 vor der Küste Chiles brachen in den Monaten darauf fünf Vulkane aus.

Chile-Beben macht Erde schneller

NEW YORK - Das Erdbeben von Chile war so stark, dass die Erdachse verschoben wurde. Jetzt sind die Tage kürzer als zuvor.
Es war einer der gewaltigsten je gemessenen Erdstosse, 8,8 auf der Richterskala, 50 Mal stärker als das Beben von Haiti. Die Erschütterung im Pazifik vor Chile hat über siebenhundert Menschen das Leben gekostet, ganze Landstriche zerstört und einen verheerenden Tsunami ausgelöst.
Die Verwerfungen von gewaltigen Fels und Erdmassen haben sogar die Gewichtsverteilung der Erde aus dem Lot gebracht. Kosequenz: Die Erdachse ist um acht Zentimeter verschoben und die Erde dreht sich schneller.
Mit dem Eisläufer-Effekt erklären die Wissenschaftler die physikalische Sensation: Wenn Lambiel und Co. auf dem Eis ihre Pirouetten drehen, wird die Rotation schneller, wenn sie ihre Arme an den Körper legen.
Die Erde hat also quasi nach dem Beben ihre Arme angelegt. Trotzdem: Es wird nun nicht merklich früher dunkel. Die Tagesdauer hat durch die Erdachsenverschiebung um 1,26 Mikrosekunden abgenommen. Eine Microsekunde ist der millionste Teil einer Sekunde.
Beben in Chile verschiebt die Erdachse
Die Erdbeben vor der chilenischen Küste sind im gesamten Pazifikraum gefürchtet, da sie neben den direkten Zerstörungen an Land auch gewaltige Tsunami-Wellen auslösen. Doch das letzte große Beben hat die gesamte Erde verändert. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa berichtete am Mittwoch, dass sich durch den Erdstoß mit der Stärke 8,8 die Erdachse um acht Zentimeter verschoben hat.
Berechnet wurde die Verschiebung durch Nasa-Geophysiker Richard Gross vom Jet Propulsion Laboratory in Pasadena, der zudem eine weitere erstaunliche Veränderung feststellte: "Das Chile- Erdbeben dürfte die Länge eines Erdentages um 1,26 Millionstel-Sekunden verkürzt haben." Mit anderen Worten: Die Rotation der Erde hat sich geringfügig beschleunigt.
Gross erklärt den Effekt, der so klein ist, dass er nur berechnet, aber nicht gemessen werden kann, mit den Drehungen einer Eiskunstläuferin. Wenn sie die Arme enger an den Körper legt, dann rotiert sie schneller. Da bei dem Erdbeben Teile der Nazca-Platte tiefer in den Erdmantel gerutscht sind, ergebe sich ein vergleichbarer Effekt. Bereits das Sumatra-Beben im Indischen Ozean im Dezember 2004 habe mit seiner Stärke von 9,1 die Tage um jeweils 6,8 Millionstel-Sekunden verkürzt, rechnete Gross vor.

Die Beschleunigung der Erdrotation ist allerdings nur vorübergehend. Denn durch die vom Mond erzeugten Gezeiten wird die Erde kontinuierlich abgebremst. Deshalb wird alle paar Jahre in der Silvesternacht eine Schaltsekunde eingefügt.
Faszinierend an den Zahlen des Nasa-Geophysikers ist aber nicht so sehr, wie stark sich die Erdachse verschoben hat, sondern mit welch extremer Genauigkeit heute Veränderungen bestimmt und auch schon direkt gemessen werden können.

Zwischen Kreis und Ellipse

Die Koordinatenbestimmung, so erläutert Professor Hermann Drewes, Direktor des Deutschen Geodätischen Forschungsinstituts in München, ist seit einiger Zeit mit dem Global Positioning System GPS im Millimeterbereich möglich. Und da zeigt sich heute mit größter Genauigkeit, wie sehr die Erde durch das Weltall eiert.
"Die Rotationsachse verschiebt sich ständig durch Massenverlagerung in der Atmosphäre", berichtet er. Allein dies führe zu Schwankungen von zwölf Metern. "Wenn Sie mit einer Fahne den Nordpol festlegen sollten, dann müssten Sie ständig im Kreis laufen", schildert er es drastisch.
Weitere Einflussfaktoren seien, so Drewes, Ozeanströmungen und die Schneebedeckung der Erdoberfläche. Da die Erde sich zudem wie ein Kreisel drehe, kämen weitere sich abschwächende und verstärkende Effekte zusammen, so dass normalerweise eine Schwankung der Erdachse bis zu 18 Metern zustande komme.
Sind angesichts dieser Schwankungen acht Zentimeter Verschiebung der Erdachse durch das Beben in Chile nicht vernachlässigbar? Nicht jede kleine Zahl sei marginal, meint Drewes. So messe man derzeit einen jährlichen Anstieg der Ozeane um 3,4 Millimeter. "Für das allgemeine Leben mag das noch unbedeutend sein, aber solche Zahlen zeigen deutlich den globalen Wandel, in diesem Fall die Veränderungen durch den Treibhauseffekt." Am schlimmsten durch das Beben der Stärke 8,8 wurde Concepción getroffen, wo Straßen zusammengeschoben wurden und Brücken sowie Häuser einstürzten. Rund 200 Messstellen haben Vermessungswissenschaftler in Lateinamerika verteilt.
Die Station in Concepción, die vom Bundesamt für Kartografie und Geodäsie betrieben wird, habe bis kurz nach dem Beben noch Werte aufgezeichnet, berichtet Drewes. Demnach hat sich dort die Erde um 2,90 Meter nach Westen verschoben, was ein recht großer Wert sei. Verursacht wird das durch die sogenannte Nazca-Platte, die sich vor der chilenischen Küste im Ostpazifik unter die südamerikanische Platte schiebt. Dadurch bauen sich gewaltige Spannungen auf, die durch Erdbeben schlagartig gelöst werden.
Nach Berechnungen des Geoforschungszentrums in Potsdam hat sich ungefähr ein Drittel der gesamten weltweiten seismischen Energie in den vergangenen Jahrzehnten entlang der südamerikanisch-pazifischen Plattengrenzen entladen. Viele Beben erreichten dabei Stärken von 8 und mehr, darunter auch das stärkste bislang gemessene Beben im Mai 1960, das eine Stärke von 9,5 hatte.
Ruhe wird in Chile auch künftig nicht eintreten. "Durch das Beben ist jetzt erst einmal das gesamte System zwischen den Platten gestört, deshalb rechnen wir dort weiterhin mit starken Nachbeben", sagt Drewes. Auch mit Vulkanausbrüchen in den nahen Anden muss gerechnet werden.
Irgendwann in der Zukunft werde, da sich die Nazca-Platte weiter voranarbeitet, ein neues schweres Beben folgen. "Und auch die Erdachse wird dann wahrscheinlich wieder einen kleinen Schlenker vollführen", so Geodäsie-Professor Drewes.

Beben in Chile verrückt Kontinent

Das Erdbeben in Chile hat nd weite Teile Südamerikas verschoben. Manche Ortschaften wurden um drei Meter versetzt. Die Bewegung soll anhalten: Südamerikas Landschaften werden nun jahrelang auf Wanderschaft bleiben.
Die Stadt Concepción hat sich knapp drei Meter nach Westen verschoben und Chiles Hauptstadt Santiago um fast 30 Zentimetern, berichten Experten der Ohio University. Das auf der anderen Seite

des Kontinents gelegene Buenos Aires befindet sich jetzt zweieinhalb Zentimeter weiter westlich. Selbst die Falklandinseln im Atlantik und brasilianische Küstenstädte hätten sich bewegt.
Auch das Tsunami-Beben von 2004 im Indischen Ozean beispielsweise hält Landmassen in Südostasiens bis heute in Bewegung. Inseln heben und senken um bis zu mehrere Meter. Häfen. Mangrovenwälder fielen trocken während andere Landstriche im Meer versanken. Die unmerklichen Verschiebungen setzten insgesamt sogar mehr Energie frei als das ursächliche Starkbeben am 26. Dezember 2004.

Das Seebeben und seine Folgen

Während die schrecklichen Nachrichten über die Flutkatastrophe in Asien nicht abreißen, melden sich die ersten Geologen zu Wort. Sie nehmen an, dass das schwere Erdbeben unter dem Indischen Ozean die Erdplatten um circa 30 Meter verschoben hat. Selbst die Erdrotation könnte sich dadurch beschleunigen.
Forscher vom US Geological Survey (USGS) aus Virginia haben nach erster Auswertung der Satelliten-Aufnahmen herausgefunden, dass sich nach dem Beben die Inselgruppe der Nikobaren und die Simeulue-Insel um eine gewisse Strecke verschoben hat. Welches Ausmaß diese Bewegung hat, konnte bisher nicht beantwortet werden, da die Geologen vom USGS noch genauere Messungen mit GPS-Systemen vornehmen müssen.
Durch das Reiben und Übereinanderschrammen der Erdplatten, was das Beben am Sonntag ausgelöst hat, könnte es zu Erdaufschüttungen unter der Wasseroberfläche gekommen sein. Die Betreiber des Hafens in der Stadt Banda Aceh in Sumatra befürchten daher auch, dass die Hafen- Zufahrt versperrt sei. Ähnliches hatte es nach schweren Erdbeben in Japan und der Türkei gegeben.
Das Jet Propulsion Laboratory der NASA hat unterdessen die Theorie aufgestellt, dass das gewaltige Beben der Stärke neun sich möglicherweise auf die Erdrotation ausgewirkt habe. Rein rechnerisch könnte sich die Erde nun nach der Katastrophe um drei Mikrosekunden schneller drehen. Zudem soll sich die Erdachse um circa 2,5 Zentimeter verschoben haben, was aber kein Problem darstellt, da sich die Erde um bis zu zehn Meter problemlos verschieben kann.
Grönland: Sonne ging zu früh auf
Wenn zum ersten Mal im neuen Jahr die Sonne wieder über den Horizont steigt, ist das in der grönländischen Stadt Ilulissat normalerweise ein Grund zur Freude. Doch in diesem Jahr sorgte der Sonnenaufgang für einige Irritationen: Denn die Sonne erschien zwei Tage früher als gewöhnlich. Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Klimawandel schuld daran sein könnte. Unterstützt wird diese These durch das ungewöhnlich warme Winterwetter: Während die USA und Europa im Dezember froren, verzeichnete Grönland Plustemperaturen.


Kapitel V: Erdmagnetfeld

Erd-Magnetfeld verschwindet

Potsdam - Viel weiter als geplant führt die Expedition. Als 2001 Forscher den magnetischen Nordpol vermessen wollten, war der einfach nicht mehr am vermuteten Platz. Erst 300 Kilometer weiter konnte das Team die Geräte aufstellen.
Ihre Ergebnisse bestätigen, was Geophysiker befürchten: Das lebenswichtige Magnetfeld der Erde wandert, es schwankt, wird brüchig. Von einer "besorgniserregenden Entwicklung" spricht Prof. Volker Haak vom Potsdamer Geoforschungszentrum.
Im Magazin "Bild der Wissenschaft" warnt er vor Millionenschäden. Offenbar steht eine Umpolung des Magnetfeldes bevor. Schon 2040 könnten in Deutschland Polarlichter tanzen. In 2000 Jahren dürften Kompassnadeln nach Süden zeigen.Bis dahin ist mit Chaos zu rechnen.
Unaufhörlich ist die Erde einem Trommelfeuer kosmischer Strahlung ausgesetzt, die vor allem von der Sonne stammen. Im Gegensatz zu anderen Planeten ist die Erde durch ihr Magnetfeld geschützt.
Diesen Schutz verdanken wir dem metallischem Innenleben unseres Planeten: Um den festen inneren Kern zirkuliert flüssiges Eisen. Wie bei einem Dynamo entstehen dabei Magnetfelder, die 2000 Kilometer weit ins All reichen.
Nun jedoch scheinen sich diese Eisen-Strömungen im Erdinneren zu verändern. In den letzten 20 Jahren hat das Magnetfeld um 1,7 Prozent abgenommen, über dem südlichen Atlantik sogar um 10 Prozent.
Auf dem Flug nach Südamerika bekommt man mittlerweile eine 1000-mal höhere Strahlendosis ab, als auf einem Asienflug. Hochtechnologie ist jedoch ungleich anfälliger als der Mensch. Professor Haak jedenfalls fordert dringend, Kraftwerke und Computer gegen kommende Strahlungs-Stürme zu schützen.

Erdmagnetfeld schwindet erst seit kurzem deutlich

Seit dem Beginn exakter Aufzeichnungen im Jahr 1840 konnten Wissenschaftler beobachten, dass das Erdmagnetfeld deutlich schwächer wird. Doch dass dies nicht immer so war, hat nun eine Analyse jahrhundertealter Schiffslogbücher ergeben. Das Magnetfeld soll mindestens seit 1590 relativ stabil gewesen sein.
Das ergaben die Untersuchungen von David Gubbins und Kollegen von der University of Leeds. Ungefähr ab dem Jahr der genaueren Aufzeichnungen ist es dann um rund fünf Prozent pro Jahrhundert schwächer geworden.
Nasa-Satelliten entdecken riesiges Loch im Erdmagnetfeld
Themis-Satelliten liefern neue Erkenntnisse über die Magnetosphäre
Fünf Satelliten, die um die Erde kreisen, haben das größte Loch im Magnetfeld der Erde entdeckt. Es trat im Juni 2007 auf und war zehnmal größer, als Wissenschaftler es bisher für möglich gehalten haben.
Durch die Satelliten der Themis-Mission haben Wissenschaftler wichtige neue Erkenntnisse über die Magnetosphäre der Erde gewonnen. Das ist ein Magnetfeld, das die Erde umgibt und vor dem permanenten Teilchenstrom, den sie Sonne aussendet, schützt. Die fünf Themis-Satelliten wurden Anfang 2007 in die Erdumlaufbahn geschossen. Seither umkreisen sie die Erde und erforschen die Magnetosphäre der Erde.
Dieser Schutzschild bekommt oft Löcher, durch die Teilchen in die Erdatmosphäre eindringen können. Dieses Phänomen lässt sich auf der Erde als Polarlicht beobachten. Durch Messungen, die die Satelliten der Themis-Mission durchgeführt haben, konnten Wissenschaftler die bisher größte Bresche im Schutzschild der Erde identifizieren. Sie war zehnmal größer, als Wissenschaftler es bislang für möglich gehalten hatten. "Ich konnte es erst gar nicht glauben", sagte David Sibeck, Leiter des Themis-Projekts. "Dieses Ergebnis ändert unser Verständnis von der Wechselwirkung von Sonnenwind und Magnetosphäre grundlegend."

Das Loch, das sich im Juni 2007 auftat, sei viermal größer als die Erde gewesen, erklärt Wenhui Li, Physiker von der Universität von New Hampshire in Durham. Durch das Loch hätten 10 hoch 27 Teilchen pro Sekunde eindringen können, ergänzt Lis Kollege Jimmy Raeder. Das sei "eine Zehnerpotenz mehr, als wir für möglich gehalten hätten". Die Themis-Satelliten waren zufällig genau zur Stelle, als sich das Loch in der Magnetosphäre auftat.

Die Wissenschaftler um Li fanden zudem mit Hilfe einer Computersimulation heraus, dass sich die Löcher in der Nähe der Pole in den hohen nördlichen und in den hohen südlichen Breiten auf der der Sonne zugewandten Seite bilden.
Die Auswertungen führten zu einer wichtigen neuen Erkenntnis: Bislang waren die Forscher davon ausgegangen, dass der Schutz vor den Teilchen am größten ist, wenn die Magnetfelder von Erde und Sonne gleich ausgerichtet sind. Die Ergebnisse der Themis-Mission zeigen jedoch das Gegenteil: Im Juni 2007 waren beide Magnetfelder nach Norden ausgerichtet. "Wenn die Magnetfelder der Erde und der Sonne gleich ausgerichtet sind, kommen 20-mal mehr Teilchen von der Sonne durch den löchrigen Magnetschild der Erde, als wenn sie entgegengesetzt ausgerichtet sind", erklärt Marit Oieroset von der Universität von Kalifornien in Berkeley.
Die neuen Erkenntnisse erlauben bessere Vorhersagen über die Stärke der sogenannten Sonnenstürme. Das bedeutet, dass wir uns auf der Erde besser auf Auswirkungen wie Ausfälle in der Stromversorgung oder Satellitenschäden vorbereiten können.

Riesenloch im Erdmagnetfeld entdeckt

Los Angeles (RPO). Nicht nur die Ozonschicht der Erde weist Löcher auf, auch das Magnetfeld, das unseren Planeten umspannt, hat hier und da seine Lücken. Forscher haben dort jetzt das größte jemals entdeckte Loch ausgemacht.
Der größte war schon vor über 300 Jahren mit den damaligen Teleskopen zu entdecken. Der zweite tauchte im Jahr 2006 in der Jupiteratmosphäre auf. Das neue Auge befindet sich auf etwa dem selben Breitengrad wie die beiden anderen, liegt etwas weiter westlich und ist das kleinste der drei. Und jetzt weitere faszinierende Bilder aus unserem Sonnensystem.Von der Sonne geht ein ständiger Sonnenwind aus...

...der die kosmische Strahlung von der Erde abhält.

Die Endeckung gelang Wissenschaftlern in den USA. Der Riss sei von dem NASA-Satellitensystem Themis ermittelt worden, erklärte der Wissenschaftler Marit Oierosat von der Universität von Kalifornien in Berkeley am Dienstag auf einer Fachtagung in San Francisco.
Meist verschwinden derartige Löcher nach kurzer Zeit wieder. Auf die Spur kamen die Wissenschaftler dem Riss durch die Messung von Sonnenteilchen. Das Magnetfeld schützt die Erde vor gefährlicher Strahlung aus dem All.

Ist am Massentiersterben der letzten Zeit das Wandern des Erdmagnetfelds Schuld?

Immer wieder sind in den letzten Wochen Vögel tot vom Himmel gefallen oder Fische verendet (ShortNews berichtete). Jetzt sind Spekulationen aufgetaucht, das eventuell das Erdmagnetfeld der Grund für dieses Phänomen ist.
In letzter Zeit sind immer wieder Berichte über die Verschiebung des Erdmagnetfelds veröffentlicht worden. Auch nehme die Stärke des Magnetfeldes ab. Aber viele Tiere sind auf ein stabiles Magnetfeld angewiesen.
So brauchen viele Vogelarten das Magnetfeld als Orientierung auf ihren Wanderungen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich der Pol umkehren wird. Allerdings weiß keiner wann das geschehen wird. Eine Polumkehr hätte für die Tierwelt dramatische Folgen. Viele Tiere würden aussterben.

Kompasse richten sich neu aus: Erdmagnetfeld wandert

Es passiert zwar nur schleichend, dennoch reicht die langsame Wanderung der Erdmagnetpole aus, dass Kompasse sich neu ausrichten und Flughäfen deshalb ihre Landebahnen neu beschriften müssen.
Der Magnetpol im Norden verschiebt sich immer mehr von Kanada in Richtung Russland: Falls sich die Wanderung weiterhin so vollzieht, ist der Magnetpol 2050 in Sibirien zu verorten.
Der Sprecher von "Cockpit" erklärt die Auswirkungen für die Flughäfen folgendermaßen: "Verschieben sich die magnetischen Feldlinien so, dass die Anflugrichtung 186 Grad beträgt, wird die Bahn in 19 umbenannt." Bei 183 Grad hat die Bahn noch die Bezeichnung 18.
Das Magnetfeld der Erde wird schwächer
Polsprünge können sich schneller vollziehen als bisher gedacht. Skeptiker befürchten dadurch ernste Konsequenzen für die Erde: vom Magnet-Chaos bis zum Massenaussterben. Hätten die ersten Wesen, die die Erde bevölkerten, schon einen Kompass besessen, hätte dessen Nadel nach Süden gezeigt. Heute weist sie nach Norden. Das Erdmagnetfeld muss also seine Richtung um 180 Grad gedreht haben - der magnetische Südpol wurde zum Nordpol. Diese Umpolung ereignete sich vor etwa 780 000 Jahren. Das wissen die Geowissenschaftler aus sogenannten paläomagnetischen Daten. Tritt beispielsweise bei einem Vulkanausbruch Magma aus, richten sich eisenhaltige Mineralien darin nach den Linien des Erdmagnetfelds aus. Beim Erstarren der Gesteinsschmelze verharren sie in dieser Position - die jeweilige Magnetfeldrichtung wird gleichsam eingefroren und lässt sich im Labor bestimmen. Mit dieser Methode können die Forscher Umpolungen, die sich in den vergangenen 100 Millionen Jahren ereigneten, gut datieren.

Gleichermaßen verfuhr Scott Bogue vom Occidental College in Los Angeles, der in einer neuen Untersuchung gemeinsam mit Jonathan Glen vom U.S. Geological Survey in Menlo Park, Kalifornien, einen Lavastrom in Nevada untersucht hat. Dieser zeugte von einer ungewöhnlich komplexen Geschichte, die sich vor rund 16 Millionen Jahren ereignet haben muss: Er ist nämlich zunächst abgekühlt und wurde dann innerhalb eines Jahres durch einen zweiten Lavafluss erneut erhitzt. Zwischen beiden Abkühlungsprozessen hat sich das Magnetfeld, so zeigen die Analysen von Bogue und Glen, um 53 Grad gedreht. Stimmen diese Messungen, würde das beweisen, dass Magnetumpolungen sehr viel schneller vonstatten gehen können als bisher gedacht: In diesem Fall wurde offenbar in weniger als vier Jahren aus dem magnetischen Nord- der Südpol und umgekehrt, das Magnetfeld der Erde hatte sich komplett gedreht.
Schneller als vermutet Diese Erkenntnisse versetzen die Forscher in Staunen, denn bisher sind sie davon ausgegangen, dass sich das irdische Magnetfeld im Mittel alle 300 000 Jahre umpolt und dieser Vorgang normalerweise mehrere Tausend Jahre dauert. Bis zu den Untersuchungen von Bogue und Glen gab es nur einen einzigen Hinweis darauf, dass die Magnetfeld-Umkehrungen auch schneller ablaufen können. 1995 nämlich fanden Wissenschaftler in Oregon magnetische Spuren in Lavaströmen, die auf eine Drehung des Magnetfelds um sechs Grad pro Tag hindeuten. Bei diesem Tempo dauert die Umpolung sogar nur einen Monat. Da es nur dieses eine Beispiel gab, zweifelten die meisten Geophysiker jedoch an der Interpretation der Daten. „Wir versuchen nun zu beweisen, dass es sich bei unserem Fall um ein zweites Beispiel für eine schnelle Umkehr des Magnetfeldes handelt“, erklärt Scott Bogue im Fachmagazin „Geophysical Letters“, das dieser Tage erscheint.

Der nächste Polsprung ist überfällig Die Messungen zeigen, dass es etwa in Zeiträumen von durchschnittlich 300 000 bis 500 000 Jahren zu einem Polsprung kam. Da der letzte gemessene sich vor 780 000 Jahren ereignete, wäre der nächste also mehr als überfällig. Und womöglich hat der Prozess, der zu einer weiteren Polumkehr führt, bereits begonnen. Ein Indiz dafür ist, dass das Erdmagnetfeld seit Beginn der Messungen vor 170 Jahren bis heute um zehn Prozent schwächer geworden ist. Eine Ende 2005 veröffentlichte Studie ergab zudem, dass sich der magnetische Nordpol im vergangenen Jahrhundert um rund 1100 Kilometer von Alaska in Richtung Sibirien verlagerte. Dabei wanderte er in der Spitze mit 50 Kilometer pro Jahr im Zickzack durch die Tundra. Das Magnetfeld ändert sich also rasant.
Mittlerweile verstehen die Geologen auch weitgehend, was diese Polwanderung bewirkt. Erzeugt wird das Erdmagnetfeld vom sogenannten Geodynamo: Im Erdkern, der größtenteils aus flüssigem Eisen besteht, steigt heißes Magma bis an die Grenze zum Erdmantel auf. Dort gibt es seine Wärme ab, kühlt aus und sinkt wieder ab. Zugleich rotiert der Erdkern. Durch diese sich überlagernden Bewegungen fließt, wie bei einem Fahrraddynamo, im glutflüssigen Erdinnern ein Strom. Der Stromfluss wiederum bringt ein Magnetfeld hervor - eben das Erdmagnetfeld. Physiker nennen diesen Vorgang Induktion, er lässt sich bei jedem stromdurchflossenen Kabel beobachten.
Störungen im Geodynamo Im Normalfall hat das Erdfeld zwei Pole. Doch offenbar kommt es in Abständen zu Störungen im Geodynamo. Sie destabilisieren das Magnetfeld. Es wird schwächer, gleichzeitig bilden sich weitere Magnetpole aus. Verringert sich die Feldstärke weiter wie bisher beobachtet, gibt es in etwa 1800 Jahren an der Erdoberfläche ein Feld mit vier Polen (Quadrupol). Es können auch acht Magnetpole entstehen. Damit geht ein Wechsel in der Flussrichtung des Feldes einher. Wenn sich die Störung abschwächt, verschwindet die Multipolstruktur wieder, zwei normale Pole bilden sich aus, diesmal mit umgekehrten Vorzeichen. Dann stabilisiert sich das Feld wieder.
Auswirkungen auf die Erde Während dieses Prozesses, der normalerweise etwa 5000 bis 10 000 Jahre dauert, verringert sich die Feldstärke an der Erdoberfläche um bis zu 90 Prozent. Das hat natürlich Auswirkungen auf die Erde. Aber sie sind bei Weitem nicht so gravierend, wie sie die „Bild“-Zeitung an die Wand malte, als die Studie von 2005 zur Polumkehr vorgestellt wurde: Ein „Magnet-Chaos“ sei zu erwarten, durch das die Krebsraten steigen und wir im Dunkeln sitzen würden.
Das ist völliger Quatsch. Auch bei einer Umkehr verschwindet das Erdmagnetfeld nicht vollständig. Allenfalls sinkt nach Angaben von Experten des Geoforschungszentrums Potsdam die Magnetopause - die Grenze, an der das Erdmagnetfeld im All endet - ab. Heute verläuft sie in etwa 65 000 Kilometer Höhe, das entspricht zehn Erdradien. Schwächt sich das Erdmagnetfeld auf zehn Prozent seines heutigen Wertes ab, verringert sie sich auf fünf Erdradien. Das ist nicht sehr beunruhigend. Denn die Höhenstrahlung oder die Teilchen des Sonnenwinds können auch bei dieser Feldkonfiguration nicht zur Erdoberfläche vordringen und gesundheitsschädigend wirken. Selbst wenn wir das Magnetfeld komplett wegnähmen, würde diese Strahlung von der Lufthülle der Erde abgefangen.
Ozonloch an den Polen Die Teilchen dringen vornehmlich an den Polregionen in die Atmosphäre ein, wo die Feldlinien senkrecht in den Boden laufen. Am Äquator werden sie sehr stark abgelenkt. Schwächt sich das Feld ab, erreichen allerdings mehr Teilchen die Lufthülle. Dort erzeugen sie mehr Stickoxid, das seinerseits die Ozonschicht in der Stratosphäre schädigt. Dann erreicht mehr UV-Licht von der Sonne die Erdoberfläche.
Doch wie Simulationen zeigen, bleibt der Ozonabbau auf die Polgebiete beschränkt, so wie heute bei den vom Menschen verursachten Ozonlöchern. Von einer erhöhten Krebsrate in der Weltbevölkerung kann also keine Rede sein. Stromausfälle sind ebenfalls nicht zu erwarten. Allerdings können wir bei einer Feldumkehr nicht nach dem Kompass navigieren. Die Kompassnavigation spielt aber heute ohnehin kaum mehr eine Rolle. Tiere wie die Zugvögel, die sich am Erdmagnetfeld orientieren, könnten jedoch vorübergehend Schwierigkeiten bekommen. Der Prozess der Polumkehr verläuft allerdings so langsam, dass sie sich mit der Zeit auf die veränderten Feldverhältnisse einstellen können.
Manche fürchten gar die nächste Eiszeit Einige Forscher vermuten auch einen Zusammenhang zwischen Polsprüngen und Klima. Der Aufprall der kosmischen Strahlung, so ihre Theorie, erzeugt in der Atmosphäre viele Kondensationskeime, an denen sich Wasserdampf anlagert. Es entstehen Tröpfchen, was zu einer verstärkten Bewölkung führt. Wolken aber kühlen die Erde ab. Deshalb könnte dieser Mechanismus Klimaveränderungen bewirken - bis hin zu Eiszeiten. Wäre dies richtig, würde die Polumkehr tatsächlich die ganze Erde und nicht nur einzelne Organismen beeinflussen.

Evolution und Massensterben
Das gilt auch für eine weitere Hypothese, die ein paar Wissenschaftler vertreten. Sie bringen die großen Aussterbeereignisse, die es in früheren Erdzeitaltern gab, mit den Polsprüngen in Zusammenhang. Tatsächlich gibt es Hinweise, dass bei früheren Polumkehrungen viele Arten von Mikroorganismen, die in den Ozeanen lebten, verschwanden. Auch die Evolution, argumentieren die Forscher, könne von der Polumkehr beeinflusst worden sein. Denn die erhöhte UV-Einstrahlung in den Schwächephasen des Erdmagnetfelds könne bei den Lebewesen Mutationen ausgelöst haben. Diese Erbgutveränderungen hätten dann zur Bildung neuer Arten beigetragen.

Träfe dies zu, wären auch unsere Vorfahren, die vor 780 000 Jahren einen Polsprung erlebten, ohne es zu ahnen, ein Produkt dieser von Veränderungen des Erdmagnetfelds gelenkten Evolution. Folglich würden auch wir unsere Existenz zumindest teilweise der Serie vergangener Polsprünge verdanken.

Rasend schnelle Umpolung des Erdmagnetfelds

Eine neue wissenschaftliche Erkenntnis sorgt derzeit für Aufsehen unter Experten. Zwei US- amerikanische Forscher glauben entdeckt zu haben, dass eine Umpolung des Erdmagnetfelds wesentlich schneller erfolgen kann als bisher vermutet. Statt mehrere Jahrtausende in Anspruch zu nehmen, seien den aktuellen Analysen zufolge nur wenige Jahre dafür erforderlich. Die nächste Feldumkehr ist überfällig. Sollte sie ebenso schnell erfolgen, könnte dies gefährliche Folgen für uns haben.
Unsere Erde befindet sich im ständigen Wandel, das dürfte wohl niemand bestreiten. Trotzdem waren so genannte »Katastrophentheorien« bei Naturwissenschaftlern nie sonderlich beliebt. Sie scheinen hier beinahe schon von einer ähnlich anrüchigen Aura umgeben wie die großen »Verschwörungstheorien«.

Veränderungen spielen sich selbst nach heute weit verbreiteter Ansicht eher langsam ab, evolutionär, nicht aber schnell und »revolutionär«. Dennoch sieht sich die Wissenschaft auf den verschiedensten Gebieten immer wieder gezwungen, ihre Ansichten deutlich zu revidieren. Auch in der Astronomie stellt sich heraus, dass Welten radikal umgeformt werden, wozu äußere Prozesse ebenfalls beitragen. Da waren die großen Faunenschnitte, die jeweils fast alles Leben von unserem Planeten gefegt haben. Der Kreide-Tertiär-Umbruch löschte beinahe sämtliche Dinos aus, und jetzt haben Wissenschaftler sich endlich durchgerungen anzuerkennen, dass es eben doch ein riesiger Komet oder Asteroidenbrocken war, der damals in die Erdkruste stürzte und eine globale Katastrophe heraufbeschwor.

Jetzt erkennt die Fachwelt auch mit Erstaunen, wie oft Planeten heute noch von Restmaterie des Sonnensystems getroffen werden. Innerhalb rund eines Jahres wurde Jupiter mindestens rund dreimal Zielscheibe solcher kosmischen Geschosse. Das hätte zuvor auch kaum jemand erwartet. Gerade kürzlich, am vergangenen Mittwoch, dem 8. September, zogen gleich zwei Asteroiden in weniger als Mondentfernung an der Erde vorbei. Es tut sich also was. Und das auch in anderer Hinsicht. Diese Erkenntnis führt allerdings ähnlich wie das Dino-Sterben in eine recht weit entfernte Epoche zurück, in die Zeit vor 16 Millionen Jahren.

Zwei US-amerikanische Geophysiker haben jetzt nämlich verblüffende neue Einsichten in das Treiben unseres irdischen Magnetfelds gewonnen. Ihre Ergebnisse werden sie demnächst im Fachblatt Geophysical Research Letters publizieren. Die Autoren, Scott Bogue und Jonathan Glen, untersuchten alte Lavaströme im US-Bundesstaat Nevada. Dort maßen sie die Gesteinsmagnetisierung in 16 Millionen Jahre alten Lavaströmen. Bei Erkaltung wird die augenblickliche Feldorientierung wie auf einer natürlichen Speicherplatte im Fels festgehalten. Das Gestein in Nevada wurde allerdings gleich zweimal innerhalb nur eines Jahres vulkanisch aufgeschmolzen. Wie sich jetzt gezeigt hat, drehte sich das Magnetfeld zwischen den beiden Abkühlphasen um sage und schreibe 53 Grad. Nun suchen die US-Wissenschaftler nach Belegen dafür, dass es sich bei der schnellen Veränderung um ein globales Phänomen handelte. Denn immer noch gehen viele Fachkollegen davon aus, dass hier lediglich eine lokale Anomalie vorlag.
Ein ähnliches Ergebnis hatten allerdings andere Wissenschaftler bereits im Jahr 1995 in Oregon erzielt. Die dort aufgefundenen Indizien deuteten ebenfalls auf eine sehr schnelle Felddrehung hin, sechs Grad pro Tag! Das entspräche einer kompletten Feldumkehr innerhalb von nur einem Monat. Allerdings klang dies so unglaublich, dass die Resultate vielfach angezweifelt wurden. Irgendetwas schien hier etwas faul mit den Daten zu sein. Und doch, niemand konnte sie wirklich entkräften. Jetzt werden diese Funde von neuen, sehr ähnlich lautenden Messungen bestätigt. Kann es sein, dass unser Magnetfeld auch auf globaler Ebene einer sehr schnellen Veränderung unterworfen ist?

Durchschnittlich alle 300 000 Jahre kippt das Feld der Erde, dreht sich um 180 Grad. Das hätte bereits längst wieder geschehen müssen. Das letzte Ereignis dieser Art fand nämlich bereits vor 780 000 Jahren statt, hier klafft also eine extrem große Lücke. Seit mehr als einem Jahrhundert aber schwächt sich der natürliche Schutzschirm der Erde nun bereits tatsächlich wieder ab. Etliche Fachleute sehen darin erste Anzeichen für den Beginn einer neuen Umpolung.

Ein nahe dem Umkehrpunkt stark geschwächtes Erdmagnetfeld lässt kosmische Strahlung und energiereiche solare Teilchen verstärkt zum Boden vordringen - wir wären diesen Einflüssen also über geraume Zeit völlig ungeschützt ausgeliefert. Dabei handelt es sich bekanntlich um Vorgänge, die sowohl moderne Technik als auch das irdischen Leben nachteilig beeinflussen und deutliche Gesundheitsrisiken bergen. Eine unerwartet baldige Umkehr könnte demnach unsere gesamte Zivilisation gefährden. Je nachdem, wie schnell sie abläuft und wie lange unser Planet ohne effektiven Schutz ist, wäre auch mit unterschiedlich deutlichen Folgen zu rechnen.

Die Flussumkehr

Beobachtungen aus den vergangenen 150 Jahren zeigen, dass die Stärke des Magnetfeldes während dieser Zeit kontinuierlich abgenommen hat. Satellitenmessungen weisen ebenfalls auf eine Abschwächung des Erdmagnetfeldes hin, die im Nordatlantik bei etwa 1% pro Jahr liegt. Viele Wissenschafter sind der Meinung, dass dies ein Anzeichen auf eine Umpolung des Magnetfelds ist.
Weitere Anzeichen sind beispielsweise Stellen in der Kern-Mantel-Zone, wo die Richtung des Magnetflusses umgekehrt ist als für die jeweilige Hemisphäre üblich. Die größte dieser Regionen erstreckt sich südlich unter der Südspitze Afrikas nach Westen bis unter die Südspitze Südamerikas (Südatlantikanomalie). Weitere Flussrichtungswechsel zeichnen sich unter der Ostküste Nordamerikas und unter der Arktis ab. Diese Bereiche vergrößern sich messbar und bewegen sich immer weiter polwärts. Mit diesem Phänomen lässt sich die Schwächung und anschließende Umkehrung des Dipolfeldes erklären.
Die Flussumkehr entsteht, wenn sich auf der Kern-Mantel-Grenze durch Turbulenzen die Konvektionsströme und damit auch die magnetischen Feldlinien, die im Kern normalerweise horizontal verlaufen, zu vertikalen Schlaufen verbiegen. Tritt eine solche Schlaufe in einem Punkt aus dem Kern aus und in einem anderen wieder in ihn ein, so erhält man zwei räumlich nah beieinander liegende Orte mit unterschiedlicher Richtung des magnetischen Flusses. Diese Anomalien können das Gesamtfeld schwächen, wenn die Region mit dem umgekehrten Fluss näher am geographischen Pol liegt als die Region mit normalem Fluss, weil das Dipolfeld besonders empfindlich auf Veränderungen im Polbereich reagiert. Bis zur vollständigen Polumkehr werden also diese Anomalien immer weiter wachsen.

So führt die beobachtete Abnahme der magnetischen Feldstärke dazu, dass sich die Strahlung aus dem Weltraum in der näheren Umgebung der Erde erhöht, da sie dem Sonnenwind etwas stärker ausgesetzt ist. So erleiden bereits heute z. B. hoch fliegende Satelliten in Regionen niedriger Magnetfeldstärke 90% ihrer Schädigung durch Teilchenstrahlung hoher Energie. Ebenso würde sich das Krebsrisiko beim Menschen Aufgrund des instabilen Magnetfeldes bzw. den erhöhten Strahlungen drastisch erhöhen.
Theorien für eine erneute Umpolung des Magnetfeldes unterscheiden sich dabei extrem voneinander und zeigen, dass auch das Phänomen der Umpolung noch nicht völlig erforscht ist. So gehen manche Theorien davon aus, dass eine Umpolung schon längst fällig wäre.
Im Dezember 2010 hat man nun festgestellt, dass es im Erdmagnetfeld an der Südspitze von Afrika zu mehreren Wirbelbildungen gekommen ist. Dies könnten jetzt bereits die ersten Anzeichen für eine bevorstehende Umpolung unseres Erdmagnetfdeldes sein. Im Zusammenhang mit dem solaren Maximum, dass im Frühjahr 2013 zu erwarten ist, ist dieser Umstand mehr als nur Bedenklich, er ist Besorgniseregend.


So, das wars..
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BeitragVerfasst am: 08.02.2011, 04:22    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, noch nicht....

Da die solaren EMP Impulse ganz grundlegend auf unser Magnetfeld Auswirkungen haben, könnte es zu einer Kettenreaktion kommen, deren Ausmaße wir nicht vorhersagen können, weil es hierfür keine Erfahrungswerte gibt, auf die wir zurückgreiffen können.

Der Schutzschild schwächelt

Das Erdmagnetfeld umgibt unseren Planeten wie ein unsichtbares Netz und schützt uns vor Teilchen aus dem All. Geophysiker wollen es nun vermessen, denn es verliert kontinuierlich an Stärke.
Das Magnetfeld schützt die Erde vor dem Sonnenwind.
Wie ein unsichtbares Netz umgibt das Erdmagnetfeld unseren Planeten und schützt ihn vor energiereichen Teilchen aus dem Weltraum. Doch seit langem verliert es kontinuierlich an Stärke, in manchen Regionen um bis zu vier Prozent pro Jahrzehnt. Würde der Magnetschirm durchlässig, so hätte dies negative Auswirkungen auf das Klima und die Biosphäre. Bei starken Teilchenstürmen von der Sonne könnte es zu Ausfällen in den irdischen Elektrizitätsnetzen und der Satellitenkommunikation kommen. Geophysiker kennen jedoch weder die Ursache für das Schwinden des Feldes, noch können sie die weitere Entwicklung vorhersagen. Genauere Messdaten erhoffen sie sich vom Satellitenprojekt Swarm der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Seit einigen Jahren können Theoretiker diesen sogenannten Geodynamo, der das Erdfeld erzeugt, mit Computern simulieren. Es gelingt ihnen aber nicht, aus der heute bekannten Form des Magnetfeldes das Strömungsmuster eindeutig zu rekonstruieren. „Unterschiedliche Strömungen können die selbe Dipolform des Magnetfelds erzeugen“, sagt Ulrich Christensen vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau, dem als einer der ersten Geodynamo-Simulationen gelungen sind.
Umstritten ist die Frage nach der Ursache der Polumkehrungen. Anhand von Gesteinsanalysen konnten Geophysiker nachweisen, dass das Erdmagnetfeld in den vergangenen 160 Millionen Jahren vielfach umgeklappt ist. Das heißt, Nord- und Südpol haben ihre Plätze getauscht. Solche Wechsel erfolgten in unregelmäßigen Abständen zwischen einigen zehntausend und mehreren zehn Millionen Jahren. Zuletzt geschah dies vor 780 000 Jahren. Hierbei wanderten die Pole jedoch nicht über den Globus, sondern sie verschwanden. „An ihre Stelle traten mehrere schwache Pole, die sich ständig veränderten“, so Christensen. Eine solche Übergangsphase, in der der Magnetschirm sehr schwach wird, dauert wenige tausend Jahre, danach formiert sich das starke Dipolfeld wieder.
Strahlungsteilchen bleiben in der Atmosphäre hängen
In der Übergangsphase können kosmische Strahlungsteilchen nahezu ungehindert in die Atmosphäre hineinrasen. Zum Glück für Tiere und Pflanzen bleiben die Teilchen in der Atmosphäre hängen, weil sie dort mit Molekülen zusammenstoßen. Doch damit greifen sie in die Chemie der Atmosphäre ein. Forscher der Universität Bremen fanden vor zwei Jahren heraus, dass ein verstärkter Teilchenstrom mehr Stickoxide erzeugt, die das Ozon abbauen. Dadurch trifft vermehrt UV-Strahlung auf die Erde. Mutationen und eventuell das Aussterben von Lebewesen könnte die Folge sein.


Steht die Erde bald Kopf?
ZDF-Wissenschaftsmagazin "Abenteuer Forschung" über Turbulenzen im Erdmagnetfeld

Mainz (ots) - Die Kompassnadel zeigt nach Norden. Diese scheinbar zuverlässige Regel lernt jedes Kind. Doch stimmt sie auch? In Wirklichkeit ist der magnetische Pol ständig auf Wanderschaft. Unter dem Titel "Verkehrte Welt: Wenn am Nordpol Süden ist" verfolgt Professor Harald Lesch in der nächsten Ausgabe des ZDF-Wissenschaftsmagazins "Abenteuer Forschung" am Mittwoch, 19. Januar 2011, 22.15 Uhr, die Spur des unsteten Fixpunkts.
Forscher in der Arktis vermessen jedes Jahr die Position des magnetischen Nordpols neu - und stellen dabei fest, dass er jährlich etwa 50 Kilometer wandert. Schon im Jahr 2050 könnte der Magnetpol in Sibirien ankommen.
Auf Hawaii erforschen Geologen in altem Lavagestein das Erdmagnetfeld vergangener Zeiten und stoßen dabei auf Erstaunliches: Rund alle 250 000 Jahre dreht sich das Magnetfeld der Erde um - aus Nord wird dann Süd. Die nächste Umkehr ist statistisch betrachtet längst überfällig. Bereits jetzt gibt es viele Indizien dafür, dass eine Umpolung bevorstehen könnte. Das Erdmagnetfeld schwächelt, Anomalien nehmen zu. Was bedeutet das für die Erde, die durch ihr Magnetfeld - normalerweise - vor Sonnenstürmen geschützt ist? Werden die Teilchenstürme der Sonne die Erde ins Chaos treiben? Wie werden wandernde Tiere, die sich mit ihrem Magnetsinn orientieren, auf die Veränderung reagieren? Und werden Polarlichter, die an den Polen entstehen, wo die Teilchen des Sonnensturms entlang der Erdmagnetfeldlinien in die Atmosphäre gelangen, in Zukunft auch in unseren Breiten zu sehen sein?


Kapitel VI: Magnetischer Polsprung
Forscher finden weiteren Hinweis für spontanen Polsprung der Erde

Menlo Park/ USA - Anhand von Untersuchungen sich durch Plattentektonik am mittelozeanischen Rücken ständig nachbildender erstarrter Magma der ozeanischen Kruste kann nachgewiesen werden , dass sich das Magnetfeld der Erde alle 250.000 bis 300.000 Jahre umkehrt - ein Prozess, der für gewöhnlich zwischen 4.000 und 10.000 Jahr dauert. Schon zum zweiten Male haben US- Wissenschaftler nun jedoch Hinweise auf einen nahezu spontanen Polsprung vor rund 16 Millionen Jahren gefunden, während dessen die Umkehr nur wenige Jahre benötigt hatte.
Ein entsprechendes Szenario ist zwar nach den gängigen wissenschaftlichen Erdkernmodellen nahezu unmöglich - dennoch fanden Wissenschaftler um Scott Bogue vom "Occidental College in Los Angeles" 1995 anhand von ungewöhnlichen magnetischen Mustern in Lavaflüssen im US- Bundesstaat Oregon deutliche Hinweise darauf, dass sich das Magnetfeld damals täglich um 6 Grad und somit rund 10.000 Mal schneller verschob, als dies bis dahin für möglich gehalten wurde.
Hinweise auf einen baldigen magnetischen Polsprung
Erst kürzlich wurden bei einem Meeting in Los Angelos neue Tatsachen über das Erdmagnetfeld bekannt, die einen baldigen Polsprung befürchten lassen.
Bekannt ist, dass das Erdmagnetfeld seit etwa 1000 Jahren schwächer wird. Seit 150 Jahre hat sich diese Entwicklung beschleunigt. Dies berichtete Robert Coe von der University of California ( http://www.es.ucsc.edu/personnel/Coe/ ).
Robert Coe entdeckte auch, dass drastische Änderungen im Erdmagnetfeld auch sehr schnell und plötzlich passieren können. Dies ist eine eher neue Erkenntnis, weil man bisher eher von langsamen Wechseln ausging.
Das Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ) berichtet, dass die Stärke des Magnetfeldes seit 1979 um 1,7 Prozent abgenommen hat. Über dem Südatlantik beträgt der Schwund sogar zehn Prozent.
Wie unter Erd-Magnetfeld beschrieben wird, bildet sich das Magnetfeld durch Rotation des flüssigen Eisens im Erdinnern. Wenn diese Rotation aufhören würde, würde das Erdmagnetfeld nachlassen.
Zur Zeit schwächt sich das Erdmagnetfeld jedoch noch 10 bis 100 mal schneller ab, als wenn der "Erd-Dynamo" abgeschaltet wäre. Es muss also Gegenströmungen geben, die gegen das Magnetfeld anarbeiten.
Satellitendaten zeigen, dass es manche Gegenden auf der Erde gibt, wo sich die Magnetrichtung jetzt schon umgekehrt hat. Der Kompass zeigt in die verkehrte Richtung. Diese Gegenden könnten mit den vermuteten Gegenströmungen im Erdinnern zusammenhängen.
Diese magnetisch umgepolten Gegenden haben sich in den letzten 20 Jahren ausgeweitet, berichtet der Geophysiker Gauthier Hulot aus Paris.
Grosse umgepolte "Löcher" gibt es beispielsweise im Südatlantik. Wenn Raumschiffe oder Flugzeuge diese Gegend überfliegen, erhalten die Passagiere eine stark überdurchschnittliche Strahlungsdosis.
Polsprung - Steht eine Umpolung des Erdmagnetfelds bevor?
und welche Folgen hätte das für uns?
Hätten unsere fernsten Vorfahren schon einen Kompass besessen, wäre dessen Nadel noch nach Süden ausgeschlagen. Doch vor etwa 780000 Jahren polte sich das Erdmagnetfeld mit einem Mal um, der Südpol wurde zum Nordpol. Beweise dafür finden Geologen in der Lava von früheren Vulkanausbrüchen. Lava enthält eisenreiche Mineralien, die sich entlang den Magnetfeldlinien ausrichten.
Vor mehr als 780000 Jahren zeigen sie noch nach Süden, danach nach Norden. Was Geo- Spezialisten in aller Welt beunruhigt: Eine erneute Umpolung steht schon seit langem an. Den Spuren im Lavagestein zufolge ereignen sich Polsprünge etwa alle 500000 Jahre - der nächste wäre also mehr als überfällig. Weiteres mögliches Indiz für eine baldige Umpolung: Seit den ersten Messungen vor 170 Jahren ist das Magnetfeld um zehn Prozent schwächer geworden.

Dieses Bild zeigt den Bericht aus dem Magazin P.M.Diese Daten stammen vom Geomagnetischen Observatorium Niemegk in den Wäldern Brandenburgs. Bei seinen wöchentlichen Messungen stellt Diplom-Ingenieur Hans-Joachim Linthe eine weitere Abweichung fest. Mit bereits 50 Kilometern pro Jahr wandert der magnetische Nordpol in immer schnellerem Zickzackkurs durch Kanada - auch das ein Hinweis auf die derzeitige Instabilität des Erdmagnetfelds.
Im äußeren Erdkern, in 3000 Kilometer Tiefe, lassen wirbelnde Massen von flüssigem Eisen wie eine Art »Geo-Dynamo« das elektromagnetische Feld der Erde entstehen. Es umgibt unseren Planeten wie ein dicker Ring, schützt vor radioaktiven Strahlen aus dem All, auch vor der harten UV-Strahlung der Sonne, die auf die Erde als so genannter Sonnenwind niederprasselt. Bei einer Umpolung würde dieser unsichtbare Schutzschild zusammenbrechen und müsste sich in umgekehrter Richtung erst wieder aufbauen.
Droht uns also eine Apokalypse? Einige Wissenschaftler glauben nicht an ein solches Horrorszenario. Der renommierte Münchner Astrophysiker Harald Lesch hat in einem Computermodell die magnetfeldfreie, »nackte« Erde dem Sonnenwind ausgesetzt. Ionisiert und voll magnetisiert trifft dieser mit einer Geschwindigkeit von 400 Kilometer pro Sekunde auf die Hochatmosphäre. In der Simulation zeigt sich: Sofort baut sich ein neues Magnetfeld auf, in nur 15 Minuten wäre der Schutzmantel der Erde wieder intakt. Das deckt sich mit der Tatsache, dass keine Beweise für ein Massensterben gefunden wurden, das vor 780000 Jahren durch hohe Strahlendosen ausgelöst worden wäre.
Leschs Modell ist allerdings nur Theorie. Deshalb wollen Polarforscher aus zehn Ländern Europas nun überprüfen, was tatsächlich bei der Feldumkehr vor 780000 Jahren geschah. In der Antarktis holen sie aus drei Kilometer Tiefe Eis an die Oberfläche - gefrorenen Regen aus der Zeit des Polsprungs. Die Wissenschaftler wollen wissen, ob es das metallische Element Beryllium 10 enthält. Dieses entsteht, wenn starke kosmische Strahlung in die Erdatmosphäre dringt und mit dem dort enthaltenen Sauerstoff sowie Stickstoff reagiert. Sollte diese Untersuchung positiv verlaufen, wären bei einem Polsprung ernste Folgen - etwa die Zunahme von Hautkrebs und Mutationen bei Pflanzen und Tieren - nicht ausgeschlossen.
Was in jedem Fall zu befürchten ist: Bei einer Umpolung im 21. Jahrhundert würde die hochsensible Hightech des modernen Homo sapiens verrückt spielen und streckenweise ausfallen. Besonders betroffen wären Satelliten, die schon bei starkem Sonnenwind schwächeln. Alle elf Jahre, wenn der Sonnensturm ein Maximum erreicht, werden auf der Erde die Kommunikations- und Datennetze gestört. Um die Strömung der Solarpartikel besser zu verstehen, wird diese derzeit von vier Satelliten des European Space Operations Centre untersucht, einem Quartett mit den Namen Rumba, Salsa, Tango, Samba. Das GeoForschungsZentrum Potsdam fühlt dem Erdmagnetfeld zusätzlich mit einem weiteren Satelliten-Trio auf den Puls, das harte Fakten über die Abnahme und Wanderung des Magnetfelds liefern soll.
Steht ein Polsprung bevor? - Eine Indiziensuche
Dass Norden im Norden ist und Süden im Süden, ist auf den ersten Blick eine unumstößliche Tatsache. Doch im Verlauf ihrer Untersuchungen über das Erdmagnetfeld sind die Forscher auf Unstimmigkeiten gestoßen. Waren die Magnetpole vielleicht früher schon einmal komplett umgekehrt angeordnet? Sind Nord und Süd gar nicht so fixe Größen, wie wir immer glauben?
Doch so ohne Weiteres gibt die Erde ihre Geheimnisse nicht preis. Der innerste Kern ist mehr als 6000 Kilometer entfernt und mehr als 5000 Grad heiß. Da die Forscher nicht zum Mittelpunkt der Erde vorstoßen können, studieren sie, was aus der Erde herausbrodelt. Vulkane sind für sie ein Glücksfall. Das Magma enthält kleine magnetische Partikel. In heißer Lava sind diese Eisenkristalle frei beweglich. Wenn die Lava abkühlt, richten sich die Magnetit-Teilchen wie kleine Kompassnadeln entlang des Magnetfeldes der Erde aus. In alten Vulkangesteinen ist das Magnetfeld früherer Zeiten daher bis in alle Ewigkeit konserviert. Sie sind zuverlässige Zeugen der Vergangenheit.
Lavagestein als Zeitzeuge
Ein idealer Ort, um die Geschichte des Erdmagnetfeldes zu untersuchen, sind die Inseln von Hawaii. Über Jahrmillionen haben hier Vulkane immer neue Felsschichten angehäuft. Die Vulkanfelsen der Insel bieten Geologen eine Chronik des Erdmagnetfeldes. Schicht für Schicht ermittelten Forscher die Ausrichtung der Magnetit-Partikel im Gestein. Die ersten Messdaten verwunderten sie zutiefst. In jüngeren Gesteinsschichten weisen die Eisenpartikel nach Norden. Aber in vielen älteren Schichten zeigen sie nach Süden. Oft liegen zwischen Nord- und Südorientierung der kleinen Vulkan-Kompasse nur wenige Meter Fels.

Forscher bohrt an Gesteinschichten. Über Proben aus den verschiedenen Gesteinsschichten können Geologen die Entwicklung des Erdmagnetfeldes nachvollziehen.
Heute wissen die Forscher, dass sich das Magnetfeld der Erde in der Vergangenheit schon Hunderte Male auf den Kopf gestellt hat. Durchschnittlich alle 250.000 Jahre tauschen Nord- und Südpol ihre Plätze. Falls die Kompasse in naher Zukunft tatsächlich verrückt spielen sollten, wäre das kein Ausnahmefall. Die letzte Umkehr des Erdmagnetfeldes passierte vor rund 780.000 Jahren. Statistisch gesehen ist die nächste also längst überfällig.


Magnetische Töpfe

Steht ein neuer Polsprung bevor? Die Antwort auf die Frage finden Forscher in antiker Keramik. Denn genau wie Lava enthält auch Keramik kleine Eisenpartikel. Beim Abkühlen werden diese magnetisiert. Je stärker das Erdmagnetfeld zu der Zeit war, als die Töpferwaren gefertigt wurden, desto stärker magnetisch sind sie. Keramiken aus verschiedenen Jahrhunderten liefern damit ein Bild von der Stärke des Magnetfeldes im Laufe der Zeit.

Neue Töpferwaren sind in viel geringerem Maße magnetisiert als Keramiken von vor 4000 Jahren. Speziell in den letzten 170 Jahren hat sich die Stärke des Magnetfeldes um mehr als zehn Prozent verringert. Und es wird zunehmend schwächer. Ist das ein Hinweis auf eine baldige Umpolung?

Schatzkarten für die Forschung

Weitere Indizien verdanken die Forscher der Sorgfalt von Seefahrern. Für die Kapitäne war es überlebenswichtig, den Unterschied zwischen geografischem Nordpol und Magnetpol zu kennen. Für jede Position ihres Schiffes notierten sie peinlich genau, in welche Richtung ihr Kompass zeigte. In den Nationalarchiven der alten Seemächte wie England, Spanien und Portugal schlummert damit ein kostbarer Datenschatz.
Logbucharchiv. Wie gut, dass Kapitäne akribisch Buch führten. Die Logbücher sind heute wahre Schätze für die Wissenschaft.
Aus den Aufzeichnungen können Wissenschaftler die Orientierung der Magnetfeldlinien seit Ende des 16. Jahrhunderts bestimmen. Mithilfe der Notizen von James Cook und seinen Kollegen entstehen nun genaue Karten vom Magnetfeld der Erde.


Die südatlantische Anomalie

Seit dem 19. Jahrhundert zeigen diese Karten auffällige Anomalien. Im Südatlantik gibt es Löcher im Erdmagnetfeld. Eine Region, in der das Erdmagnetfeld rund 30 Prozent schwächer ist. Diese sogenannte südatlantische Anomalie wächst, speziell seit dem 20. Jahrhundert.
Forscher vermuten, dass eine Umkehr des Magnetfeldes mit genau solchen Unregelmäßigkeiten beginnt. Nord- und Südpol lösen sich praktisch auf. Es entstehen viele kleine Pole, die schließlich wieder zwei neue bilden, aber in verkehrter Richtung. Was ehemals im Norden lag, findet sich nun im Süden und umgekehrt. Egal ob Botschaften aus Vulkanfelsen, Keramiken oder Logbüchern - alle Indizien deuten darauf hin, dass eine Umkehr des Magnetfeldes tatsächlich passieren kann. Und das vielleicht schon bald.

Stehen wir vor einem Polsprung?

Es gibt Dinge im Leben, die wir für absolut sicher halten. Der Gedanke, dass die Sonne eines Tages nicht mehr aufgehen wird, liegt weit jenseits unseres Vorstellungshorizontes.
Nach dem derzeitigen Erkenntnisstand der Astronomen, dürfe es noch etliche Milliarden Jahre dauern, bis sich das Leben unseres Zentralgestirnes zu Ende neigt. Ebenso verläßlich wie die Tatsache, dass die Sonne im Osten auf- und im Westen untergeht scheint uns die Lage des magnetischen Nordpols zu sein.

Seit Jahrhunderten zeigt die Magnetnadel, mehr oder weniger, auf denselben Punkt in der Arktis. Wohlgeachtet mehr oder weniger, denn der magnetische Nordpol ist alles andere als fix. Von Jahr zu Jahr verlagert er sich in einer grob vorhersagbaren Art. Derzeit wandert er jährlich um etwa 40 Kilometer nordwestwärts und hat die kanadischen Inseln im Nordpolarmeer verlassen. Betrag und Richtung der jährlichen Verlagerung sind aber langfristig nicht konstant. Wäre sie konstant, würde er in etwa 50 Jahren Sibirien erreichen, allerdings haben Messungen ergeben, dass sich die Wanderung zurzeit beschleunigt.

Aber das Wandern des Nordpols ist nicht seine erstaunlichste Eigenart. Die Geologie weiß, dass er im Verlauf der Erdgeschichte mehrmals mit dem Südpol den Platz getauscht hat. Aus noch nicht vollständig geklärten Ursachen wechseln die beiden Pole ihre Plätze und stellen damit das Erdmagnetfeld auf den Kopf. Obwohl das innerhalb der Menschheitsgeschichte selten der Fall war, passierte es in erdgeschichtlichen Zeitdimensionen häufig.

Es gab 171 Polsprünge in den letzten 76 Millionen Jahren. Mindestens 14 davon fanden in den letzten 4,5 Millionen Jahren statt. Polsprünge treten zyklisch immer wieder auf, die Zeitabstände sind jedoch variable, sodaß eine präzise Vorhersage schwierig ist. Es gibt aber Symptome, die einem Polsprung vorausgehen, wie starke Klimaveränderungen und eine rapide Abschwächung des Erdmagnetfeldes. Beides ist derzeit ganz deutlich zu beobachten.
Diese Faktoren und die Tatsache, dass ein Polsprung geologisch gesehen „überfällig“ ist, veranlaßt viele Wissenschaftler zur Annahme, dass wir uns in der Frühphase eines Polsprunges befinden. Geologische Messungen belegen die zunehmende Abschwächung des Erdmagnetfeldes, seitdem es vor etwa 2000 Jahren einen Höhepunkt erreichte. Heute liegt es 38% unter diesem Wert.
Messungen seit der Mitte des 19. Jahrhunderts lassen darauf schließen, dass das Erdmagnetfeld in den letzten 100 Jahren 7% seiner Stärke verloren hat. Bisher wurden die Folgen dieser beträchtlichen Abnahme kaum wahrgenommen. Man ging davon aus, dass sie sich gleichmäßig über einen langen Zeitraum vollzieht. Neue Forschungsergebnisse lassen aber darauf schließen, dass etwas ganz anderes im Gang ist. Es könnte leicht sein, dass, je schwächer das Feld ist, desto schneller setzt sich die Abnahme fort.
Wenn das wirklich stimmt, haben sich die Polsprünge der Vergangenheit wesentlich schneller vollzogen, als wir bisher dachten. In Nordsibirien wurden Mammuts gefunden, die mit ihrer letzten Mahlzeit im Maul erfroren sind. Ein Hinweis auf einen abrupten Polsprung, der einen schlagartigen Klimawandel mit sich brachte.Die entscheidende Frage ist: „Wie schwach muß das Magnetfeld werden, bevor es zu einem Polsprung kommt?“ Die Geologie weiß die Antwort auf diese Frage nicht, aber was sie weiß ist, dass ein so monumentales Ereignis nicht isoliert auf der Erde statt findet. Es steht immer im Zusammenhang mit den Entwicklungen auf unseren Nachbarplaneten und insbesondere mit denen auf der Sonne.
Was würde ein Polsprung für das Leben auf der Erde bedeuten? Es gibt unzählige Studien in der Wissenschaftsliteratur, die belegen, dass Tiere wie Wale, Delphine, Kolibris und Gnus das Erdmagnetfeld als Autobahnnetz verwenden um ihre Futter- und Brutplätze zu finden. Auch wenn wir Menschen es nicht auf die gleiche Weise verwenden, scheint es doch einen beträchtlichen Einfluß auf unser Bewußtsein auszuüben. Es ist bekannt, dass Magnetfelder deutliche Auswirkungen auf unser Nervensystem, unser Immunsystem und unsere Wahrnehmung von Zeit, Raum, Träumen und Realität ausüben.
1993 wurde von einem internationalen Forscherteam über Magnetrezeption eine sensationelle Entdeckung gemacht: Das menschliche Gehirn enthält Millionen von magnetischen Partikeln, die uns mit dem Erdmagnetfeld verbinden. Wenn es sich also gravierend ändert, sind wir unmittelbar davon betroffen. Die Forscher lokalisierten Bereiche auf der Erde, wo das Magnetfeld besonders stark oder besonders schwach ist. Danach untersuchten sie die kulturellen Besonderheiten der Bevölkerung solcher Regionen.
Das Ergebnis war verblüffend: In Gegenden mit schwachem Magnetfeld scheinen sich die Menschen wesentlich schneller an neue Ideen anpassen zu können, als in Gegenden mit starkem Magnetfeld. So ist es zum Beispiel in Kalifornien - ein Land, das für seine Innovationskraft weltbekannt ist - ausgesprochen schwach ausgeprägt. Hingegen gab es in Zentralrussland, wo das Magnetfeld besonders stark ist, historisch gesehen kaum große Umwälzungen.
Wenn das Erdmagnetfeld sich global weiter Abschwächt, ist demnach von einer beschleunigten Veränderung des kollektiven Bewußtseins auszugehen.

Mögliche Polverschiebung?

Norden ist im Norden und Süden im Süden. Das war bisher immer die Realität. Doch das könnte sich demnächst ändern.Denn Forscher sind der Meinung, ein möglicher Polsprung stehe bevor, eventuell schon demnächst.
Seit dem 16. Jahrhundert werden Aufzeichnungen über die Magnetfelder der Erde aufgezeichnet. Der Ursprung des Magnetfeldes liegt im inneren unserer Erde, doch so ohne Weiteres kommen die Forscher nicht an den Erdkern. Deshalb verwenden sie andere Zeitzeugen:
Magma In der Magma befinden sich winzige Magnetit-Teilchen, welche sich bei der Abkühlung des Magma, wie ein Kompass, entlang des Magnetfelds der Erde ausrichten. Magma ist deshalb ein zuverlässiger Zeitzeuge, da in älteren Vulkangesteinen die Magnetfelder früherer Zeiten verewigt wurden. Forscher stießen durch das Erforschen dieser alten Gesteinschichten auf folgendes Ergebnis: In einen Gesteinsschichten zeigten sie nach Norden, in anderen hingegen nach Süden. Folglich muss schon öfters eine Umpolung stattgefunden haben.
Die Erde: Wird bald eine Umpolung stattfinden?
Magnetische Töpfe Genauso wie Vulkangesteine enthalten sie Magnetit-Teilchen, welche beim Abkühlen magnetisiert werden. War das Magnetfeld damals noch stärker im Gegenteil zu heute, ist auch der Topf stärker magnetisch als heute. Vergleicht man alte Töpferwaren mit denen der heutigen Zeit, erkennt man, dass die Stärke des Magnetfelds gesunken ist. In den letzten 170 Jahren ist diese Stärke um ganze 10 Prozent gesunken, wie abenteuerforschung.zdf.de berichtet.
Karten der Seefahrer Ein weiterer Zeuge dafür, dass eine mögliche Umpolung stattfindet, erbringen die Karten der alten Seefahrer. Sie notierten exakt für jede Position ihres Schiffes in welche Richtung ihr Kompass zeigte. Aus diesen Aufzeichnungen schaffen Forscher genaue Karten des Magnetfelds. Jedoch zeigen diese Karten seit dem 19. Jahrhundert seltsame Anomalien, wie zum Beispiel im Südatlantik, wo es Löcher im Magnetfeld gibt. Dort sinkt die Magnetstärke regelmäßig um 30 Prozent.
Forscher vermuten, dass jede Umpolung genau mit solchen Vorzeichen beginnt. Nord- sowie Südpol lösen sich auf und bilden neue kleine Pole, welche sich dann wieder zu Nord- und Südpol vereinen, das Ganze jedoch verkehrt herum.


Kapitel VII: Sonnenstürme

NASA erwarte Sonnensturm in nächster Zeit

Neben ihrem intensiven Licht sende die Sonne einen kontinuierlichen Teilchenstrom - den Sonnenwind. Als Sturm rase dieser in Form gewaltiger Gaswolken mit einer Geschwindigkeit von etwa 3.000 Kilometern pro Sekunde durchs All. Erreichten deren Ausläufer die Erde, könnten sie für chaotische Zustände für die Menschen sorgen. Sie veränderten auch das Magnetfeld der Erde - und das habe wiederum Auswirkungen auf alles, was elektrische Leitungen brauche, schrieb Harald Czycholl für die WELT ONLINE am 28.06.2010:
Das könne die Stromversorgung genauso betreffen wie das Telefonnetz. Sogar Navigationsgeräte könnten die kosmischen Turbulenzen durcheinanderwirbeln. Was aber passiere, wenn die Ausläufer eines wirklich heftigen Sonnensturms auf die Erde träfen, habe die National Academy of Science kürzlich in den USA vorgestellt - bis zu 80 Prozent der Stromnetze der USA könnten ausfallen, Millionen Menschen wären innerhalb von Sekunden ohne Strom und ohne Trinkwasser. Die NASA erwarte einen solchen Sonnensturm in nächster Zeit - schließlich sei die Sonne in den vergangenen Jahren verdächtig ruhig gewesen.
Wissenschaftler erwarten verstärkte Aktivität der Sonne
Paris - Die Sonne wird ab dem neuen Jahr nach einer relativ ruhigen Phase in eine turbulentere Periode eintreten, die Störungen von Satellitensystemen mit sich bringen könnte. Der Höhepunkt dieser hochaktiven Phase werde Mitte 2013 erwartet, erläuterte Joe Kunches vom Zentrum für Wettervorhersagen der US-Raumfahrtbehörde NASA. Den Angaben zufolge wechselt die Aktivität der Sonne in einem Zyklus von etwa elf Jahren.
Nach der Ende der 90er Jahre begonnenen Phase relativer Ruhe erwarten die Forscher nun eine verstärkte Aktivität, die sich mit einer Häufung von Sonneneruptionen bemerkbar machen dürfte. Bei diesen Eruptionen, von den Wissenschaftlern als "koronaler Massenauswurf" (KMA) bezeichnet, werden geladene Partikel aus den sogenannten Sonnenflecken ausgestoßen. Bei diesen Sonnenstürmen werden große Mengen an Energie freigesetzt, sichtbar als besonders intensive Polar- und Südlichter.
Die KMA können auch negative Auswirkungen haben und beispielsweise Elektronikgeräte stören. Besonders gefährdet sind Telekommunikations-Satelliten oder die 20.000 Kilometer von der Erde entfernt im All kreisenden Satelliten des Navigationssystems GPS, von dem die moderne Luft- und Schifffahrt weitgehend abhängig ist.
So störte im Januar 1994 eine Sonneneruption den kanadischen Telekom-Satelliten Anik-E2 fünf Monate lang, was den Betreiber rund 50 Millionen Dollar (38 Millionen Euro) kostete. Im April 2010 geriet der US-Telekom-Satellit Galaxy 15 vermutlich wegen eines koronalen Massenauswurfs außer Kontrolle.
Bekannt ist die Gefahr bereits seit 1859, als der bisher größte beobachtete KMA sogar in tropischen Gebieten rote und grüne Polarlichter verursachte und durch geomagnetische Strömungen die gerade erst entwickelte Telegraphen-Technik erheblich störte. Heute würde ein Sonnensturm von diesem Ausmaß noch viel schlimmere Auswirkungen haben, warnen Wissenschaftler. Nach ihrer Überzeugung könnten beispielsweise zahlreiche Transformatoren durchbrennen und Millionen von Menschen ohne Strom lassen.


Globale Eruption erschüttert Sonnenforschung

Globale Eruption erschüttert Sonne

Sonnenhalbkugel explodiert Am 1. August 2010 geschah etwas von Wissenschaftlern nicht für möglich Gehaltenes: Eine ganzheitliche Eruption der gesamten einen Hemisphäre durchrüttelte das Herz unseres Sonnensystems, den Kernreaktor unseres Sonnensystems. Milliarden Tonnen heißes Gas wurden in den Weltraum geschleudert.
Auch scheinbar lokale Sonnenausbrüche sind miteinander verknüpft

Eine gewaltige Sonneneruption im Sommer 2010 hat nicht nur einen Sonnensturm ausgelöst, die eine gesamte Sonnenhälfte umfassende Eruption zerschmetterte auch gängige Theorien zur solaren Aktivität. Denn eine nähere Analyse der Vorgänge enthüllte, dass auch scheinbar lokale Ausbrüche durch ein komplexes System magnetischer Verbindungen verknüpft sind. Diese im „Journal of Geophysical Research“ veröffentlichte Erkenntnis verändert nicht nur unseres Sicht des Zentralsterns, sie hat auch Auswirkungen auf die Vorhersage von Sonnenstürmen.
Am ersten August 2010 wurden Astronomen Zeuge eines zuvor noch niemals beobachteten Schauspiels der Superlative: einer Sonneneruption, die eine gesamte Hemisphäre der Sonne auf einmal umfasste. Magnetfeldlinien zerrissen und explodierten, Schockwellen rasten über die Sternenoberfläche, Milliarden Tonnen von heißem Gas blähten sich auf und wurden als Plasmawolken ins All geschleudert. Das Ereignis war nicht nur das Gewaltigste seiner Art, es erschütterte auch gängige Annahmen über die Sonnenaktivität.
„Das Ereignis vom 1. August hat unsere Augen geöffnet”, erklärt Karel Schrijver vom Solar and Astrophysics Lab in Palo Alto. „Wir sehen nun, dass Sonnenstürme globale Ereignisse sein können und sich in Größenordnungen abspielen die wir uns zuvor kaum vorstellen konnten.“ Um zu verstehen, was bei der gewaltigen Eruption genau stattfand, analysierten Schrijver, sein Kollege Alan Title und weitere Sonnenforscher die Daten der Sonnenobservatorien STEREO sowie des Solar Dynamics Observatory (SDO) der NASA.
Verbindung zwischen scheinbar lokalen Ereignissen entdeckt Insgesamt schlüsselten sie dafür die Rieseneruption in mehr als ein Dutzend einzelne Schockwellen, Flares, Filament-Eruptionen und koronare Massenauswürfe auf, verteilt auf 28 Stunden und eine gesamte Hälfte der Sonnenoberfläche. Was dabei auf den ersten Blick wie eine Kakophonie von chaotischen Einzelereignissen schien, entpuppte sich als durchaus geordnete Abfolge, sobald die Forscher alles auf eine Karte des solaren Magnetfelds übertrugen.
„Wir sahen, dass alle Ereignisse substanzieller koronarer Aktivität durch ein weiträumiges System von Separatoren und quasi-separierender Schichten verbunden waren“, erklärt Title. Als Separatoren bezeichnen die Forscher magnetische Verwerfungszonen, in denen schon kleine Veränderungen der umgebenden Plasmaströme große elektromagnetische Stürme auslösen können.
Erster Beleg globaler Verknüpfung Dass eine solche Art der Verbindung möglich ist, haben Sonnenforscher bereits seit einiger Zeit vermutet. „Die Annahme von Resonanzflares geht bereits mindestens ein Dreiviertel-Jahrhundert zurück“, so die Forscher. Schon häufiger wurden Plasmaeruptionen beobachtet, die eine nach der anderen geschahen, wie explodierendes Popcorn in einem Topf. Doch bisher war es nie gelungen, eine kausale Verbindung zwischen den einzelnen Eruptionen zu belegen.
Jetzt jedoch scheint klar: Explosionen auf der Sonne sind keine lokalisierten oder isolierten Ereignisse. Stattdessen ist die solare Aktivität durch das Magnetfeld über teilweise atemberaubende Distanzen miteinander verknüpft. Solare Flares, Tsunamis, koronare Massenauswürfe - sie alle können selbst in hundertausenden von Kilometer Entfernung auf einmal, in einem gewaltigen Konzert losgehen.
Auswirkungen auf Sonnensturm-Vorhersage Diese Erkenntnis hat auch bedeutende Auswirkungen auf die Vorhersage großer Sonneneruptionen und Sonnenstürme. „Um Eruptionen vorherzusagen können wir uns nicht länger nur auf die Magnetfelder isolierter aktiver Regionen konzentrieren“, so Title. „Wir müssen dafür das Oberflächenmagnetfeld praktisch der gesamten Sonne kennen.“ Das bedeutet für die Weltraumwettervorhersage zwar mehr Arbeit, erhöht gleichzeitig aber auch die Genauigkeit der Prognosen.
Noch allerdings sind in Bezug auf die große Eruption längst nicht alle Fragen geklärt: „Wir sind noch dabei, Ursache und Wirkung auseinander zu sortieren“, erklärt Schrijver. „War das Ereignis eine einzige große Kettenreaktion, in welcher jeweils eine große Eruption die nächste auslöste? Oder ging alles gleichzeitig los als Reaktion auf eine größere Veränderung im globalen Magnetfeld der Sonne?“ Weitere Forschungen müssen diese Frage klären. Klar bleibt allerdings, dass das alte Konzept von lokalen, voneinander isolierten Flecken der solaren Aktivität nicht mehr zu halten ist.

Sonnensturm: Störung von Satelliten und Handys

Starke Sonnen-Aktivitäten werden in den nächsten Tagen voraussichtlich den Luftverkehr in Deutschland beeinträchtigen. Nach Einschätzung von Experten könnte es auch zu Störungen in der Strom-Versorgung und Handy-Kommunikation kommen.
Nach einer gewaltigen Explosion auf der Sonne prasselt seit dem heutigen Mittwochmorgen ein großer Strom elektrisch geladener Teilchen auf die Erde. Keine Gefahr stellt die Strahlung für Menschen dar, sagte Markus Landgraf vom ESA-Kontrollzentrum.
Sonnenflecken zehnmal größer als die Erde Sorgen machen sich auch Satelliten-Betreiber wegen möglicher Schäden an ihren Geräten. So wird bei der Weltraum-Organisation ESA überlegt, den Computer der im Erdorbit befindlichen Mondsonde "Smart-1" vorübergehend in einen Standby-Modus zu versetzen.
Nach Angaben des GeoForschungsZentrums Potsdam (GFZ) handelt es sich um den stärksten "Sonnensturm" seit 14 Jahren. Obwohl der magnetische Sturm seit Tagen erwartet wurde, zeigten sich die Wissenschaftler von der Stärke überrascht.
Nicht erwartet hatten die Experten den riesigen Sonnenfleck, dessen Ausdehnung mehr als zehn Erd- Durchmesser umfasst. Außergewöhnlich ist dieser, weil die periodisch verlaufende Sonnen-Aktivität bereits vor drei Jahren ihren Höhepunkt überschritten hat.
Materiewolke größer als die Sonne Der ESA zufolge war die am gestrigen Dienstag ins All geschleuderte Materiewolke größer als die Sonne selbst. Es habe sich um eine der größten Ausbrüche gehandelt, der je beobachtet worden sei, hieß es.
Die Teilchen wurden mit einer Geschwindigkeit von 7,5 Millionen Stundenkilometern Richtung Erde geschleudert. Zeitgleich registrierte das von ESA und NASA betriebene Sonnen-Observatorium die zweitgrößte Eruption von Röntgenstrahlung seit Beginn der Messungen in den 70er Jahren.
Vorläufig dauerhafte Gefahr für die Technik Bei der Flugsicherung beeinträchtigt der "Sonnensturm" Radar- und Sprechfunkanlagen. Deshalb werde die Zahl der Flüge "auf eine Menge begrenzt, die sicher durch den Luftraum geführt werden kann", sagte ein DFS-Sprecher. Für die nächsten Tage werde noch mit einer Verstärkung des kosmischen Phänomens gerechnet.
Bei früheren starken Materie-Ausbrüchen auf der Sonne konnten auch in Deutschland Nordlichter beobachtet werden. Dieses Mal wird dies jedoch nicht möglich sein, da der Himmel in der kommenden Nacht voraussichtlich bedeckt sein wird.
Sonnenstürme oder nicht alles Gute kommt von oben
Strom, dass Blut unserer modernen Welt
Zum aktuellen Zeitgeist kann man wohl auch unser Stromnetz, das Nervensystem unserer modernen Gesellschaft, zählen. Ist doch unsere gesamte Gesellschaft von diesem “Lebenssaft“ abhängig. Solange dieses “Blut“ durch die Leitungen fließt, funktioniert unsere Welt. Aber was passiert wenn wir von einem Augenblick auf den anderen auf einmal keinen Strom mehr hätten? Kurz gesagt wäre das eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes, die wiederum eine Kettenreaktion vieler weiterer Katastrophen auslösen würde. Nur eine weitere esoterische Endzeitprophezeiung? Nein, dieses mal warnt die NASA schon seit geraumer Zeit vor einem möglichen Zusammenbruch des weltweiten Stromnetzes durch Sonnenstürme. Die Experten schätzen, dass alleine in den USA rund 130 Millionen Menschen von einem derartigen Stromausfall betroffen sein könnten.
Erst kürzlich, im August 2010, gab die NASA wieder eine Pressemeldung raus, in der sie eindringlich davor warnt, dass es bei dem aktuellen Sonnenzyklus, der im Frühling 2013 seinen Höhepunkt erreichen wird, die stärksten Sonnenstürme seit über 400 Jahren geben wird. Die Sonnenaktivität schwankt in einem Elf-Jahres-Rhythmus, was sich an der Zahl der Sonnenflecken ablesen lässt. Einer stark erhöhten geomagnetischen Aktivität gehen wir der NASA zufolge also in den kommenden 24 Monaten entgegen. Nach aktuellen Forschungen der NASA, der ESA und Wissenschaftlern aus aller Welt, steht uns das Maximum dieses 11 järigen Sonnenzyklus im Jahr 2012 und 2013 bevor.

Solch ein Sonnensturm trifft uns in drei Wellen:
1. Röntgenstrahlung
2. Protonenstrahlung
3. Magnetische Strahlung bez. Magnetischer Sturm

Diese drei Wellen können erhebliche Auswirkungen auf unsere Technik aber auch auf unsere Psyche und Gesundheit haben.

Weltweites Stromnetz
Wir dürfen uns nicht Vorstellen, dass es autonome also nur in sich geschlossene länderbezogene Stromnetze gibt, denn alle Stromnetze dieser Erde sind miteinander verbunden und aneinander gekoppelt. So haben wir weltweit etwa 4000 Strom-Transformatoren die das gesamte Stromnetzwerk der Erde lenken. Fällt nun einer dieser Transformatoren aus, wird es in einem gewissen großflächigem Gebiet finster, man spricht von einem sogenannten Black Out.
Mit der momentan vorhandenen Technik und Stromversorgung sind wir zur Zeit in der Lage pro Jahr etwa 100 von diesen Transformatoren herzustellen. Die Produktion erfolgt aber global. Also nicht alles wird an nur einem Ort produziert und hergestellt. Ähnlich der Autoindustrie bez. der Zulieferer dieser.
Trifft nun ein Sonnensturm auf die Stromleitungen kann es dazu kommen, dass die Leitungen überlasten und daraufhin die Strom-Transformatoren regelrecht sprengen bzw. zerstören. Der einzige Schutz vor einer solchen Überlastung wäre das totale Herunterfahren der Stromtransformatoren kurz vor dem Aufprall eines Sonnensturms, denn sind die Leitungen gefüllt überladen sie und es sprengt eben die Transformatoren.
Was uns erwarten könnte
Es wären unter vielen anderem die Wasseraufbereitung, Radio-, TV- und Kommunikationsnetzwerke, Satelliten, das GPS-System sowie die Versorgung mit Nahrungsmitteln, Medikamenten, Heizwärme, Kühlkälte, Kraftstoffen und die Abwasserentsorgung betroffen. Durch die übergreifenden Abhängigkeitsverhältnisse der einzelnen Faktoren würden es aber erschweren, die Stromversorgung wieder in Gang zu bringen, wenn es etwa unmöglich wäre, Generatoren ohne Wasser wieder in Gang zu bringen.
Während einige anfällige Faktoren wie Rundfunk und Kommunikation, wieder relativ schnell in Gang gebracht werden könnten, kann die Reparatur eines tonnenschweren Transformators mehrere Wochen oder sogar Monate dauern. Alleine der ökonomische Schaden für die USA im ersten Jahr nach einem Super-Sonnensturm wird auf zwei Billionen US-Dollar geschätzt, dass ist rund 20fache des Schadens, der 2005 von Hurrikan Katrina angerichtet wurde.
Geomagnetische Stürme beeinflussen den Aktien- & Finanzmarkt
Einer Studie der Federal Reserve Bank in Zusammenarbeit mit der University of Virginia, Boston College, Georgia State University, George Washington University, University of Michigan, and University of Arizona zufolge wurde in einer anschaulichen Studie bereits 2003 belegt, dass die geomagnetischen Sonnenstürme die Aktien- & Finanzmärkte beeinflussen. Denn die Sonnenstürme und deren elektromagnetische Felder haben erhebliche Auswirkungen auf die Psyche und die Gesundheit der Menschen. Zum Beispiel sind erhöhte Unfallraten, Herzinfarkte, Selbstmordraten und vieles mehr nachweisbar und belegt. Für die Börse und Finanzmärkte bedeutet das, dass gewisse Menschen durch die subjektive Interpretation ihrer Gefühle und Emotionen zu falschen Entscheidungen verleitet werden könnten. Insbesondere betrifft dies solche Menschen, die direkt von geomagnetischen Stürmen betroffen sind, diese könnten dann eher dazu geneigt sein ihre Bestände an stürmischen (geomagnetischen) Tagen zu verkaufen, weil sie ihre schlechte Stimmung auf negative wirtschaftliche Aussichten beziehen.


Vorhersage und Vorsorge
Doch die NASA warnt nicht nur vor den Auswirkungen, sondern die Wissenschaftler machen auch Vorschläge, wie die Infrastruktur vor den bedrohlichen Auswirkungen der Sonnenstürme geschützt werden könnte. Besonders eine verbesserte Vorhersage des Weltraumwetters sei der Schlüssel, um rechtzeitige Vorsorgemaßnahmen treffen zu können. So könnten Systeme rechtzeitig abgeschaltet oder von einander abgekoppelt werden, um Ausfälle und Kettenreaktionen zu verhindern, sensible Instrumente und Systeme abgeschirmt und Hardware heruntergefahren werden. Somit könnten die negativen Auswirkungen auf wenige Stunden anstelle von mehren Wochen oder Monaten reduziert werden.

Zur Zeit hat die NASA zahlreiche Beobachtungssysteme im All stationiert. So überwacht etwa das "Solar and Heliospheric Observatory" (SOHO) und die STEREO-Satelliten rund um die Uhr die Sonne, die Sonden ACE und Wind solare, interplanetare, interstellare und kosmische Partikel. Am Space Weather Predicton Center der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) werden die Messungen der Satelliten ausgewertet und Vorhersagen erstellt.

Stromkonzerne und die Warnungen der NASA

Die Vorschläge der NASA wären durchaus brauchbar und sinnvoll, würden sie die Stromkonzerne ernst nehmen. Doch speziell die deutschen und österreichischen Stromriesen bewerten und deklarieren die Warnungen der NASA als plumpe Esoterik und sehen keinen Grund zum aktiven Handeln.

Sonnensturmschäden in den letzten 200 Jahre

Der erste magnetische Sturm wurde bereits im frühen 19. Jahrhundert beobachtet. Alexander von Humboldt untersuchte von Mai 1806 bis Juni 1807 die Variationen der Richtung, in die ein magnetischer Kompass in Berlin wies. Er registrierte am 21. Dezember 1806 starke Störungen und konnte in der folgenden Nacht Polarlichter sehen; am nächsten Morgen waren die Störungen vorbei.
Der bisher stärkste registrierte Magnetsturm erfolgte in der Nacht vom 1. zum 2. September 1859. Er legte das gerade weltweit installierte Telegrafennetz lahm und führte zu Polarlichtern, die selbst in Rom, Havanna und Hawaii beobachtet werden konnten.
Die letzten stärkeren Magnetstürme wurden 1989, 1994 und im Oktober 2003 beobachtet.
1989 legte ein Sonnensturm das Stromnetz im kanadischen Quebec lahm. Millionen Menschen saßen neun Stunden lang im Dunkeln, der Schaden wurde auf hunderte Millionen Dollar geschätzt.
1994 wurden zwei Kommunikationssatelliten erheblich gestört, so fielen z.B. Mobilfunknetze, GPS- Systeme und Stromnetze zeitweilig aus.
2003 war eine Partikelwolke, nach japanischen Angaben 13-mal so groß wie die Erde, mit 1,6 Mio. km/h unterwegs. Bis in tropische Regionen waren Polarlichter zu sehen. Die Folgen waren u.a. das in der südschwedischen Stadt Malmö für etwa eine Stunde die Lichter aus gingen. Der Stromversorger Sydkraft machte eine durch den Sonnensturm verursachte magnetische Wolke für den Stromausfall verantwortlich. Aber auch die Japaner hatten Probleme mit diesem Sonnensturm. Die japanische Raumfahrtbehörde hatte den Kontakt zu zwei ihrer Satelliten verloren. Einer der vermissten Satelliten war der Midori-2, der zur Erdbeobachtung eingesetzt wurde und zu den größten Satelliten im All zählt.
Am 5. April 2010 verursachte ein Sonnensturm eine Galaxy-15-Anomalie - Galaxy-15 = Kommunikationssatellit. - Spezialisten des Herstellers von “Intelsats Galaxy 15 Raumfahrzeug“, der Orbital Sciences Corporation (OSC), gingen davon aus, dass ungewöhnlich heftige Sonnenaktivität für die Schwierigkeiten mit dem Raumfahrzeug verantwortlich gewesen ist. - Am 5. April 2010 hörte der Kommunikationssatellit Galaxy 15 auf, auf Kommandos vom Boden anzusprechen die Kommunikationsnutzlast an Bord des Satelliten arbeitete jedoch weiter. Neben der Kapazität, Kommandos zu empfangen, verlor der Satellit auch die Fähigkeit, Telemetriedaten zur Erde zu übermitteln. Die Ursache dafür sieht OSC in einer erhöhten Sonnenaktivität im Zeitraum zwischen dem 3. und dem 5. April 2010.
Im August 2010 zog in relativer Erdnähe ein Sonnensturm an uns vorbei. Damals entgingen wir nur knapp einer Mega Katastrophe denn hätte uns dieser Vorbote getroffen hätten wir schon Chaos, da dieser Sonnensturm das Potential hatte unsere Technik zu killen.



Kapitel VIII: Naturkatastrophen, Wetter & Klimawandel
Global Dimming

Montreal - Wissenschaftler des australischen geophysikalischen Instituts haben beim Jahrestreffen der Geophysical Union in Montreal einmal mehr den Beweis angetreten, dass die Erde durch Wolken und Partikel zunehmend dunkler wird.
Im Klartext bedeutet dies, dass weniger Sonnenstrahlen die Erdoberfläche erreichen. Dieser Vorgang wird "globale Dimming" genannt.
Die Forscher äußern sich besorgt über die Tatsache, hoffen aber darauf, dass dadurch die Erderwärmung langsamer vor sich geht, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature.
Globale Erwärmung erreicht kritischen Punkt
Die am 23.01.05 erscheinende internationale Studie 'Meeting The Climate Challenge' zeichnet eine düstere Prognose für die Folgen der globalen Erwärmung ab.
In zehn Jahren oder sogar noch kürzerer Zeit würde, der Studie nach, ein Punkt erreicht, ab dem sich die Auswirkungen der globalen Erwärmung nicht mehr rückgängig machen ließen.
Als mögliche Folgen der Erwärmung nennt die Studie Dürren, ein Ansteigen der Meeresspiegel, Waldsterben oder auch vermehrtes Auftreten von Seuchen.


Das Wetter wird wechselhafter

Gewitter und Stürme werden mehr und intensiver. Wegen der globalen Erwärmung wird Deutschland mit mehr Gewittern und böigen Stürmen rechnen müssen.
Das sagt Prof. Dr. Hartmut Graßl, Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg im Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“.
In einigen Gegenden erwartet er insgesamt weniger Regen, aber: „Die Menge pro Regenguss steigt an.“ Die Folge sind lokale Überschwemmungen. Der Forscher sieht langfristig auch die deutschen Küstenlandstriche durch den steigenden Meeresspiegel bedroht. Laut Graßl gibt es eine große Übereinstimmung unter den Wissenschaftlern über die Auswirkungen des Klimawandels.
Die Präsenz der Neinsager in den Medien täusche, sagt er über Skeptiker, welche die hausgemachten Klimaprobleme bestreiten. Graßl: „Die Erwärmung hat ja bereits begonnen.“


Extremwetter durch globale Erwärmung

Dass sich Wetterkatastrophen wie die Hochwasser im Alpenvorland oder die Waldbrände in Portugal häufen, hat nach Ansicht eines Klimaforschers mit der globalen Erwärmung zu tun. Die Menschen müssten sich darauf einstellen, dass es solche Extremwetterlagen künftig häufiger geben werde, sagte Mojib Latif vom Institut für Meereskunde der Universität Kiel im NDR.
Als mögliche Folgen der Erwärmung nennt die Studie Dürren, ein Ansteigen der Meeresspiegel, Waldsterben oder auch vermehrtes Auftreten von Seuchen. Die Temperatur in Vorarlberg steigt um vier Grad. Bis 2040 wird massiver Rückgang der Gletscher befürchtet
Polkappen schmelzen schneller als erwartet
Größter jemals gesichteter Eisberg löst sich an der Antarktis. Der Eisberg mit einer Fläche von 3.000 Quadratkilometern wird sich zum Beginn des antarktischen Sommers am McMurdo Sund lösen.
Klimaforscher berichteten von weiteren alarmierenden Beobachtungen am Nordpol und in der Antarktis. Dort schmelze das Eis in einer bedrohlichen Geschwindigkeit. Es gebe große Gefahren durch Klimaveränderungen, wenn nicht drastische Maßnahmen ergriffen würden.
Dramatische Eisschmelze in der Arktis
Das Eis im arktischen Ozean habe in den vergangenen 30 Jahren um rund ein Million Quadratkilometer abgenommen, heißt es in dem Bericht zu den Auswirkungen des Klimawandels in der Arktis, an dem 300 Wissenschaftler aus acht Arktis-Anrainerstaaten arbeiteten. Dies ist etwa die Fläche von Frankreich und Spanien zusammen. In Sisimiut, Grönlands zweitgrößter Stadt, hat sich die Größe der Seen in den letzten Jahren verdoppelt.


Steigen des Meeresspiegels

Erwärmung schreitet weit schneller voran als gedacht - Forscher warnen vor dramatischen Folgen für die Pegel der Weltmeere
So weisen die Klimaforscher darauf hin, dass der Meeresspiegel schneller steige und auch Veränderungen der Meeresströme ( Golfstrom, Nordatlantikstrom ) drohten. Falls nichts unternommen wird, kann es zu einem völligen Zusammenbruch der Meeresströmungen kommen. Das würde nach Einschätzung der Wissenschaftler zu einer sofortigen Abkühlung in Europa und einem Anstieg des Meeres um bis zu einen Meter führen
Die Experten benannten Regionen, die sie als besonders gefährdet einstufen. Dazu zählen Grönland, Afrika, Südasien, China, Australien, die Amazonas-Region, Russland, die Karibik und die Pazifikinseln.
Fest steht auch, dass die durchschnittliche Meerestemperatur an der Westküste Grönlands in den vergangenen Jahren von 3,5 Grad Celsius auf 4,8 Grad gestiegen sei und dass das Abschmelzen der Gletscher begonnen hat, erklärt der Glaziologe Carl Egede Boeggild. Der Sermilik-Gletscher im Süden Grönlands ist um eine Eismasse von elf Kilometern geschrumpft, der Sermeq-Kujalleq-Gletscher schmilzt noch schneller.


Gletscherschwund durch El Nino befürchtet

Natürliche Balance durch La Nino nicht mehr gewährleistet - Auswirkungen auch auf Europa
Die meisten Gletscher in den tropischen Anden drohen bei einer unverminderten Zunahme des Klimaphänomens El Nino in 10 bis 15 Jahren völlig wegzuschmelzen. Das hat eine Studie des französischen Instituts für Entwicklungsforschung (IRD) zusammen mit Fachleuten in Bolivien und Ecuador ergeben.
China fürchtet: Mount Everest schrumpft
Experten sollen das "Dach der Welt" neu vermessen - Aufgrund der globalen Erwärmung soll der Berg um 1,3 Meter abgesunken sein.
Naturkatastrophen
In der aktuellen Studie 'topics Naturkatastrophen' der großen Versicherung Münchner Rück wird auf die außergewöhnliche Häufung von extremen Unwettern und Überschwemmungen im Jahr 2002 hingewiesen.
Die Naturkatastrophenstatistik der Münchner Rück zeigt: Im Vergleich der letzten 10 Jahre, der Periode von 1993-2002, mit den 60er Jahren ist die Zahl der 'großen Ereignisse' weltweit um das 2,6fache (von 27 auf 70) gestiegen.
Stürme
In den letzten 30 Jahren hat sich das Zerstörungspotential von Stürmen mehr als verdoppelt. Ursache ist, dass die Oberflächentemperatur des Meerwassers in den betroffenen Regionen um ein halbes Grad gestiegen ist, berichten amerikanische Wissenschaftler im Magazin NewScientist.
Im Nordatlantik stieg diese Zerstörungskraft in den letzten 30 Jahren um mehr als das Doppelte. Stürme im Nordwestpazifik verstärkten sich gar um 75 Prozent. Bisherige Modelle sind davon ausgegangen, dass ein halbes Grad Temperaturerhöhung nur eine zehnprozentige Steigerung verursacht.


Über das Zunehmen von Naturkatastrophen

Die allgemeine vulkanische Tätigkeit hat in der Zeit von 1875 bis 1975 um 500 % zugenommen, während die Erdbeben seit 1973 um 400 % zugenommen haben.
Dr. Dmitriev sagt, wenn man die Jahre 1963 und 1993 vergleicht, hat die Gesamtzahl aller Naturkatastrophen (Hurrikane, Taifune, Erdrutsche, Springfluten usw.) um 410 % zugenommen.

Äquator dramatisch verschoben

Forscher haben bewiesen: Der meteorologische Äquator hat sich dramatisch Richtung Norden verschoben! Er kommt uns immer näher!
Die sensationelle Wetternachricht kam gestern von Gampiero Maracchi, dem Leiter des nationalen italienischen Wetterforschungszentrums in Florenz: "Der meteorologische Äquator hat sich um 20 Breitengrade (2600 km) nach Norden verschoben."
Das bedeutet: Der Tropengürtel erstreckt sich jetzt bis Italien, Spanien und Frankreich. In Deutschland herrscht tropisches (Süden) und subtropisches (Norden) Klima.
"Es ist so, als würde die Wüste von Afrika nach Norden wandern", erklärt Maracchi.


Süßwasser-Anteil im Nordpolar-Meer erhöht sich laufend

Schwerwiegende Folgen für den Golfstrom und sogar für die Balance des gesamten Weltklimas möglich
Die Menge an Süßwasser im Nordpolar-Meer nimmt ständig zu. Deutlich wird das die globale Wasserverteilung in den Ozeanen verändert wird. Solche Veränderungen könnten schwerwiegende Folgen für den Golfstrom und damit möglicherweise sogar für die Balance des gesamten Weltklimas haben. Der globale hydrologische Kreislauf scheint demnach verändert. Dies führt zu verstärkten Niederschlägen in höheren Lagen. Dadurch tragen die Flüsse auch mehr Wasser.
Abkühlung durch Erwärmung
Ganz klar ist den Forschern nicht, ob diese Tatsache des veränderten Wasserkreislaufes nicht auch dazu führen könnte, dass Teile Nordwesteuropas plötzlich unter kühleren klimatischen Bedingungen leben müssen.
Die Wissenschaftler des Hadley Centre haben in ihrer Forschungsarbeit die Wassermengen in den sibirischen Flüssen in den vergangenen 40 Jahren genauer unter die Lupe genommen und unter verschiedenen Aspekten beurteilt. Die Wassermengen haben seit den 60-er Jahren stetig zugenommen. Besonders rasant war der Anstieg der Wassermengen aber seit 1965: Da nahm die jährliche Menge um 8,73 Kubikkilometer zu. Nach Ansicht der Experten führt die CO2-Zunahme in der Atmosphäre dazu, dass sich die hydrologische Zirkulation verändert. Für die Forscher ist dies ein Indikator dafür, dass Menschen das Klima nachhaltig verändern.
Temperatur in Vorarlberg steigt um vier Grad
Bis 2040 wird massiver Rückgang der Gletscher befürchtet
Nach einer vom WWF am Dienstag in Bregenz präsentierten Studie wird Vorarlberg von einem möglichen Klimawandel stark betroffen sein. Die Experten sagen für Vorarlberg bis zum Jahr 2040 einen Temperaturanstieg gegenüber 1948 von bis zu vier Grad Celsius und eine jahreszeitliche Verschiebung der Niederschläge in den Winter voraus. Generell werde das Klima "wilder" sein und das Wetter Kapriolen schlagen, sagte WWF-Klimaexperte Markus Niedermair.


Schneegrenze verschiebt sich

Eine Folge der höheren Temperaturen wäre die Verschiebung der Schneegrenze. "Die Schneesicherheit etwa im Bregenzerwald, wo sich die Skigebiete von 600 bis 1.000 Meter Seehöhe erstrecken, wäre in Frage gestellt", so Niedermair. Die höheren Temperaturen im Sommer würden aber außerdem zum Verschwinden der Gletscher führen und hätten eine Schädigung der Schutzwälder zur Folge, weil diese vermehrt Muren, Schädlingen und ganz allgemein dem heißeren Wetter ausgesetzt wären. Bereits jetzt hätten die Alpengletscher seit ihrem Höchstand 1850 die Hälfte ihrer Eismasse verloren.
Alpine Flora gefährdet
Gravierende Auswirkungen würde der Klimawandel auch auf die Flora zeigen. "Alpine Pflanzen sind extreme Spezialisten, sie sind aber schwache Konkurrenten", sagte Ulrike Petschacher, Schutzgebietsexpertin des WWF. Bei zunehmender Erwärmung bliebe diesen Pflanzen nur "der Weg nach oben" und schließlich das vollkommene Verschwinden.


Klimawandel macht sich im Burgenland bemerkbar

Bis 2040 wird die Durchschnittstemperatur in Eisenstadt im Vergleich zu 1948 um zwei Grad Celsius ansteigen, so der WWF
Der Klimawandel zeigt auch regionale Auswirkungen. Bis zum Jahr 2040 wird sich die Durchschnittstemperatur in Eisenstadt im Vergleich zu 1948 um zwei Grad Celsius erhöhen.
Das geht aus einer aktuellen Studie der BOKU Wien hervor, die der WWF präsentiert hat. "Vegetation, Fließgewässer und die Kreisläufe in der Landwirtschaft werden sich dadurch erheblich verändern. Trockenperioden und sinkende Grundwasserspiegel sind die direkten Auswirkungen des Klimawandels im Burgenland", erläuterte der WWF-Klimaexperte Markus Niedermair.


Lacken, Salzsümpfe und Salzsteppen betroffen

Neben Landwirtschaft und Vegetation sind im Burgenland speziell die Lacken und Salzsümpfe im Seewinkel sowie die zeitweise überschwemmten Salzsteppen des Nationalparks Neusiedler See - Seewinkel betroffen. Ausbleibende Niederschläge und höhere Temperaturen verändern den empfindlichen Wasser- und Salzhaushalt dieser Steppen-Feuchtgebiete. Anstelle des regelmäßigen Wechsels zwischen Überschwemmung im Winter und Frühjahr sowie Austrocknung im Spätsommer und Herbst treten immer längere, eintönige Trockenphasen.


LG. Manuel
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