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Verfasst am: 25.11.2013, 17:36 Titel: Kostenlose Handys für Schüler sollten nicht zu Wanzen werden |
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Geht es nach den Wünschen der künftigen Großkolationäre, so soll jeder Schüler kostenlos ein Handy erhalten. Das hört sich innovativ an und könnte unsere Jugend begeistern. Handys sind allerdings auch perfekte Ortungsgeräte. Im Falle eines Datenmissbrauchs lassen sich mobile Endgeräte auch als elektronische Fußfesseln bzw. Wanzen missbrauchen.
Medienkompetenz hat in Zeiten des Datenmissbrauchs höchste Priorität (Foto: erysipel / pixelio.de
Medienkompetenz hat in Zeiten des Datenmissbrauchs höchste Priorität (Foto: erysipel / pixelio.de
Das derzeitige Handlungs-Prozedere im NSA-Skandal lässt durchaus den Schluss, dass auch auch unsere Regierungen es mit dem Datenschutz der Bürger nicht wirklich ernst nehmen. Das katastrophale Management in der Abhör-Affäre lässt tief blicken und schürt das Misstrauen in der Bevölkerung.
Damit gerät die Ankündigung möglicher Großkoalitionäre, alle Schüler dieses Landes kostenlos mit einem Handy auszustatten, durchaus in ein zwiespältiges Licht. Zu den Plänen, ein kostenloses mobiles Endgerät zur Verfügung zu stellen, erklärt Katharina Nocun, Politische Geschäftsführerin der Piratenpartei Deutschland:
“Investitionen in Bildung sind Investitionen in die Zukunft, und grundsätzlich sind Mehrausgaben zur Förderung der Medienkompetenz und der Bildung auch an der richtigen Stelle angelegt.
Wenn Schüler staatlich geförderte mobile Geräte erhalten sollen, muss allerdings zu 100 Prozent gewährleistet sein, dass diese nicht als Wanze oder elektronische Fußfessel missbraucht werden können. Eine Mindestanforderung wäre es, Smartphone oder Tablets ausgestattet mit freier Software und offenen Betriebssystemen flächendeckend an Schulen und in Bildungseinrichtungen einzuführen. Mehrausgaben für die Lehrerausbildung sind notwendig, um technisches Fachwissen und Medienkompetenz zu vermitteln. Wenn die Bundesregierung sichere technische Infrastruktur will, muss sie bereit sein in die entsprechende Technik zu investieren.
Die Bundesregierung wäre gut beraten, sich nicht auf Lobbydeals einzulassen und sich beim Thema Sicherheit auch einmal von Bürgerrechts- und Datenschutzorganisationen beraten zu lassen statt von großen Konzernen. Denn wer nach dem größten Überwachungsskandal dieses Jahrhunderts De-Mail nach wie vor als “sichere Verschlüsselungsmethode” im Koalitionsvertrag verankern will, braucht offenbar selbst Nachhilfe in Sachen Medienkompetenz.”
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http://www.spreezeitung.de/13535/ko....n-nicht-zu-wanzen-werden/ _________________ ICH BIN FREI! |
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