Anders als in den Vereinigten Staaten und einigen anderen Regionen der Welt gibt es in Deutschland kaum organisierte Verschwörungstheoretiker, aber dies wird sich im Zuge der modernen Informationsgesellschaft vermutlich ändern. Einzelne Exemplare hat vermutlich jeder schon einmal getroffen: Sie sind meist hochintelligent, begabt, interessieren sich für zahlreiche Themen (Geschichte und Politik sind besonders beliebt), in den meisten Fällen männlichen Geschlechts und wirken irgendwie ziemlich einsam. Sie suchen zwar Akzeptanz, machen sich das Leben durch ihre fixen Ideen aber selber schwer; wenn sie sich unterhalten, dann verfallen sie häufig ins Dozieren und lassen keinen echten Dialog zu; im Grunde gehen sie davon aus, dass sie „den Durchblick" haben und alle anderen entweder naive Dummköpfe oder Mitspieler der bösen Mächte sind. Politisch stehen sie meist irgendwie „links" (in einem sehr vagen Sinne), aber für die Demokratie haben sie nur Verachtung übrig; philosophisch scheinen sie Hegel, Marx, Nietzsche, Spengler und vielleicht ein bisschen Foucault zu mögen. Allerdings fühlen sich die meisten nicht „persönlich" verfolgt, obwohl sie manchmal schon davon ausgehen, dass der BND ihre Telefongespräche abhört, nur weil sie mal das Wort „Irak" aussprechen (tatsächlich gibt es eine „Hit-Liste" für Abhöraktionen, aber die Begriffe sind viel zu spezifisch, als dass man durch Zufall auf sie käme). Religiös motivierte Paranoia ist in Deutschland wohl eher selten, da unsere Gesellschaft stärker säkularisiert ist die als die US-amerikanische....
hier geht es zum ganzen Text
__________________
Der Kluge gibt nach.....und weil die Klugen immer nachgeben...regieren die Dummen die Welt....

